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In diesem Vortrag geht es um das 13. Kapitel der Johannes-Offenbarung. Dieses Kapitel ist für das Verständnis der Johannes-Offenbarung von besonderer Bedeutung. Die Interpretation dieses Kapitels ist nicht leicht. Johannes sagt uns nicht direkt, was er meint. Er verwendet eine Bildersprache, die uns fremd ist. Aus diesem Grund halte ich mich bei dieser Interpretation dieses so wichtigen Kapitels bewusst an drei bewährte

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Auslegungsregeln. Ich will sie vorneweg nennen. Die erste Regel lautet, beachte den Text im Zusammenhang. Das bedeutet in unserem Fall, konzentriere dich nicht nur auf die Auslegungsregeln, sondern auch auf die Auslegungsregeln, die du in deinem Leben verwendest. Behalte nicht nur auf einzelne Ausdrücke oder einzelne Sätze, sondern behalte auch das Kapitel 13 als Ganzes im Blick und natürlich auch die Johannes-Offenbarung insgesamt. Die zweite Regel lautet, berücksichtige die damaligen geschichtlichen Umstände und die damaligen geschichtlichen Voraussetzungen. Das kann uns vor gravierenden Fehlschlüssen bewahren und außerdem tritt dadurch oft vieles

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klarer ins Blickfeld, was sonst undeutlich bleiben würde. Und die dritte Regel lautet, frage auch gezielt nach den ersten Lesern, an die dieser Text ursprünglich gerichtet war. Wie haben wohl die ersten Leser diesen Text verstanden? Gerade auch diese dritte Regel kann eine entscheidende Hilfe sein. Und umgekehrt kann es eine entscheidende Schwäche sein, wenn man diese dritte Regel nicht beachtet. Also unter Berücksichtigung dieser drei Regeln, mache ich mich nun in aller Vorsicht und in aller Lernbereitschaft an die Interpretation des 13. Kapitels der Johannes-Offenbarung.

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Dieses 13. Kapitel ist deutlich in zwei Hälften geteilt. Die unter der ersten Regel, also diese dritte Regel, heißt also, dass wir uns unter dem ersten Kapitel desaczynt werden. An diesen drei Die erste Hälfte reicht von Vers 1 bis Vers 10 und die zweite Hälfte von Vers 11 bis Vers 18. Beide Hälften werden abgeschlossen durch einen Appell, den Johannes an seine Leser richtet. Also in der ersten Hälfte sind das die Verse 9 bis 10 und in der zweiten Hälfte der Vers 18. Jetzt gehe ich diesem Kapitel Schritt für Schritt entlang. Ich beginne mit Vers 1 und zwar mit dem ersten Satz in Vers 1.

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Dieser Satz lautet Und ich sah ein Tier aus dem Meer heraufsteigen. Ja. Ein Tier aus dem Meer heraussteigen. Die erste Formulierung lautet Und ich sah. Diese Formulierung kommt in der Johannes-Offenbarung oft vor. Sie ist jedes Mal ein Hinweis auf einen Neuansatz, auf den Beginn einer neuen Vision. In Kapitel 12 kommt diese Formulierung Und ich sah nicht vor. Aber in Kapitel 13 kommt sie zweimal vor. Nämlich auch noch in Vers 11, mit dem dann die zweite Hälfte beginnt. Das heißt, Kapitel 13 ist eine Art Doppelvision. Auch dann Kapitel 14, Vers 1 beginnt wieder mit Und ich sah. Und danach kommt diese Formulierung noch des Öfteren vor.

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Also was hat Johannes? In Kapitel 13, Vers 1 gesehen. Er sah ein Tier aus dem Meer heraufsteigen. Das Tier, um das es hier geht, wird im weiteren Verlauf des Kapitel 13 noch näher vorgestellt. Hier bei der ersten Bemerkung über dieses Tier geht es um seine Herkunft. Das Tier kommt. Das Tier kommt aus dem Meer. Wenden wir uns einmal diesem Stichwort Meer etwas genauer zu. Welche Vorstellungen rief dieses Stichwort bei den früheren Menschen hervor und auch bei den ersten Lesern der Johannes-Offenbarung?

