Die Beweger der Kirche Heute Vormittag, meine sehr verehrten Damen und Herren, da haben wir über das Prophetische und seine Bedeutung für das frühe Christentum nachgedacht. Wir haben die Prophetie als ein stabiles Strukturelement von Kirche gedeutet, das mit dem Heiligen Geist als Beweger der Kirche zu tun hat. Die Jesus-Bewegung als messianische Bewegung hat ein prophetisches Element, in dem die Erfahrung der Ferne Gottes, des Schweigens Gottes, überrunden wird. Der Gott der ersten Christen ist nicht nur durch die Geschichte Jesu, sondern auch durch die pleumatische Geisterfahrung, pleuma heißt Geist, heiliger Geist, geprägt, die sich unter anderem in der Gemeinde Prophetie äußert. Wir haben das an den polnischen Gemeinden uns angeguckt. Schon im harmonisierenden und verklärenden Rückblick der Apostelgeschichte und mehr dann noch etwa im Epheserbrief ist die christliche Prophetie ein Aspekt des Fundamentes der Kirche,
auf das mit dem Bewusstsein geschichtlichen Abstandes zurückgeschaut werden kann. Epheser 2 etwa stehen die Propheten neben den Aposteln, auf die blickt man schon zurück und ohne den Unterton zeitlicher Distanz in Epheser 4, Epheser 4, 11 in einer Aussage von hoher Grundsätzlichkeit, da stehen sie nach den Aposteln, aber vor Hirten und Lehrern. Sie sind also Teil der entstehenden Ämter. In der Gemeindeordnung der Pastoralbriefe, das sind also erster und zweiter Timotheus und Titusbrief, das ist so die Paulus Schule, da ist der Geist des Paulus ganz stark, aber man ist doch eine Generation später, da ist die Prophetie durch das ordinierte Amt verdrängt, das aber seinerseits noch deutlich einer charismatischen Legitimation bedarf. Also Amt und Charisma kann man nicht gegeneinander ausspielen, es gehört da noch zusammen, es entstehen aber schon sehr stabile Ämter,
es gibt die Pressbüter, die Episkopen, die späteren Bischöfe und so weiter und die Diakonen. Neben das Phänomen dieser christlichen Prophetie, dritt natürlich bei den frühen Christinnen und Christen die Hochschätzung der altesementlichen Prophetenbücher. Das ist schließlich die erste und einzige Bibel, die man hat in ihrer griechischen Fassung, das ist die sogenannte Septuaginta, die im christlichen Erfüllungsmessianismus neu zu interpretieren waren. Daher Gesetz und Propheten, so nennt das Neue Testament die ihm vorliegenden Heiligen Schriften, ganz viele Stellen, Matthäus 5,17, der Bergpredigt und ganz viele Stellen im Neuen Testament, Gesetz und Propheten. Einige Male steht die Propheten, auch pass pro toto, das ganze alte Testament, den alttestamentlichen Kanon. Gott hat durch die vom Heiligen Geist getriebenen Propheten gesprochen, sagt Apostelgeschichte 3 und auch Hebräer 1 und 2. Petusbrief und andere. Ihre messianischen Vorhersagen, die zum Teil erst vom Neuen Testament her als solche beurteilt werden, haben sich in der Geschichte Jesu erfüllt.
Das wird besonders im Matthäusevangelium unterstrichen, das hat ja eine Kette von sogenannten Reflexionszitaten. Sie kennen das, dass es immer wenn dann da steht, das ist geschehen, wie geschrieben steht, wie beim Propheten Jesaja geschrieben steht und so weiter. Davon gibt es sehr viele bei Matthäus. Der sogenannte zweite Petusbrief bietet geradezu eine Definition des Propheten als eines vom Heiligen Geist Gottes getriebenen Menschen, der nicht aus eigenem Antrieb, was sich willen, sondern von Gott her spricht. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem Heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet. Aber dennoch ist es Rede der Menschen. Wir haben das bei Paulus sehr stark betont. Paulus hat gesagt, die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Der Prophet kann also selber entscheiden, was er sagt und wie er es sagt.
Es sind seine eigenen Worte. In der Alten Kirche, mit dem Einfluss einer griechisch-helenistischen Inspirationsvorstellung, entwickelte die Theorie von der Verbalinspiration. Die gibt es im Neuen Testament noch nicht. Das ist die Lehre, die aus den biblischen Schriftstellern, wie man sagte, Kalamidei, Schreibgriffe Gottes macht. Das ist die Idee, dass also die biblischen Autoren und die Propheten sozusagen nur Werkzeug, Schreibgriffe, Schreibfeder in der Hand Gottes sind. Das ist ein Bild, das es in der Alten Kirche gibt. Im Neuen Testament gibt es das nicht. Da wird der Eigenanteil der Propheten, ihre menschliche Persönlichkeit, viel höher eingeschätzt. Wie gesagt, diese Lehre von der Verbalinspiration kommt aus der hindistischen Philosophie. Da verdrängt der göttliche Geist sozusagen den menschlichen Geist, ersetzt ihn. Das ist so bei den Inspirationsmedien in der Mantik, in der Wahrsagekunst, in Delphi oder so.
Da ist die Idee, also die Gottheit verdrängt für einen Augenblick den menschlichen Geist. Dann spricht der Mensch im Namen der Gottheit und hinterher weiß er auch gar nicht, was er gesagt hat. Die Cassandra zum Beispiel, die große Prophetin bei Homer, da heißt es, die Gottheit, Apollos, das spricht durch sie. Und dann ist sie sozusagen ganz außer sich und hinterher wacht sie auf und weiß auch gar nicht, was sie gesagt hat, weil ja die Gottheit hatte sie gesprochen für einen Augenblick. Das ist ein Prophetenbild, das weder das Alte Testament noch das Neue Testament kennen. Das ist ein hindistisches Prophetenbild. Das hat aber in der Alten Kirche dann ein Stück weit übergegriffen auf die Kirche. Denn daraus entsteht eigentlich die Lehre von der verbalen Inspiration, dass die Worte selbst, der Wortlaut selbst von Gott eingegeben sei. Die Bibel selbst kennt diese Vorstellung nicht. Das muss man ganz klar sagen. Es ist völlig klar, der Prophet spricht als Bote Gottes, aber in seinen eigenen Worten und natürlich auch im Rahmen seiner eigenen Verständnismöglichkeiten. Als altersamentliche Propheten werden im Neuen Testament namentlich genannt Männer wie Moses, Samuel, Elia, Elisa, Jesaja, Jeremia,
Hosea, Daniel, der in der jüdischen Bibel nicht zu den Propheten gehört, sondern zu den sogenannten Schriften, also zum dritten Teil des biblischen Kanons, aber auch Jona, Joel, Bileamen und entsprechend jüdischer Auffassung David, der gilt auch als Prophet. Manche werden ohne Namensnennung zitiert, Amos, Micha, Habakkuk, Sachaja. Sehr interessant ist die kleine Stelle Titus, Titusbrief, Titus 1,12. Da wird nämlich ebenfalls ohne Namensnennung ein Heide der Kreta, also der Menschen von der Insel Kreta, der Kreta eigener Prophet genannt. Das ist der um etwa 500 vor Christus lebende Epimenides, der als Wundertätiger Sühnepriester in Athen tätig war. In der Tat haben spätere Kirchenväter den Begriff des Propheten gerne auch auf außerbiblische Gestalten ausgeweitet. Zum Beispiel Platon oder Sokrates gelten dann als Propheten bei Kirchenvätern oder vor allem, das ist uns ein bisschen fremd, aber in der Antike kannte das jedes Kind die Sybillen.
Die Sybillen, das sind weissagende Frauen, die aber der mythischen Vorzeit angehören. Und es gibt eine Fülle von Büchern, jüdischen, aber auch christlichen Büchern, wo also christliche Inhalte unter dem Namen dieser Frauen der Sybillen erscheinen. Die gelten auch als heidnische Prophetinnen, Prophetinnen des einen Gottes, aber keine jüdischen Frauen. Auch der Rabbinat, also die rabbinische jüdische Theologie kennt nicht israelitische Propheten der Völkerwelt. Das ist wichtig zum Beispiel später für den entstehenden Islam. Mohammed etwa tritt zuerst als Prophet der Araber auf und erst allmählich als Gesandter zu allen Völkern. Das Leiden und Sterben der Propheten, ein wesentliches Motiv der israelkritischen Selbstbefindung, das findet sich im Neuen Testament sehr oft.
