Das Thema dieses Vortrags lautet die Trinität Gottes oder ich könnte auch sagen das Verständnis und die Bedeutung des trinitarischen Gottesverständnisses. Trinität ist übrigens nur das lateinische Fachwort für Dreieinigkeit. Trinität. Es gibt zwei Wörter, die das Spezifische des christlichen Glaubens besonders prägnant zum Ausdruck bringen. Zwei Wörter und die lauten Kreuz und Trinität. Die Sachverhalte, die mit den Wörtern Kreuz und Trinität gemeint sind,
gibt es in keiner anderen Religion. Auch in den beiden monotheistischen Weltreligionen Judentum und Islam gibt es entsprechendes nicht. Im Gegenteil, beide Religionen können das, was mit den Worten Kreuz und Trinität angesprochen ist, nicht akzeptieren. Die Sachverhalte Kreuz und Trinität gibt es auch in sonst keiner Weltanschauung, in keiner Philosophie. Das, was mit Kreuz und Trinität gemeint ist, ist der Vernunft nicht zugänglich, lässt sich also mit der Vernunft allein mit rationalen Mitteln nicht analysieren. Kreuz und Trinität liegen eigentlich auf einer ganz
verschiedenen Ebene. Das, was mit dem Kreuzesgeschehen gemeint ist, lässt sich datieren, historisch datieren. Also Jesus aus Nazareth ist mit großer Wahrscheinlichkeit am 7. oder 8. April des Jahres 30 nach Christus gekreuzigt worden. Trinität aber lässt sich nicht datieren. Trinität gilt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Also es sind zwei grundverschiedene Ebenen. Trotzdem hängen Kreuz und Trinität sehr eng zusammen, denn ohne das Kreuzesgeschehen, und da meine ich immer die Auferweckung Jesu mit, also mit Kreuzesgeschehen meint man in der wissenschaftlichen Theologie die Auferweckung des Gekreuzigten, des Kreuzesgeschehen. Also ohne das Kreuzesgeschehen wäre niemals ein
Mensch auf den Gedanken gekommen, ein trinitarisches Gottesverständnis zu entwickeln. Ohne Kreuz und Auferweckung Jesu ist die Vorstellung eines dreieinigen Gottes vollkommen unmöglich und deswegen fehlt diese Vorstellung auch im Judentum und im Islam. Weil es im Judentum und Islam ein Kreuzesgeschehen, die Auferweckung des Gekreuzigten nicht gibt, kann es auch auf keinen Fall ein trinitarisches Gottesverständnis geben. Auf der anderen Seite kann man aber auch sagen, das Kreuzesgeschehen gilt als die zentrale Offenbarung des dreieinigen Gottes. Also Kreuz und Trinität
hängen wechselseitig miteinander zusammen, es gibt das eine nicht ohne das andere. Geschichtlich gesehen entwickelt die Christenheit seit dem dritten, vierten, fünften, sechsten Jahrhundert. Es ist die Zeit der alten Kirche, eine Lehre von der Trinität und das Bekenntnis zum dreieinigen Gott wird zu einem Grundbestandteil des christlichen Glaubens durch die Jahrhunderte. Im Kirchenjahr heißt eine große Zahl von Sonntagen Sonntag nach Trinitatis. Es gibt das Fest Trinitatis, es wird gefeiert im Kirchenjahr in der Woche nach Pfingsten. Dahinter steckt die Auffassung, dass alle christlichen Feste, das Weihnachtsfest, Karfreitag, Ostern und Pfingsten münden alle in
das Fest Trinitatis. Also das Trinitatisfest, die Trinität Gottes nimmt in sich alle christlichen Feste auf und von da an zählt man erster Sonntag nach Trinitatis, zweiter Sonntag bis in den November, je nach gewissen Schwankungen, auf jeden Fall über 20 Sonntage, manchmal 22, 24 Sonntage, heißen alle Sonntag nach Trinitatis bis zum ersten Advent und dann beginnt das neue Kirchenjahr. Also kein anderes Ereignis zielt so viele Sonntage nach sich als Trinitatis. Die Kirchen feiern auch jeden Gottesdienst, jeden christlichen Gottesdienst im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Von allen Sakramenten gilt das Sakrament der Taufe als das Grundlegende und
dieses grundlegende Sakrament wird vollzogen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Trinitätsvorstellung hat auch heute eine enorme ökumenische Bedeutung. Im ökumenischen Weltrat der Kirchen sind über 200 Kirchen Mitglied und im § 1, in Artikel 1 der Satzung des ökumenischen Weltrats der Kirchen, Sitz in Genf, also im ersten Artikel heißt es, alle Mitgliedskirchen des ökumenischen Rates bekennen Gott als den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Auch in Mitteleuropa die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland, die ACK, gründet auf diesem
Bekenntnis. Das heißt, wer dieses Bekenntnis nicht teilen kann, kann nicht Mitglied im ökumenischen Rat der Kirchen werden und auch nicht Mitglied in der ACK. Also er kann an den großen internationalen ökumenischen Verbindungen nicht teilhaben. Solche christlichen Gemeinschaften gelten heute als Sondergemeinschaften. Wenn man auf der einen Seite diese hohe offizielle Wertschätzung der Trinität zur Kenntnis nimmt, fällt umso stärker auf, dass die allermeisten Menschen mit der Trinität Gottes beim besten Willen nicht viel anfangen können. Nicht nur Nicht-Christen finden diese Vorstellung regelrecht komisch, die Christen mit ihrer Dreieinigkeit, es ist doch wirklich schon schwer
genug, es ist doch schon eine Zumutung, überhaupt an einen Gott zu glauben. Jetzt muss man auch noch an einen Dreieinigen glauben. Auch in 20 Jahren Lehrtätigkeit an der Pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg habe ich oft Gelegenheit gehabt, in verschiedenen Seminaren den Studierenden zu sagen, sag doch mal frei von der Leber weg einander, was bedeutet für euch die Dreieinigkeit Gottes? Spielt die in eurem Alltag wirklich eine Rolle? Was versteht ihr darunter? Teilt euch doch das mal gegenseitig mit. Ich darf euch sagen, es war in jedem Fall ein ziemliches Tohuwabohu, jeder sagte ein bisschen was anderes und keiner war sich so ganz sicher und sie waren sich alle einig, irgendwie ist es auch ein bisschen was komisches. Dieser Tatbestand, dass die normale christliche
Bevölkerung und die andere Bevölkerung sowieso mit der Trinitätsvorstellung im Grunde nicht viel anfangen kann, ist schon ein sehr wichtiges Symptom. Es heißt ja mal, an den Früchten sollt ihr sie erkennen. Wenn also diese fast 2000 Jahre alte oder ne, müssen wir schon sagen 1500 Jahre alte Trinitätsvorstellung so wenig inneres Verständnis und Widerhall findet, dann muss man sagen, an den Früchten kann man auch diese Trinitätslehre erkennen. Also offensichtlich ist sie selber auch ein Stück weit Schuld daran. Die Trinitätslehre ist ja hundertelang so merkwürdig vertreten worden, dass eben dieses Dilemma eingetreten ist. Man wird den Eindruck
nicht los, also ich zitiere jetzt mal viele Menschen, also sehr viele Menschen werden den Eindruck nicht los, dass die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes irgendwie was Spekulatives ist. Auch ein bisschen was Weltfernes hat eigentlich mit unserem Alltag nicht viel zu tun. Man wird den Eindruck nicht los, das ist eine Theorie, die hat sich jemand am Schreibtisch ausgedacht. Und die bisherige Trinitätslehre steht dem machtlos gegenüber. Sie konnte nicht verhindern, dass dieser Eindruck unter 95 Prozent auch der christlichen Pädagogik und Theologie Studenten, die Religionslehrer werden, auch so vorhanden ist. Also das ist sicher kein Zufall. Jetzt möchte ich an dieser Stelle auf ein paar Schwierigkeiten kurz hinweisen, also ein paar
Gesichtspunkte, die wir, wenn wir über die Trinität Gottes nachdenken, die müssen wir uns sofort in Blickfeld rücken. Erstens einmal, in der Bibel gibt es keine Lehre von der Trinität. Es gibt zwar christliche Gruppen, die das nicht wahrhaben wollen, aber an den Universitäten ist es seit vielen Jahrzehnten völliger Konsens. Also man darf sich hier nichts vormachen. Es gibt in der Bibel keine Lehre von der Trinität, also auch nicht im Neuen Testament. Die Trinitätslehre hat sich in der alten Kirche entwickelt im dritten, vierten, fünften Jahrhundert. Und sie wurde mit griechischen Begriffen, homo iusius und so weiter, viele solche Begriffe, also mit griechisch- philosophischer Terminologie, wurde sie verknüpft, die dem hebräischen Denken überhaupt nicht gerecht
werden. Also die Trinitätslehre entwickelt sich erst in der alten Kirche und sie wird dort sofort eng verknüpft mit griechisch-philosophischen Fachbegriffen, die es in der Bibel so nicht gibt. Also das ist eine echte tiefe Schwierigkeit, die werde ich jetzt nicht tiefer behandeln können. In einem Vortrag kann man diesen großen komplexen Sachverhalt Trinität sowieso nicht erschöpfend behandeln, ist ja klar. Ich will ganz bestimmte Linien ausziehen. Also es gibt zwar im Neuen Testament, da komme ich noch drauf, Ansatzpunkte, also es gibt einen Lernprozess, einen Erkenntnisweg, der irgendwie in so eine Richtung führt. Das nennt man triatische Formeln und triatische Elemente, aber das ist keine Trinitätslehre. Ich sage mal ein Beispiel in Matthäus 28, Vers 19,
