Wir wenden uns jetzt dem großen Finale zu, in dem alle Fäden zusammenlaufen. Wie alle bisherigen Visionen, so beginnt auch die letzte Vision mit den Worten und ich sah. Johannes spricht also weiterhin im Ich-Stil. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden und das Meer ist nicht mehr. So beginnt dieses letzte Kapitel. Danach kommt nur noch das Schlusswort.
Dieser Satz und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden und das Meer ist nicht mehr. Dieser Satz kommt wie aus dem Nichts. Ohne jede Vorbereitung, ohne jede Überleitung. Gerade vorher war noch vom Weltgericht die Rede und damit hätte ja auch die Schrift enden können. Aber es kommt dieser Satz. Es geht hier um einen völligen Neuanfang.
Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Immer wenn die Worte Himmel und Erde als Paar vorkommen, also in diesem Wortpaar Himmel und Erde, dann bedeutet Himmel etwas ganz bestimmtes. Nämlich genau das gleiche wie beim ersten Satz der Bibel. Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Wenn also dieses Wortpaar so erscheint, dann meint Himmel und Erde immer das Ganze des Geschaffenen. Also die ganze Schöpfung oder wir können auch sagen den ganzen Kosmos. Denn der Kosmos ist geschaffen. Also das Wort Himmel ist hier nicht gemeint als der Wohnort Gottes, unser Vater im Himmel. Das Wort Himmel, Hashemayim, hat im Hebräischen vor allem die Bedeutung, die Himmelsfeste, das Himmelsgewölbe,
das wir mit unseren Augen sehen können, das Himmelszelt. Also Englisch sky, nicht heaven. Bei dem Wortpaar Himmel und Erde ist Himmel immer mit der Erde zusammen, das Gesamte des Geschaffenen. Gut, also der Johannes sieht nicht nur eine neue Erde, sondern auch einen neuen Himmel. Das zeigt einen völligen Neubeginn. Erstaunlich ist, wie souverän Johannes formuliert. Seine Sprache bleibt ganz ruhig, obwohl er doch jetzt das Großartigste, das Überraschendste sieht, was je ein Mensch gesehen hat.
Er formuliert nicht aufgeregt, nicht übertrieben mit Superlativen, er flippt nicht aus. Seine Sprache ist ganz ruhig, fast so wie wenn er ein Protokoll schreibt. Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, also ganz coole Sprache. Allerdings ein Wort ist ein bisschen auffällig. Da merkt man, es ist doch nicht so ganz cool. Nämlich ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden. Es heißt nicht vergangen, es wäre zu wenig. Sie sind verschwunden. Es ist also nicht so, dass der erste Himmel und die erste Erde aufhören zu existieren, weil ihre Zeit zu Ende ist.
Nein, das wäre viel zu wenig. Hinter verschwunden steckt eine Absicht. Die wurden beseitigt. Sie sind verschwunden für immer. Er bringt schon einen ungewöhnlichen Ton rein. Und auch sonst merkt man, dass dieser Satz ganz schön radikal formuliert ist. An noch zwei weiteren Merkmalen, außer an diesem ungewöhnlichen Wort, verschwunden. Jetzt hat doch die erste Erde und der erste Himmel doch so lange existiert. Die hätten doch noch eine lange Zeit existieren können. Nein, nichts da. Und ziemlich radikal ist auch diese lapidare kurze Bemerkung, und das Meer ist nicht mehr.
Diese kurze, trockene Bemerkung hat ja eine ungeheure Aussagekraft. Nämlich, wir kennen ja keine Welt ohne Meer. Modern gesprochen, zwei Drittel der Erdoberfläche ist ja Meer. Es gibt viel mehr Meer als Land, aber das war natürlich in der Antike unbekannt. Aber für die damaligen Menschen war das Meer viel stärker als für uns heute. Auch der Ort der Bedrohung und der Ort des Unheimlichen. Auch in der Bibel ist das Meer das Übergangsgebiet zum Chaotischen und der Übergangsbereich zur Unterwelt.
Ab dem Buch Daniel wird das Meer sogar dämonisiert in der Bibel. Denn die Tiere der Endzeit steigen alle aus dem Meer hervor. Auch in der Johannis-Offenbarung selber auch. Das erste Tier stieg aus dem Meer hervor. Also das Meer war der Bereich des Bedrohlichen, des Unheimlichen, der Übergangsbereich ins Chaotische oder in die Unterwelt. Aber in dieser neuen Welt gibt es keine Übergangsbereiche mehr zum Chaotischen. Es gibt keine Grenzbereiche mehr. Es gibt noch einen dritten Aspekt, der uns bewusst machen kann, wie radikal dieser Satz ist. Nämlich schauen wir diesen Satz mal grammatisch an. Der Satz hat einen Hauptsatz.
Der heißt, ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Das ist der Hauptsatz. Der würde eigentlich völlig genügen. Damit ist ja alles Entscheidende gesagt. Ja, in der Tat, dieser Satz würde völlig genügen. Aber jetzt kommt ein Nebensatz und der Nebensatz bringt eine Radikalität rein. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden. Das sieht Johannes ja gar nicht. Er sieht ja nur den neuen Himmel und die neue Erde. Das Verschwinden des ersten Himmels und der ersten Erde sieht er nicht. Denn das Und ich sah bezieht sich nur auf den Hauptsatz.
Sonst müsste es heißen, Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde und wie der erste Himmel und die erste Erde verschwunden sind. Das ist aber hier nicht der Fall. Das heißt, dieser Nebensatz bringt eine scharfe Antithetik in die Sache hinein. Jetzt dieser erste Satz, ich sage ihn mal immer wieder, weil der ist ja einer der wichtigsten Sätze der Bibel. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden und das Meer ist nicht mehr. An diesem Satz sind zwei Aspekte enorm wichtig. Der erste Aspekt ist Johannes sieht nur das Ergebnis.
Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, aber er sieht nicht den Schaffensprozess, den Schöpfungsakt. Den sieht er nicht. Er sieht nur das Ergebnis. Und das ist genau gleich wie in Genesis 1. Ja, Gott schuf das Licht. Ja, wie genau? Wie hat er das gemacht? In einer gewissen Schrittfolge? Wie lange hat es gedauert? Er schuf die Feste. Ja, mich würde mal interessieren, wie genau? Wie hat er denn das gemacht? Kein Wort. Also ihr müsst mal zur Kenntnis nehmen über das Wie Gott schuf, sagt auch Genesis 1 0,0. Den Schöpfungsvorgang selber können wir in keiner Weise erfassen. Die Schaffensgeheimnisse Gottes, seine schöpferische Schaffenskraft ist ein Geheimnis, das uns in keiner Weise zugänglich ist.