Die Propheten werden dann mit den Märtyrern verglichen, sie werden zu Prototypen christlichen Lebens. Man wusste immer, dass Prophet ein ziemlich gefährlicher, prekärer Beruf ist. Es gibt in der jüdischen Literatur viele Geschichten darüber, wie es den Propheten böse ergeht. Es hat natürlich immer so einen selbstkritischen Touch. Wenn das Volk die Propheten schlecht behandelt hat, dann hat es sie eigentlich auch nicht verdient. So ein Stück von Selbstkritik in Israel, das wird im Neuen Testament gelegentlich aufgenommen. Das sind alles so verschiedene Aspekte frühchristlicher Prophetie. Sie sehen, Prophetie bei den frühen Christinnen und Christen ist einerseits etwas Altes, nämlich aus der hebräischen Bibel, aus dem Alten Testament. Da kennt man natürlich die prophetischen Figuren und Traditionen. Aber es ist auch etwas Neues, ein Teil christlicher Lebenswelt, christlicher Lebensrealität. Konkrete Frauen und Männer in den Gemeinden werden als Propheten qualifiziert.
Das ist ein Zeichen dafür, dass Gott sich wieder offenbart, dass Gott wieder spricht, dass Gott nicht schweigt und dass Gott in die Gemeinde hinein spricht. Die christliche Grunderfahrung der Nähe Gottes, die natürlich in Jesus Christus passiert, aber die sich im Heiligen Geist an der Gemeinde zueignet und eben auch dem einzelnen Menschen zueignet, der bestimmte Charismen hat. Das ist interessant, bei Paulus hat es ja jeder in der Gemeinde bestimmte Charismen. Man muss halt rauskriegen, welche. Ich möchte jetzt ein bisschen einen Sprung mit Ihnen machen, einen etwas größeren Schritt. Das prophetische Buch schlechthin im Neuen Testament, das ist die Offenbarung des Seers Johannes. Der war sich selbst in eine Art prophetischer Bruderschaft eingeschlossen, Offenbarung 19. Er nennt sich selbst an keiner Stelle ein Apostel. Später in der Altenkirche hat man ihn mit dem Zebedaiden Johannes identifiziert, dem Jesusjünger Johannes.
Das ist aber unmöglich, weil für ihn die Apostel eine abgeschlossene Größe der Vergangenheit sind. Er nennt die als geschlossene Größe. Er selbst beanspruchten keiner Stelle ein Prophet zu sein. Das ist ein Missverständnis, weil er eben auch Johannes heißt. Er ist aber offenbar ein Prophet in Kleinasien, den die Gemeinden dort auch kennen. Mit ihm erreichen wir die Mitte dessen, was ich heute Nachmittag gerne mit Ihnen besprechen möchte, worüber nachzudenken ich Sie einladen möchte. Nun ist das mit der Johannes-Offenbarung ja so eine Sache. Eben beim Tisch saßen wir da und da sagte ein lieber Bruder, da vorne sitzt er, ja, also diese Johannes-Offenbarung würde ich ja am liebsten aus dem Kanon herausschmeißen. Das ist irgendwie eine vertraute Stimme. Ich habe das schon von vielen Christen Menschen gehört, die die Bibel lieben und Jesus lieben und das Johannes-Evangelium lieben und den Heiligen Geist lieben, aber zur Johannes-Offenbarung finden sie gar keinen Zugang. Die bleibt ihnen völlig fremd. Umgekehrt war sie natürlich immer auch ein Buch, naja, christlicher Sondermeinungen, christlicher Spinner-Szenen,
sie war immer das Sektenbuch. Und vorhin bei Tisch hieß es auch, naja, also sie wirkt ja auch irgendwie so, als hätte ein Maßbewohner zu viel Gras geraucht. Sie hat eine überwältigende Bilderflut, das hat irgendwie was Psychedelisches, diese Flut an Bildern. Wie kann man denn damit irgendwie klarkommen? Und ich weiß, Christen sind dann oft, wenn sie sie einmal gelesen haben, völlig ratlos. Oder sie sind abgeschreckt, weil es eben auch ein Buch, ein martialisches Buch ist, da gibt es gewalttätige Bilder, gewalttätige, gewaltsame Bilder, so wie die Welt gewalttätig und gewaltsam ist, die Wirklichkeit. Wie kann man denn damit klarkommen? Ich sag jetzt gerade mal, es steht hier nicht in meinem Manuskript, aber ich sag jetzt gerade mal was Provozierendes, was Ihnen vielleicht ein bisschen auf den Schlips tritt, aber ich sag's trotzdem mal.
Die Offenbarung ist gar nicht so ein furchtbar schwieriges Buch. Sie hat eine ganz klare Botschaft. Die Offenbarung ist gar nicht mal so ein schwieriges Buch. Sie hat eine ganz klare Botschaft. Allerdings bringt sie diese Botschaft eben nicht in theologischen Begriffen zur Sprache wie Paulus, der von Evangelium und Gesetz und solchen Dingen spricht, sondern sie spricht in der Sprache von Bildern und Symbolen. Die Sprache der Johannis-Offenbarung ist eine Bildsprache, eine Sprache der Bilder und Symbole, die haben eine Tradition hinter sich. Und sie erklären sich zum Teil mit ein bisschen historischem Wissen. Ohne historisches Wissen geht es nicht. Mit ein bisschen historischem Wissen, dafür muss man nicht studieren, aber mit ein bisschen Hintergrundwissen erklärt sich vieles von selbst. Es ist erstaunlicherweise so, wenn man die Johannis-Offenbarung auch ohne jetzt viel sekundäre Literatur und ohne viel studiert zu haben ein zweites, ein drittes, ein viertes Mal liest, erklärt sich die Bildwelt, kommentiert sich die Bildwelt ein Stück weit auch selbst.
Und darum jetzt dieser für Sie vielleicht überraschende und auch ein bisschen provokative Satz Ich denke die Offenbarung ist gar nicht so schwierig, man muss sie aber auch tatsächlich lesen. Man muss sie ganz lesen, mit Sinn und Verstand lesen, nicht häppchenweise. Nicht Johannis 13, 5b bis 7a, das können Sie gerade vergessen, dann bleibt das alles rätselhaft. Sondern biblische Bücher wollen in ihrem Zusammenhang wahrgenommen werden. Das ist ein Buch und es will als ein Buch gelesen werden, langsam, die Gelesegewohnheiten sind ein bisschen langsamer als wir lesen. Natürlich ist es nicht die Bildzeitung, es braucht Zeit, man muss sich damit beschäftigen, aber diese Bildwelt erschließt sich uns und ich möchte Ihnen das ein bisschen heute vorführen. Ich werde ein paar Beispiele bringen, es wird auch wieder eine Reihe von biblischen Zitaten geben, ein paar Texte, an denen ich das gerne Ihnen vorführen möchte. Der auf dem Geist der Prophetie heraus, Seher Johannes nennt sich, lezitiert einen Propheten,
da übermittelt er Seher nicht nur visionäre Bilder, auch Worte der Prophetie und er definiert sein Buch ja auch als Buch der Prophetie. Während zeitgenössische jüdische Apokalypsen, mit denen es viele gegeben hat, habe ich einige heute Vormittag genannt, V.E.E.R.A. und S.B.B.A., die sind ungefähr gleich alt, unter einem geliehenen Verfassennamen der Vergangenheit schreiben, wie Esra oder Henoch oder so, was nennen die Theologen, Pseudepigraph, wird der Seher Johannes den Gemeinden aus seiner Verbannung als wohlbekannter Träger geistlicher Autorität entgegen. Mit anderen Worten, die sieben Gemeinden an der kleinen Asien an der Westküste der Türkei schreibt, die kennen ihn. Das ist eine bekannte Person, die kennen ihn, er muss nicht erklären, wer er ist, die kennen ihn. Prophetisch ist die Offenbarung insofern, als sie die angefochtenen Gemeinden mit dem allen weltlichen und widergöttlichen Mächten überlegenen Plan Gottes konfrontiert
und damit gleichzeitig tröstet und zu neuer christlicher Nachfolge ermutigt. Ein gewaltiges Buch, ich denke die eindrücklichste religiöse Dichtung des Neuen Testamentes, ein Buch, in dem es auch keineswegs einfach um Zukunft geht, sondern um Zivilisationskritik, Kritik am Imperium, um alternative Wirklichkeit und Welt, auch um Utopie und Dystopie, darauf komme ich noch, um die Frage, ob die Welt eine Sinnmitte hat, um das, was sich nicht in Worten, sondern nur in Bildern und Symbolen ausdrücken lässt. Entgegen einem Missverständnis, je nachdem, die sie nie gelesen haben, geht es in der Offenbarung auch keineswegs primär um Untergangsszenarien, sondern ganz im Gegenteil um Heil, um den Beginn eines neuen Äons, einer neuen Weltzeit, um Heilung für die Völker. Allerdings kommt dieses Heil durch Katastrophen hindurch, die, ich denke, niemals in der Weltliteratur eindrücklicher beschrieben worden sind.