vorletzter Vers am Ende des Matthäusevangeliums heißt es, und taufe sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Also das ist schon ein merkwürdiger Satz, also am Ende des Matthäusevangeliums. Und da gibt es weitere solche Beobachtungen im Neuen Testament. Aber dieser Satz ist keine Lehre. Also man kann wegen dem Satz nicht sagen, im Neuen Testament gibt es eine Trinitätslehre. Denn wie ist dieser Satz gemeint? Das ist ja nur ein einziger Satz, den kann man ja auf Millionen Art und Weise verstehen. Also ich will damit sagen, es gibt zwar in der Bibel eine Reihe von Ansatzpunkten, auf die sich später die Trinitätslehre berufen hat, aber das ist noch keine Trinitätslehre. Sie entsteht also erst in der alten Kirche mit griechisch-philosophischen Termini,
begriffen, und man muss auch sagen, in der Zeit ist die Kirche bereits Staatskirche. Die offizielle Durchsetzung der Trinitätslehre hat auch sehr viel mit Politik zu tun, mit den großen Konzilien, mit den römischen Kaisern. Und es gibt morgenländische Kirchen, die diese Durchsetzung dieser Trinitätslehre nicht mitgemacht haben. Die byzantinische Staatskirche hat diese morgenländischen Kirchen zum Teil grausam verfolgt. Also am Trinitätsdogma klebt sehr viel Blut. Also diese Schwierigkeiten muss man sofort im Blick haben. Jetzt will ich, bevor ich den Sinn der Trinitätslehre versuche, für modernes Denken zu erschließen, weil das glaube ich kann man schon, will ich jetzt noch einen Exkurs machen, der unbedingt nötig ist. Wenn ich als Christ und wenn
wir als Christen über die Trinität nachdenken, müssen wir uns nicht nur dieser Schwierigkeiten bewusst sein, die ich jetzt kurz genannt habe, sondern wir müssen auch mal bewusst strategisch konsequent einen Blick von außen auf uns werfen. Also es genügt heute nicht mehr, dass wir nur einen Insider-Blick haben und eine Insidersprache und ein Insider-Denken. Da isolieren wir uns ganz schön und wir gewöhnen uns einen röhren Blick an, sondern wir müssen uns auch mal von außen betrachten. Also sowohl die Nicht-Christen, die Atheisten, Agnostiker und so weiter, Skeptiker, finden die Trinitätslehre ausgesprochen komisch, also wirres Zeug, aber betrachten wir uns auch mal von den
Muslimen her. Juden und Muslime, ich konzentriere mich jetzt mal auf die Muslime, weil wir werden jetzt aufgrund der Flüchtlinge bald fünf Millionen und mehr muslimische Mitbürger haben. Also die muslimische Weltreligion ist ja ungefähr gleich groß weltweit wie die christliche Weltreligion. Heute können wir über Trinität nur noch reden im interreligiösen Horizont, also so potentiell rein christlicher Froschperspektive, das geht zumindest an der Universität nicht mehr. Also ich habe an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg seit sieben Jahren jedes Semester mit einer türkischen Kollegin, Frau Göksön Tamer-Uzun, habe ich ein christlich-muslimisches Seminar geleitet, zusammen mit meiner türkischen Kollegin. Da waren immer etwas mehr als die Hälfte christliche Studierende und etwas weniger als die Hälfte muslimische Studierende. In Baden-Württemberg
ist in jedem Bundesland ein bisschen anders. In Baden-Württemberg ist es so, dass an den pädagogischen Hochschulen des Landes, in denen die Lehrer ausgebildet werden, gibt es seit Jahren islamische Theologie. Seit diesem Semester, also seit dem Wintersemester 2015-16, hat das Land Baden-Württemberg das Fach islamische Theologie, dem Fach evangelische Theologie und katholische Theologie zum ersten Mal völlig gleichberechtigt nebeneinander gestellt. Also es gibt jetzt seit diesem Semester drei Theologien, evangelische Theologie, katholische Theologie, muslimische Theologie. Wir arbeiten eng zusammen, partnerschaftlich auf Augenhöhe. Also wir haben es uns angewöhnt zu unserem eigenen Reichtum, die Dinge immer gleich interreligiös zu sehen. Also ich habe seit sieben
Jahren, das sind also 14 Semester bis jetzt zum Sommersemester, ich habe 14 Seminare, interreligiöse Seminare erlebt mit dem Titel interreligiöses Lernen für Christen und Muslime. Es war eine wunderschöne Zeit. Die Christen und die Muslime in den Studierenden haben fast ausnahmslos gesagt, sie haben irrsinnig viel gelernt. Sie sind aus dem Seminar völlig anders raus, wie sie rein sind, auf beiden Seiten. Das Ausmaß der Vorurteile ist auf beiden Seiten schrecklich groß und das sehen die dann am Ende auch wirklich ein. Da purzeln die Vorurteile. Also ich habe in jedem dieser 14 Seminare immer auch über die Trinität gesprochen, auf Wunsch auch der Muslime, weil die interessieren sich dafür sehr, das ist ein Riesenhindernis für den Dialog, die Christen mit ihrer komischen
Trinitätslehre. Jetzt will ich mal die Bausteine sagen, die ich im Blick von außen her, also das ist jetzt ein Exkurs, wie rede ich oder wie ich empfehle das, auch aus eben eigener langjähriger Erfahrung, wie kann man mit Muslime über die Trinität reden? Das ist ein wichtiger Gesichtspunkt, den wir heute uns nicht mehr schenken dürfen, wenn wir Muslime und Christen in freundlicher und friedlicher Nachbarschaft zusammenleben wollen. Also ich bin ungefähr folgendermaßen vorgegangen und ich würde das auch wieder tun, weil das hat sich enorm bewährt. Also ich habe als erstes gesagt, völlig klar, die Vorstellung eines dreieinigen Gottes ist eine komische Vorstellung. Es ist vollkommen klar, sie wirkt eigentlich auf jeden Menschen, auch auf mich, wirkt sie irgendwie komisch,
merkwürdig. Also ich sage damit, ihr lieben muslimischen Kommilitoninnen, Kommilitonen, das kann ich hundertprozentig verstehen, dass ihr diese Vorstellung höchst merkwürdig findet, sie ist ja auch nicht logisch und sie ist irgendwie merkwürdig. Juden haben die ja auch nicht, Juden und Muslime verstehen sich viel besser als Juden mit Christen oder Muslime mit Christen, weil Juden und Muslime lehnen beide die Trinität ab und die Göttlichkeit Jesu als Sohn Gottes ab. Deswegen stehen sich Juden und Muslime näher, die haben es miteinander leichter, aber mit Christen haben sie gewisse Probleme. Dann, also das erste ist mal, ich gestehe euch zu, ihr dürft es komisch finden, das ist normal, also tut euch keinen Zwang, ich verstehe das, das dürft ihr gerne machen.
Lockert schon mal die Atmosphäre ganz schön auf. Ich habe jedes Mal die Erfahrung gemacht, es tritt eine gewisse Erleichterung ein, der Typ da, dieser christliche Typ, der versteht uns, der trifft ja den Nagel auf den Kopf. Dann das Zweite, was ich sage, wir als evangelische Theologie, ich glaube, es gilt auch für die katholische Theologie, das habe ich jetzt aber nicht überprüft, also jetzt bleibe ich mal bei unserem Fach, das sage ich dann als Zweites, also ich bin seit 20 Jahren an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, meine Kollegen, wir sind insgesamt, je nachdem, fünf, sechs, sieben Leute, wir haben in 20 Jahren Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Religionslehrerausbildung noch nie ein Seminar über Trinität gemacht, ist in unserem Curriculum gar nicht vorgesehen. Also ich will damit sagen, Leute, überlegt mal, also wenn ihr
euch dauernd an diesem merkwürdigen Thema stoßt, kann ich ja verstehen, hängt es jetzt auch mal nicht zu hoch, in 23 Jahren PH habe ich als Professor der evangelischen Theologie noch nie ein Seminar für Religionslehrer über Trinität gemacht, alle meine Kollegen auch nicht. Ich habe bei mündlichen Prüfungen über tausend, weit über tausend mündliche Prüfungen gehabt an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Die Themen der mündlichen Prüfung können die Studierenden weitgehend selber wählen. Ich habe in über tausend mündlichen Prüfungen eine Prüfung über die Trinität gehabt, eine Studentin hat es mal gewählt. Über tausend mündliche Prüfungen, eine über Trinität. Bei Muslimen tritt eine gewisse Erleichterung ein. Und da sage ich, wisst ihr warum wir dieses Thema
eigentlich mehr oder weniger bewusst ausklammern? Natürlich, wenn wir in Diskussionen drauf kommen, dann schon. Aber in unserem Lehrprogramm, das wir uns strategisch überlegen für fünf, sechs Jahre, ist es kein Baustein. Im Unterschied bestimmt zur Pfarrerausbildung, also bei uns aber auf jeden Fall in der Religionslehrerausbildung, in der christlichen Religionslehrerausbildung. Und dann sage ich, warum nicht? Ja, weil für Kinder und Teenager in der Schule sind wir der Überzeugung, ist es kein wichtiges Thema. Wenn wir Kinder und Jugendliche interessieren wollen, neugierig machen wollen auf Gott, eine gewisse Offenheit für christliche Themen, auch eine gewisse Information über Kirchen und Diakonie und Christentum und Kirchengeschichte, wenn das unser Programm ist, dazu brauchen wir die Trinität nicht. Das ist nicht gerade das, was Kinder und Teenager interessiert.
