Das Buch Hiob ist so ein wichtiges und umfangreiches biblisches Buch, dass Prof. Dr. Siegfried Zimmer ihm zehn Vorträge widmet. In diesem ersten Vortrag der Hiob-Reihe legt er die Grundlage, um die Geschichte überhaupt zu verstehen: Hiob war ein Allerweltsname. Es könnte um jeden von uns gehen. Und noch wichtiger: Hiob aus dem Lande Uz war kein Israelit. Und trotzdem ein Gottesfürchtiger, der Gott der Israeliten war also schon immer ein Gott aller Menschen. Zimmer beschreibt die Lebenswelt Hiobs, die Weltsicht und Gewohnheiten seiner Mitmenschen. So wird deutlich, was man beim oberflächlichen Lesen schnell übersieht: Hiob war ein liebevoller Vater, seine Kinder standen sich außergewöhnlich nahe. Und Hiobs Frau, die in vielen Textauslegungen nicht gut wegkommt, sorgt sich lediglich um ihn. Sie will ihm irgendwie helfen, obwohl sie ihm einen schnellen Tod wünscht. Zimmer erklärt auch knallhart den Unterschied zwischen Gut und Böse – jedenfalls wie er im Hiob-Buch gemeint ist. Und auch heute noch gelten sollte. Es sind Themen, die uns noch immer beschäftigen, gerade in Krisenzeiten: Wie reagieren wir auf Leid? Können wir auf Gott vertrauen? Und: Warum glaubst du eigentlich an Gott?

Dieser Vortrag gehört zu der 10-teilige Hiob-Vorlesung von Prof. Dr. Siegfried Zimmer, die durch die Lesung des gesamten Hiobbuchs als Hiobnovelle (11.5.1) und Hiobdichtung (11.5.2) ergänzt wird.

Hiob hat alles verloren – Kinder, Besitz, Gesundheit. In der Geschichte, die die meisten kennen, erträgt er dieses Leid stoisch: »Jahwe hat gegeben und Jahwe hat genommen. Ich will Ihn preisen, was immer er tut.« Ein untadeliger Gläubiger. Umso wichtiger für alle Menschen, die unverschuldet leiden, ist das, was zwischen der Rahmenhandlung, der Hiobnovelle steht. Und das sind immerhin 40 Kapitel! Hier in der Hiobdichtung spricht ein anderer Hiob als in der Hiobnovelle. Hiob klagt hier an. Er hadert mit seinem Gott. Er ist sich seiner Unschuld sicher. Und sieht Gott im Unrecht. Gott, dieses bis dahin unnahbare Wesen, dem sich nur der Hohepriester nähern durfte, den zieht Hiob in sein Leid hinab. Auf einmal ist Gott ganz da. Weiterhin allmächtig und doch auf Augenhöhe.
Die Rede Hiobs – unterbrochen von den Erklärungsversuchen seiner Freunde – wird vorgetragen von Schauspielerinnen und Schauspielern des Landestheaters Tübingen. Es ist eine im Internet bisher einzigartige Darbietung. Sie zu hören dauert mehr als anderthalb Stunden. Doch gerade in der eigenen Not kann man sie wieder und wieder anhören. Denn was Hiob da ausspricht, sind die Gedanken, die im großen Leid auch an unserer Seele nagen. Da unterscheiden wir uns heute offenbar nicht von unseren Vorfahren. Dieses »Hörbuch« kann dem Leidenden Worte verleihen, die im Leid oft fehlen. Dieser biblische Text gibt auch uns die Erlaubnis, Gott anzuklagen und Erklärungen zu fordern. Und er tröstet – und sei es nur durch das Wissen, dass wir in aller Verzweiflung nie allein sein werden.

Hinweis: Zur besseren Verständlichkeit der Hiobdichtung wird auf das Zwischenstück Hiob 28 (das Lied von der Weisheit) und Hiob 32-37 (die Elihu-Reden) verzichtet. Der »gestörte« dritte Redegang (Hiob 22-27) wurde wie folgt angespasst: Hiob 22 (Elifas), Hiob 23 – 24,12 (Hiobs Antwort), Hiob 24,13-24,25 & 25 (Bildad), Hiob 26,1-4 & 27,1-6 (Hiobs Antwort), Hiob 27,7-10 & 27,13-23 (Zofar). Genutzt wir die Übersetzung »Die gute Nachricht. Dabei wird »Ijob« durch Hiob und die Gottesbezeichnung »HERR« durch Jahwe ersetzt.