Von dem kleinasiatischen Seher, Propheten Johannes, wohl gegen Ende der Regierungszeit des Kaisers Domitian, so um 95 n. Chr. verfasst, ist hier eine Art Zirkularschreiben an sieben Gemeinden Kleinasiens. Wenn Sie die Gemeinden angucken, Ephesus, Smyrna usw., dann kann man die im Kreis abgehen, das heißt, offenbar gibt er dir einen Boten mit und der reist im Kreis da herum und dann kommt er durch diese sieben Gemeinden, die natürlich für die ganze Kirche stehen. Natürlich ist die Offenbarung an die ganze Kirche gerichtet, aber exemplarisch an diese sieben Gemeinden in Kleinasien, über die wir da sehr genau Einblick erhalten in Apokalypse 2 und 3. Das Wort Apokalypse heißt ja Enthüllung und dieses Buch ist damit Höhepunkt christlicher Apokalyptik und Prophetie. Es gibt auch spätere und frühere Datierungen, schon unter Nero oder kurz nach Neros Tod eher oder jüngst auch eine Spätdatierung unter Hadrian,
das hat sich aber nicht durchsetzen können und wird sich auch, denke ich, nicht durchsetzen. Ich denke, die traditionelle Datierung um 95, also relativ spät im Neuen Testament, die wird wohl bleiben. Das Buch mag aber eine längere Entstehungszeit gehabt haben, der hat das nicht in einer Woche geschrieben. Es kann durchaus sein, dass hinter diesem Buch ein jahrelanges Ringen mit der Vision steht und die Vision dann verschriftlicht wird. Wir wissen das in ähnlichen Fällen von visionärer Literatur. Hildegard von Bingen zum Beispiel, eine große Visionärin des Mittelalters, hat ein Buch geschrieben, Zivias, Wisse, die Wege, da hat sie eine göttliche Vision von der Schöpfung und sie braucht um daraus ein Buch zu machen 10 Jahre. Das heißt, die Visionen selbst sind nur einige Tage, mehrere Visionen hintereinander und dann 10 Jahre ringt sie damit, kämpft damit und dann wird daraus ein Buch. So ähnlich mag das da auch gewesen sein, das wissen wir nicht so genau. Anlass der Schrift ist nicht eine bereits ausgebrochene Christenverfolgung, denn die ist offenbar erst so als drohend in der Zukunft vor Augen.
Märtyrien sind bisher Einzelfälle, ein gewisser Antipass, der als Märtyrer gestorben ist, wird namentlich erwähnt, aber offenbar ist er der einzige. Also es ist sozusagen im Vorfeld, man hat Angst davor, dass eine Verfolgung der Christen ausbrechen könnte. Allerdings gibt es eine Zuspitzung der Konfliktsituation gegenüber der totalitären Ideologie des römischen Imperiums, also gegenüber der Macht des Imperiums und auch generell der Paganen Umwelt. Bestimmte soziale Gruppen, sogenannte Nikolaiten, die da erwähnt werden, die fordern eine stärkere Adaption christlicher sozialer Umgangsformen an die Umwelt, was der Seher der Offenbarung allerdings für Verrat hält. Auf den unbedarften, historisch vielleicht nicht allzu gebildeten Leser wirkt die Welt der Johannis-Offenbarung fantastisch. Das ist das Repertoire der Figuren, dämonische Reiter, Drachen, Heuschrecken und Frösche, kataklysmische Ereignisse, Sterne fallen auf die Erde,
eine gigantische Himmelsstadt, groß wie ein Kontinent, kommt herab auf die Erde. Die Welt wird in eine Sichtweise hineingenommen, die sich weit ab der Alltagssprache und der sichtbaren Realitäten bewegt. Das alles geschieht in bunten Zyklen von visionärer Bildgewalt. Sollte das nicht der Inbegriff des imaginativen sein, des chaotischen, der wilden Bilderkaskade? Ganz so einfach werden wir es uns allerdings nicht machen können. Überwältigende Eindrück einer geradezu psychedelischen Bilderflut, ich sprach zu Anfang darüber, ordnet sich doch rasch in ein System apokalyptischer Bildlogik, sobald man die Traditionen der Apokalyptik mitbedenkt und als Prätexte mithört. Also als Vortexte. Das sind so Bücher wie Daniel oder Hesekiel. Wenn man das kennt, dann versteht man schon mal die Hälfte der Offenbarung, weil das sozusagen Prätexte sind. Prätexte nennen die Naturwissenschaftler sozusagen Texte, die in einem Text nachklingen, nachwirken.
Das muss nicht in Zitatform sein, sondern die man aber kennen muss, um einen Text zu verstehen. Die historische Kontextualisierung der Offenbarung zeigt ja doch sofort, dass sie Produkt einer wohl definierten Überzeugungswelt und alles andere als irrational ist. Irrationalität ist aber eben die Systemlogik einer stabil strukturierten Bildwelt, einer Bilder- und Symbolwelt und weniger einer theologischen Begriffsprache. Wir kommen darauf zurück. Genaueres Lesen verrät dann die Gesetze des Erzählens, ihre innere und äußere Struktur. Man kann das Ganze mit einer musikalischen Fuge vergleichen, nicht unpassend, aber einer Bild- und Symbolfuge. Die Apokalypse konfrontiert uns mit der Vision des Seers und Propheten Johannes. Dieser war wegen seines Christuszeugnisses Willen in Verbannung geraten. Eine kleine Insel, Relégatio ad Insulam nannte man das, dort in der Verbannung vor der Küste der Türkei auf Patmos.
Da hat er seine gewaltige Vision. Zu Hause, wie er zu Hause wird dann, daraus ein Buch. An sieben Gemeinden, sieben Briefe, die als ein Zusammenhängen des Ganzes gelesen werden wollen. Und dann folgt in Kapitel vier und fünf eine Vision des himmlischen Thronsaales. Damit fängt der eigentliche Inhalt der Apokalypse an und wir hören daraus jetzt einige Sätze. Das soll jetzt unser erster Einstieg sein. Das ist jetzt, was ich jetzt lese, ist jetzt Johannes Offenbarung vier und Teile von fünf. Vier und fünf. Wenn Sie Ihre Bibel haben, dürfen Sie es gerne mitlesen. Danach sah ich und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel und die erste Stimme, die zu mir geredet hatte, die ich zu mir hatte reden hören, wie eine Posaune, die sprach, Steig herauf, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
Alsbald wurde ich vom Geist ergriffen. Der Seeher wird also entrückt in die himmlische Welt. Und siehe, ein Thron stand im Himmel und auf dem Thron saß einer. Und der, der saß, war anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarda. Und ein Regenbogen war um den Thron anzusehen wie ein Smaragd. Und um den Thron waren 24 Throne und auf den Thronen saßen 24 Älteste mit weißen Kleidern angetan und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen. Und von dem Thron gingen aus Blitze, Stimmen und Donner und sieben Fackeln mit Feuerbranten vor dem Thron. Das sind die sieben Geister Gottes. Es ist schon, wenn Sie so wollen, visionär, psychedelisch, eine faszinierende Vision. Gott wird nicht eigentlich visualisiert, aber doch evoziert. Wir sehen etwas vor unserem inneren Auge und wissen doch sofort, dass etwas Unaussprechliches, etwas, was man nicht beschreiben kann, symbolischerweise hervorgerufen wird.
Das Ganze ist eine Audienzszene. Der Thronsaal Gottes ist wie ein gewaltiger Audienzsaal. Gott thront über der Welt, über ihren Irrungen und Wirrungen. Ein zentrales Bild der Johannis-Aufenbarung. Ich lese wieder aus unserem Text. Und vor dem Thron war es wie ein gläsernes Meer, gleich dem Kristall. Und in der Mitte am Thron und um den Thron vier himmlische Gestalten voller Augen, vorn und hinten. Und die erste Gestalt war gleich einem Löwen und die zweite Gestalt war gleich einem Stier. Und die dritte Gestalt hatte ein Antlitz wie ein Mensch. Und die vierte Gestalt war gleich einem fliegenden Adler. Und eine jede der vier Gestalten hatte sechs Flügel und sie waren außen und innen voller Augen. Und sie hatten keine Ruhe, Tag und Nacht und sprachen, heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt.
Und wenn die Gestalten Preis und Ehre und Dank gaben dem, der auf dem Thron saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, fielen die 24 Ältesten nieder vor dem, der auf dem Thron saß und beteten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und legten ihre Krone nieder vor dem Thron und sprachen, Herr unser Gott, du bist würdig zu nehmen Preis und Ehre und Kraft, denn du hast alle Dinge geschaffen und durch deinen Willen waren sie und wurden sie geschaffen. Wie gesagt, eine Audienzszene. Gott wird geschildert wie ein orientalischer Großkönig. Da kommt das Bild her, aber es ist klar, es ist nur ein Bild. Man könnte Gott auch in anderen Bildern verstehen, aber er versteht ihn so in diesem monarchischen Bild. Und um Gott herum ist ein Rufstaat, so wie ein König, ein Kaiser, ein Imperator um sich herum seine Hüftlinge hat. So hat Gott auch seine Hüftlinge um ihn. Das sind die Engel und das Interessante ist, die gestalten, diese Engel stehen für Mächte, für Gewalten.