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Allgemein war das Meer in der Antike ein Bereich, der Gefährdung und des Ausgeliefertseins. Man nahm an, dass auf dem Grund des Meeres Ungeheuer leben. Auch in der Bibel ist das Meer ein eher lebensfeindlicher Begriff. Nur weil Gott in seiner Schöpferkraft das Meer gebändigt hat, können die Menschen auf dem Land ein sicheres und geordnetes Leben, ein sicheres Leben führen. Soweit ein paar allgemeine Hinweise. Aber jetzt fragen wir mal wesentlich spezieller. Was stellten sich die ersten Leser beim Stichwort Meer vor? Man kann diese Frage durchaus klipp und klar beantworten. Die ersten Leser der Johannes-Offenbarung

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stellten sich, wie alle anderen Bewohner des Römischen Reiches auch, unter dem Stichwort Meer natürlich das Mittelmeer vor. Das Mittelmeer war das zentrale Meer in der antiken Lebenswelt. Wir heute, wir denken vielleicht beim Stichwort Meer an die Ozeane, an den Atlantik, den Pazifik oder Nord- und Ostsee. Ja, nein, das alles war den Bewohnern der Provinz Asia weitestgehend unbekannt. Die römische Provinz Asia, in der ja Johannes und seine Leser leben, man kann sagen, das ist der westliche Teil der heutigen Türkei,

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und zwar der Türkei auf asiatischem Gebiet, Kleinasien, Provinz Asia. Ja. Und diese Provinz Asia war eine Küstenregion. Sie war von zwei Seiten vom Mittelmeer umgeben. Also für die Bewohner der Provinz Asia, wir müssen es uns angewöhnen, von daher die Sache aufzurollen, für diese Bewohner galt, die Römer können nur über das Meer zu uns kommen. Ja. Das gesamte Mittelmeer war damals, im Unterschied zu heute, in der Hand der Römer. Die Römer nannten das Mittelmeer Mare Nostrum, unser Meer. Auch für alle Bewohner im Ostteil des römischen Reiches war klar, die römischen Truppen und Legionen

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kommen immer über das Mittelmeer. Aber über das Meer zu uns. Der Landweg über den Balkan wäre ja viel zu umständlich und zu erschöpfend. Die römischen Legionen können ja nicht müde und verbraucht im Kampfgebiet ankommen. Also völlig klar, dass der grausame Tod und das viele Leid, dass die römischen Soldaten über die Menschen, die sie im Osten gebracht haben, kamen immer aus dem Meer. Deswegen, wenn die ersten Leser hier lesen, ein Tier steigt aus dem Meer, das lässt nichts Gutes ahnen. So weit mal zum Stichwort Meer im damaligen Kontext.

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Die nächsten Sätze im Vers 1. bringen weitere Angaben über das Aussehen des Tieres. Es hatte zehn Hörner und sieben Köpfe. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen standen Namen der Lästerung. Ja, also dieses Tier hatte zehn Hörner und sieben Köpfe. Hörner sind in apokalyptischen Texten eigentlich stets der Ausdruck von Macht. Die Zahl zehn ist die Zahl der Vollständigkeit. Also zehn Hörner sind der Ausdruck einer umfassenden Macht. Hörner können in apokalyptischen Texten schon auch Herrscher-Personen meinen.

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Aber zunächst mal sind Hörner der Ausdruck von Macht. Und dazu passen ja auch die zehn Diademen, denn auch die Diademe sind Ausdruck der Macht. Diademe sind der Kopfschmuck der Herrschenden. Ein Diadem ist ungefähr das, was man später als Krone bezeichnet hat. Aber in dieser frühen Zeit waren Kronen noch gar nicht so üblich wie später, vor allem dann im Mittelalter. Also die Diademe sind Ausdruck der Macht. Zehn Diademe auf den zehn Hörnern. Das Tier hatte zehn Hörner und sieben Köpfe. Was bedeuten die sieben Köpfe? Der Begriff Kopf ist wesentlich personaler als der Begriff Horn.

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Und deswegen wird es sich hier wohl nicht mehr um die Hörner handeln. Und deswegen wird es sich hier wohl nicht mehr um die Hörner handeln. Es wird nicht mehr um die Macht an sich handeln bei den sieben Köpfen, sondern um die Inhaber der Macht, um die Mächtigen. Und dazu passt auch wieder ausgezeichnet die weitere Fortführung und auf den sieben Köpfen waren Namen der Lästerung. Das war für die ersten Leser ein deutlicher Hinweis auf die römischen Kaiser. Deutlicher konnte Johannes da nicht werden. Er konnte ja nicht direkt auf die römischen Kaiser hinweisen. Das wäre viel zu gefährlich gewesen für ihn und auch für seine Leser. Es waren ja gerade diese lästerlichen Selbstbezeichnungen der römischen Kaiser

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und ihre Titulaturen, mit denen sie eine göttliche Würde in Anspruch genommen haben. Und gerade um diese Selbstbezeichnung, die sie in Anspruch genommen haben, und gerade um dieser Titulaturen willen, konnten die ersten Christen sich an der Verehrung der römischen Kaiser nicht beteiligen, auch wenn das für sie schwere Nachteile und Gefahren mit sich gebracht hat. Aber Johannes konnte schon davon ausgehen, dass seine Leser seine indirekten Hinweise verstehen. Stellen wir uns mal hier an, folgende Frage. Wie viele römische Kaiser hat es denn eigentlich gegeben, bevor Johannes seine Johannes-Offenbarung geschrieben hat? Die Antwort auf diese Frage ist verblüffend.

