Was steht geschrieben? Eine Einführung in die Entstehung und Überlieferung des neudtestamentlichen Textes | 11.10.1
Über Jahrhunderte wurden uns die Schriften des Neuen Testaments als Handschriften weitergegeben. Allein 5700 sind es, die auf Altgriechisch erhalten sind. Schrittweise und fast unmerklich hat sich bei jeder neuen Abschrift der Charakter der Erzählungen und Briefe verändert, erklärt der evangelische Kirchenhistoriker Holger Strutwolf. Jede dieser winzigen Veränderungen sind geprägt von der Theologie, den Ängsten und Einstellungen jener Zeit, in der die Schrift abgeschrieben wurde. Auch Fehler wurden auf diese Weise weitergegeben, haben sich summiert.
Was bedeutet das nun für uns? Für alle Christen, die ihren Glauben und ihr Leben auf dem Neuen Testament gründen? Lässt sich wenigstens herausfinden, wie das Original lautet?
Holger Strutwolf erläutert, wie die neutestamentliche Textkritik versucht, den Urtext zu rekonstruieren, und wie Historiker und Theologen Texte vergleichen, Fehler entdecken und persönliche Einflüsse der längst verstorbenen Schreiber aufdecken. Und er erklärt, wie groß die Unterschiede zwischen den verschiedenen Varianten eines Textes wirklich sind – und ob Gläubige dem Neuen Testament noch vertrauen können.