So nennt das Paulus Mächte und Gewalten. Und das Interessante ist, sie haben zum Teil Tiergestalt. Das heißt, hier kommt ein Element hinein, ein rätselhaftes Element. Der jüdische Hörer kennt das aus Hesekiel, da ist das auch so. Da kommen diese gewaltigen Engeltiere her, die auch dort Tiergestalt haben. Es ist klar, das ist jetzt was anderes als ein irdischer Rufstaat. Sondern hier geht es um die Elementarmächte der Natur, die Kräfte, die Mächte der Natur. Das, was die Welt im Innersten zusammenhält, das passiert sozusagen um den Thron Gottes herum. Und es wird symbolisch dargestellt hier in der Gestalt von gewaltigen Tieren, die aber viele Flügel haben und Augen vorne und hinten. Das sind nominose, mystische, gewaltige Symbole, die etwas in uns evozieren. Das kann man nicht in rationale, diskursive Sprache übersetzen. Man kann aber das Bild verstehen. Man kann verstehen, worum es hier geht, auch wenn man es nicht in Begriffe übersetzen kann. Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln.
Und ich sah einen starken Engel, der rief mit großer Stimme, wer ist würdig, das Buch aufzutun und seine Siegel zu brechen? Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch auftun und hineinsehen. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, dass ich das Buch aufzutun und hineinsehen kann. Auch hier brauchen wir gar nicht viel Symbolgeschichte betreiben. Wir verstehen sofort, dass es, das Buch mit sieben Siegeln haben wir als geflügelte Redensart, das kommt natürlich daher, klar, wir verstehen sofort, dass es um die rätselhafte Zukunft geht. Und das Versiegelte, das, was wir als Menschen nicht sehen können, das Quälende, das Rätselhafte, wir wissen nicht, wo es hingeht mit uns und mit der Welt, das Rätselhafte der Zukunft. Gibt es in dieser Zukunft einen guten Plan Gottes? Geht es auf etwas Gutes hinaus mit der Welt und mit uns? Ja, das hat etwas, ja, das hat etwas Quälendes. Und das spürt der Seher.
Und es gleitet sich ihm in das Bild eines versiegelten Buches. Antike Schriftrollen, hier konnte man mit einem Siegel versiegeln und dann waren sie eben zu und man musste das Siegel aufbrechen, um zu lesen, was da drinsteht. Und für den Seher wird das quälend. Und einer von den Ältesten spricht zu mir, also wird nun hineingenommen in diese visionäre Welt, der Mächte um Gottes Thron herum. Einer von den Ältesten spricht zu mir, weine nicht. Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Judar, die Wurzel Davids, aufzutun, das Buch und seine sieben Siegel. Das ist eine tolle Szene. Jeder jüdische Zuhörer weiß, der Löwe aus dem Stamm Judar, das ist der Messias, der Messias König, der gewaltige Messias, der kommt, um sein Volk zu befreien. Nun kommt eine der raffiniertesten, erzählerisch raffiniertesten Szenen in der ganzen, ich würde mal sagen, in der ganzen Bibel. Und man überliest es so leicht, aber es ist eine unglaubliche und auch literarisch,
raffinierte Szene. Es wird angekündigt, einer der das Buch mit sieben Siegeln lösen kann, der die quälende Zukunft aufschließen kann. Und er ist der Löwe aus dem Stamm Judar, der gewaltige Messias König. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten, ein Lamm, der sich in der und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten, ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen, und es war ein Lamm. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten, ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen, und es war ein Lamm. Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Gestalten und mitten unter den Ältesten, ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hatte sieben Hörner und sieben Augen, das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande. Und es kam und nahm das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Und als es das Buch nahm, da fehlen die vier Gestalten und die 24 Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie sangen ein neues Lied. Du bist würdig zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel, denn du bist geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erkauft, aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen.
Und hast sie unserem Gott zu Priestern und Königen gemacht, und sie werden herrschen auf Erden. Und ich sah und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron, die Gestalten und um die Ältesten her, und die Zahl war vieltausendmaltausend. Die sprachen mit großer Stimme, das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig zu nehmen, Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden, unter der Erde, auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen, dem, der auf dem Thron sitzt und dem Lamm, sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und die vier Gestalten sprachen Amen und die Ältesten fielen nieder und beteten an. Hier scheint es eine der faszinierendsten Stellen des ganzen Buches. Vieles erklärt sich aus alttestamentlichen Brätächsten.
Hesekiel habe ich genannt, die Tiro um Gottes Thron, die die Mächte des Universums verkörpern. Aber dann die zentrale Szene, und die ist nun ganz neu in diesem Buch, das ist nicht jüdische Tradition, angekündigt wird, der messianische Löwe. Und es kommt das Lamm Gottes. Das ist der Clou, wenn Sie so wollen, das ist der Clou der ganzen Offenbarung. Angekündigt wird der messianische Löwe, der mit Kraft und Gewalt die neue Welt bringt. Und es kommt das Lamm Gottes, das geschlachtet ist, wie der gekreuzigte Jesus, der das natürlich ist. Dieses Lamm wird auf den Thron Gottes mitgesetzt. Theologen nennen sowas eine binitarische Theologie, also zwei Weltherrschaft sozusagen. Gott teilt seine Weltherrschaft mit dem Lamm. Das heißt, in der Sinnmitte der Welt, da wo die Welt ihren Sinn und ihren Zweck und ihre, ich muss sagen, Bestimmtheit und was in der Welt passiert, da thront nur nicht allein Gott. Gott ist nicht allein das Kriterium der Welt, sondern Jesus Christus ist das. Das Lamm, das Lamm Gottes, ein Bild aus der Passasymbolik,
das ist ein Hintergrund, den ich jetzt nicht erklären muss, aber wir verstehen die Paradoxie. Vielleicht auch ein bisschen was von der Symbolgewalt dieses Seers, der einen Löwen ankündigt und einen Lamm auf seine Bühne auftreten lässt. Ich verstehe, ich finde das ganz toll. In der Johannis-Offenbarung folgen nun, also das Lamm, Sie wissen das, ich denke, Sie haben es mal gelesen, mit vielleicht gemischten Gefühlen, aber gelesen haben werden es die meisten von Ihnen mal, denke ich. Das Lamm öffnet die Siegel und dann kommen Katastrophen. Eine Katastrophe nach der anderen. Die Welt vergeht, die Welt geht unter in schrecklichen Ereignissen. Aber es geht nicht um Katastrophen, sondern um Zivilisationskritik. Wir werden uns das gleich an einem Beispiel genauer ansehen, auch in Konfrontation mit dem Kaiserkult,
das findet seinen Höhepunkt dann in der Verwahrung 12 und 13, da tritt eine Art dämonische Gegentrinität, da ist um Teufel die Rede, um einem ersten Tier und einem zweiten Tier. Und wenn man das genauer deutet, was ich jetzt hier nicht mache, weil ich dann auf ein anderes Kapitel kommen möchte, wenn man das genauer deutet, ist klar, es geht um das römische Imperium, mit seinen totalitären Machtansprüchen und es geht um sein Propagandaapparat. Das ist damals völlig klar und wurde auch von frühen Christen immer so verstanden. Ein Fehler, wenn Leute auf Bahrung lesen ist, auch dass sie nicht bedenken, dass dieses Buch damals gelesen und verstanden wurde. Jede Deutung macht nur Sinn, die damals verstanden werden konnte und es ist völlig klar, 12 und 13 geht es um das römische Imperium. Das ist, wenn man ein ganz kleines bisschen Geschichte kennt und die Art, wie sich das Imperium selbst inszeniert in seiner Ideologie, dann liegt das auf der Hand, dass es darum geht. Das heißt, mit begrenzten geschichtlichen Kenntnissen erschließt sich die Johannis-Aufenbarung durchaus.
Und da muss man nicht Theologie dazu studieren. Es genügt ein bisschen solides geschichtliches Wissen und ein bisschen darüber reden und ein bisschen, vielleicht auch mal einen Bibelkommentar benutzen, aber ich sage mal, der Römerbrief ist schwieriger, wenn man bereit ist, sich auf diese Bildsprache einzulassen. Allerdings, das Buch übertrifft an Komplexibilität der Struktur bei weitem alle anderen Apokalypsen. Es kommen weitere, Kapitel 17, 18, da geht es um das Ende der Welthauptstadt Babylon, darauf komme ich gleich etwas ausführlicher. Dann 19 und 20 das Weltgericht, das berühmte tausendjährige Reich, eine kleine Besonderheit der Offenbarung, dass es vor dem Reich Gottes ein irdisches Friedensreich gibt, tausend Jahre lang nach der Wiederkunft Jesu. Dann der eigentliche Höhepunkt des Buches in 21 und 22, die himmlische Stadt, das neue Jerusalem.