Es lesen: Dennis Junge (Erzähler), Stephan Weber (Hiob), Franziska Beyer (Jahwe), Daniel Tille (Zofar von Naama), Insa Jebens (Elifas von Teman), Stefanie Klimkait (Bildad von Schuach)

Die Lesung der Hiobdichtung ergänzt unsere 10-teilige Hiob-Vorlesung von Prof. Dr. Siegfried Zimmer.

Das Leben ist nicht berechenbar und auch nicht gerecht. Da kann man schon mal wütend werden. Traurig. Gereizt. Sauer. Rasend. Aber das hilft ja nichts. Was man dann vielleicht gut brauchen kann, ist ein Schub innere Stärke, auch wenn man manchmal nicht weiß, wo die noch herkommen soll. Ein Tipp? Vielleicht von einem, der schon Härteres durchgemacht und dafür so treffende Worte gefunden hat, dass sie durch die Jahrtausende hallen. Die Texte, die seine Geschichte erzählen, sind mehr als 2.200 Jahre alt. Sie erzählen von einem Mann, der alles hatte: Mehr Reichtum, als er jemals aufbrauchen könnte. Wohlgeratene Kinder. Einen unerschütterlichen Glauben. Und mit einem Schlag wird ihm alles genommen, Kinder und Reichtum jedenfalls. Nur den Glauben verliert er nicht.
Das ist die Kurzform einer der bekanntesten Geschichten im Alten Testament. Die meisten kennen die Geschichte von Hiob irgendwie – aber sicher nicht so: Sechs Schauspielerinnen und Schauspieler des Landestheaters Tübingen haben diese Geschichte in verteilten Rollen gelesen. In zwei Teilen veröffentlichen wir sie . Das kurze Stück erzählt die Rahmenhandlung, die jeder kennt. Die Erzählung, die Novelle vom leidgeplagten Hiob, der trotzdem an Gott festhält.

Hinweis: Genutzt wir die Übersetzung »Die gute Nachricht. Dabei wird »Ijob« durch Hiob und die Gottesbezeichnung »HERR« durch Jahwe ersetzt.

Es lesen: Dennis Junge (Erzähler), Stephan Weber (Hiob), Franziska Beyer (Jahwe), Daniel Tille (Satan), Insa Jebens (Knechte), Stefanie Klimkait (Hiobs Frau)

Die Lesung der Hiobnovelle ergänzt unsere 10-teilige Hiob-Vorlesung von Prof. Dr. Siegfried Zimmer.

Das fing ja bekanntlich nicht gut an mit der Krone der Schöpfung. Die ersten beiden Menschen werden aus dem Paradies geschmissen und dann wird ihr erstes Kind auch noch zum Mörder. Wenn man jetzt noch davon ausgeht, dass die ersten Kapitel der Bibel so gemeint sind, dass sowohl Adam und Eva als auch Kain und Abel für die gesamte damalige Menschheit stehen, bleibt ja nur ein Schluss: Der Mensch an sich ist böse. Oder? Siegfried Zimmer analysiert hier eine der bekanntesten Erzählungen der Bibel, eine urgeschichtliche Erzählung, die mehr über den Menschen und Gott sagt, als man zunächst glaubt. Sie erzählt von der Ungerechtigkeit der Welt, von Gottes Reaktion auf eine furchtbare Tat, warum Gott den Mörder schützt. Und wie letztendlich auch wir Menschen mit unseren Mitmenschen umgehen sollten, die Böses getan haben. Auch mit Mördern.