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Sie ist sehr aufschlussreich. Die Antwort lautet nämlich, es hat sieben römische Kaiser gegeben. Sapperlotz, gell? Wer hätte auch das so einfach gedacht, gell? Es hätten ja zehn oder zwanzig oder hundert römische Kaiser sein können, was weiß ich? Nein, nein, ihr Lieben, es waren nicht zehn oder zwanzig oder hundert. Es waren sieben römische Kaiser. Da wird man an dieser Stelle doch ein bisschen hellhörig. Es ist eben ein Unterschied, ob man eine bestimmte Frage sich stellt, oder ob man diese Frage sich nicht stellt. Das kann zu großen unterschiedlichen Folgerungen kommen.

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Also wenden wir uns mal ganz kurz und knapp diesen sieben römischen Kaisern zu. Der erste römische Kaiser war der berühmte Kaiser Augustus. Er regierte von 31 vor bis 14 nach. Nach ihm kam Kaiser Tiberius von 14 nach bis 37. Das heißt, diese beiden ersten Kaiser alleine haben über das römische Reich mehr als 60 Jahre, fast 70 Jahre regiert und dieses Reich geprägt. Dann kam drittens Kaiser Caligula von 37 bis 41, viertens Kaiser Claudius von 41 bis 54 und fünftens Kaiser Nero von 54 bis 68. Nach dem Tod Neros kam es in Rom zu großen Turbulenzen.

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Allein in dem Jahr 69, gab es vier römische Kaiser in einem Jahr. Die ersten drei, die sogenannten Soldatenkaiser, haben jeweils nur ein paar Monate regiert. Bis dann sechstens Kaiser Vespasian kam. Der hat wieder stabile Verhältnisse hergestellt. Der regierte von 69 bis 79. Und dann kam siebtens, siebter Kaiser, sein ältester Sohn Titus. Er regierte von 79 bis 81. Die drei Soldatenkaiser kann man natürlich bei dieser Siebnerzählung nicht mitrechnen. Die waren ja auch in der Provinz Asia. Wir müssen immer von dieser Provinz her denken. Da waren die ja völlig unbekannt. Man hat nur mitgekriegt, in Rom geht es turbulent zu.

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Aber diese paar Monate, das hat auch die ersten Leser der Johannes-Offenbarung, für die waren die drei Soldatenkaiser und sicher für Johannes auch unbekannt. Und von diesen Soldatenkaisern gab es ja auch in der römischen Provinz Asia keine Verehrungstempel. Es gab keine Münzen. Es gab keine Standbilder. Das war ja alles in dieser kurzen Zeit, ging ja gar nicht. Es war viel zu wenig Zeit für das alles. Also, natürlich haben einige römische Historiker auch die drei Soldatenkaiser mitgezählt. Kann man ja auch verstehen, wenn das exakte Historiker sind. Aber das ist für uns ohne jeden Belang. Für Johannes, für den König Johannes, für den König Johannes, für den König Johannes, für Johannes und für die ersten Leser der Johannes-Offenbarung

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spielten die drei Soldatenkaiser keine Rolle. Ja, jetzt muss man noch Folgendes sagen. Der Kaiser, der zur Zeit des Johannes, als er die Johannes-Offenbarung schrieb, das war ein achter Kaiser, der hieß Domitian. Auf den werde ich noch zurückkommen, weil dieser achte Kaiser war, ich sage es mal so rätselhaft, der achte Kaiser war gleichzeitig einer von den sieben. Das werden wir nachher klären. Gut, also aber diese ersten sieben Kaiser, die waren im öffentlichen Gedächtnis durchaus sehr präsent. Von ihnen gab es ja auch in der Provinz Asia Verehrungstempel, Münzen und Standbilder.

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Also soweit mal zu dem interessanten Tatbestand. Das Tier hatte sieben Köpfe mit Lästernamen und es gab bis zur Johannes-Offenbarung sieben Kaiser und der achte war gleichzeitig einer der sieben. Im doneutischen GeANO sozusagen zusammen with the über das Aussehen des Tieres. Das Tier, das ich sah, glich einem Panther. Seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Rachen war wie der eines Löwen. Ja, also drei weitere Angaben.

