Dietrich Bonhoeffer: Eine Theologie für eine mündige Welt | 7.12.2
Am 20. Juli 1944 überlebt Adolf Hitler ein Attentat mit leichten Verletzungen. Am selben Abend sprach er wieder aus den Volksempfängern. Er dankte der schützenden Fürsorge Gottes und bezeichnete sein Überleben als Beweis dafür, dass die Vorsehung mit ihm noch viel vor habe. Millionen Christen dankten Gott für diese Rettung. Einige Christen waren an dem Attentat beteiligt und wurden kurz vor Kriegsende dafür hingerichtet. Unter ihnen auch Dietrich Bonhoeffer. Im Gefängnis machte er sich Gedanken über das, was da gerade in der Welt – auch in der christlichen Welt – geschieht, und hinterließ einige Aufzeichnungen. Wie nämlich vermittelt man den Glauben an Gott in einer Welt, in der Diktatoren Gott für ihre Rettung danken? Wie vermittelt man diesen Glauben an Menschen, die Religion immer mehr für unwichtig halten? Deren große Fragen an das Leben – Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? – zunehmend von der Wissenschaft beantwortet werden? Wenn Menschen mündig werden und nicht mehr der Kirche hörig sind, können sie dann noch an Gott glauben? Sie können, glaubte Bonhoeffer. Doch dafür müssen Gott, Glaube und Christentum völlig neu gedacht und die biblische Botschaft wieder ernst genommen werden.
Dieser Vortrag gehört zur Reihe »Klassiker der Theologie«.