Jesus hatte kein Problem mit Frauen. Das kann ruhig mal so betont werden. Er sprach mit ihnen, er lehrte sie, er ließ sich sogar von ihnen berühren. Das war nicht selbstverständlich in einer Zeit und einer Kultur, in der Frauen jeden Monat ein paar Tage lang als unrein galten. Kaum eine Erzählung in der Bibel beschreibt Jesu Beziehung zu Frauen deutlicher als die Geschichte von der blutenden Frau. Zwölf Jahre lang war sie schon unrein, sie durfte nicht in die Synagoge, auf keinem Tier reiten, mit keinem Mann schlafen, konnte daher keine Kinder bekommen. Ein Mensch also, der in der damaligen Zeit als wertlos galt. Und dann hört sie von einem, der ihr helfen kann. Aber wie kann eine Frau, die keinen Platz unter Menschen hat, auf Hilfe hoffen von einem, um den sich Menschenmassen drängen? Siegfried Zimmer erzählt diese Geschichte mit all ihren kulturellen und historischen Einzelheiten, und er zeigt, dass Jesus die Frau zum Schluss nicht nur heilt, sondern ihr noch etwas viel Kostbareres schenkt. Ein Geschenk nicht nur für die Frauen dieser Welt.

Dass Jesus Jude war, dürfte bekannt sein. Dass das Christentum aus dem Judentum hervorgegangen ist, dürften auch alle wissen. Trotzdem hatten die Juden schon wenige Jahrzehnte nach Jesu Tod und Auferstehung bei den Christen einen schlechten Stand. Und der wurde nicht besser. Sogar heute gibt es noch Christen, die den Juden die Schuld an Jesu Tod geben. Siegfried Zimmer räumt mit diesem falschen Glauben auf. Denn wenn irgendein Christ heute sauer sein will auf diejenigen, die Jesu Tod zu verantworten haben, dann müsste er sauer sein auf – die Italiener. Zimmer erklärt, wie es dazu kam, dass die Römer Jesus zum Tode verurteilte, er zählt die historischen Tatsachen hinter der Prozessgeschichte auf, und findet deftige Worte für jene Christen, die den einfachen, populistischen Darstellungen von den bösen Juden noch immer glauben wollen.

Die Römer und Priester sind nervös. Das Pessachfest steht an, Tausende Juden sind nach Jerusalem gereist. Sicher sind auch einige dabei, die den Dolch unterm Mantel tragen, Aufrührer, Rebellen, Zeloten. In diesen brodelnden Kessel aus religiöser Euphorie und politischer Spannung zog Jesus wenige Tage vor seinem Tod. Kurz darauf wird er verhaftet. So weit ist die Geschichte bekannt. Aber was hatte er eigentlich verbrochen? War es nur die Behauptung, er sei der Messias? Warum sollten die Römer deswegen die Todesstrafe verhängen, was interessierte sie ein jüdischer Wanderprediger, der jüdische Priester verärgerte? Oder hatte Jesus schon bei seinen Predigten in Galiläa den entscheidenden Fehler gemacht, der die Römer gegen ihn aufbrachte? Siegfried Zimmer beschäftigt sich hier mit einem der umstrittensten Texte des Neuen Testaments anhand der Frage: Warum genau musste Jesus sterben?

Licht und Dunkelheit, Himmel und Erde hatte Gott voneinander getrennt, dann nahm die Schöpfung richtig Fahrt auf. Gott erschafft Wasser und Land, Leuchten am Himmel, Pflanzen, Tiere und Menschen. In 35 Versen handelt die Bibel die sieben Tage der Schöpfungsgeschichte ab. Theologe Siegfried Zimmer nimmt sich drei Vorträge Zeit, die tiefe Bedeutung dieser Erzählung zu analysieren. In diesem dritten Teil zerlegt Zimmer die Erzählungen vom dritten bis zum siebten Schöpfungstag. Es sind uralte Geschichten, nahezu unverändert durch die Jahrtausende überliefert. Es sind keine Faktenbeschreibungen, keine biologischen, anthropologischen, geologischen Ausführungen, sie haben einen viel grundlegenderen Sinn. Was jede einzelne Erzählung mit ihren wohlgewählten Worten für die Menschen vor knapp 3000 Jahren bedeutet hat, erklärt Zimmer. Und fasst die Schöpfungsgeschichte schließlich in sieben grundlegende Erkenntnisse, die sich jeder moderne Mensch ausdrucken und neben den Spiegel hängen sollte.