Soweit der Aufbau des Buches ganz plakativ. Was für eine Art Buch ist das? Theodor Mommsen der Historiker nannte es den Racheschrei der Juden gegen Rom, das dürfte aber ein Missverständnis sein. Die schrecklichen Ereignisse, die in der Apokalypse auch erzählt werden, werden ja doch überlagert von einer wuchtigen, allesbeherrschenden, theologischen Visualisierung des Himmels. Es gehört zur Vornehmheit der Johannis-Affenbarung, dass sie ganz viel vom Himmel und ganz wenig von der Hölle spricht. Es gibt für den Seher eine Hölle, aber die kommt nur in ganz kurzen Bildern vor, ein, zwei Phasen. Die himmlische Welt beschreibt er in einer gewaltigen Vision über ganz ein Kapitel hinweg. Wir kommen darauf zurück. Ich habe schon gesagt, viele Bilder stammen aus dem Alten Testament, aus Ezekiel, Daniel, anderen Büchern.
Stabiles Zentrum der Bildwelt ist der göttliche Thron, zu dem der Seher entrückt wird. Das kennen wir auch aus dem Alten Testament, Jesaja 6 oder auch die Berufung des Ezekiel. Da hat der göttliche Thron die interessante Besonderheit, dass er Räder hat. Man kann ihn bewegen, kann man lang darüber meditieren, warum der göttliche Thron Räder hat. Das wird da ausdrücklich geschildert. Der Thron hat Räder. Die Christen der Apokalypse bilden eine widerständige Subkultur, in der die Apokalypse als Rückzugsraum die gegenwärtige Bedrohungssituation auszuhalten hilft. Ich möchte Ihnen das jetzt gerne etwas ausführlicher an einem Beispiel vorführen, das Sie vielleicht rasch überlesen würden, wenn Sie die Offenbarung lesen. Aber vorhin beim Mittagessen, als es da hieß, kann man die Offenbarung nicht aus der Bibel herausschmeißen. Da habe ich etwas kurzspurig angekündigt. Nach meinem Vortrag würde man das nicht mehr so sehen. Ich möchte Ihnen schon an Beispielen deutlich machen, was die visionäre Theologie der Johannis-Offenbarung ist,
warum sie eine Stimme frühchristlicher Prophetie ist, die ich ganz und gar nicht aus dem Kanon heraus haben möchte und die ich nicht missen möchte in den Büchern, mit denen unsere Kirche ringt und kämpft, nämlich den Büchern Heiliger Schrift. In Kapitel 18 geht es nun darum, dass der Engel, der den Seher herumführt, dem Seher etwas zeigt. Es war eine riesige Stadt. Danach sah ich einen anderen Engel vom Himmel her niederfahren, der hatte große Macht. Und die Erde wurde erleuchtet von seinem Glanz. Und er rief mit mächtiger Stimme, sie ist gefallen. Sie ist gefallen, Babylon die Große und ist eine Behausung der Teufel geworden und ein Gefängnis aller unreinen Geister und ein Gefängnis aller unreinen Vögel und ein Gefängnis aller unreinen und verhassten Tiere.
Denn von dem Zorneswein ihrer Hurerei haben alle Völker gedrungen und die Könige auf Erden haben mit ihr Hurerei getrieben. Und die Kaufleute auf Erden sind reich geworden von ihrer großen Üppigkeit. Da ist auf der Handlungsebene der Vision noch gar nichts passiert. Aber es wird schon eine Zukunft vorbeweggenommen. Diese Stadt Babylon wird untergehen. Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel, die sprach Geht hinaus aus ihr, mein Volk, dass ihr nicht teil habt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen, denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel und Gott denkt an ihren Frevel. Bezahlt ihr, wie sie bezahlt hat und gebt ihr zweifach zurück nach ihren Werken. Und in dem Kelch, in dem sie euch eingeschenkt hat, schenkt ihr zweifach ein, wie viel Herrlichkeit und Üppigkeit sie gehabt hat. So viel Qual und Leid schenkt ihr ein, denn sie spricht in ihrem Herzen. Ich throne hier und bin eine Königin und bin keine Witwe und Leid werde ich nicht sehen.
Die selbstbewusste Stimme der Stadt, die als eine Frau symbolisiert wird. Wir merken, dass sie spricht mit weiblicher Stimme, werden wir gleich hören. Und dazu ein Pathos der Trennung. Die Christen, die Christengemeinschaft soll sich von dieser, von diesem Babylon lossagen. Darum werden ihre Plagen an einem Tag kommen. Tod, Leid und Hunger. Und mit Feuer wird sie verbrannt werden, denn stark ist Gott, der Herr, der sie richtet. Und es werden sie beweinen und beklagen, die Könige auf Erden, die mit ihr gehurt und geprasst haben, wenn sie sehen werden, den Rauch von ihrem Brand, in dem sie verbrennt. Sie werden fernabstehen aus Furcht vor ihrer Qual und sprechen. Weh, weh, du große Stadt Babylon, du starke Stadt. In einer Stunde ist dein Gericht gekommen. Und die Kaufleute auf Erden werden weinen und Leid tragen um sie, weil ihre Waren niemand mehr kaufen wird. Gold und Silber und Edelsteine und Perlen und feines Leinen und Purpur und Seide und Schalach
und allerlei wohlriechende Hölzer und allerlei Gerät aus Elfenbein und allerlei Gerät aus kostbarem Holz und Erd und Eisen und Marmor und Zimt und Balsam und Räucherwerk und Müll und Weihrauch und Wein und Öl und feinstes Mehl und Weizen und Vieh und Schafe und Pferde und Wagen und Leiber und Seelen von Menschen. Und das Obst, an dem deine Seele Lust hatte, ist dahin und alles, was glänzend und herrlich war, ist für dich verloren. Und man wird es nicht mehr finden. Die Kaufleute, die durch diesen Handel mit ihr reich geworden sind, werden fernabstehen aus Furcht vor ihrer Qual, werden weinen und klagen. Weh, weh, du große Stadt, die begleitet war mit feinem Leinen und Purpur und Schalach und geschmückt war mit Gold und Edelsteinen und Perlen, denn in einer Stunde ist verwüstet solcher Reichtum. Und alle Schiffsherren und alle Steuerleute und die Seefahrer und die auf dem Meer arbeiten, standen fernab
und schrien, als sie den Rauch von ihrem Brand sahen, wer ist der großen Stadt gleich? Sie warfen Staub auf ihre Häupter und schrien, weinten und klagten. Weh, weh, du große Stadt, von deren überflussreich geworden sind alle, die Schiffe auf dem Meer hatten, denn in einer Stunde ist sie verwüstet. Feuer dich über sie, Himmel und die Heiligen und Apostel und Propheten, denn Gott hat sie gerichtet um euret Willen. Und ein starker Engel hob einen Stein auf, groß wie ein Mühlstein, warf ihn ins Meer und sprach, so wird in einem Sturm niedergeworfen die große Stadt Babylon und nicht mehr gefunden werden. Und die Stimme der Sänger und Seitenspieler, Flötenspieler und Posaunenspieler soll nicht mehr in dir gehört werden. Und kein Handwerker irgendeines Handwerkes soll mehr in dir gefunden werden. Das Geräusch der Mühlen soll nicht mehr in dir gehört werden. Das Licht der Lampe soll nicht mehr in dir leuchten.
Und die Stimme des Bräutigams und der Braut soll nicht mehr in dir gehört werden. Denn deine Kaufleute waren Fürsten auf Erden und durch deine Zauberei sind verführt worden alle Völker. Und das Blut der Propheten und der Heiligen ist in dir gefunden worden und das Blut all derer, die auf Erden umgebracht worden sind. Das ist eine gewaltige Vision. Die Stadt wird als Frau dargestellt, wie auf antiken Münzen oft Städte durch Frauen symbolisiert werden konnten. Aber es ist doch klar, es ist eine Stadt. Diese Stadt wird vor allem als Wirtschaftszentrum imaginiert. Als sie untergeht, weinen die Kaufleute auf Erden von fernen. Auch das ein sehr eindrückliches Bild. Zugleich ist sie von Gewalt geprägt. Der kaiserliche Purpur ist eben zugleich von der Farbe des Blutes. Es ist eine Stadt der Gewalt, des Blutes, der öffentlichen Aggression.
Und es ist eine Stadt, die die Völker unterdrückt. Ihr Internationalismus ist nur Maske. In Wahrheit beutet sie die Völker aus und es sind die Tribute aus aller Welt, die sie reich machen. Es sind kleine, leicht überlesbare Signale, die den antiken Hörer auf die Fährte bringen, was es mit dieser Stadt auf sich haben könnte. Sie sitzt auf einem Tier mit sieben Häuptern, heißt es da. Das erinnert jeden antiken Hörer, jede Hörerin sofort an Rom, die Stadt der sieben Hügel. Die Schiffrierung ist offensichtlich, Missverständnisse sind für antike Menschen nicht möglich. Aber warum wird Rom, die Metropole und Welthauptstadt, als Babylon schiffriert? Johannes drückt sein Anliegen lieber in visionären Bildern und Symbolen aus, als in diskursiver Sprache. Der Name Babylon deutet Rom sozusagen. Denn Babylon war auch einmal Welthauptstadt. Das ist schon lange her, Jahrhunderte.