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Das Tier sah aus wie ein Panther, hatte Füße wie ein Bär und einen Rachen wie ein Löwen. Es ist vollkommen eindeutig, dass Johannes hier auf eine Vision des Propheten Daniel sich zurückbezieht, die im Buch Daniel im siebten Kapitel beschrieben ist. Bei Daniel steigen vier Tiere aus dem Meer heraus. Das erste Tier sah aus, wie ein Löwe. Das zweite Tier sah aus, wie ein Bär. Das dritte Tier sah aus, wie ein Panther. Und das vierte und gefährlichste Tier hatte zehn Hörner. Also sind genau die gleichen Angaben. Bei Daniel beziehen sich diese vier Tiere auf vier Weltreiche, die sich hintereinander abgelöst haben.

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Das erste Weltreich war das Bär, das Babylonische Weltreich. Das zweite Weltreich war das Medische Weltreich. Das dritte Weltreich war das Persische Weltreich. Und das vierte Weltreich war das griechisch-seleukidische Weltreich. Also diese Vision bei Daniel, die will einen Abriss der Weltgeschichte bieten. Das ist aber jetzt bei Johannes ganz anders. Also auf der einen Seite fällt auf, dass Johannes sich eindeutig und unter Nennung der gleichen Stichworte sich auf diese Vision bei Daniel zurückbezieht. Aber auf der anderen Seite fällt genauso stark auf, dass Johannes den Text bei Daniel stark abändert. Also Johannes hat überhaupt keine Hemmungen, eigene Akzente zu setzen.

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Bei den Tieren, bei Daniel handelt es sich um vier Weltreiche, dann muss es sich ja bei dem einen Tier, bei Johannes, das die gleichen Kennzeichen hat, auch um ein Weltreich handeln. Anders konnten es ja die ersten Leser der Johannes-Offenbarung, die zum Teil den Daniel-Text gut gekannt haben, konnten das ja nicht anders verstehen. Wie hätten sie es denn sonst verstehen sollen? Ja, also bei Johannes geht es um die Weltreiche, bei Johannes geht es nur noch um ein einziges Tier. Aber dieses Tier ist so mächtig wie die vier Weltreiche bei Daniel zusammen. Also hier kann nur das römische Weltreich gemeint sein. Das hatte eine so ungeheure militärische Macht und Ausdehnung,

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das römische Weltreich damals, zur Zeit des Johannes, ging von Gibraltar nach Großbritannien, von Großbritannien an das Schwarze Meer, vom Schwarzen Meer an den Euphrat und von Euphrat wieder nach Nordafrika. Das war damals das römische Reich. Wann hat es jemals ein solches Reich gegeben, mit einer solchen militärischen Macht? Ja, jetzt gehen wir zu dem nächsten Vers in Vers 2. Vers 2b. Der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht. Ja, der Drache gab ihm seine Kraft, seinen Thron und große Macht.

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Also in diesem Satz wird jetzt eine sehr enge Beziehung zwischen dem Tier aus dem Meer mit zehn Hörnern und sieben Köpfen zu dem Drachen hergestellt. Der Drache wird in Kapitel 12 zum ersten Mal genannt und auch vorgestellt. Es handelt sich um den Satan, den Anführer aller gottfeindlichen Kräfte. Es geht also hier nicht nur um den Drachen, um die Bosheit einzelner Menschen oder den bösen Willen einzelner Herrscher. Nein, es geht um eine böse Macht, die alles leitet. Und Johannes spricht von dieser Macht in den Merkmalen einer Person. Also diese Macht gab dem Tier seine Kraft,

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hier ist wohl mit dem Wort Kraft die Durchsetzungskraft gemeint gegenüber allen Widerständen und seinen Thron und große Macht. Mit Macht ist hier wahrscheinlich die Macht über die Menschen gemeint, vor allem die Macht, mit der man die Herzen der Menschen gewinnt. Und das Tier hat also alles, was es hat, von diesem Drachen, vom Satan. Das Tier ist der irdische Repräsentant des Satans. Wir müssen diesen Hinweis des Johannes und der Drache gab dem Tier seine Kraft, seinen Thron und große Macht.

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Wir müssen diesen Satz kennen. Wir müssen diesen Satz ganz ernst nehmen. Das heißt aber trotzdem nicht, dass wir jetzt in panische Ängste verfallen. Nein, das wäre der völlig falsche Weg. Denn der Satan liegt ganz in Gottes Hand. Der Satan kann nichts tun, was Gott ihm nicht gestattet. Gott allein ist allmächtig. Und der Satan hat keinerlei Macht, unabhängig von Gott. Auch sein Thron, der steht ganz unter Gottes Thron. Also wir müssen den Satz ganz ernst nehmen. Aber wir müssen Gott noch viel ernster nehmen. Wir dürfen den Satan nicht auf eine Art und Weise ernst nehmen, die auf Kosten der Ehre Gottes geht.