Also Johannes sieht nur das Ergebnis. Und der andere Aspekt, der auch sehr wichtig ist, Johannes beschreibt keinerlei Einzelheiten, keine Details. Also er fängt jetzt nicht an, den Himmel und die Erde zu beschreiben. Nein, also dieser Satz bedient nicht unsere Wissensgier und unsere Neugierde. Die werden hier überhaupt nicht bedient. Ich will an dieser Stelle mal einiges Grundsätzliches sagen über das Verhältnis von Neu und Alt. Das Neue, das hier gemeint ist, der neue Himmel, die neue Erde und in Vers 2 dann auch die neue Stadt.
Dieses Neue ist das endgültig Neue, das nicht mehr alt wird. Und so eine Vorstellung vom endgültig Neuen durchbricht unsere Vorstellungswelt und durchbricht auch unsere Erfahrungswelt. Wir kennen nur Neues, das im Laufe der Zeit alt wird. Die menschliche Kultur bringt immer wieder Neues hervor. Aber dieses Neue muss früher oder später zurücktreten hinter das noch Neuere. Und das Neuere muss seinerseits zurücktreten hinter das Neueste und so weiter. Also wir kennen Neues nur, das im Laufe der Zeit alt wird.
Warum ist es eigentlich so? Was ist der Grund? Der Grund ist die Zeit. Die Zeit vergeht. Der Vergehenscharakter der Zeit bringt es mit sich, dass das zukünftige gegenwärtig wird und das Gegenwärtige zur Vergangenheit. Der glückliche Augenblick, der eben war, ist schon Vergangenheit und wird von dort nicht mehr zurückkommen. Das einzige, was ständig zunimmt, ist das Vergangen. Die Menge des Vergangenen nimmt ständig immer mehr zu. Hier aber haben wir es mit dem endgültigen Neuen zu tun, das nicht mehr alt wird.
Dieses Neue, ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, ist in keiner Weise die Fortsetzung des Alten. Es ist auch nicht die Steigerung des Alten. Es ist auch nicht die Verwandlung oder Umgestaltung des Alten. Es gibt nichts mehr, was man umgestalten könnte. Das Neue hat zur Voraussetzung, dass das Alte verschwunden ist. Das Neue ist auch nicht die Vollendung des Alten, sondern die Abschaffung des Alten. Das Neue ist kein evolutionärer Prozess, keine Transformation, sondern zwischen dem Alten und dem Neuen ist ein totaler Bruch.
Jetzt müssen wir uns allerdings fragen, wie können wir überhaupt vom endgültigen Neuen sprechen? Denn unsere Sprache ist ja Teil des Alten. Also das endgültige Neue entzieht sich unseren sprachlichen Möglichkeiten. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, wie wir doch vom endgültigen Neuen irgendwie reden können. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit. Und das ist folgende. Wenn das Neue selber von sich aus im Alten Gleichnisse entdeckt, analoges,
wenn das Neue in seiner Souveränität und Fremdheit im Alten Analoges entdeckt, dann würdigt das Neue von sich aus im Alten bestimmte Dinge. Das Neue kann das Alte gleichnisfähig machen. Das Alte kann sich selber nicht gleichnisfähig machen. Und es dürfte auch ganz wenig im Alten geben, das gleichnisfähig ist für das endgültige Neue. Alles, was durch die Sünde kommt, all das verdammte Unrecht und Ungerechtigkeit, Hass und Feindschaft, da dürft ihr sicher sein, da ist nichts gleichnisfähig. Aber der erste Himmel und die erste Erde sind auch Gottes gute alte Schöpfung.
In dieser guten alten Schöpfung hat zwar die Sünde wahnsinnig viel kaputt gemacht, aber die alte Schöpfung bleibt doch Gottes gute alte Schöpfung. Und deswegen gibt es im Alten doch Analoges und Gleichnishaftes. Das kann aber nur das Neue im Alten erkennen. Wir, die wir im Alten leben, können dazu gar nichts sagen. Was folgt aus diesem Gesagten? Es folgt daraus, dass wir vom endgültigen Neuen nur in Bildern reden können. Diese Bilder schützen uns davor, dass wir zu viel wissen wollen und uns die Dinge zu genau vorstellen wollen.
Nein, davor schützen uns diese Bilder. Diese Bilder dürfen wir aber auf keinen Fall wirklich verstehen. Wir dürfen sie nicht von den irdischen alten Verhältnissen her materialisieren. Dann führt das Ganze in dunkle Zonen. Also sage ich mal nochmal diesen ersten Satz, der wie aus dem Nichts kommt und der sich so ruhig und so souverän anhört und doch dermaßen radikal ist. Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden und das Meer ist nicht mehr.
Jetzt kommen wir zum zweiten Vers. Inessa wird uns den zweiten Vers vorlesen. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Inessa liest ihn einfach noch einmal. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Ja, Dankeschön. Die Fortsetzung ist wahnsinnig verblüffend. Jetzt hat doch der so ein irre Horizont aufgemacht, gell? Und jetzt heißt es ein Vers später schon wieder, und ich sah. Also wenn es in der Johannis-Offenbarung und ich sah heißt, das heißt es vielleicht 40 Mal,
oder ich habe es nicht gezählt, dann beginnt eine neue Vision. Also, ihr Lieben, es beginnt jetzt schon die nächste neue Vision. Und diese nächste neue Vision nach dieser universalen, aber äußerst kurzen ersten Vision ist ihrerseits wieder kurz. Sie hat nämlich auch nur einen Vers. Das heißt, dieses Kapitel 21 beginnt mit einer ganz kurzen, prägnanten Doppelvision. Und jetzt diese zweite Vision kommt völlig unerwartet abrupt. Es gibt überhaupt keinen Übergang von Vers 1 zu Vers 2. Gar keine gedankliche Brücke. Jetzt kommt der Typ auf eine neue Stadt zu sprechen. Das ist wieder was ganz Neues. Also schauen wir uns mal diesen unerwarteten Vers, diese zweite Vision,
ein Schlag nach dem anderen, schauen wir uns mal diesen Satz an. Es heißt, und ich sah eine heilige Stadt, Adjektiv heilig, und es heißt das neue Jerusalem. Also das Adjektiv heilig kommt zu Stadt und das Adjektiv neu, das kommt zu Jerusalem. Also schon wieder das Wort neu, das dritte Mal jetzt schon, gell. Und er sieht also, wie diese Stadt aus dem Himmel herabsteigt oder herabkommt. Jetzt heißt Himmel nicht mehr Sky, sondern Heaven, was ja in dem hebräischen Wort Hashemayim auch möglich ist. Nur wenn man sagt Himmel und Erde, dann bezieht sich das auf den Kosmos, auf das Geschaffene.
Aber unser Vater im Himmel, der lebt nicht im Kosmos, im Geschaffenen, da meint jetzt Himmel die Dimension, in der Gott wohnt. Also das Wort Himmel hat im AT beide Aussageebenen, aber in Vers 1, Himmel und Erde, völlig klar die Gesamtheit des Geschaffenen. Aber jetzt, diese Stadt kommt aus der Dimension, in der Gott wohnt, und es wird ausdrücklich noch hervorgehoben von Gott her. Ich sah also die heilige Stadt, das neue Jerusalem, vom Himmel her herabkommt von Gott. Das bedeutet also diese heilige Stadt, das Motiv Stadt kommt sowas von überraschend, da ist durch nichts angelegt in der ersten Vision, dass diese Stadt schon im Himmel fertig geschaffen wurde.