Zentrum der orientalischen Welt. Sie ist es aber nicht mehr. Heute im ersten Jahrhundert, in dem der Apokalyptiker schreibt, was ist Babylon da? Es ist eine Ruinenstätte. Nostalgische Touristen, Sakraltouristen fahren da mal vorbei. Wir haben Schilderungen von antiken Historikern, die Babylon im ersten Jahrhundert schildert. Man wusste wohl, man kannte die Stadt. Das waren nur noch Ruinen, da wohnte niemand mehr. Es war eine Ruinenstätte. Das heißt, wenn der Seher Rom Babylon nennt, dann sagt er, so wie es mit Babylon ging, wird es mit Rom, der jetzigen Welthauptstadt, auch einmal sein. Babylon, die Stadt, aus der man nur fliehen kann, wenn man seine Seele bewahren will. Das ist ein gewaltiges Bild. Deutet so ein Bild auch unsere Städte? Ich stelle die Frage, ich beantworte sie aber nicht.
Der Seher bringt dann ein Gegenbild. Jerusalem, die goldene Stadt, die Himmelsstadt. Auch hier wollen wir uns einen Augenblick zuwenden. Wieder hören wir zuerst einiges an biblischem Text. Das ist für Sie vielleicht ungewohnt, so viel Text, so viel Bibel zu hören. Aber so wurden diese Texte ja in der frühen Christenheit rezipiert. Man konnte gar nicht alle lesen und schreiben, aber diese Bücher wurden ganz gelesen. Auch die Johannis-Aufentbarung ist ein Buch, das wurde natürlich von vorne bis hinten vorgelesen. Das war die Art und Weise, wie diese Texte rezipiert wurden. Wer es sich leisten konnte, hat sich dann auch eine Abschrift besorgt oder gekauft oder selber abgeschrieben. Aber diese Texte wurden gehört. Das ist Hörliteratur. Übrigens die Paulusbriefe auch, auch wenn die uns nicht so vorkommen. Aber die gesamte frühchristliche Literatur ist zum Hören gedacht, nicht zum Lesen, zum Hören. Dann nehme ich mir mal die Freiheit, auch hier ein bisschen längere Passagen zu Gehör zu bringen, immer mit ein paar erklärenden Worten, wie wir das vielleicht hören können.
Babylon ist jetzt untergegangen. Das Weltgericht ist vorbei. Offenbar 21 Jahre alt. Da lese ich jetzt ein paar Verse. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen und das Meer ist nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabkommen, wie eine geschmückte Braut für ihren Mann. Und ich hörte eine große Stimme von dem Thronherr, die sprach, siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen. Und er wird bei ihnen wohnen, wird ihr Gott sein. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen und der Tod wird nicht mehr sein. Noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein. Denn das erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach siehe, ich mache alles neu. Und er spricht, schreibe, denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss. Ich überspringe ein paar Verse. Und es kam zu mir einer von den sieben Engeln, die die sieben Schalen mit den letzten sieben Plagen hatten und redete mit mir und sprach,
komm, ich will dir die Frau zeigen, die Braut des Lammes. Und er führte mich hin im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott. Die hatte die Herrlichkeit Gottes. Ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis klar wie Kristall. Und die Stadt hatte eine große, hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. Und er mit mir redete, hatte einen Messstab, ein goldenes Rohr, um die Stadt zu messen. Und ihre Tore und ihre Mauer. Und die Stadt ist viereckig angelegt und ihre Länge so groß wie die Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr zwölftausend Stadien. Ich erkläre das später.
Die Länge und die Breite und die Höhe der Stadt sind gleich, sozusagen Kubus. Und er maß ihre Mauer, 144 Ellen nach Menschenmaß, das der Engel gebrauchte. Und ihr Mauerwerk war aus Jaspis und die Stadt aus reinem Gold gleich reinem Glas. Und die Grundsteine der Mauer um die Stadt waren geschmückt mit allerlei Edelsteinen. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebte ein Chrysolid, der achte ein Beryl, der neunte ein Topaz, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst. Warum beschreibt er das? Warum nennt er die Namen der Edelsteine? Wir sollen ein Bild sehen. Das ist das Wichtige. Der Seher will nicht einen Inhalt übermitteln, er will, dass wir ein Bild sehen, ein gewaltiges glitzerndes Lichtfeuerbild. Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen und an jedes Tor war aus einer einzigen Perle, das ist ein groteskes Bild.
Und der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold, die Durchscheinung des Glases. Und ich sah keinen Tempel darin. Das ist doch faszinierend. Die antike Stadt hat einen Tempel. Diese Stadt hat keinen Tempel. Denn der Herr, der allmächtige Gott ist ihr Tempel, er und das Lamm. Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie erscheinen, denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm. Unterbrechen wir wieder kurz das Zitat. Sie merken, meine Damen und Herren, bis ins Detail ist Jerusalem das Gegenteil von Babylon. Antithetisch stehen sich beide Städte gegenüber. Utopie und Dystopie, wenn Sie so wollen. Die Stadt, in der alles käuflich ist und die Stadt, die keinen Tempel braucht, weil Gott sowieso überall in ihr ist. Es ist eine gewaltige Stadt, groß wie ein Kontinent, die der Seher schildert. 12.000 Städte, das sind so etwa 2000 Kilometer. Keine antike Stadt hat solche Ausmaße gehabt. Es ist eine fantastische Übersteigerung all dessen, was Stadt sein kann.
Was mir bemerkenswert und faszinierend erscheint, die himmlische Welt, die der Prophet Johannes beschreibt, ist nicht eine Naturidylle. Sein Himmel ist nicht eine Naturidylle, keine Südseeinsel. Es ist eine Großstadt. Sein Himmel ist eine Großstadt. Das finde ich doch, sagen wir mal, erstaunlich. Und noch wichtiger, auch hier wieder der eigentliche Clou der Geschichte, so leicht zu überlesen. Die Christen kommen nicht in den Himmel. In der Johannishofferbarung kommen die Christen nicht in den Himmel. Sondern die Stadt senkt sich auf die Erde herab. Sie kommt auf die Erde. Sie vereint die Erde sozusagen mit sich selbst, indem sie auf die Erde herabkommt. Die Stadt sinkt auf die Erde und ihr Platz, ihr Ort ist die Erde, nicht der Himmel. Das himmlische Jerusalem senkt sich herab von Gott. Und er zeigt ihm ja einen stromlebendigen Wassers. Nein, ich bin noch ein paar Phasen davor.
Die Völker werden wandeln in ihrem Licht und die Könige auf Erden werden ihre Herrlichkeit in sie bringen. Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tag, denn da wird keine Nacht sein. Man muss keine Angst mehr haben. Ein Leben ohne Angst. Und ihre Tore werden nicht verschlossen am Tag, denn da wird keine Nacht sein. Und man wird die Pracht und den Reichtum der Völker in sie bringen. Und nichts Unreines wird hineinkommen und keiner, der Gräuel und Lüge tut, sondern allein die geschrieben stehen in dem Lebensbuch des Lammes. Und er zeigt ihm ja einen stromlebendigen Wassers, klar wie ein Kristall, der ausgeht von dem Thron Gottes und des Lammes. Mitten auf dem Platz und auf beiden Seiten des Stromes Bäume des Lebens. Die tragen zwölfmal Früchte. Und das ist ein fantastisches, imaginatives Motiv. Bäume, die zwölfmal im Jahr Früchte tragen. Jeden Monat bringen sie ihre Frucht und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und es wird nichts Verfluchtes mehr sein.
Und der Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt sein und seine Knechte werden ihm dienen und sein Angesicht sehen und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Und es wird keine Nacht mehr sein und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichtes der Sonne. Denn Gott der Herr wird sie erleuchten und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das ist auch so ein kleiner Zug, den man leicht überliest. Die Menschen sind nicht berufen, Knechte und Sklaven zu sein, sondern in dieser Vision der Vollendung der Welt sind die Menschen Herrscher. Sie regieren. Ja, sie regieren. Und er sprach zu mir. Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Und der Herr, der Gott des Geistes, der Propheten hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt. Die Offenbarung nähert sich jetzt rasch ihrem Ende. Ich will das hier nicht vollständig zitieren.
Wieder sind es unendlich viele Details, die wir besprechen könnten, aber wir müssen auswählen. Ich habe schon den bemerkenswertesten Punkt genannt. Die Himmelstadt kommt auf die Erde herab. Sie senkt sich auf die Erde. Das Paradies für Johannes ist keine Naturidele, auch kein himmlischer Kirchenchor in Daueraufführung oder so, sondern eine Stadt. Eine Stadt. Entschuldigung, wenn Sie Kirchenmusik lieben, das ist nicht... naja, gut. Jeder Mensch hat seine Bilder von Vollendung und von Himmel. Ich war eigentlich immer der Überzeugung, dass der Himmel eine große Bibliothek sein müsse. Aber der Seher Johannes, das nehmen wir mal zur Kenntnis, er sieht den Himmel als eine gewaltige Stadt. Ich finde das bemerkenswert, gerade weil er vorher urbane Kultur, städtische Kultur, in der man alles kaufen und verkaufen kann, in der es Werbung gibt und Plakate an Wänden hängen, so heftig kritisiert hatte. Babylon, die Stadt, in der alles käuflich ist, das ist die Stadt, die dem Untergang verfällt, der man immer nur weglaufen kann.