Echte Entspannung bei den Muslimen, und diese Entspannung muss sein, wenn wir dann gut miteinander reden wollen. Jetzt gibt es aber noch weitere Gesichtspunkte, wenn ich jetzt den Außenblick, den Muslime auf uns Christen haben, wenn ich den mal ganz ernst nehme. Und ich sage euch, den müssen wir ernst nehmen. Wenn wir souverän sind, gelassen sind in unserem Glauben, können wir uns das gut leisten und müssen wir uns das leisten. Nur ängstliche, eng geführte Christen schaffen das nicht, sie können es sich nicht leisten, aber das ist ein Drama, das ist eine Tragik. Also als nächstes sage ich auch den Muslimen, es gibt in der Bibel keine Lehre von der Trinität. Das wussten die
nicht. Ich habe gesagt, nein, also ihr habt ja eine heilige Schrift, der Koran, ihr wisst ja, wir haben auch eine heilige Schrift, das sind eben die wichtigsten Bücher für euch, der Koran, für uns, die Bibel. Es gibt in der Bibel keine Trinitätslehre. Da sind die also ganz überrascht. Und dann sage ich auch, wie ich es jetzt gesagt habe, die Trinitätslehre entsteht ganz, ganz bisschen im Zweiten, aber wirklich erst im Dritten, Vierten, Fünften Jahrhundert mit griechischer Terminologie und da war die Kirche dann auch bald Staatskirche und da laufen die Dinge ganz anders. Also in dieser Zeit entsteht die Trinitätslehre. Auch eine wichtige Info für Muslime, kein einziger muslimischer Student hat das vor diesem Seminar gewusst. Für Muslime übrigens ganz kurz ist Christentum erstmal Tannenbaum, Osterhase und Kirchturm. Und wenn ich den Muslimen in der ersten oder zweiten Sitzung sage,
ihr lieben muslimischen Studierenden, in der Bibel gibt es keinen Weihnachtsbaum, gibt es kein Osterhase und es gibt auch keinen Kirchturm. Da sind die Muslime vollkommen von der Rolle, weil für die ist Christentum, Tannenbaum, Osterhase und Kirchturm. Und dann noch Trinität. Aber nichts von dem steht in der Bibel. Dann als nächstes zitiere ich in diesen interreligiösen Seminaren, auch an der Marmara-Universität in Istanbul oder an der Mohammed der Fünfte Universität in Rabat, wo wir interreligiöse Seminare machen mit dortigen muslimischen Professoren. Ich zitiere dann einfach zur Auflockerung, rein zur Auflockerung aus psychologischen, seelsorgerlichen Gründen, weil ich möchte, dass es zu einem echten, fairen, freundlichen Dialog kommt. Zitiere ich zwei Sätze
aus dem Neuen Testament und diese beiden Sätze öffnen das Herz der Muslime weit. Sie sind völlig verblüfft. Also ich zitiere Johannes Evangelium Kapitel 12 Vers 44. Ich habe den Vers genau auswendig gelernt, weil er sehr wichtig. Viele muslimische Studierende sagen sofort anschließend, Herr Zimmern, sagen Sie nochmal, wo steht das, in welchem Evangelium? Schreiben Sie sich das sofort auf und ganz genau. Dann sage ich, ja kauft eine Bibel und guckt nach, steht tatsächlich drin. Also der Satz ist ein Satz von Jesus. Jesus aber sprach, wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Das steht wörtlich im Johannes Evangelium. Ich sage
es euch nochmal, weil mit solchen Sätzen würde ich mal anfangen, wenn ihr überhaupt Interesse am Dialog habt. Sonst könnt ihr ja gleich die Sache den Hasen geben. Man muss schon ein bisschen klug sein. Ein Dialog zu führen ist eine Kunst wie ausgezeichnetes Gitarrenspiel. Das lernst du nicht von heute auf morgen. Einen Dialog zu führen ist eine Kunst, die man lernen muss. Also Jesus sagt in Johannes 12 Vers 44, wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Wow. Dann zitiere ich aus dem Johannes Evangelium Kapitel 17 Vers 3, hohe priesterliche Gebet von Jesus. Da sagt Jesus, das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, erkennen
und den, den du gesandt hast, Jesus Christus. Das ist schon ein Satz. Ich kann nichts dafür. Müsst ihr euch bei der Bibel beschweren. Also das sind biblische Spitzensätze. Also Jesus sagt im hohen priesterlichen Gebet, das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, erkennen und den, den du gesandt hast. Wer an mich glaubt, glaubt ja nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat. Jesus ist der Gesandte im Johannes Evangelium. Also diese beiden Sätze haben jetzt sieben Jahre lang auch in Istanbul und in Rabat den Effekt ausgelöst. Das kann ich aus
Erfahrung sagen, dass das Interesse an der Bibel sich verzehnfacht. Dann sage ich noch, also ich werde euch jetzt mit euch, wir werden jetzt zwei Wochen lang über die Trinität sprechen. Also ihr seht, ich habe ein Gefühl, dass das eine komische Lehre ist. Sie steht nicht in der Bibel, sie ist später entstanden. Es gibt biblische Sätze wie die, die ich euch gesagt habe, die findet ihr super gut. Ich auch. Und ich will euch also noch sagen, also wie gesagt, 23 Jahre PH ohne ein Seminar, 1000 Prüfungen, eine über die Trinität. Also ihr lieben muslimischen Studierenden, bleibt cool, locker bleiben. Wir werden uns jetzt freundschaftlich unterhalten und dann kommt was raus. Ich habe ungefähr so in der Universität in Istanbul geredet und dann war eine Mittagspause.
Das Nachmittagsseminar begann erst 15.30 Uhr oder so, denn in der Planung wollten wir, dass die Studierenden miteinander Kaffee trinken, Kontakt aufnehmen. Und da kam, also es war 12 Uhr, wir konnten jetzt in die Mensa der Universität Marmara gehen, kamen vielleicht fünf oder sechs Studierende, muslimische Studierende, die mich zum ersten Mal im Leben gesehen haben. Vielleicht war ich der erste Christ, den sie erlebt haben, der so redet. Ich habe richtig gemerkt, ihr Gehirn glüht. Die kamen also mit leuchtenden Augen auf mich zu und sagten, Herr Zimmer, wären Sie bereit, ihre Mittagspause zu opfern? Wir möchten mit Ihnen diskutieren. Da sage ich, ja sofort. Was heißt da opfern? Das ist doch ein Fest. Ich freue mich. Ihr wollt also mit mir diskutieren. Ja, ja sage ich, mache ich sofort. Also gehen wir nach nebenan in einen leeren Seminarraum und es
versammeln sich dort irgendwie 50 Studierende. Ich weiß gar nicht, in welchem Tempo dient es in Flüsterpropaganda. Und ich sage euch, diese improvisierte Sitzung, ich als Christ mit einer muslimischen Studierenden aus Ludwigsburg, die perfekt Deutsch und perfekt Türkisch kann, gibt es ja viele in Württemberg. Die war meine Übersetzerin, die war ganz aufgeregt. Und dann haben die gesagt, Herr Zimmer, also erklären Sie uns doch mal, wie kommen die Christen auf so eine Behauptung? Und dann habe ich es ihnen erklärt und das mache ich jetzt auch. Ich gehe also jetzt wieder zurück in einen Insider-Blick. Wie entsteht die Vorstellung von der Trinität? Und so habe ich dann dort weitergemacht. Aber dieser Blick von außen her finde ich heute unersetzbar wichtig.