Damit ist vollkommen klar, Gott ist der Baumeister und der Architekt dieser Stadt. Da haben Menschen nicht dran mitgearbeitet. Und diese Stadt kommt jetzt herunter, es ist also ein Geschehen, das geschieht jetzt. Der Johannes sieht ein Geschehen. Die Stadt ist nicht einfach da, wie ein Standbild. Sie kommt herunter und jetzt ist es interessant, ja wo landet sie denn? Es wird nicht gesagt. Also man muss schon sagen, vom Himmel runter auf die Erde. Also die Stadt Jerusalem hat nichts mit dem himmlischen Jenseits zu tun, denn sie kommt ja aus dem Himmel herab auf die Erde. Aber wo steht sie denn auf der Erde?
Kein Wort. Ihr dürft nicht zu viel wissen wollen. Das ist nicht gut. Das wird euch nicht gut tun. Lasst es doch so in der Schwebe. Das ist sehr gesund, wenn wir das so akzeptieren. Jetzt kommt noch ein zweites Bild. Das erste Bildwort ist das Symbolwort Stadt. Wenn wir hören Stadt, übrigens Polis. Wir kommen ganz wieder zurück auf den Vortrag 1, die Polis. Das ist auch eine Polis. Wenn wir also das Bild Stadt hören, dann entstehen bei uns Bilder. Aber es kommt hier noch ein zweites Bild, die Braut. Gut, Städte sind immer weibliche Gestalten. Doch, daher zieh uns und so weiter.
Und die Stadt sind immer frauengestalten. Okay, hier allerdings eine Braut. Sonst in dem Neuen Testament ist die Gemeinde Jesu die Braut. Hier ist es eine Stadt. Nehmen wir mal jetzt das Wort Braut. Das Wort Braut zeigt als allererstes, dass es hier poetische Sprache ist. Denn eine Stadt ist doch keine Braut. Das ist Poesie. Das ist Bildersprache. Anders geht es nicht. Braut hat was mit Liebe zu tun. Und zwar eine junge Liebe, die nach vorne ausgerichtet ist. Eine Liebe voller Vorfreude. Aber im Orient kann man nur das Wort Braut verwenden, wenn der Ehevertrag bereits unterschrieben ist.
Das ist die Voraussetzung im ganzen Orient für das Wort Braut. Also Braut ist mehr wie Freundin. Und Braut ist auch mehr wie Flirten. Die Würfel sind gefallen. Die Braut weiß, wohin sie gehört. Also es geht um eine Stadt. Und es geht um eine junge Liebe. Das sind die beiden Bilder. Jetzt ist aber sehr interessant, welches Gewicht diese beiden Bilder haben. Nämlich das Bildwort Stadt kommt jetzt in diesem Kapitel sehr oft vor. Ich habe es leider vergessen zu zählen. Aber es kommt sehr oft vor. Das Wort Braut kommt nur noch einmal vor. Gleich nachher, vier, fünf, sechs Verse später, wird noch einmal das Wort Braut genannt. Hier heißt es bei dem ersten Mal eine Braut, die für ihren Mann,
das Wort Bräutigam kommt nicht vor, in der ganzen Apokalypse nicht. Dieses Wort wird vermieden. Also eine Braut, das heißt nicht geschmückt für ihren Bräutigam, sondern für ihren Mann. Und es ist auch interessant, die Braut ist bereitet und geschmückt. Beide Aussagen stehen im Passiv. Diese Braut bereitet sich nicht selber und sie schmückt sich nicht selber. Die ist bereits bereitet und geschmückt. Das hat Gott schon im Himmel alles so getan. Sie kommt bereits als bereitete und geschmückte Braut. Jetzt ist es eigenartig und sehr wichtig, dass diese Stadt einen Namen hat. Einen berühmten Namen. Sie heißt Jerusalem.
Und das ist ja völlig klar, das ist von ganz großer Bedeutung, die Namenswahl dieser endgültigen Stadt. Jetzt ist hochinteressant, dass in der ganzen Johannes-Apokalypse das Wort Jerusalem nur dreimal vorkommt. Hier an dieser Stelle ist es die zweite Stelle. Und es kommt dann in Vers 10, also ein paar Verse weiter, im gleichen Kapitel noch einmal vor. Und das einzige Mal, wo der Name Jerusalem schon einmal genannt wird, ist in den Sendschreiben, wir sind nicht ganz so weit gekommen, Kapitel 3, 12, das Sendschreiben nach Philadelphia. Und da heißt es dann die neue Stadt Jerusalem. Also auch hier ist diese Stadt gemeint, die wir jetzt gerade behandeln. Johannes vermeidet es, dem irdisch-geschichtlichen Jerusalem
den Namen Jerusalem zu gönnen. Es kommt zwar ein paar Mal vor in der Johannes-Apokalypse, aber Johannes vermeidet den Namen. Das Wort Jerusalem ist ganz streng vorbehalten dieser neuen Stadt. Und das alte Jerusalem sozusagen ist für ihn sowieso schon lange keine heilige Stadt mehr. Es ist eher der Ort, an dem Jesus gekreuzigt wurde. Also der Name Jerusalem ist schon sehr wichtig. Wenn man diesen Namen nennt, dann ist das ganze Phänomen Israel auch irgendwie mit da. Denn ein Jerusalem ohne jeden Bezug zu Israel ist undenkbar. So weit mal.
Und jetzt aber will ich auch schon an dieser Stelle etwas Grundsätzliches sagen. Schauen wir uns nochmal den Anfang an. Ich sah einen neuen Himmel, eine neue Erde, denn der erste Himmel und die erste Erde sind verschwunden. Wo sind sie denn hin? Verschwunden für immer und das Meer ist nicht mehr. Also Johannes reißt hier einen ungeheuren Horizont auf. Aber schon im nächsten Vers konzentriert er sich ganz auf die Stadt. Der neue Himmel und die neue Erde, darf ich mal sagen, interessieren den gar nicht. Er hat daran gar kein Interesse. Er kommt auch mit keinem Wort außer diesem ersten Satz. Was hat denn dieser erste Satz überhaupt für eine Funktion? Jetzt mal rein erzähltechnisch im Aufbau des Kapitels. Der erste Satz hat eigentlich nur die Aufgabe, die Stadt Jerusalem abzusichern,
dass die nichts mit einer alten Stadt zu tun hat. Dass hier der Bruch zum endgültigen Neuen dazwischen liegt. Also wenn man es mal derb ausdrückt. Johannes hat gar kein Interesse daran, irgendwie jetzt kosmologische Spekulationen, Theorien, was könnten wir da alles sagen? Nein, da hat er null Interesse daran. Es geht ihm nur um Jerusalem. Allerdings in diesem genauen Kontext. Also bleiben wir mal bei dem Symbolwort Stadt. Das endgültig Neue, wenn Johannes wirklich ein echter Prophet ist, davon gehe ich natürlich fest überzeugt aus,
dann hat sich bei ihm das endgültig Neue gemeldet in seiner Vision und er sucht nach Analogien im Alten. Also das Phänomen Stadt ist gleichnisfähig für das endgültig Neue. Und das Symbolwort Stadt oder das Bild Stadt ist viel wichtiger noch, als das Symbolwort Braut. Dem sind viele Bibelläser von ihrer religiösen Tradition her, ob katholisch oder andere Konfessionen, Hintergründe, die können die schwer verkraften. Dass die Braut kommt zweimal vor, macht aber selber gar nichts, ist schon bereitet, ist geschmückt. Aber die Stadt, das ganze Kapitel jetzt, geht alles nur über Jerusalem.