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Das dürfen wir nicht. Aber in der Tat, bei diesem Satz stellt sich schon die sehr schwere und sehr wichtige Frage, warum gestattet Gott dem Satan so viel? Diese Frage wird Gott erst nach unserem Tod beantworten. Und diese Antwort Gottes wird uns alle zufriedenstellen. Jetzt kommen wir zu Vers 3. Und zwar zuerst einmal zu Vers 3a. Vers 3a. Vers 3a. Vers 3a.

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Vers 3a. Vers 3a. Und ich sah einen seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet. Aber seine tödliche Wunde wurde geheilt. Ja, Martin, dieser Satz ist so schicksalhaft. Er hat eine solche überragende Bedeutung. Lies ihn noch einmal. Er hat einen seiner Köpfe wie zum Tod geschlachtet. Aber seine tödliche Wunde wurde geheilt. Ja, dieser Satz ist für die Interpretation von Kapitel 13 entscheidend. Man kann sogar in gewisser Hinsicht sagen, so wie du Vers 3a verstehst, so verstehst du die Johannes-Offenbarung. Also bei diesem Satz geht es um sehr, sehr viel.

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Deshalb nähern wir uns diesem Satz vorsichtig und umsichtig. Das Erste, was wir feststellen müssen, das Erste, was wir feststellen müssen, ist Folgendes. Dieser Satz ist extrem auffallend. Dieser Satz fällt aus allem üblichen Rahmen. Der Inhalt dieses Satzes ist einzigartig. Es gibt für diesen Satz keinen Vorläufer und keine Parallele, weder innerhalb noch außerhalb der Bibel. Der Vers 1 und der Vers 2, ja, die haben viele Bezugnahmen

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aufs Alte Testament oder auf andere apokalyptische Texte. Aber das fällt alles bei Vers 3a weg. Es gibt von Vers 3a keinen Bezug zum Alten Testament. Und keinen Bezug zu den apokalyptischen Texten. Dieser Tatbestand gilt es als Erstes einmal zur Kenntnis zu nehmen und seinem Lesepublikum oder Hörerpublikum zur Kenntnis zu geben. Weil andernfalls unterschätzt man ja diesen Vers sofort. Ja, wir stellen gerade jetzt hier bei Vers 3a wieder bewusst die entscheidende Frage,

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die man zuerst stellen muss vor allen anderen Fragen. Nämlich die Frage, wie konnten die ersten Leser der Johannes-Offenbarung diesen Vers verstehen? Also Johannes wollte ja denen irgendwas mitteilen. Und deswegen stellt sich hier schon die Frage, was wollte Johannes seinen Lesern mit diesem Vers mitteilen? Wenn man diese Frage so klar stellt, dann stellt man fest, dass man diese entscheidende Frage leicht und klar beantworten kann. Nämlich die Frage, was haben sich die ersten Leser bei diesem Vers 3a gedacht? Diese Frage können wir klar und ziemlich sicher beantworten.

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Nämlich es gab tatsächlich einen römischen Kaiser. Einen von diesen sieben Kaiser, der in der Zeit des Römischen Reichs, von diesen sieben Kaisern, von diesen sieben Köpfen des Tieres. Es gab tatsächlich einen römischen Kaiser, der ist in jungen Jahren an einer tödlichen Verwundung gestorben. Gibt es tatsächlich nur einen. Was anders konnte den ersten Lesern gar nicht einfallen? Auf wen hätten sie denn diesen Vers sonst beziehen können? Gibt keinen anderen. Gibt nur einen einzigen, der allen bekannt war. Also ihr Liegen, wenn man die richtigen Fragen stellt, wird die Sache sehr klar und einfach. Nur wenn man sich mit Ausreden beschäftigt, wird alles nebulös.

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Also es gab tatsächlich einen römischen Kaiser, der tödlich, verwundet wurde. Und das ist der Kaiser Nero. Kaiser Nero hat einen assistierten Suizid begangen. Er hat nämlich im Alter von 31 Jahren, er kam schon mit 17, wurde er schon Kaiser, regierte 14 Jahre bis zu seinem 31. Geburtstag. Und als Kaiser Nero feststellte, dass er in der römischen Oberschicht keinerlei Rückhalt mehr hat und dass er alle seine politischen Karten verspielt hat, da hat Kaiser Nero einem Sklaven den Befehl gegeben, ihn mit einem Schwertstoß zu töten. An wen sollten denn die ersten Leser sonst denken?