Und im Gegenbild dazu aber doch auch eine Stadt. Er ist nicht ein Gegner der Stadtkultur. Ich finde das alles sehr interessant. Ja, Landesbild der goldenen Stadt, das übrigens in der antiken Utopie eine Rolle spielt. Es gibt utopische Texte in der Antike, in den Lukianen zum Beispiel, die sogenannten wahren Geschichten, ein Roman, da kommt also auch ein Reisender, die Insel der Seligen, weit im Westen, trifft auf eine goldene Stadt. Die bringen auch die Bäume da zwölfmal Frucht, das hat man sogar vielleicht als eine Satire auf die christliche Hoffnung gedeutet, ein Text aus dem zweiten Jahrhundert, also gibt es Berührungen zwischen utopischer und apokalyptischer Literatur. Aber vor allem ist es eine Stadt bunter, glitzernder Lichter. Das hat so ein bisschen was Kindliches. Warum lieben wir Edelsteine, bunte Lampen, Kristalleuchter? Warum lieben wir, wenn es glitzert? Warum lieben so viele Menschen die Lichter der Stadt, auch wenn sich diese dann bei näherem Hinsehen oft nur als Werbelichter entpuppen? Die Lichter erwecken eine Sehnsucht nach Glanz, nach Herrlichkeit, nach etwas Strahlendem,
was den Menschen in ein Lichtwesen verwandeln könnte. Vielleicht ist es so etwas. Vielleicht ist es so etwas. An zwei Beispielen habe ich Ihnen vorgeführt, wie ich meine, dass die Apokalypse sich lohnt zu lesen. Vor allem eben Babylon und Jerusalem, das waren die beiden großen Beispiele, die ich Ihnen vorführen wollte. Und ich wollte Ihnen schon, Sie werden mich nicht missverstehen, wenn Sie das als Appell verstehen, die Apokalypse zu lesen. Und wenn Sie nach Hause kommen, heute Abend nichts zu tun haben oder morgen Abend oder so. Besser als Fernsehen ist es allemal, glauben Sie mir. Vielleicht lesen Sie ja mal die Johannis-Offenbarung. Noch ein paar Sätze, wenn Sie mir noch ein paar Minuten geben, über das Schwinden des prophetischen Elementes im gemeindlichen Leben des zweiten Jahrhunderts. Das hatte ich ja schon angekündigt. Wenn man in der Kirchengeschichte weiter guckt, dann ist es ja schon irgendwie erstaunlich, dass es dann irgendwann diese prophetischen Stimmen, diese Art von Prophetie nicht mehr gibt.
Auch die Gemeindeprophetie, die ja ein bisschen tiefer zu hängen ist, sozusagen, ja, die nicht so etwas Gewaltiges, Visionäres hat, sondern die mehr so das Gebot der Stunde ausdrückt von Gott her. Das wird verdrängt in der Alten Kirche. Warum? Warum? Nun gibt es viele Verschiebungen in der Alten Kirche. Manche davon kann man gut finden, manche schlecht. Manche waren vielleicht notwendige Adoptionen dafür, dass die Kirche groß wurde, dass sie eine Weltkirche wurde. Manche kann man beklagen. Die Frauen wurden aus den kirchlichen Tätigkeiten herausgedrängt. Das ist historisch ganz eindeutig, dass es in den parlinischen Gemeinden Frauen in Tätigkeiten gibt, die die dann 200 Jahre später nicht mehr ausüben konnten. Das kann man historisch ganz eindeutig nachweisen. Aber auch dieses ekstatische prophetische Element verschwindet. Es gibt dann noch eine letzte Bewegung. Ich will das hier nur kurz andeuten. Der Montanismus. Ich weiß nicht, ob Sie davon schon einmal gehört haben. Eine prophetische Bewegung in Kleinasien von einem Mann, Montanus, gegründet, so um 160 herum.
Auch da Prophetinnen. Wir hören Namen, Pristila, Maximilla, Quintilla. Die Maximilla ist 179 n. Chr. gestorben. Das wissen wir zufällig genau. Eine prophetische Bewegung, die aber dann auch ganz rigoros wird. Eine rigorose Askese predigt. Eine zweite Ehe ist verboten. Wer ein Witwer zum Beispiel darf, darf nicht mehr heiraten. Also ganz strikte rigorose Ethik. Das mit der Buß ist eher schwierig. Aber verbunden mit ekstatischer Prophetie. Man erwartet die Herabkunft des himmlischen Jerusalem. Man erwartet sie aber dann ganz konkret in Kleinasien zwischen zwei kleinen Dörfern, die da sind. Pipuza und Thymion. Wir wissen gar nicht so ganz genau, wo das war. Irgendwo in Frügien. Das ist also Süden Kleinasiens. Wir merken, dass in diese Bewegung dann ein, sagen wir es bösartig, ein sektenhaftes Element hineinkommt. Wenn man sagt, das himmlische Jerusalem kommt bei uns vor der Haustür, dann ist das schon klar.
Wenn das in der heutigen Gemeinde ist, dann würde man auch sagen, die ist jetzt irgendwie zur Sekte geworden. Und leider ist das mit den Montanisten passiert. Allerdings nicht nur durch eigenes Verschulden, sondern auch, weil die Großkirche sie herausgedrängt hat. Denn von Anfang an hat die entstehende Großkirche, in der in den Gemeinden auch Ämter eine Rolle spielen, für das entstehende Bischofsamt, das sich allmählich durchsetzt im zweiten Jahrhundert als Leitungsamt in der Einzelgemeinde, hat Probleme gehabt mit dem Montanismus. Hat gesagt, nein, die wahren Propheten reden nicht ekstatisch und überhaupt, dass jeder so redet, das ist alles sehr fragwürdig. Es ist zwar die Entwicklung, dass der Montanismus aus der alten Kirche herausgedrängt wurde, als man so will. Die letzte große charismatische, pleumatische Bewegung dieser Zeit hat, wie gesagt, beide Gründe. Einmal die Bewegung selbst wurde immer schräger, andererseits aber auch die Großkirche hat sie eben auch ein Stück weit rausgedrängt, hat sie diffamiert. Das wird man schon auch sagen dürfen. Und leider greifen diese Entwicklungen Hand in Hand. Und der Preis dafür war, dass mit dem Montanismus, so um 200 herum, auch das prophetische Element aus der Kirche ein Stück weit verschwunden ist.
Man kannte natürlich die Propheten des Neuen Testamentes. Man wusste irgendwie auch immer, dass es Propheten gibt, man hat dann gelegentlich in der Kirchengeschichte auch zum Teil so ein bisschen metaphorisch Menschen als Propheten bezeichnet. Zum Beispiel die von mir vorhin genannte Hildegard von Bingen nannte man dann im Mittelalter die Prophetissa Teutonica, die deutsche Prophetin. Ja, das durchaus, also das hat man immer mal getan. Man hat dann auch mutig bestimmte Männer als Prophetinnen und Propheten gesehen. Martin Luther King oder von afrikanischen Kirchen die Rede Simon Kimbangu zum Beispiel, das war so jemand, der von seinen Anhängern dann als Prophet verehrt wurde. Zum Teil in abgeschwächter metaphorischer Weise, zum Teil auch im vollen neutestamentlichen Sinn. Natürlich gibt es auch neue religiöse Bewegungen, die ihre Gründungsfiguren dann prophetisch verehren, wie die Momonen zum Beispiel ihren Joseph Smith.
Und natürlich gibt es eine Bewegung, die sich ganz als prophetische Bewegung versteht, die aus einer jüdisch-christlichen Matrix entsteht und zu einer eigenen Weltreligion wird. Das ist der Islam. Im Islam ist der Prophetenbegriff völlig zentral. Offenbarung geschieht im Islam nur durch Propheten zu 100 Prozent. Islam ist Prophetismus, jedenfalls versteht er sich so. Mohammed sieht sich als Siegel der Propheten. Das ist Sure 33, wenn es Sie interessiert. Jesus und andere Figuren der christlichen Geschichte werden dann in diese Reihe, in diese Suzession der Propheten hineingestellt. Wie man das aus christlicher Sicht beurteilt, ist eine schwierige Frage. Dazu hätte ich einiges zu sagen, aber das ist jetzt nicht mein Thema. Da muss man ein bisschen weiter ausholen. Das theologische Gespräch mit dem Islam ist ein wichtiges zentrales Thema unserer eigenen religiösen Situation in der multireligiösen Gesellschaft. Aber da kann man sehen, dass andere Traditionslinien, auch wenn die aus christlicher Sicht problematisch sind.