Also jetzt überlegen wir mal, liebe Schwestern und Brüder, warum ist die Stadt so wichtig? Wir warten, wir hoffen, wir sehnen uns nach jener Stadt, einer Stadt, die bleiben wird. Warum ist das so wichtig? Ja, im Griechischen gehen wir mal zurück auf Polis. Mit Polis, es steht ja hier auch Polis, mit Polis will der Grieche ausdrücken, die Stadt ist ein Ort der Kultur. Der kulturellen Vielfalt. Die Stadt ist ein geschützter Ort, Stadtmauer. Und die Stadt ist der Ort der Kommunikation. Eine Stadt ist ein Beziehungsgefüge. Also es geht um die Stadt.
Eine Stadt, darf ich euch sagen, ist mehr wie eine Familie und mehr wie Verwandtschaft. Eine Stadt ist auch mehr als eine Clique. Das ist kein Cliquen-Horizont, kein Verein. Eine Stadt ist kein Verein, hier wird keine Vereinsmaillerei getrieben. Eine Stadt ist auch mehr wie ein Leben auf dem Land. Keine Landidylle hat hier irgendwie Platz. Eine Stadt ist ein Zusammensein. Ein Ort der Geselligkeit, der Kommunikation, der freien Bürger. Eine Stadt ist ein Ort, an dem wir zusammen leben werden. Man kann die Kommunikation und man kann die Geselligkeit
und man kann das Zusammensein nicht höher würdigen, wieso? Sein heißt Zusammensein. Das ist Sein. Sein ist ein Zusammensein. In dieser Stadt werden wir viel miteinander zu tun haben. Die Stadt ist kein Ort für individualistische Privatinteressen. Nach der Melodie mein Platz im Himmel. In dieser Stadt, das ist eigentlich kein Ort des isolierten Individualismus. In der Stadt werden wir uns nicht einfach nur ständig um uns selber kümmern und um uns selber kreisen. Nein, wir sind politische Lebewesen. Zoon politikon.
Es gibt keine tiefere, schönere, beglückendere, spannendere, überraschendere, unauslotbare, die Stadt. Wir werden zusammen in einer Stadt leben. Halleluja. Jetzt gehen wir mal zu Vers 3. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron herrufen, siehe, die Wohnung Gottes inmitten der Menschen. Und er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden seine Völker sein und Gott selbst wird ihr Gott sein. Wow. Nochmal bitte, weil es so schön ist. Langsam. Es ist vielleicht der wichtigste Satz über Gott in der ganzen Bibel.
Lies ihn mal nochmal. Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron herrufen, siehe, die Wohnung Gottes inmitten der Menschen. Und er wird in ihrer Mitte wohnen und sie werden seine Völker sein und Gott selbst wird ihr Gott sein. Ja, vielleicht die wichtigste und die schönste Aussage über Gott in der ganzen Bibel. Also Johannes hört erst mal eine laute Stimme vom Thron her. Übrigens nur in der Johannes-Avokalypse ist Gott der Thronende. Das steht nirgendwo in den Evangelien oder in den Briefen. Das ist ganz Marke Johannes. Johannes ist ein sehr eigenständiger Typ. Also er hört eine laute Stimme vom Thron her, also ganz aus der Gegenwart Gottes her. Man merkt wieder, jetzt ist Himmel gemein, unser Vater im Himmel.
Er hört eine laute Stimme vom Thron herrufen. In der Apokalypse des Johannes sind alle wichtigen Stimmen laut und alle wichtigen Berge sehr hoch. Und wenn das Wasser fällt im Wasserfall, dann ist dieser Wasserfall sehr mächtig und laut. Nix mit kleinen Bergen und kleinen Wasserrinnsalen und ein leiser Flüsterer. Nein, das gibt es da nicht. Eine laute Stimme wie eine Posaune. Warum ist das wichtig in der Apokalypse? Das ist Zeichen der Autorität. Du wirst diese Stimmen gar nicht mehr überhören können. Du hörst ja oft geflissentlich weg. Aber ich sage dir, wenn Gott sich bemerkbar macht, dann hörst du nicht mehr weg. Der weiß schon, wie er das machen muss, damit du ihn nicht mehr weghören kannst.
Also er hört eine laute Stimme und jetzt ganz langsam liest man mit, weil jedes Wort ist ja jetzt unbezahlbar köstlich. Diese Stimme rief und siehe, und siehe ist die Überraschungsformel im Orient. Wenn es heißt und siehe, dann heißt es damit, jetzt musst du aber gut aufpassen, jetzt kommt was ganz Wichtiges, überraschendes. Man könnte vielleicht im Deutschen heute sagen, statt und siehe, könnte man vielleicht heute sagen und stell dir vor, stell dir mal das vor. Und siehe Gottes Wohnung inmitten der Menschen. Manche Bibelübersetzer übersetzen bei den Menschen. Ja, da kannst du nur weinen. Da kannst du wirklich sagen, wie schlafen denn die?
Sind die mehr tot als lebendig? Es heißt siehe Gottes Wohnung inmitten der Menschen. Das ist doch der Clou, dass Gott bei seinen Menschen sein will. Mehr müssen wir eigentlich gar nicht über Gott wissen. Sein Ziel ist es, dass er inmitten seiner Menschen wohnt. Was halten wir hier mal an und lassen diesen Satz auf uns wirken? Das meint erst mal, das ist kein Besüchle. Er wohnt. Sein erster Wohnsitz, den behält er bei. Und das heißt, wir fremdeln nicht mehr. Die Fremdheit zwischen Gott und den Menschen wird verschwunden sein.