Und die Erfahrung lehrt, wenn Sie diesen Weg beschreiten, wird ein Dialog auf Neuland möglich. Ich will mal so nebenbei einfach zwei Mails zitieren, die ich von muslimischen Professoren bekommen habe. Eine muslimische Professorin für islamische Mystik aus Rabat schreibt mir eine Mail, nachdem sie eine Woche in Ludwigsburg war und wieder nach Rabat zurück ist. Sie war zum ersten Mal, 60 Jahre alt, zum ersten Mal in Europa. Und diese Professorin schreibt mir, lieber Siggi, wir haben nämlich ausgemacht, wir reden uns vom ersten Tag an per Du an und mit Vornamen. Und diese Methode erwies sich als genial. Also wir haben uns von der ersten Minute an geduzt und mit Vornamen gesprochen. Also diese Professorin schreibt mir, lieber Siggi, die Hälfte
meiner Vorurteile gegenüber dem Christentum ist mir irgendwie abhanden gekommen. Mal sehen, was aus der zweiten Hälfte wird. Ein Professor Abdullah aus Istanbul sagte seinem Kollegen, der mir dann die Mail schrieb, beide waren in Ludwigsburg eine Woche lang, dieser Abdullah sagt seinem Kollegen Ismail, sagt er beim Kaffeetrinken, du Ismail, sie waren gerade ein paar Tage zurückgekehrt aus Ludwigsburg nach Istanbul, du, jedes Mal, wenn ich aufwache, brauche ich zwei Minuten. Und dann fällt mir ein, ich habe jetzt einen christlichen Kollegen als Freund. Und das verändert mein gesamtes Lebensgefühl. 60 Jahre alt, Professor für Islamisches Recht. Immer wenn ich aufwache, brauche ich zwei Minuten. Und dann fällt mir ein, ich habe jetzt einen
christlichen Kollegen als Freund. Und das verändert mein gesamtes Lebensgefühl. So was erlebt man, wenn man sich auf dem Weg des Dialogs ehrlich, aufrichtig, mutig, freundschaftlich macht. Gut, aber jetzt, wie entsteht das Verständnis der Trinität? Wir müssen jetzt den Entwicklungsprozess, den Lernprozess, den Erkenntnisprozess, der stattgefunden hat in der frühen Christenheit, diesen Entstehungsprozess müssen wir nachgehen, sozusagen nachvollziehen. Man könnte vielleicht im besten Fall sagen, nacherleben. Nur wenn wir das machen, wenn wir diesen Entstehungsprozess nochmal nachgehen, kann uns klar werden, um was es bei der Trinitätsvorstellung geht. Dann werden
wir auch spüren, das ist nichts Spekulatives, nichts Weltfernes, Theoretisches. Da hat sich mal jemand was am Schreibtisch ausgedacht. Wenn wir den Entstehungsprozess nicht mitvollziehen, und der wird heute in der Kirche eigentlich nirgendwo nochmal anschaulich, lebendig und kompetent für die Christen mitvollzogen, dann ist der Eindruck unvermeidbar, das ist ein bisschen so ein Glasperlenspiel, so ein theoretisches Klimbim. Da hat sich mal jemand was ausgedacht, das ist doch spekulativ, alltagsfern, hat doch mit dem Leben nichts zu tun. Nein, nein, ich will mal ganz deutlich sagen, das Verständnis Gottes als drei einiger Gott, also die Trinitätsvorstellung, ist überhaupt nicht spekulativ, sie ist überhaupt nicht theoretisch, sie ist überhaupt nicht
lebensfern und sie ist auch gar nicht so theoretisch weit weg vom Leben. Nein, in der Frage nach der Trinität Gottes geht es um das Leben. Es ist eine ganz lebendige Frage, ganz sinnlich, ganz einfach, ganz praktisch, nicht kompliziert, theoretisch, spekulativ. Das sind schon die faulen Früchte einer falschen Trinitätslehre. In der Frage nach der Trinität geht es um etwas ganz Einfaches, etwas ganz Zentrales, Praktisches, Sinnliches, Erfahrungsgesättigtes. Die Frage nach der Trinität ist nicht nur nahe am Leben, es ist die Frage nach dem Leben. Dazu aber erstmal die Entstehungsgeschichte.
Die Entstehungsgeschichte, und so habe ich dann auch bei der Diskussion in Istanbul, habe ich den Studierenden gesagt, ihr müsst, wenn wir da ein bisschen weiter kommen wollen, er hat dann gleich gesagt, Leute, ich habe wenig Zeit, ihr habt 20, 30 Jahre Prägung, jetzt seht ihr mich als ersten Christen und ihr habt jetzt die Mittagspause. Also bitte erwartet jetzt auch nicht, aber ich probiere es mal. Ja, ich glaube, die vergessen denn diese Diskussionsrunde in ihrem Leben nie wieder. Also der erste Punkt, den ich gesagt habe, aber ich komme jetzt wieder ganz in unsere heutige Situation, der Auslösepunkt für den Lernprozess in Richtung Trinität ist die Auferweckung des Gekreuzigten. Also Religionen, die die Auferweckung des Gekreuzigten so nicht kennen, können selbstverständlich auch keine Trinitätsvorstellung entwickeln und werden sie immer als zutiefst fremd und merkwürdig empfinden.
Denn der Auslösefaktor, der Motor, der das Ganze in Gang gebracht hat, aber es hat dann schon zwei, drei, vierhundert Jahre gedauert, und zwar nicht alles gut in diesem Prozess, aber in diesem Prozess stecken Goldkörner, die wirklich sehr gut sind. Es waren nicht alles Idioten. Also ist die Auferweckung des Gekreuzigten. Durch die Auferweckung des Gekreuzigten ändert sich für die ersten Christen sowohl ihr Jesusverständnis, denn das ist jetzt ein auferweckter Gekreuzigter, das ist schon noch was anderes wie die Bergpredigt, und es verändert sich auch das Verständnis Gottes. Gott wird jetzt jemand, der ist der Totenauferwecker Jesu. Wir Christen glauben an den Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat. Wir können das nicht mehr aus unserem Gottesverständnis weglassen. Also durch die Auferweckung wird Jesus jetzt
jemand, der in seinem Leben das Reich Gottes verkündigt hat. Ich sage das mal mit ganz modernen, einfachen Worten. Jesus ist aufgetreten mit folgendem Anspruch, mit folgender Botschaft. Man nennt das das Reich Gottes. Aber das müsste ich jetzt auch wieder erklären. Jesus ist aufgetreten mit folgender Botschaft. Mit mir beginnt die endgültige Zeit, das Endgültige. Es beginnt mit mir das Neue, etwas Neues, was noch nie da war. Und nach diesem Neuen kommt nicht noch mal noch was Neueres, sondern dieses Neue ist das endgültig Neue. Das nennt man das Reich Gottes. Also niemand im Judentum Jesaja, David, Mose, Abraham, kein Jude ist jemals mit diesem Anspruch aufgetreten. Mit mir beginnt das endgültig Neue. Das aber hat Jesus eindeutig hundertprozentig als Botschaft vertreten.
Wenn ich mit dem Finger Gottes die Dämonen austreibe, dann ist das endgültig Neue zu euch gekommen, das Reich Gottes. Jetzt der Mann, der so was verkündigt, das tut nicht jeder Märtyrer im Judentum. Welcher Märtyrer im Judentum, welcher Gerechte, der einen ungerechten Tod erlitten hat, hat vorher gesagt, mit mir beginnt das endgültig Neue. Niemand, niemand. Jetzt heißt es aber nach christlichem Glauben, dass Gott denjenigen, der von sich gesagt hat und es auch in Heilungen und in Worten bekräftigt hat, in Gleichnissen, mit mir beginnt die endgültig Neue Zeit. Dieser Mann hat gestört und wurde von den Verantwortlichen, den Machthabern, getötet.
Wie Paulus einmal sagt, wenn die Mächtigen dieser Welt Jesus in seiner Weisheit erkannt hätten, dann hätten sie ihn nicht getötet. Also wer hat Jesus getötet? Die Mächtigen dieser Welt. Wenn die Mächtigen dieser Welt. Also Jesus ist an den Mächtigen dieser Welt gescheitert. Sie haben ihn zu einem Folter droht. Jesus ist gefoltert worden und hingerichtet worden. Er ist nicht gemütlich im Bett gestorben. Aber Gott hat diesen Mann, der so öffentlich aufgetreten ist und der den Mächtigen so auf den Wecker gegangen ist, den hat Gott von den Toten auferweckt. Und das verändert jetzt das Jesus Verständnis. Nämlich jetzt beginnt es erst nach der Auferweckung durch Gott. Bei den Jüngern, die gesagt haben, der Auferstandene ist uns erschienen. Er hat sich gemeldet.
Niemand, der das gesagt hat, hat in seinem Leben jemals wieder etwas anderes gemacht als den Auferstandenen verkündigt. Jeder, der behauptet, der Auferstandene ist mir erschienen, hat den Rest seines Lebens gewusst, was er tun soll. Das ist die Berufung zum Apostel. Also jetzt geht es los in der frühen Christenheit, dass man sagt, Jesus ist Gottes Sohn. Das ist jetzt eine ganz hohe Aussage. Oder man sagt, Jesus ist der Christus. Der Ausdruck Jesus Christus, den wir so normal finden, inzwischen ist er auch so geläufig, ist nur möglich durch die Auferweckung. Der Ausdruck Jesus Christus entsteht erst nach Ostern. Genauso auch die Aussage Jesus ist Gottes Sohn. Da kommen wir noch vielleicht drauf. Dann aber, die Christen sagen jetzt zum ersten Mal nach der Auferweckung, wir glauben an Jesus.
Und das überschreitet eine Grenze. Denn Juden glauben nicht an einen Menschen. Man kann doch nur an Gott glauben. Juden glauben ja nicht an Abraham oder an Mose oder an David. Juden glauben an Gott und sonst an niemand. Muslime glauben ja auch nicht an Mohammed, sondern Muslime glauben an Gott und sonst an niemand. Und wir Christen glauben auch an Gott und sonst an niemand. Aber wir sagen trotzdem, wir glauben an Jesus. Also das, damit überschreiten die ersten Christen eine Grenze. Diese Aussage glauben an, ist bisher streng für Gott vorbehalten. Aber jetzt, sie steht im Neuen Testament 98 mal.
