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Die Visionen des Amos – ein Meilenstein in der Geschichte der Prophetie | 5.4.3

Worthaus 5 – Heidelberg: 24. Mai 2015 von Prof. Dr. Siegfried Zimmer

Man kommt nicht umhin zu fragen, was denn das wohl jetzt für ein Zimmer-Vortrag wird: »Wohn-Zimmer« – schön gemütlich und entspannt, »Arbeits-Zimmer« weil theologisch sehr herausfordernd oder »Schlaf-Zimmer« weil man danach beruhigt sein Haupt betten kann? Weit gefehlt! Es passt wohl eher »Küche« oder »Vorratskammer«, denn es geht richtig ans Eingemachte. Es geht ums Gericht.
Seit Beginn der seit rund 2.000 Jahren erfolgreich weitererzählten Weihnachtsgeschichte dürfte jedem Hörer klar sein, dass Gott einer von uns geworden ist. Er begibt sich auf die Ebene von Menschen und sucht dabei bevorzugt die Nähe der einfachen, benachteiligten und armen Menschen. Mit viel Empathie und einer guten Botschaft in der Tasche. Aber wie passt das zum Gericht, denn dabei Mal geht es ja um keine frohe Botschaft? Und leider hat auch der vielzitierte kleine Mann keine weiße Weste – von den Mächtigen und Starken ganz zu schweigen. Hier setzen die Visionen des Amos an und man darf gespannt sein, wie sich Gottes Wesen in den Amos-Versen zeigt. In diesem Sinne: Es ist angerichtet. Bon appétit!