Eine vertraute Beziehung. Wir brauchen auch gar keine Vermittlungsinstanzen mehr. Wir brauchen auch keine heiligen Texte mehr. Das brauchen wir nicht mehr. Man braucht keine Bibel mehr. Die Zeit ist vorbei. Also Gottes Wohnung bei den Menschen. Jetzt machen wir weiter. Und er wird in ihrer Mitte wohnen. Wird noch mal wiederholt. Man merkt, der Johannes spürt schon, was er hier sagt. Und er wird inmitten seiner Menschen wohnen. Und jetzt weiter. Und sie werden seine Völker sein. Jetzt kommt das ein. Und er wird ihr Gott sein. Er wird also bei ihnen wohnen. Nicht bei ihnen, im Mitten von ihnen.
Und wie heißt es mit den seinen Völkern? Und sie werden seine Völker sein. Und sie werden seine Völker sein. Liebe Anwesenden, liebe Zuschauer im Internet. Diese Stelle ist die einzige Stelle in der Bibel, wo es heißt, mit den Völkern, lies noch mal vor, weil es muss man ganz genau stimmen. Und sie werden seine Völker sein. Und sie werden seine Völker sein. Es ist die einzige Stelle in der Bibel, wo das so steht im Plural. Weil im Algen Testament steht es 300, 400, 500 Mal im Singular. Sein Volk, sein auserwähltes Volk. Aber hier heißt es seine Völker. Mit dem Possessivpronomen, das sind meine Völker.
Also der Unterschied zwischen Juden und Nichtjuden hat seine Bedeutung verloren. Jetzt heißt es nicht mehr die Bundesformel, nämlich im Alten Testament, die 10, 20 Mal steht. Die Bundesformel heißt so, ich will ihr Gott sein und sie sollen mein Volk sein. Das ist die Bundesformel, eine der Grundlagen des Außerwählungsglaubens des Volkes Israels. Und diese Bundesformel ist auch enorm wichtig. Und wir Christen, solange wir auf dieser Erde leben, es tut uns sehr not und es ist sehr angemessen, dass wir Israel achten als den Augapfel Gottes, das auserwählte Volk Gottes. Die Kirche kann niemals an den Platz der Synagoge treten. Niemals. Die Kirche ist Kirche und die Synagoge ist Synagoge.
Ja, aber hier wird es zum einzigen Mal in der Bibel durchbrochen. Es sind seine Völker. Das heißt, die Gliederung in die verschiedenen Völker ist weiterhin wichtig, weil dadurch kommt ja die ganze Vielfalt der Völker. Und der Plural Völker stellt völlig klar, dass mit jeder Art von Nationalismus oder Rassismus hier gar nichts mehr geht. Gott und seine Völker. Sie werden seine Völker sein und er wird ihr Gott sein. Das ist jetzt die Bundesformel übertragen auf das endgültig Neue. Jetzt gehen wir zu Vers 4. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und der Tod wird nicht mehr sein. Noch Leid, noch Schmerz, noch Angstschreie.
Denn das Erste ist verschwunden. Ja, nochmal, weil es so gut ist. Ganz langsam. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Und der Tod wird nicht mehr sein. Noch Leid, noch Schmerz, noch Angstschreie. Denn das Erste ist verschwunden. Ja, dieser Vers will jetzt doch mal den Versuch machen, dieses endgültig Neue doch ein bisschen näher zu beschreiben. Und auffällig ist, das kann man fast nur via Negation ist, also nur indem man sagt, was nicht mehr ist. Also an dieser Reihe, es wird kein Tod mehr sein, kein Leid mehr sein, kein Schmerz mehr sein und keine Angstschreie. Das ist verschwunden. Für immer.
Aber der Anfang, das Erste in dieser Aufzählung, das ist der helle Wahnsinn, ist positiv. Obwohl man doch eigentlich vom endgültigen Neuen nur über Negation sagen kann, was nicht mehr ist. Aber die erste Aussage ist positiv. Und was, ihr Lieben, ist das für eine Aussage? Er wird abwischen jede Träne von ihren Augen. Leider übersetzen auch hier die Schlafmützen, er wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Die kennen nicht den Unterschied. Wenn man pauschal sagt, er wird abwischen alle Tränen, ist das auch, ist das schon sehr viel. Aber ich sage dir, wenn es heißt, er wird abwischen jede Träne,
jede einzelne Träne, darf ich euch sagen, ist das noch viel mehr. Nicht pauschal, jede einzelne. Was ist das für eine Geste? Die erste Aussage, wenn Gott inmitten seiner Völker leben wird, inmitten von uns, das Erste, was er tun wird, ist, er wird jede Träne abwischen von unseren Augen. Diese Geste kennen alle Kulturen, alle Religionen, alle Eltern, alle Liebespaare, alle Freunde. Es ist eine Geste der tiefsten Zärtlichkeit, der Zuwendung, des Tröstens. Aber es ist ein Bild, du wörtlich nicht verstehen.
Aber die Sache ist völlig klar, um die es geht. Also das Erste, das etwas konkreter genannt wird, ist die unermessliche Zärtlichkeit Gottes. Die werden wir kennenlernen. Und dann kein Tod mehr, kein Leid mehr, kein Schmerz mehr, keine Angstschreie. Auch diese Aufzählung zeigt, dass das endgültige Neue nicht nur eine Steigerung des Alten ist oder eine Transformation. Das ist etwas völlig anderes. Wenn man denkt, was hat der Tod bei uns für eine ungeheure Macht? Wir sind ja alle Knechte der Todesfurcht. Mal mehr, mal weniger. Aber der Tod hat uns im Schwitzkasten. Wir ahnen, dass jeder Tag unseres Lebens uns dem Tod einen Tag näher bringt. Das ahnen wir dumpf, aber wir gucken, dass wir das immer wieder von uns fernhalten.
Der Tod ist das einzige sichere im Alten. Nur der Tod ist todsicher. Aber im endgültigen Neuen, wo ist er denn? Er ist verschwunden. Er ist beseitigt worden. Auch das Leid, der Schmerz, die Angstschreie. Jetzt gehen wir zu Vers 5. Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach, siehe, ich mache alles neu. Und er spricht, schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig. Jetzt kommt der Vers 5 als ein erster Abschluss und Höhepunkt. Gott spricht jetzt selber. Bis jetzt hat er eine Stimme vom Thron her. Das kann nicht Gott selber gewesen sein, weil diese Stimme redet ja von Gott in der dritten Person.
Siehe Gottes Wohnung, sonst müsste er ja sagen, siehe meine Wohnung. Also die Stimme kann nicht die Stimme Gottes gewesen sein. Ja, ein Engel wird es gesprochen haben. Aber jetzt spricht Gott selber. In der ganzen Johannis-Offenbarung spricht Gott nur an zwei Stellen. Nur an zwei. Einmal in Johannes 1, Vers 8. Nur diesen Vers. Dann spricht Gott die ganze Johannis-Offenbarung nicht mehr. Und jetzt hier zum zweiten und letzten Mal. Er sagt, kommt wieder siehe, lies mal noch mal diesen ersten Satz. Siehe, ich mache alles neu. Bleiben wir mal bei diesem Satz. Siehe, also Leute, lasst euch sagen. Denkt drüber nach. Macht es euch bewusst. Siehe, ich mache alles neu.