Wir glauben an Jesus. Und das ist ein Hammer. Vor der Auferweckung ist das völlig unmöglich. Nach der Auferweckung sagt Jesus einmal Mir ist gegeben, alle Macht im Himmel und auf Erden. Das tönt schon ziemlich göttlich. Mir ist gegeben, alle Macht im Himmel und auf Erden. Wer kann sowas sagen? Aber immerhin, Jesus sagt passiv Mir ist gegeben, also von Gott. Aber trotzdem, wem gibt Gott alle Macht? Das ist doch etwas, was er selbst, ist doch ein göttliches Prädikat. Gott kann doch nur von sich selber sagen, Mir ist gegeben, alle Macht im Himmel und auf Erden. Aber der Auferstandene sagt, Mir ist von Gott gegeben, alle Macht im Himmel und auf Erden. Also das ist schon eine Aussage, die steht in der Bibel. Aber diese Aussage könnte niemals in der Bergpredigt stehen.
In der Bergpredigt kann Jesus nicht sagen, Mir ist gegeben, alle Macht im Himmel und auf Erden. Das kann nur der Auferstandene sagen. Und viele christliche Gruppen verwischen diesen Unterschied vor Ostern und nach Ostern. Und damit ist die ganze historische Rückfrage im Eimer. Also mit der Auferweckung wachsen Jesus Dinge zu, die vorher unmöglich waren. Jesus wird jetzt auch im Neuen Testament an vielen Stellen, 30, 40, 50 und mehr Stellen Kyrgios genannt. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, unseres Kyrgios. Kyrgios ist im Alten Testament nur Gott. Die griechische Übersetzung des Alten Testaments übersetzt Jahwe mit Kyrgios. Wie willst du Jahwe Hebräisch ins Griechische übersetzen? Kann man gar nicht. Also haben sie gesagt, wir übersetzen es mit Kyrgios.
Wie ist es also in der griechischen Alten Testament? Über 6000 Mal steht da Kyrgios für Gott. 6600 Mal. Und jetzt sagen die Christen unser Kyrgios Jesu. Das überschreitet eine Grenze. Das ist also schon sehr verblüffend. Also mit der Auferweckung des Gekreuzigten vertieft sich, verändert sich das Jesus Verständnis enorm, sodass wie niemals vorher die Frage entsteht, in welcher Nähe befindet sich der Auferweckte, Gekreuzigte zu Gott? Wie nahe ist der jetzt bei Gott? Diese Frage ist völlig neu, ist niemals gestellt worden. Konnte man auch niemals stellen. Aber wenn Gott den, der das Reich Gottes verkündigt hat, das endgültig Neue,
dass der von den Mächtigen beseitigt wurde, den Gott aber wieder rehabilitiert hat, erhöht hat, an seine Seite genommen hat. Man könnte vielleicht modern sagen, Gott hat sich mit ihm identifiziert. Er hat ihn ins Recht gesetzt. Er hat seinen Anspruch bestätigt. In welcher Nähe befindet er sich jetzt zu Gott? Die Frage gibt es im Alten Testament und im Koran nicht und kann es auch gar nicht geben. Jetzt auch das Gottes Verständnis verändert sich, denn mit der Auferweckung des Gekreuzigten ist auch sehr eng Pfingsten verbunden. Die Rede vom Heiligen Geist, die wird jetzt auf einmal ganz wichtig. Es gibt im Neuen Testament eine Explosion in der Rede vom Heiligen Geist. Im Alten Testament ist immer nur vom Geist Gottes die Rede, von der Huach, Huach Elohim oder Huach Yahweh, Geist Gottes.
Viele hundert Stellen. Vom Heiligen Geist ist nur zweimal die Rede. In Psalm 51 ist eine berühmte Stelle. Nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir. Und dann gibt es noch eine Stelle in Jesaja 63. In dem großen Alten Testament gibt es nur zwei Stellen, wo es heißt Huach Kadosh, Heiliger Geist. Zwei Stellen. Im Neuen Testament aber 280. Das ist ein gewisser Unterschied. Auch im Judentum nach dem Alten Testament hat die Rede vom Heiligen Geist ein bisschen zugenommen, aber nicht sehr stark. Im Koran, das weiß ich von muslimischen Gelehrten. Ich maße mir da nicht selber Urteile an. Ich frage meine muslimischen Freunde und die sagen mir ganz selten einige wenige Stellen. Wenn ich meinen Freund Abdel Malek Ibarwi frage, oder auch meine Professoren, Kollegen in Istanbul im Rabat.
Wie schafft ihr es, dass ihr den Sinn des Koran ganz genau versteht? Wie macht ihr das? Ist es nur genaues Lesen? Und dann sagen mir meine muslimischen Kollegen und Freunde, ja, das erste ist natürlich sorgfältig genaues Lesen. Aber wir haben auch eine gewisse Auslegungskunst, eine Hermeneutik, eine Regeln. Die beachten wir. Und dann sage ich, braucht ihr dazu nicht die Hilfe des Heiligen Geistes? Und da gucken sie mich wirklich überrascht an und sagen, wie meinst du das? Das ist ihnen völlig unbekannt. Und dann sage ich meinen muslimischen Kollegen, die Bibel versteht man nach christlicher Auffassung nicht einfach dadurch, dass man griechisch und hebräisch kann und sich historisch informiert. Das genügt alles nicht.
Die tiefen Wahrheiten der Bibel verstehen wir nur durch die Hilfe des Heiligen Geistes. Da sind sie platt. Und sie sagen, das ist ja jetzt kein Märchen. Ich habe es ja sechs Jahre erlebt. Sie sagen, nee, das ist bei uns anders. Und dann sage ich zu meinem Freund im Vertrauen. Weißt du, Melek, mir ist es sehr kostbar, die Rede vom Heiligen Geist, weil die hält mich bescheiden. Wenn ich irgendwelche tiefe Eindrücke, Gedanken, Inspirationen kriege, dann weiß ich genau, das ist nicht mein Werk. Es ist nicht meine Tat. Es ist ein Geschenk des Heiligen Geistes. Es ist nicht einfach mein gekonntes Lesen, meine Grammatikkenntnisse. Es galt, dass ich hermeneutisch, es wäre doch gelacht, wenn ich aus dem Bibeltext nicht ein bisschen was rauspressen könnte mit meiner hermeneutischen. Dann sage ich, nein, Melek, das ist für uns alles gar nicht entscheidend.
Schon wichtig, unersetzbar wichtig. Aber die wirklichen Eingebungen, die kannst du bei uns im nachchristlichen Glauben nicht machen. Wir brauchen die Hilfe des Heiligen Geistes und das hält uns bescheiden. Und da war er sehr nachdenklich, als ich ihm das sagte. Gut, also im Neuen Testament entsteht mit der Auferweckung des Gekreuzigten auch Pfingsten. Der Heilige Geist bewirkt die entscheidenden Dinge, nicht du. Und in der Kraft des Heiligen Geistes sind sich die ersten Christen innerlich gewiss geworden. Durch die Auferweckung des Gekreuzigten, die es niemals vorher gab, entstehen ganz neue Möglichkeiten, von Gott zu denken und sich innerlich über Gott Gedanken zu machen. Ganz neue Möglichkeiten, nämlich die Christen waren in der Kraft des Heiligen Geistes, in der Pfingstlichen Kraft, waren sie sich einig und gewiss.
Wir können jetzt über das Innere Gottes Aussagen machen. Wir müssen es sogar, denn in der Auferweckung des Gekreuzigten zeigt Gott sein väterliches Herz. Wir können jetzt in sein Herz schauen. Und das ist nicht arrogant und selbstüberheblich, sondern wenn wir das nicht tun, dann verraten wir das, was Gott durch die Auferweckung des Gekreuzigten, der vom Reich Gottes gesprochen hat, was Gott an diesem Mann getan hat. Also die Christen waren überzeugt durch das, was Gott durch diesen Menschen macht in seiner Reichgottes-Predigt, sein Heilungen, in seinen Gleichnissen. Aber was Gott vor allem auch an diesem Menschen macht, dass er ihn als Toten auferweckt.
Also Gott handelt durch Jesus und Gott handelt an Jesus. Und an der Art und Weise, wie Gott durch Jesus und an Jesus handelt, erhalten wir einen Blick in sein Herz, so wie es bisher nicht möglich war. Und das ist der Auslösepunkt eines Erkenntnisprozesses. Die Christen haben gesagt, wir müssen jetzt Bekenntnisse über Gottes Herz wagen. Wir dürfen es nicht nur, wir müssen es. Sonst verraten wir das Einmalige, was Gott an Jesus getan hat. Wir dürfen das nicht unterschätzen. Wir dürfen es nicht verraten. Also wagen wir jetzt Aussagen über das innere Wesen Gottes. Denn er hat sein inneres Wesen offenbart in der Auferweckung des Gekreuzigten.