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Da gibt es gar keine Alternative. Zu dieser allgemein bekannten Geschichte. Alternativen gibt es nur in den Köpfen der heutigen Ausleger, nämlich bestimmter heutiger Ausleger. Ja, in deren Köpfen gibt es viele Alternativen. Aber für die ersten Leser gab es keine Alternative. Wir müssen uns also jetzt etwas mit Kaiser Nero beschäftigen. Also ich bitte um Verständnis, es tut mir leid. Also jetzt beim Zimmer muss man sich immer mit der Geschichte beschäftigen. Das interessiert mich doch gar nicht. Ist ja auch stinklangweilig. Ja, ihr Lieben, wenn ihr euch jetzt nicht mit Kaiser Nero beschäftigen wollt, verzichtet ihr von vornherein auf Informationen,

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die sich als äußerst wichtig herausstellen können. Also Kaiser Nero, mit 17 Jahren Kaiser geworden, mit 31 durch assistierten Suizid getötet. Ich muss hier übrigens eine Ungenauigkeit korrigieren, die mir in meinem eigenen Vortrag Apokalypse Teil 2 unterlaufen ist. Ich sage da nämlich in diesem Vortrag Apokalypse Teil 2, dass Nero dadurch Suizid begangen hat, dass er sich selber in ein Schwert fallen ließ. Ich habe das, ohne dass ich es genau wusste, angenommen, weil diese Methode im alten Orient bei Herrschern sehr oft vorkam. Die haben sich selber in ein Schwert gestürzt

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und dadurch kann man sich auch umbringen. Aber das trifft auf Nero nicht zu. Bei Nero müssen wir Folgendes wissen. Nero war verhasst in der Oberschicht. Aber Nero erfreute sich größter Beliebtheit in der Unterschicht. Warum? Nero hat es verstanden, mit Brot und Spielen die Unterschicht bei Laune zu halten und für sich Pluspunkte zu sammeln. Nero hat zahlreiche große, kostenlose Lebensmittellieferungen organisiert und an die einfache Bevölkerung verteilt. Und er hat auch den einfachen Menschen Zugang zu den Gladiatorenkämpfen ermöglicht und vieles andere. Und deswegen betrauerte die Unterschicht den Tod Neros.

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Und sie nahmen an, Nero ist gar nicht wirklich tot. Denn Nero bekam gar keine standesgemäße Beerdigung. Sondern sein Leichnam wurde so nebenbei verbrannt, was sonst gar nicht üblich ist. Da war kaum jemand dabei, also es gab keine richtige Beerdigung. Also entstand die Meinung, Nero ist gar nicht tot. Der ist östlich vom Euphrat zu den Patern geflohen. Und von dort wird er mit einem Römer, mit einem riesigen Heer zurückkommen und sich rächen. Aber als dann die Jahre so ins Land gingen, 10 Jahre, 15 Jahre und mehr, da wurde schon klar, das kann nicht stimmen. Und jetzt, ihr Lieben, teile ich euch etwas sehr Wichtiges mit, was die große Mehrheit der Fachleute, 90% der Universitären, Neutestamentler als sehr gewichtig einstufen.

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Es entstand jetzt eine Legende vom Nero Redivivus, vom wiederkommenden Nero. Nämlich die Legende lautete, Nero wird aus dem Totenreich zurückkommen und erneut seine Herrschaft antreten. Und diese Legende war überall verbrannt. Millionen von Menschen haben darauf gewartet und gehofft. Und gerade auch in der römischen Provinz Asia, um die es uns ja vor allem geht, war diese Legende vielfach belegt und bezeugt. Es gibt sogar eine jüdische Schrift. Und in dieser jüdischen Schrift wird Rom angedroht, wenn Nero wieder zurückkommt. Wenn Nero wieder zurückkommen wird,

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dann wird er Rom auch für das bestrafen, was die Römer den Juden angetan haben. Also selbst eine jüdische Schrift, und die wollen sich ja nicht lächerlich machen, das sollte eine ernsthafte Drohung sein, haben diese Legende aufgegriffen. Eine Legende dieser Art gibt es nirgendwo, bei keinem geschichtlichen Menschen, den wir kennen. Diese Legende vom Nero Redivivus ist einzigartig auf der Welt. Ihr Lieben, das müssen wir zuerst einmal zur Kenntnis nehmen und unserer Leserschaft und Hörerschaft zur Kenntnis geben. Jetzt, wenn wir den Text 3a nochmal genau angucken,

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da heißt es also, einer der Köpfe war wie zum Tode geschlachtet. Und der zweite Satz in 3a heißt, aber seine Todeswunde wurde geheilt. Man kann diesen Satz sogar vielleicht besser so übersetzen, aber seine Todeswunde ist geheilt worden. Also perfektisch kann man den Satz übersetzen. Und das bedeutet, Johannes hat diese Legende ganz ernst genommen. Und Johannes ist davon ausgegangen, dass der geheilte Nero bereits zurückgekehrt ist. Völlig klar. In dem Text kann man gar nicht anders verstehen. Aber seine Todeswunde ist geheilt worden. Und jetzt müssen wir wieder die entscheidenden, sachgerechten Fragen stellen und bitte keine Ausreden.