Im Griechischen eine andere Reihenfolge. Erst kommt das Wort neu. Neu mache ich alles. Das ist ein feierlicher Ton. Das ist eine feierliche, bewusste Feststellung. Siehe, ich mache alles neu. In diesem Satz ist wirklich jedes Wort unverzichtbar wichtig. Siehe, ich und kein anderer mache oder schaffe alles endgültig neu. Und es wird nicht mehr alt. Weil der Vergehenscharakter dann zeigt, den gibt es nicht mehr. Das Neue, das ich schaffe, bleibt neu. Also dieser Satz ist ja auch ein so markanter Satz.
Wo gibt es diesen Satz in dieser Klarheit? Irgendwo anders außerhalb der Bibel oder außerhalb des Neuen Testaments. Das ist seine Größe. Das kann nur er. Da hilft kein anderer mit. Er will Neues schaffen und er schafft Neues. Ja, also ich springe jetzt in diese Beschreibung des neuen Jerusalem. Ohne dass ich jetzt Texte Zeile für Zeile mache, ich springe ein bisschen. Ihr könnt diesen Text zu Hause nachlesen. Nur am Schluss, die letzten fünf Verse, das ist dann Offenbarung 22, 1 bis 5. Da halte ich noch mal an. Inessa wird diese Verse vorlesen und mit denen will ich dann prägnant schließen.
Also jetzt kommt eine lange ausführliche Beschreibung der Stadt. Man merkt, wie wichtig es ist, die Stadt, die neue Stadt, unsere neue Heimat, unser Ort für immer, ist eine Stadt. Ja, es heißt dann, ein Engel kam zu mir und führte mich auf einen hohen Berg. Alles ist hoch oder laut und so. Und dann zeigte er mir, weil da bin ich ja hoch droben, habe ich einen guten Überblick, zeigt er mir die neue Stadt Jerusalem. Und jetzt wird die Stadt beschrieben. Da will ich euch ein paar Lesehilfen geben. Die Stadt wird von außen nach innen beschrieben. Es geht los, wie könnte es anders sein, für jeden damaligen Menschen sonnenklar, mit der Stadtmauer.
Eine Stadt ohne Stadtmauer ist vollkommen undenkbar in der Antike. Heute ist es fast vollkommen undenkbar, dass eine Stadt eine Stadtmauer hat, weil wir brauchen keine mehr. Wir sichern uns anders ab. Aber damals eine Stadt ohne Stadtmauer, die konnte ja jederzeit zerstört werden, reiten die einfach rein und so. Also es gibt keine Stadt ohne Stadtmauer. Und man merkt, dieser kulturelle Horizont der Antike, der färbt auch sehr stark eine Vision, die fürs Endgültige Neue zielt. Also auch Johannes, einer der tiefsten inspiriertesten Propheten, kommt nicht aus seinem kulturellen Kontext heraus. Wie soll er das auch? Also das Neue Jerusalem hat eine Stadtmauer und Stadttore. Gut, aber auffällig ist da einiges.
Er wiederholt nicht so nur antike Üblichkeiten. Also erstens mal hat die Stadt erstaunlich viele Tore. Eine normale antike Stadt, davon gibt es reihenweise auch Ausnahmen, trotzdem die große Mehrheit aller Städte der Antike, vielleicht 70, 80, 90 Prozent, haben vier Stadttore, nämlich nach jeder Himmelsrichtung. Und dann bleiben wir mal in der römischen Kultur. Von diesen vier Toren aus gibt es einmal die Hauptstraße, der Cardo, meistens vom Osten nach Westen oder Westen nach Osten. Und dann vom Norden nach Süden der Decumanus, die zweite Hauptstraße. Cardo und Decumanus. Und vier Tore und zwei Hauptstraßen. Die bilden ein Achsenkreuz und dann entstehen vier Viertel.
Deswegen reden wir von Stadtviertel, obwohl doch Köln oder Berlin doch nicht vier Viertel hat. Wieso sagen wir zu einer Stadt mit 32 Stadtvierteln Stadtviertel? Das kommt eben daher. Also eine Stadt im Normalfall, im häufigsten Fall, hat ein Achsenkreuz und damit vier Stadtviertel. Diese Stadt aber hat zwölf Tore. Das gibt es eigentlich nicht. Ich kenne einen Fall mit sieben Toren. Gut, ich habe da auch keinen Überblick. Also zwölf, das ist sehr außergewöhnlich. Drei Tore in jeder Himmelsrichtung. Und jeder antike Mensch stellt sich das jetzt automatisch vor, von jedem Tor geht eine Hauptstraße in die Stadt. Sonst bräuchte kein Tor.
Also Tor musst du immer zusammen denken mit Hauptstraße in die Stadt rein. Du gehst ja nicht nur durch ein Tor raus, du gehst ja genauso auch in die Stadt rein. Wenn also jede Himmelsrichtung drei Tore hat, von jeder Himmelsrichtung drei Hauptstraßen entstehen 16 Stadtviertel. Sagt mal. 16 Stadtviertel. Jeder Antike weiß das. Und damit wird auch ungefähr klar, alle haben ungefähr gleich weit zur nächsten Hauptstraße. Also dann heißt es von diesen Toren auch, sie stehen immer offen. Tagsüber sowieso stehen sie offen. Und nachts, das gibt es gar nicht mehr. Es gibt im Endgültigen Neuen keine Nacht. Also deswegen braucht man jetzt gar nicht fantasieren,
tagsüber stehen sie offen und nachts werden sie vielleicht doch geschlossen. Nein, es gibt keine Nacht. Das steht ausdrücklich drin. Es gibt auch keine Sonne mehr und keinen Mond. Weil Gott ist ihr Licht. Stellt euch mal vor, was bedeutet für uns die liebe Sonne. Stellt euch mal vor, ein Leben ohne Sonne ist unvorstellbar. Ingeborg Bachmann hat einmal gesagt, nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein. Herrliches Wort. Nichts Schöneres unter der Sonne, als unter der Sonne zu sein. Aber ich sage euch, Gott, bei dem ist es noch ganz anders. Da ist die Sonne weniger wie eine trübe Funzel. Also wir brauchen keine Sonne mehr, wir brauchen keinen Mond mehr. Und dann heißt es relativ spät in diesem Kapitel, wir brauchen auch keine Lampe mehr.
Du musst dort keine Lampe mehr anzünden. Du brauchst da keinen Lichtschalter mehr. Denn er ist unser Licht. Ja, also soweit. Es heißt dann bei dieser Beschreibung der Stadtmauer, dass die Grundsteine, 12 Eck- oder Grundsteine, und die tragen den Namen der 12 Apostel. Und die 12 Tore, in diesem letzten Kapitel, ist die Zwölferzahl total dominant. In der ganzen Johannesapokalypse die Siebnerzahl. Durch die gesamte Johannesapokalypse, aber am Ende die Zwölferzahl. Also auch da ganz bewusst anders. Und die 12 Tore, die entsprechen den 12 Stämmen Israels. Die 12 Stämme Israels sind gleichnisfähig, dezentralisierte. Es gibt in dieser Stadt keine Kommandozentrale.