Dessen sind wir in der Kraft des Heiligen Geistes gewiss. Und jetzt springe ich wieder. Jetzt entwickelt sich im Neuen Testament einige Indizien. Es entwickelt sich keine Trinitätslehre, aber es entwickeln sich doch eigenartige Symptome, die wir zur Kenntnis nehmen und angemessen würdigen sollen. Also es gibt im Neuen Testament zwei triatische Formeln, sagt man in der modernen Bibelwissenschaft. Die eine habe ich schon zitiert bei der Taufe am Ende des Matthäusevangeliums, sagt der Auferstandene. Das könnte nicht in der Bergpredigt stehen. Das kann er vor Ostern nicht sagen. Der Auferstandene sagt, geht hin in alle Welt, macht zu Jüngern alle Völker und taufe sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
So ein Satz gibt es nirgendwo im Judentum. Erst im Judentum auch unmöglich. Er wird erst ermöglicht durch die Auferweckung des Gekreuzigten. Dann sagt Paulus im letzten Vers vom zweiten Korintherbrief. Ist wohl überhaupt der letzte Korintherbrief. Einen dritten gibt es nicht. Paulus hat vorher mal einen geschrieben, der verloren gegangen ist. Aber der vermutlich letzte Brief an die Korinther ist unser zweiter Korintherbrief. Und der letzte Vers heißt, 2. Korinther 13, Vers 13 kann man sich gut merken. Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Schon ein verblüffender Satz. Also übersehen dürfen wir den auch nicht.
Also die Gnade des Herrn, des Herrn Kyrios, die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Es gibt im Neuen Testament auch andere verblüffende Dinge, nämlich dass die Geburt Jesu und die Taufe Jesu sehr triatisch konzipiert sind. Jesus wird geboren durch den Heiligen Geist im Matthäus- und im Lukas-Evangelium. Der Heilige Geist wird über dich kommen. Wir sagen ja auch Empfangen vom Heiligen Geist geboren von der Jungfrau Maria. Die Rede von der Jungfrauengeburt ist eigentlich gar nicht gut. Sie gibt der Maria zu viel Ehre. Bibelisch wäre es zu sagen, die Geistgeburt Jesu. Jesus ist vom Geist geboren, nicht von einer Jungfrau, vom Geist. Also die Geburt Jesu ist eine Geistgeburt.
Bei der Taufe Jesu öffnet sich der Himmel, der Vater redet und der Heilige Geist kommt herab in Gestalt einer Taube. Also beides irgendwie triatisch. Ich bin da ganz vorsichtig. Ich bin kein Jünger der Trinitätslehre der alten Kirche. Ich halte die für hoch problematisch. Aber diese Beobachtung müssen wir schon machen. Oder gehen wir mal ins Johannes-Evangelium. Da ist Jesus durchgehend der Gesandte. Der Vater, der mich gesandt hat, gibt es 30, 40 Stellen. Aber Jesus sagt selber in seinen Abschiedsreden, ich sende den Heiligen Geist. Also der Vater sendet den Sohn, denn Jesus ist der Sohn im Johannes-Evangelium. Er ist hier noch nicht der wesensgleiche Sohn. Es heißt zwar im Johannes-Evangelium, ich und der Vater sind eins.
Aber das ist noch nicht im Sinne der Trinität gemeint. Denn auch ein Vorgesetzter kann mit einem Untergebenen eins sein, im Sinne von eine Willenseinheit, eine Funktionseinheit. Sie werden sich einig, ein Grundstück zu verkaufen. Also ein Vorgesetzter und ein Untergebener oder ein König und ein Untertan, die können eins sein. Das ist noch keine Wesenseinheit. Der Fehler, den die Kirche dann später laufend gemacht hat, dass sie das Neue Testament von der Trinitätslehre her liest. Sie lesen es mit den Augen der Trinitätslehre. Und wenn dann in der Bibel heißt, ich und der Vater sind eins, dann ist es schon Trinität. Vater und Sohn im Sinne der Trinität. Nein, das ist hier gar nicht gemeint. Der Satz im Johannes-Evangelium meint eine Willenseinheit, eine Funktionseinheit. Denn Jesus sagt doch, wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den.
Das ist das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, da kann das keine Wesenseinheit sein. Also so las die Kirche die Bibel von den späteren Jahrhunderten her. Und damit manipuliert man aber die Bibel. Man muss diese triatischen Elemente unabhängig von der Trinitätslehre analysieren. Die kommt ja erst 300, 400 Jahre später. Aber man muss trotzdem sagen, also der Vater sendet den Sohn und der Sohn sagt, ich sende den Heiligen Geist und er nennt ihn den Parakletos. Parakletos heißt eigentlich Rechtsanwalt im Griechischen, ein Rechtsbeistand. Luther übersetzt, ich sende den Tröster. Das ist nicht besonders gut übersetzt. Aber Parakletos ist auf jeden Fall eine Person, ausgesprochen. Und das heißt ja dann auch vom Heiligen Geist, er wird euch lehren, er wird euch in alle Wahrheit leiten, er wird es vom Meinigen nehmen und euch geben.
Das sind ja schon eigenartige Formulierungen. Natürlich ist der Heilige Geist im Neuen Testament erst mal eine Kraft. Wir leben in der Kraft des Heiligen Geistes. Aber die ersten Christen sind zu der Erfahrung, zu dem Eindruck gekommen, der Heilige Geist ist aber eine merkwürdige Kraft. Der ist nicht so eine Kraft wie in Bodybuilding und machen wir mal ein bisschen Power, sondern in dieser Kraft ist Gott selber da. Wenn ich die Kraft des Heiligen Geistes erlebe, erlebe ich eigentlich Gott. Es heißt in der Bibel, im Neuen Testament auch betrübet nicht den Heiligen Geist. Kann man eine Kraft betrüben? Es heißt auch im Neuen Testament, er hilft euch auf mit unermesslichem Seufzen.
Er vertritt uns. Das sind alles schon sehr gewagte Formulierungen. Sie führen uns ins Offene, nicht in ein geschlossenes Lehrsystem. Aber es ist schon spannend, was sich hier abspielt. Das ist innerhalb vom Judentum schon irgendeine Mutation, das ist nicht einfach jüdisch wie immer. Denn solche Sätze gibt es im Judentum nicht. Vor allem Glauben an Jesus. Gut, also jetzt so weit will ich es mal skizzieren. Durch die Auferweckung des Gekreuzigten beginnt ein noch nie dagewesener Erkenntnisprozess ins Geheimnis, ins Offene, nicht in abgeschlossene Lehrsysteme, über die man streiten kann. Ich will mal zwischendurch sagen, über die Lehre von der Trinität kann man nicht streiten, darf man nicht streiten. Sie eignet sich nicht zum Streit.
Denn die Lehre von der Trinität ist eine ganz andere Lehre als alle anderen Lehrstücke im Christentum. Niemand versteht dieses Lehrstück wirklich. Es ist ein abgrundtiefes, schönes, spannendes Geheimnis. Es hat Indizien im Neuen Testament. Die spätere Entwicklung fällt nicht einfach zufällig, entsteht nicht zufällig. Es gibt solche Ansatzpunkte. Also ich glaube nicht, dass wir die Vorstellung von der Trinität heute einfach aufgeben sollen. Aber wir können sie auch nicht einfach nachsprechen, wie die alte Kirche gesprochen hat. Dieser Weg ist uns nicht mehr möglich. Wir müssen am hebräischen Denken bleiben. Wir müssen diese Indizien des Neuen Testaments mit nochmal unverstelltem Blick nochmal wahrnehmen und uns gemeinsam überlegen, was bedeutet das? Also wir brauchen in der Zukunft einen Neuanfang in der Trinität, viel vorsichtiger als bisher.
Aber wir dürfen das, was das väterliche Herz Gottes in der Auferweckung des Gekreuzigten offenbart hat, dürfen wir nicht unterschätzen. So, jetzt will ich im Schlussteil den praktischen Effekt der Trinitätsvorstellung euch sagen. Es steckt in dieser Trinitätsvorstellung, wenn wir nahe am Neuen Testament bleiben, wenn wir vorsichtig tastend, auch das, was ich jetzt sage, sind nur Versuche, Anregungen, Inspirationen. Lasst euch anregen. Es sind tassende Versuche in Neuland und in ein Gelände, das keiner von uns durchschaut.
Also ich will nochmal am Anfang schon sagen, meiner Überzeugung nach und auch vieler meiner Kollegen, die Trinitätslehre ist in der Aufklärungszeit baden gegangen. In der französischen Aufklärung, im Rationalismus, in der liberalen Theologie hat man die Trinitätslehre völlig aufgegeben. Im 20. Jahrhundert ist sie wieder entdeckt worden, vor allem durch Karl Barth in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in der zweiten Hälfte vor allem durch Eberhard Jüngel, Jürgen Moltmann und Wolfhard Pannenberg. Vier der ganz großen Theologen des 20. Jahrhunderts ist die Trinitätsvorstellung wieder zu Ehren gekommen. Aber nicht mehr als Wiederholung der alten Lehrsysteme der alten Kirche. Diese starre Trinitätslehre hat dazu geführt, dass heute kein Mensch mehr was damit anfangen kann.
Aber jetzt mal ein Neuversuch, vor allem angeregt durch Eberhard Jüngel und Jürgen Moltmann. Ich sage ihn aber ganz in eigenen Worten. Also in dieser christlichen Neuentdeckung, im Gefolge der Auferweckung des Gekreuzigten und im Gefolge der Explosion Pfingsten, können wir sagen, es geht in der Dreieinigkeit Gottes um etwas ganz Einfaches, ganz Spannendes, ganz Erfahrungsgesättigtes. Es geht um etwas ganz nahe am Leben. Ja, noch mehr. Es geht um das Leben. Was ist Leben? Darum geht es. In der Bibel ist Gott der lebendige Gott.