Es ist eine poetische, tiefgründige Erzählung, kein Faktenbericht: Die Schöpfungsgeschichte soll staunen lassen, faszinieren, Dankbarkeit wecken. Nebenbei erzählt sie unheimlich viel über den Glauben und die Weltsicht unserer Vorfahren. In diesem zweiten Teil seiner Vorträge über die Schöpfungsgeschichte nimmt Theologe Siegfried Zimmer diese grundlegende Erzählung des Alten Testaments Wort für Wort auseinander. Er erklärt Wendungen wie »Wüste und Leere« oder »Er sah, dass es gut war«. Er versetzt die Zuhörer in eine Zeit vor knapp 3000 Jahren, als kein anderes Volk an nur einen Gott glaubte und die Israeliten für das Tun ihres Schöpfers eigens ein neues Wort entwickelten. Zimmer erklärt, was die Worte dieser uralten Überlieferung für die Menschen damals bedeutet haben mögen – und wie sie noch in unserem Leben nachwirken.

Erst waren Chaos und Leere, dann sprach Gott einige Worte, und keine Woche später war alles da, was wir heute kennen: Sonne, Pflanzen, Tiere. So erzählt es die Bibel in der ersten Schöpfungsgeschichte. Theologe Siegfried Zimmer erklärt, wie sich die erste von der zweiten Schöpfungsgeschichte unterscheidet und warum diese Unterschiede so wichtig sind. Das ist schnell erklärt, aufmerksam hinzuhören lohnt sich danach umso mehr. Dann zerlegt Zimmer die erste Schöpfungsgeschichte in ihre Einzelteile – so unterhaltsam und lehrreich, wie man es von ihm gewohnt ist: Jedes einzelne Wort, die Architektur jedes Satzes, der gesamte Rhythmus der Geschichte trägt seine eigene Bedeutung, die ganze Erzählung ist poetisch, durchdacht und über Generationen mit Geheimnissen angefüllt worden, die selbst Experten nach Jahrzehnten des Studiums manche Offenbarung noch verwehrt.

Fundiertes Wissen verständlich erklärt! Dieses Lehrbuch behandelt die Geschichte Israels von der Zeit seiner Entstehung im 2. Jahrtausend vor Christus bis zum sogenannten Bar-Kochba-Aufstand der Jahre 132-135 nach Christus. Die einzelnen Epochen dieser Geschichte werden auf der Grundlage biblischer und außerbiblischer Textzeugnisse sowie mit Hilfe der Erkenntnisse der Archäologie historisch-kritisch rekonstruiert. Kurzeinführungen, Zeittafeln, Karten- und Bildmaterial sowie Übungsaufgaben helfen bei der Vorbereitung universitärer Prüfungen. Das Lehrbuch eignet sich für Studierende in den ersten Semestern der Theologie und Judaistik sowie für Heilig-Land-Reisende, die sich ein fundiertes Wissen von der Geschichte Israels und von den Orten und Landschaften der Bibel aneignen möchten.

Es gibt unzählige Christen, die sich für ihren Glauben schämen. Andere sind wütend auf diese antichristliche Stimmung im Land, die den Glauben an Gott belächelt oder gar verspottet. Und sie alle wissen oft nichts zu antworten, wenn wieder jemand sagt: »Was in der Bibel steht, ist mehrere tausend Jahre alt – das kann uns heute doch völlig egal sein. Lass mich bloß mit dem alten Zeug in Ruhe.«
Wie wir auch heute noch von dem lernen können, was in der Bibel steht, erklärt Thorsten Dietz anhand eines Bibeltextes, der auf den ersten Blick kaum auf die Gegenwart übertragen werden kann. Als Paulus nämlich an die Gemeinde in Korinth schrieb, forderte er, dass die sich nicht dem geltenden Recht unterwerfen. Dietz nimmt den Text auseinander, macht deutlich, was Paulus eigentlich sagen wollte, und gibt all jenen Christen damit ein Werkzeug an die Hand, die sich gegen den Vorwurf wehren wollen, die biblischen Texte seien doch längst überholt.