Kein Magistrat. Kein Rathaus. Das gibt es nicht. Also die Stadttore, die sind auch gar nicht sehr hoch. Sie dienen eigentlich gar nicht mehr dem Schutz. Denn es gibt keine Bedrohung mehr, keine Bedrängnis. Aber man merkt, der ganze Text ist ästhetisch enorm sensibel und durchdacht. Die Stadttore zeigen doch eine Begrenzung. Wir werden weiterhin begrenzte Lebewesen sein. Wir werden lokale Wesen sein. Wir werden weiterhin leibliche Wesen sein, die einen lokalen Kontext brauchen. Und dieser lokale, begrenzte Kontext ist sehr bewusst von Gott gestaltet.
Alles in der Stadt ist zunächst mal nur Architektur. Es steht noch kein Wort für Menschen. Man hat den Eindruck, die Stadt ist menschenleer. Hier wird keine Hoffnung gerichtet auf Menschen. Auf den Menschen setzt diese Vision keine Hoffnung. Aber auf die Architektur Gottes, dass er sorgfältig plant, nicht schlampig, dass er alles durchüberlegt hat und dann auch die Straßen und die Mauern wertvoll bis dort hinaus. Edelsteine. Das Faszinierende an den Edelsteinen ist, dass sie leuchten. In der Antike waren die Leute völlig fasziniert von Edelsteinen. Denn man buddelt sie aus der Erde raus wie Schmutz und Erde. Und wenn man sie draußen hat und abputzt, leuchten sie.
Also natürlich nicht so stark wie Lampen. Alle diese Edelsteine, die jetzt aufgezählt werden, einen davon besitzt sich selber, einen Amethyst. Und der leuchtet, wenn man das ganze Zimmer dunkel macht, leuchtet er ganz sanft violett. Wahnsinn. Also die Baumaterialien, wie baut man sonst? Na ja, mit Stein, Ziegel, Lehm, Holz, nichts da. In der Elite-Schicht ist Marmor. Marmor ist das Höchste. Nichts da. Marmor. Es geht um mehrere Stufen höher. Gott lässt sich da nicht lumpen. Wir wollen diese Bilder ausdrücken. Das Wertvollste ist für seine Völker gerade gut genug. Gott spart nicht. Das werden wir merken in jener Stadt, dass Gott nicht kleinkariert ist.
Das ist der ewig reiche Gott. Aber das Besondere ist, dieser Reichtum, dieser Luxus, dass viele Gold und die Edelsteine stehen jedem zur Verfügung. Der Luxus ist sozialisiert, demokratisiert. Jeder kann auf den gleichen goldenen Straßen gehen. Und dann auch die Obstbäume, auf die wir noch kommen. Obstbäume sind in der Antike was äußerst Wertvolles. Frisches Obst in der Antike. Die Reichen haben Obstbäume mit Mauern umgeben, weil die mussten auch sorgfältig getränkt werden. Nicht, dass da andere kommen und da meinen Obst pflücken. Das wurde alles von Mauern geschützt und bewacht, damit die Elite-Truppe täglich frisches Obst hat. Ja, hier in der Stadt, mittendurch gehen Obstbäume und jeder kann zugreifen.
Also hier wird durchaus noch von Luxus geredet und von Kostbarkeiten, aber nicht mehr für ein Prozent der Menschheit. Sie stehen alle, alles steht allen zur Verfügung. Dann kommen die Ausmaße der Stadt. Jetzt nimmt der Engel, der den Johannes da die Stadt zeigt, eine Messlatte, ein Rohr und er misst die Stadt aus. Die Stadt ist ein Quadrat. Das war nach antiker Kultur und Ästhetik das formvollendetste. Und das greift er auf. Er hat einen Geschmack, einen Sinn für Kultur und Ästhetik. Also die Stadt ist ein Quadrat. Das galt auch allgemein eben als formvollendet.
Jetzt kommt die Seitenlänge. Die Seitenlänge betrifft 12.000 Stadien, wieder 12er Zahl. Ja, wir reden 12.000 Stadien. Ein Stadion, da kommt übrigens auch das Wort Stadion, Fußballspielen kommen daher. Es gibt verschiedene Stadien, das war nicht ganz genau festgelegt. 195 Meter, 192 Meter, so um den Dreh rum. 12.000 Stadien sind 2300 Kilometer. Also die Stadt ist ein Quadrat, jede Seitenlänge 2300 Kilometer. Wenn man das mal vergleicht mit dem römischen Imperium, hat diese Stadt mehr Fläche als das römische Imperium. Das war dem Johannes wichtig. Es spielt eine Rolle.
Also die Stadt ist größer als das römische Imperium. Dann ist sie aber auch ein Kubus, ein Würfel, wie jemand, wie die Inessa vorhin zu mir gesagt hat, in der Tat, genauso wie das Allerheiligtum im Tempel von Jerusalem. Es war auch ein Kubus. Aber das ist jetzt ein riesiger Kubus. Es geht nämlich auch nach oben 2300 Kilometer. Die internationale Raumstation ist 430 Kilometer hoch. Aber das himmlische Jerusalem 2300 Kilometer. Also das wollen wir ja nicht nachrechnen. Wer diese Bilder materialisiert, der straft sich selber. Aber die Bilder wollen was ausdrücken. Eine Weite, eine Gestaltungskraft. Wir werden aus dem Staunen nicht rauskommen. Gut, und dann, was ist noch wichtig,
ja, wichtig auch, sehr wichtig ist, es wird in dieser Stadt keinen Tempel mehr geben. Das ist auch ganz neu. Denn selbst Hesekiel in 40 bis 48, der neue Tempel. Hesekiel tut auch acht Kapitel lang nach Heimkehr aus dem Babylonischen Exil, soll mal wieder den Tempel aufbauen. Hesekiel beschreibt acht Kapitel lang, wie er sich das vorstellt oder wie er in seiner Vision das gezeigt bekommen hat. Und ganz am Ende von dieser Tempelvision, acht Kapitel lang, kommen noch fünf Verse über Jerusalem, die Stadt. Also bei Hesekiel ist die Stadt ein winziger Anhängsel an den Tempel. Aber bei Johannes kommt der Tempel gar nicht vor. Es geht nur um die Stadt. Das ist eine Verschiebung.