An hunderten von Stellen heißt es immer der lebendige Gott und die toten Götzen. Das ist also der Unterschied. Die toten Götzen können nicht reden, die können nicht helfen, die können auch kein ewiges Leben geben. Die sind ja selber tot. Aber Gott ist kein toter Götze. Er ist kein Stück dieser Welt. Er ist der lebendige Gott. Jetzt stellt sich eine spannende Frage. Was ist eigentlich das Lebendige am lebendigen Gott? Was ist das für eine Art von Lebendigkeit? Denn wenn wir sagen, der lebendige Gott, und das ist das Urwort der Bibel über Gott, er ist der lebendige Gott, das ist der Herzschlag der Bibel, dann meint die Bibel nicht nur Gott ist lebendig, ich bin ja auch lebendig, ich lebe auch.
Also wenn man sagt, der lebendige Gott meint die Bibel nicht nur Gott lebt, ich lebe auch, sondern die Bibel meint, wenn sie sagt, der lebendige Gott, Gott ist das Leben. Er ist das Leben. Das kann ich von mir wirklich nicht sagen. Ich lebe zwar, aber ich bin nicht das Leben. Also die Bibel sagt von Gott, vom lebendigen Gott, er ist das Leben. Oder wir können auch sagen, er ist das wahre Leben. Das gesunde, unverdorbene, unverletzte, volle, gesunde, wahre Leben. Also ihr Lieben, es geht um das Leben. Gut, Gott ist also das Leben. Und jetzt ist in der Bibel auch klar, ihr merkt jetzt vielleicht, jetzt geht es um die Zusammenfassung der ganzen Bibel.
Wir tun nicht mehr Erbsen zählen, irgendein Kapitel. Es geht um die Gesamtbotschaft der Bibel. Denn die Bibel sagt, das, was Gott erreichen will an uns, dadurch, dass er uns geschaffen hat, dass er uns begegnet, uns erlöst, dass er was mit uns vorhat. Also alles, was Gott mit den Menschen vorhat, können wir zusammenfassen in folgendem Satz. Er will uns Anteil geben an seinem Leben. Er will, dass wir Anteil bekommen an seinem Leben. Wow, halleluja, jubilate. Wenn wir teilhaftig werden, wenn er uns ansteckt mit seinem Leben, wenn wir in unserem Leben irgendwie Anteil bekommen an seinem Leben, dann sagt die Bibel, ist alles gut.
Dann ist alles erreicht, was man erreichen kann. Das Ziel der Bibel mit der Menschheit ist, dass der Mensch Anteil bekommt an der Lebendigkeit des lebendigen Gottes. Und deswegen, was ist die Lebendigkeit des lebendigen Gottes, an der wir Anteil bekommen sollen? Das will die Trinitätslehre tiefer erschließen als alles, was es bisher gab. Und das ist möglich, weil die Auferweckung des Gekreuzigten plus Pfingsten tiefer ist als alles, was es bisher gab. Wir dürfen die Dinge auch nicht unter Wert verschleudern. Also, ich sage gleich mal das Entscheidende, was die frühen Christen in ihrem Erkundungsgang Trinität ihnen mehr oder weniger deutlich klar geworden ist.
Ich halte mich jetzt mal nur an die guten Erkenntnisse. Die anderen müssen wir ablegen, kritisieren, völlig klar. Leben ist ein Leben in Beziehungen. Leben heißt aufeinander bezogen sein. Leben ist ein Verhältnis. Das merken wir an Gott. Denn Gott lebt in sich selber ein beziehungsreiches Leben. Das hat zum ersten Mal haben das bestimmte Christen in der Kraft des Heiligen Geistes im Nachdenken über die Auferweckung des Gekreuzigten, indem sie das väterliche Herz erkennen.
Gott ist ein Beziehungswesen. Das Lebendige am Leben ist der Beziehungsreichtum. Gott ist ein Verhältniswesen. Sein ist ein Zusammensein. Das merken wir an Gott. Also Gott ist in sich selber nicht einsam. Er ist gesellig. Er pflegt in sich selber eine Geselligkeit. Leben ist Beziehungsreichtum. Das ist Leben. Und es gibt kein tiefere Erkenntnis über das Leben in der Geschichte der Menschheit als diese Erkenntnis. Leben ist ein Leben in Beziehungen. Jetzt der nächste Punkt. Bei Gott, der also ein beziehungsreiches Leben führt.
Denn Vater, Sohn und Heiliger Geist stehen irgendwie in Beziehung. Jesus ist kein zweiter Gott. Das sage ich den Muslimen auch immer gleich. Jesus ist kein zweiter Gott. Merkt man ja an diesen Zitaten. Er ist keine Konkurrenz für Gott, sondern für uns Christen ist Jesus die Tür zu Gott. Aber die Tür selber ist schon sehr mit Gott verbunden. Also Jesus ist in keiner Weise eine Konkurrenz und der Heilige Geist ja auch nicht. Im Gegenteil, er erschließt uns Gott. Aber trotzdem, und jetzt stehen wir vor einem Geheimnis, das ist auch für mich ein völliges Geheimnis. Vater, Sohn und Heiliger Geist ist ein einziger Gott. Wir Christen sind genauso monotheistisch, hundertprozentig wie Judentum und Islam. Jede Trinitätsvorstellung, die den Monotheismus irgendwie ankratzt, ist falsch.
Es gibt nur einen Gott. Gott ist einer. Das heißt ja schon im Credo Israels. Hör Israel, Gott ist einer. Und Jesus hat dieses Credo voll vertreten. Gott ist einer. Also da sind sich Juden, Muslime und Christen hundertprozentig einig. Trotzdem haben Christen in der Kraft des Heiligen Geistes ein Eindruck bekommen, wir müssen und dürfen irgendwie differenzieren. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind Gott. Also wenn wir es mal mit alten Begriffen, die aber nicht viel taugen, sagen, sie sind ein Wesen. Aber schon der Wesensbegriff ist sehr philosophisch belastet. Lassen wir mal. Also Vater und Sohn und Heiliger Geist sind ein Gott. Es gibt nur einen Gott. Aber welches Leben hat dieser eine Gott?
Der hat in sich auch Unterschiede. Also Gott duldet in sich selber auch Unterschiede. Gott ist nicht ein uniformer, einliniger Gott. Irgendwas. Wir wissen aber nicht was. Also die alte Kirche mit ihrer Lehre, gebt sie den Hasen. Sie ist nicht haltbar. Aber ich will mich jetzt mit den Fehlern gar nicht lange aufhalten. Aber irgendwas ist beim Sohn anders wie beim Vater. Und beim Heiligen Geist anders wie beim Sohn und beim Vater. Irgendwas. Wir können nicht sagen was. Es sind nicht drei Personen. Es wäre furchtbar. Dann hätten wir einen Trit-theismus. Nein, aber der Sohn ist auch nicht einfach die Kopie vom Vater und der Heiligen Geist. Irgendwas ist bei denen spezifisch. Sie haben zueinander Beziehungen.
Der Sohn sagt zum Vater, ich verherrliche dich. Der Vater sagt, ja ich verherrliche dich. Also ich will mal nur so weit gehen. Es ist irgendwas in Gott. Es ist nicht so uniform einlinig. Sondern Gott hat einen eigenartigen Reichtum. Er ist ein in sich sich unterscheidender Gott, der Beziehungen pflegt. Und das ist das Lebendige am lebendigen Gott. So in das Innere hat noch niemand gewagt hinein. Aber wir dürfen und müssen es, wenn wir nicht das verraten wollen, was sich Gott gezeigt hat an der Aufregung des Gekreuzigen. Jetzt dieses Zusammensein, dieser Beziehungsreichtum ist in Gott gelungen, verlässlich. Die drei, jetzt drei als Metapher, Vater, Sohn und Heiliger Geist kommen sehr gut miteinander klar.
Sie sind ja ein Wesen. Aber sie pflegen Beziehungen. Also es sind verlässliche Beziehungen. Und das führt zum Begriff Sünde. Deswegen ist Gott gut. Jesu sagt ja nur einer ist gut. Gott ist das gute Leben, nämlich verlässliche, dauerhafte Beziehungen, die gelingen und die nicht zerstört werden können. Das ist Leben. Die Sünde hat ihr Wesen darin, dass sie das Zusammensein stört und verletzt. Die Sünde knabbert am Beziehungsreichtum herum. Sünde ist das, was Beziehungen kaputt macht. Und deswegen führt die Sünde in den Tod. Der Tod ist die Beziehungslosigkeit.
Dann sind wir nicht mehr aufeinander bezogen. Der Tod ist nichts Gutes. Das Tödliche am Tod ist die Beziehungslosigkeit. Dass der Beziehungsreichtum zerstört wird. Die Sünde ist deswegen das Böse, weil sie die Beziehungen kaputt macht, in denen das Leben lebendig ist. Jetzt will ich euch am Schluss ein paar ganz praktische Anregungen geben. Ich glaube, es gibt nichts schöneres unter der Sonne, als sich vom Leben des lebendigen Gottes anregen zu lassen. Sich hineinziehen lassen in sein Leben. Denn sein Leben ist das wahre Leben, das gesunde Leben. Und jetzt will ich mal die trinitarische Vorstellung von Gott nutzen. Weil da stecken auch Lernmöglichkeiten drin, an denen wir nicht stur vorübergehen sollen.