Ich würde Mohammed nicht ein Propheten Gottes nennen wollen, aber es ist klar, dass in dieser Tradition diese prophetische Linie eine Rolle spielt und das wird da eben so interpretiert. Was sind die Gründe, warum Prophetie aus der alten Kirche ein Stück weit verdrängt worden ist, sich in eingegrenzte Reservate nur flüchten konnte, etwa im Mönchthum. Da gibt es dann schon sowas auch noch. Natürlich hängt es zusammen damit, dass die Kirche ihre Grenzen versucht klar zu definieren. Das tut sie im zweiten Jahrhundert vor allem durch drei Größen. Einmal das Amt, vor allem das Bischofsamt. Jede Gemeinde hat dann einen Bischof. Übrigens in Rom besonders spät, noch in Mitte des zweiten Jahrhunderts gibt es in Rom keinen Bischof. Das glauben zwar, die katholische Tradition behauptet das zwar, aber das ist historisch eher unwahrscheinlich, weil noch Zeugnisse aus dieser Zeit nicht von einem Bischof in Rom sprechen. Aber allmählich setzt sich das Bischofsamt als Leitungsamt durch. So bis Ende des zweiten Jahrhunderts ist das fertig.
Das zweite ist der Kanon des Neuen Testamentes, der auch im Prinzip neben dem Kanon des Alten Testamentes tritt, als eine feste Richtschnur. Kanon heißt Richtschnur, Rohr eigentlich wörtlich übersetzt. Ende des zweiten Jahrhunderts ist der ungefähr so wie wir ihn auch kennen, mit vier Evangelien und den Paulusbriefen. Es gibt so Flatterränder. Die Apokalypse ist umstritten im Osten des Reiches, der Hebräerbrief ist umstritten im Westen des Reiches. Im vierten Jahrhundert hat man sich da auch so einigermaßen geeinigt. Aber das Ganze geht ohne großen Streit. Der Kanon setzt sich durch eine Konsensfindung innerhalb der Gemeinden durch. Es gab nie ein Konzil, das das beschlossen hat. Das ist so eine typische Vorstellung, der man manchmal so in außerkirchlichen Kreisen begegnet. Irgendein Konzil hätte den Kanon beschlossen. Der Kanon war eine Konsensfindung zwischen den Gemeinden, ohne dass er je von einem Konzil beschlossen worden wäre in der Alten Kirche. Darüber hat man sich auch gar nicht viel gestritten. Das war relativ klar, was die kanonischen Schriften sind. Natürlich gab es noch andere Literatur, auch andere Evangelien, die man gelesen hat.
Und das dritte war das Glaubensbekenntnis, das Gredo. Das wurde auch entwickelt im zweiten, dritten Jahrhundert. Auch das ist eine Konsensformel. Darum fangen die alten Glaubensbekenntnisse auch alle an mit den Worten. Pistoeumen credimus. Wir glauben. Nicht ich glaube. Glaube ist nichts individuelles. Sondern wir glauben. Das ist die Konsensformel der Kirche. Es ist nicht Ausdruck des persönlichen Glaubens, sondern man stellt sich hinein in die Glaubensgemeinschaft der Christinnen und Christen. Das tut man im Glaubensbekenntnis, das ja ursprünglich ein Taufbekenntnis gewesen ist. Das sind sozusagen Instanzen, mit denen sich die Kirche versucht, Grenzen zu schaffen. Aber Grenzen sind nötig, sonst wird es diffus und man verschwimmt. Aber das heißt eben auch, wenn man Grenzen schafft, dann geht meistens auch irgendwas verloren. Und in der alten Kirche ist auch vieles verloren gegangen. Das können wir heute deutlich sehen und auch sagen. Und zu den Dingen, die verloren gegangen sind, gehört eben ein Stück weit auch dieses charismatisch,
pleumatisch, prophetische Element. Nicht völlig. Es war immer mal wieder da. Es hat sich in der Kirche auch immer wieder zu Wort gemeldet. Aber es war nicht mehr so Strukturelement, wie es das offenbar in den paulinischen Gemeinden gewesen ist. Was das für unsere eigene Gegenwart bedeutet, können wir diskutieren. Was hat Kirche damit gewonnen, dass sie dieses prophetische Element ausschied? Natürlich die Gefahr zu einer, sagen wir mal, Sekte zu werden. Sie wissen, das Wort Sekte wird heute in der seriösen Religionswissenschaft nicht mehr verwendet. Das sind diffamierende Begriffe. Sie sprechen von neuen religiösen Bewegungen. Aber es ist ja klar, was gemeint ist. Das hat die Kirche gewonnen. Sie wurde zur Weltreligion, aber das prophetisch-charismatische Element ging verloren. Und heute? Wie könnte es denn heute aussehen?
Mein Vortrag endet hier, aber ich will doch noch ein paar Gedanken mit Ihnen teilen. Sie werden gemerkt haben, ich empfinde die Passagen im Neuen Testament über Prophetie als bleibendes Element von Kirche, als Charisma, als etwas, was Gott Frauen und Männern schenkt für die Kirche, als eine Herausforderung und etwas, was Kirche vielleicht auch wiedergewinnen kann. Kirche hat immer Dinge wiedergewonnen. Das ist die Grundbewegung des Protestantismus. Ecclesia semper reformanda. Die Kirche muss immer neu nach ihren Wurzeln, nach ihren Ursprüngen fragen. Sie muss immer neu Dinge wiederentdecken, wieder reintegrieren, die ihr verloren gegangen sind. Und wie könnte denn so ein prophetisches Element heute aussehen? Ich will das nur ganz behutsam andeuten. Es ist nicht eine unhinterfragbare Rede im Namen Gottes.
Das ist es ja bei Paulus auch nicht. Im Gegenteil. Die Charismen haben ihre Grenzen. Sie sind begrenzt durch das Charisma der anderen. Und auch die Menschen, die ein prophetisches Wort aufs Herz gelegt ist, ich wechsle das mal so ein kleines bisschen in Predigt-Sprache, auch diese Menschen werden begrenzt in ihrer Autorität durch das, was die anderen hören und wissen und sagen können. Darum das Paulinische Prüfe die Geister. Paulus traut der Gemeinde zu, dass es in ihr Prophetie, also lebendiges Gotteswort gibt, aber er traut ihr auch zu, dass sie damit kritisch umgehen kann, dass sie das prüfen kann, dass sie Kriterien hat, dass sie nicht allem auf den Leim geht, sondern dass sie das kritisch begleiten kann. Die Prophetie begleitet die Kirche kritisch und die Kirche begleitet die Prophetie kritisch. Kann das funktionieren heute? Kann das funktionieren? Kann die Kirche das wiedergewinnen? Ich möchte Ihnen diese Frage mitgeben. Ich habe keine einfache Antwort darauf, aber sie bewegt mich sehr
und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sie auch ein bisschen bewegt, sonst wären sie wahrscheinlich heute gar nicht hier.
Frühchristliche Prophetie: Von der Johannesapokalypse zum Verschwinden der Prophetie in der alten Kirche | 5.5.3
Marco Frenschkowski zeigt bei seinem zweiten Worthaus-Vortrag sein »zweites Gesicht«. Während der erste eher schwierig verständlich war, präsentiert er hier die Zusammenhänge der frühchristlichen Prophetie in einer einfacheren Sprache. Und das tut dem Vortrag sehr gut!
In der Zeit nach Paulus hat sich Prophetie als selbstverständliches und geordnetes Element in den christlichen Gottesdiensten etabliert. Es entwickelt sich ein mündiger Umgang mit den Geistesgaben. Marco Frenschkowski beschreibt Prophetie als solides, hinterfragbares und geerdetes Element im Leben der ersten Christen. Das klingt so gar nicht nach sensationsgierigem, abgehobenem, charismatischem Holy-Spirit-Hype, der seit dem 20. Jahrhundert in Teilen der Christenheit en vogue ist.
Im zweiten Teil schwenkt Frenschkowski zur Mutter aller prophetischen Bücher: Der Offenbarung des Johannes, dem »Buch mit sieben Siegeln«. Bei dessen Lektüre dürften sich viele Leser gefragt haben, welches Kraut der Autor denn geraucht haben mag, um solche merkwürdigen Bilder zu beschreiben, aber noch viel mehr natürlich, was das alles zu bedeuten hat. Marco Frenschkowski überrascht hier mit der Aussage, dass die Offenbarung doch eigentlich ziemlich einfach zu verstehen sei und liefert tatsächlich eine Reihe von spannenden Auslegungshilfen. Und er geht der nicht ganz unwichtigen Frage nach, was denn die ersten Adressaten dieser Texte unter der wirren Bilderflut verstanden haben mögen.
Man bekommt Lust, sich diesem Buch mal etwas anders zu nähern. Ist es am Ende tatsächlich nicht so verkehrt, mit Worten unbeschreibliche Dinge mal ganz anders auszudrücken und sich als Zuhörer auf diese Bildsprache einzulassen? Dann erschließt sich das letzte Buch der Bibel vielleicht ja doch ein bisschen. Die Chancen stehen nach diesem Vortrag jedenfalls gut!