Ja, also es gibt keinen Tempel mehr. Und das bedeutet, diese umgrenzte Bereiche, da ist ein Tempel, da kannst du dich Gott nähern. Alles drum herum ist profan, weltlich. Und der Tempel ist eben die heilige Zone. Nein, das gibt es ja nicht mehr, weil Gott wohnt inmitten seiner Völker. Also die ganze Stadt ist eine Art Tempel. Und wie die Gegenwart Gottes sich auswirkt, du brauchst kein Licht mehr. Du wirst nie wieder eine Lampe anknipsen. Du brauchst nicht mehr. Du wirst keine Lampe vermissen. Aber auch die Gegenwart Gottes führt auch dazu, dass es keinen Tod mehr gibt. Kein Leid, kein Schmerz. Es gibt keine Beeinträchtigung mehr. Das Leben in jener Stadt ist nicht mehr beeinträchtigt.
Jetzt kommen wir zum Schluss. Lies mal, der Schluss sind die letzten fünf Verse. Die stehen dann schon in Kapitel 22. Fang mal an. Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes. Ja, so wird man. Einen Strom, also einen breiten Fluss, klar wie Kristall. Wenn man an die Abfallkanäle in einer griechisch-römischen Großstadt denkt. Eine Großstadt riecht nicht gut. Sie stinkt. Und das Wasser in einer Großstadt ist selten. Man muss schon über Aquädukte das Wasser dann reinholen. Aber der große Strom, der für jeden zugänglich ist, das Wasser ist kristallklar. Weiter. In der Mitte ihrer Straße und des Stromes an beiden Ufern
standen Bäume des Lebens, die zwölfmal Früchte tragen und jeden Monat ihre Frucht geben. Ja, so wird man. Also, jetzt kommt er auf die Obstbäume zu sprechen. Besondere Obstbäume, sehr fruchtvoll. Zwölfmal im Jahr kann man ernten, jeden Monat. Die Bäume des Lebens. Also, das ist ein ganz wichtiger Thema im Garten Eden. Da gibt es den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen oder Guten und Schlechten und an den Baum des Lebens, an den man nicht herantreten durfte. Aber jetzt, links und rechts, von dem Strom des Lebens, die Bäume des Lebens, jeder kann von ihren Früchten, jeder kann gehen und pflücken. Und jetzt der nächste Satz. Und die Blätter der Bäume sind zur Heilung der Völker. Ja. Und an den Blättern dieser Bäume heilen die Wunden der Völker.
Halleluja. Was für eine Zusage. Der Völker, was für eine Weite. Auch da, wo es was zu heilen gibt, wir sind ja nach dem Weltgericht. Das Weltgericht ist vorher. Aber immer noch, da heilen die Wunden der Völker. So, und jetzt kommt der absolute Schluss. Bist du jetzt bei Vers 3 gewesen? Jetzt kommt Vers 3. Jetzt kommt 3? Ja. Mach mal, Liesmar. Und keinerlei Fluch wird mehr sein. Und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein. Und das ist ganz typisch. Gott wird immer zuerst genannt und dann das Lamm. Also bei aller Ängstenverbindung, wir werden erleuchtet statt von der Sonne,
von Gott und seinem Lamm. Aber es wird immer erst Gott genannt und dann das Lamm. Ja, weiter. Und seine Knechte werden ihm dienen. Ja, und seine Knechte, schade, dass es nicht auch heißt, ich bin auf Seiten der Knechte und der Mägde. Aber verzeihen wir ihn jetzt mal. Wir alle sind die Knechte und Mägde, seine Knechte und Mägde und werden ihm dienen. Gern, in Freuden. Und jetzt? Und sie werden sein Angesicht sehen. Sie werden sein Angesicht sehen. Nicht mehr wie durch einen Spiegel, sondern von Angesicht zu Angesicht. Weiter. Und sein Name wird an ihren Stirnen sein. Wir sind sein Eigentum. Und Nacht wird nicht mehr sein. Und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe
und des Lichtes der Sonne. Haben wir schon gesagt. Und jetzt kommt der Schlusssatz. Denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Gott wird über uns leuchten. Und wir, seine Knechte, werden ihm dienen. Aber wir werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es heißt aber nicht, sie werden über irgendwas herrschen. Nein, das ist vorbei. Normalerweise kommt bei diesem Satz immer, sie werden herrschen über die Völker oder über irgendwas. Nein, wir werden herrschen, aber nicht über jemand. Also wir werden in Ewigkeit, Ewigkeit ist nicht lange Zeit, wie manche Grundschulkinder sagen, oh liebe Zeit, was mache ich denn die ganze Zeit im Himmel? Es wird ja auf Dauer, das muss ja wahnsinnig langweilig sein.
Nein, Ewigkeit meint nicht eine lange Zeit, gar nicht, überhaupt nicht. Hat damit nichts zu tun. Sondern Ewigkeit meint die Qualität der Zeit. Ohne Tod, ohne Schmerz. Die Ewigkeit meint ein Leben, das nicht beschädigt ist, das nicht verletzt ist. Wisst ihr, du und ich, wir sind alle beschädigt. Und deswegen sind wir auch oft so empfindlich. Wir sind alle Beschädigte, wir sind alle Verletzte. Aber ewiges Leben ist unbeschädigtes Leben und unverletztes Leben. Und jetzt, was machen wir die ganze Zeit? Es geht um ein Fest, um die festliche Qualität unseres Lebens.
Wir werden herrschen. Was bedeutet das? Du wirst nicht faul rumhängen. Du wirst nicht verzagt sein. Du wirst nicht skrupulös sein. Du wirst nicht verängstigt sein. Nein, du wirst gestalten. Du wirst souverän Dinge gestalten. Du wirst viel zu tun haben. Souverän, verantwortlich. Du wirst herrschen. Das setzt starke Persönlichkeiten voraus, die wissen, was es alles noch zu gestalten gibt. Also wir werden nicht rumhängen, sondern wir werden souverän, verantwortungsvoll, kreativ, künstlerisch. Wir werden herrschen.
Wir werden die Dinge gestalten. SWR 2020
Die Apokalypse des Johannes (Teil 12): Das neue Jerusalem (Offb 21,1– 22,5) | 12.10.2
Die Visionen des Johannes müssen in einer Zeit voller Verfolgung und Todesangst ein gewaltiger Trost für die damaligen ersten Christen gewesen sein. Johannes gewährt einen Blick in den Himmel, auf Gott selbst. Er verpackt Warnungen und Ermutigung in gewaltige Bilder. Und beschreibt in seiner letzten Vision das, worauf die Verfolgten und Gequälten, die Gläubigen und die ganze Welt hoffen können: eine neue Welt, in der Platz für alle ist. Mittendrin wohnt Gott. Und – was für eine Zusage gerade auch in unserer Zeit – »die Wunden der Völker werden heilen«. Aber an wen richtet sich Johannes’ Vision? Warum ist die neue Welt ausgerechnet eine Stadt? Und was bedeutet es, in Ewigkeit zu herrschen? Wird das nicht reichlich langweilig? Auch in diesem, seinem letzten Vortrag zur Apokalypse des Johannes-Reihe erklärt Siegfried Zimmer wieder, was hinter den Bildern steckt. Und was uns diese uralte Vision heute noch zu sagen hat.