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Wir müssen die Frage stellen, wie hat Johannes das gemeint? Oder genauso wichtig, wie konnten das die ersten Leser der Johannes-Offenbarung verstehen? Ja, ich darf euch sagen, die Antwort ist ziemlich leicht und klar. Denn der achte König, der achte Kaiser, es heißt in manchen Texten König, weil es das Wort Kaiser damals noch gar nicht gab. Das Wort Kaiser entsteht erst im dritten, vierten, fünften Jahrhundert. Eigentlich steht hier Cäsar. Und aus dem Titel Cäsar entwickelt sich im Laufe der Zeit Kaiser. Kaiser. Und in den Bibelübersetzungen, die ja, Bibeltexten, die ja griechisch geschrieben sind, im Griechischen gibt es kein Wort für Kaiser.

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Und im Griechischen gibt es auch kein Wort für Cäsar. Und deswegen heißt es dann immer Könige. Anders geht es ja nicht. Gut, also auf jeden Fall, der achte Kaiser, Domitian, das war der Kaiser, unter dem in deren Regierungszeit, in dessen Regierungszeit Johannes die Johannes-Offenbarung geschrieben hat. Man nimmt ja mit guten Gründen, die überzeugen mich auch, alle anderen Thesen sind nicht wirklich seriös. Also man nimmt mit seriösen, gewichtigen Gründen an, die Johannes-Offenbarung ist um 95, vielleicht 92, 95, also in der Schlusszeit von Domitian, der von 81 bis 96 regiert hat, geschrieben worden. Und jetzt dieser achte Kaiser hat sich, hat sich selber, der Kaiser Domitian, hat sich selber, was damals sehr bekannt war,

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wenn es heute nicht mehr bekannt war, da kann ich nichts dafür und die Bibel auch nicht. Dieser achte Kaiser hat sich selber als der wiedergekommene Nero in Szene gesetzt. Tatsächlich. Und es war damals auch allgemein bekannt. Also war die Antwort für die Leser ja, völlig klar, sie hatten zu Domitian keinerlei Alternative. Ich will euch mal eine Reihe von ernsthaften, gewichtigen, historischen Hinweisen oder Gesichtspunkten sagen, dass Kaiser Domitian wirklich der wiedergekommene Nero war. Nämlich erstens einmal Kaiser Domitian, der auch noch relativ jung war bei seiner, bei seinem Amtsantritt, also altersmäßig hat das alles gut gepasst. Kaiser Domitian war verblüffend ähnlich wie,

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hat verblüffend ähnlich ausgesehen. Er war also Nero sehr ähnlich. Viele Poeten am kaiserlichen Hof haben das vielfach bestätigt. Und in einer der bekannten Kaiserporträts wird Domitian wie ein Zwilling von Nero geschildert. Und bei sehr vielen Steinmetzen, die ja die Standbilder bauen, das dauert ja Monate, das ist wahnsinnig Marmor, wahnsinnig kostenintensiv. Deswegen, wenn ein König abtritt, dann nimmt man nur den Kopf runter und setzt einen neuen Kopf drauf. Und als der Titus starb, da mussten die Steinmetze den Kopf abnehmen, weil der Domitian sah nun ganz anders aus wie der Titus. Aber als Domitian einen Kopf bekommen sollten,

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haben die meisten Steinmetze den Kopf von Nero, der auf einem Lager, die Köpfe werden nicht weggeschmissen, da steckt ja wahnsinnig Geld und Arbeit drin. Und einen Kopf umzumodellieren, ist immer noch viel einfacher und schneller, als einen neuen Kopf herzustellen. Also als Domitian antrat, haben die Steinmetze den Kopf von Nero wieder hervorgeholt, etwas abgesprachtelt, etwas verändert. Und das war jetzt der Kopf von Domitian. Und viele Menschen haben ja noch die Standbilder von Nero gekannt. Und es sprach sich jetzt herum, er ist wieder da. Er ist wieder da. Oder ich will mal weitere, das gibt es unter den Fachleuten, ist es kalter Kaffee, wenn ich das mal so sagen darf. Nur diejenigen, die sich überheben über das Urteil der Fachleute,