Das trinitarische Denken ist ein völlig neues Denkmodell über das Leben, das es vorher nirgendwo gegeben hat in keiner Religion, in keiner Philosophie. Also Vater, Sohn und Heiliger Geist führen nach christlicher Vorstellung kein abgekapseltes Leben. Sie kapseln sich nicht voneinander ab. Sie leben nicht in Konkurrenz. Sie sind ganz offen füreinander. Sie bringen sich gegenseitig zum Blühen. Der eine verherrlicht den anderen. Sie bringen sich gegenseitig zur Darstellung. Und ich darf euch sagen, das ist Leben. Stellen wir uns mal vor als Vision, als Inspiration. Wir bringen uns gegenseitig zum Blühen. Wir bringen uns gegenseitig zur Darstellung.
Wir kapseln uns nicht voneinander ab. Wir enthalten uns nicht dem anderen vor. Das ist Leben. Ohne Konkurrenz. Nicht abkapseln. Offen. Du kannst dich nicht selber zum Blühen bringen. Wir können uns nur gegenseitig zum Blühen bringen. Auf diese Idee vom Leben kommt man durch die Trinität. Zweitens, Vater, Sohn und Heiliger Geist, irgendwas ist anders. Wir wissen es nicht, weil es ein Geheimnis ist. Mit dem Personenbegriff kann man gar nicht arbeiten. Aber sie lassen einen Unterschied zu. Denn der Sohn ist nicht der Heilige Geist. Und der Heilige Geist ist nicht der Vater. Also die frühen Christen in der Kraft des Heiligen Geistes sagen uns, ermutigen uns differenziert. Differenziert. Also da ist irgendwie ein Unterschied.
Nicht, obwohl sie Unterschied haben, sind sie eins. Sondern gerade, weil sie Unterschied haben, sind sie eins. Das, was sie unterscheidet, trennt sie nicht. Sondern darin liegt ihre Einheit. Ich sage euch, das ist Leben. Stellen wir uns mal vor, visionär, in dem, worin wir uns unterscheiden, sind wir eins. Wir sind in Gemeinschaft, in einer tiefen Einzsein. Nicht, obwohl wir verschieden sind, sondern gerade, weil wir verschieden sind. Wir Menschen können geradezu sagen, je verschiedener wir sind, desto einiger können wir uns werden. Wir müssen erstmal verschieden sein und verschieden sein dürfen,
damit wir uns tief einig sind. In der Württembergischen Landeskirche gab es mal eine große Konferenz, vom Bischof geleitet, von einem früheren Bischof, Gemeindeentwicklungskonferenz, die erste der Württembergischen Landeskirche. Bei der Vorbereitung war ich mit dabei. Und das Thema war vorgeschlagen, wie viel Einheit braucht die Vielfalt? Und dann habe ich gesagt, das Thema ist falsch, es ist ideologisch, es ist ein höherer Blick. Wir müssen erst fragen, wie viel Vielfalt braucht die Einheit? Sonst ist Einheit ja nur Uniformität. Einheit, echte, lebendige Einheit, entsteht aus der Verschiedenheit. Ich konnte die Gruppe überzeugen, die Konferenz hieß, wie viel Vielfalt braucht die Einheit? Wie viel Einheit braucht die Vielfalt? So finde ich es gut. Also Vater, Sohn und Heiliger Geist
lebt irgendwie von einem Unterschied, wo wir nicht mit der Dampfwalze alles gleich machen sollen. Ist kein Gewinn, auch wenn wir Monotheismusängste haben. Cool bleiben. Der monologische, einsame Monotheismus hat auch seine großen Grenzen. Der trinitarische Monotheismus achtet Unterschiede, fördert eine Differenzkultur. Wir brauchen auch in der Gesellschaft eine Liebe zu Differenzen. In den Differenzen steckt das Leben. Das merkt man schon an Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dann drittens, Vater, Sohn und Heiliger Geist definieren sich nicht durch Macht und Besitz. Sie beherrschen sich nicht gegenseitig. Sie instrumentalisieren sich nicht gegenseitig. Sie unterwerfen sich nicht. In ihrem Zusammenleben gibt es keine Repression und Unterdrückung.
Sie definieren sich nicht durch Macht und Besitz. Das ist Leben. Stellen wir uns mal vor, visionär, versucht es mal, es könnte so viel Schönes daraus entstehen. Stellt euch mal vor, wir definieren uns nicht mehr ab heute. Wir lassen uns anregen vom trinitarischen Gott und seinem gesunden Leben. Wir definieren uns nicht mehr durch Macht und Besitz. Wie viel Leben. Es muss noch mehr Leben ins Leben, sagt Wolf Biermann. Und er hat recht. Dann, Vater, Sohn und Heiliger Geist schotten sich nicht ab. Sie rotten sich nicht zusammen gegen jemand. Sie machen keinen geschlossenen Club, sondern sie sind erst mal in sich offen und lassen Unterschiede zu. Bejahen das andere in sich selbst.
Das ist ein Geheimnis, aber es ist ein Ja zum Anderen. Irre. Und also, Vater, Sohn und Heiliger Geist schotten sich nicht ab. Sie rotten sich nicht zusammen gegen jemand. Ihre Gemeinschaft ist offen auch für das ganz andere, für die Schöpfung. Also es ist eine Gemeinschaft, die nicht aus der Abgrenzung lebt, sondern die teilhaben lässt. Wir sollen ja teilhaben am Leben des lebendigen Gottes. Eine solche Gemeinschaft, die offen ist, einladend für andere, andere gerne teilhaben lässt, das ist Leben. Das sind so Anregungen, ihr lieben Christen, die wir aus dem trinitarischen Denkmodell als Inspirationsquelle, nicht als Lehrsystem, aber als Quelle der Anregung und der Inspiration hin zur Lebendigkeit des lebendigen Gottes.
Das trinitarische Denkmodell ist das Urmodell eines ganz neuen Denkens über Gott und damit auch über den Menschen und die Welt. Man kann dieses neue Denkmodell auf eine Pointe bringen, von der Herrschaft zur Gemeinschaft. Denn der monologische Monotheismus, wo Gott der Alleinherrscher ist, der Einsame, die oberste Instanz, der Monarch, der himmlische Monarch. Wenn wir nur den monologischen Monotheismus haben, wird es nicht einfach sein, die autoritären Vorstellungen von Gott zu überwinden. Und politisch gesehen ist es jahrhundertelang so gegangen wie im Himmel, so auf Erden. Ein Gott, ein Kaiser, ein Reich.
Der himmlische Monarch als Legitimationsmuster für die irdischen Monarchen. Schön abgeleitet. Adolf Hitler hat sehr oft gesprochen vom Allmächtigen. Aber er hat niemals ein einziges Mal vom dreieinigen Gott gesprochen. Das passt nun wirklich nicht. In der Vorstellung des geselligen, kommunikativen Gottes ist nicht mehr das Entscheidende an Gott seine Verfügungsmacht, seine Macht, seine Herrschaft. Die wird auch geehrt. Aber noch typischer für Gott ist die Kommunikation, die Geselligkeit, die Gemeinschaft. Man kann Gemeinschaft, Geselligkeit und Kommunikation nicht höher ehren als in der Vorstellung, dass sie in Gott selber, in der Lebendigkeit des lebendigen Gottes verankert ist.
Freiheit ist dann nicht mehr nur Unabhängigkeit, sondern Freiheit ist dann, ich kann in meinem urpersönlichen eigenen Anderen mich einbetten in eine Gemeinschaft. Wir sind einig, nicht obwohl wir verschieden sind, sondern gerade weil wir verschieden sind. So kann die Trinitätstheologie, wenn sie gelingt, wenn sie vorsichtig ist, sich neu auf den Weg macht, eng am Neuen Testament, schlummern in der Trinitätstheologie tiefste gesunde Anregungen gegen den autoritären Gott für den geselligen Gott.
Trinität – Was soll das? | 5.12.1
Da atmen nicht nur seine muslimischen Studenten auf, wenn Siegfried Zimmer verkündet: „Ihr dürft die Lehre von der Trinität komisch finden!“ Es ist schließlich eine Lehre, die in der Bibel gar nicht erwähnt ist, die erst im dritten Jahrhundert nach Christus entwickelt wurde, eine Lehre, die selbst die meisten Christen nicht begreifen. Und die deswegen dem Dialog mit anderen Religionen oft im Weg steht. Doch heute, da immer mehr Muslime in Deutschland leben und der Austausch mit anderen Religionen immer bedeutender wird, ist es umso wichtiger, diese Lehre zu verstehen, die das Christentum so stark vom Islam und dem Judentum unterscheidet. Zimmer nimmt es mit diesem schwierigen Thema auf und berichtet begeistert von seinen Gesprächen mit muslimischen Studenten an Universitäten in der Türkei und Marokko. Denn dabei wird klar: Die Dreieinigkeit muss Christen und Muslime nicht trennen. Sie lässt sich verstehen, selbst für jene, die sie ablehnen. Lebendig erklärt Zimmer, warum die Dreieinigkeit so einmalig und universell ist. so neu und doch uralt, wo sie in der Bibel schon angekündigt wird, warum sie ohne den Tod Jesu nicht möglich wäre und wie sie das gesamte Denken der Christen über Gott verändert hat.