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haben hier Lernblockaden, die mit Händen zu greifen sind. Also ich bringe weitere Hinweise. Nero war der einzige römische Kaiser, der auf den Münzen sich so darstellen ließ, dass er in einem Strahlenkranz war. Sein Gesicht war in einem Strahlenkranz. Domitian hat es sofort übernommen. Er war dann der nächste Kaiser, der sich selber auf den Münzen in einem Strahlenkranz abbilden ließ. Ich darf euch sagen, das ist historisch ein gewichtiger Hinweis. Dann auch weiter geht es. Nero hat einen Monatsnamen abgeändert und nach sich selber benannt. Den Monat April. Domitian hat auch einen Monatsnamen abgeändert.

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Das hat er eigentlich sonst, bis auf Cäsar Augustus, das hat aber andere Zusammenhänge. Also Domitian hat auch einen Monatsnamen abgeändert und nach sich selber benannt, den Monat September. Also auch das ist ja kein Zufall. Es wurde aber später sehr schnell wieder rückgängig gemacht. Ja, weitere Indizien. Nero war sehr betont ein Liebhaber der schönen Künste. Nero war ein Ästhet. Domitian auch. Domitian war sehr betont ein Liebhaber der schönen Künste. Domitian war ein Ästhet. Domitian war ein Ästhet. Und sowohl Nero als auch Domitian waren Gigomanen. Und sowohl Nero als auch Domitian waren Gigomanen. Sie haben möglichst oft überdimensionale Statuen von sich errichten lassen. Sie haben möglichst oft überdimensionale Statuen von sich errichten lassen.

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Natürlich kann und muss man sich fragen, war Domitian wirklich persönlich davon überzeugt, dass er der wiedergekommene Nero war? war Domitian wirklich persönlich davon überzeugt, dass er der wiedergekommene Nero war? Oder war das ein kluges politisches Kalkül? Die Frage muss man schon stellen. Und es spricht in der Tat manches dafür, dass es ein kluges politisches Kalkül war. Aber wir dürfen gerade in diesen Dingen den Aberglauben antiker Herrscher nicht unterschätzen. Also wir müssen diese Frage stellen. Also wir müssen diese Frage stellen. Aber wir müssen diese Frage stellen. Sie ändert ja auch nichts an der Sachlage. Natürlich musste Domitian vorsichtig sein. Er wusste ja, dass Nero zumindest bei der damaligen römischen Oberschicht

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sehr verhasst war. dass Nero zumindest bei der damaligen römischen Oberschicht sehr verhasst war. Aber Domitian kannte natürlich die allgegenwärtige Legende vom Nero Redivivus. Und er wusste, dass Millionen Menschen darauf hofften Und er wusste, dass Millionen Menschen darauf hofften danach sehnen. Das wusste er schon auch. Also wie immer, auf jeden Fall ist klar, diese starken Verbindungslinien zwischen Domitian und Nero können kein Zufall sein und sie reichen bei weitem aus, um Vers 3a einfach und plausibel erklären zu können. Sowohl von Johannes her, was wollte er damit sagen, als auch von den Lesern der Johannes-Offenbarung her. Und es gibt noch einen weiteren sehr deutlichen Hinweis, dass Johannes selber geglaubt hat oder der Meinung war, dass Domitian der wiedergekommene Nero

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ist. Weil das war ja auch bekannt, das war ja nicht geheim. Und es gibt ja auch eben diese verblüffenden Verbindungslinien. Und diesen Satz findet man in Offenbarung Kapitel 17, Vers 11. Das Tier, das einmal da war und jetzt nicht mehr ist, das ist ein achter König. Gleichzeitig ist es einer von den sieben Königen. Und es geht in das Verderben. Ja, es geht in das Verderben. Domitian ist ermordet worden. Aber dieser Satz ist ja nun wirklich von schlagender Kraft. Und das Tier, das einmal da war und nicht mehr da ist und jetzt in dem achten König da ist. Und dieser achte König ist gleichzeitig einer der sieben, weil Nero ist ja der fünfte. Also

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wie gesagt, das ist ein verblüffender Satz. Und das Tier, das einmal da war und nicht mehr da ist, ist wie will man denn diesen Satz anders verstehen? Und ich kenne die Leute, die das auf Biegen und Brechen anders verstehen wollen. Es ist eine Mischung aus peinlich und lächerlich. Wie wollen Sie denn das ins 21. Jahrhundert übertragen? Ui, geil. Also ich will an diesem entscheidenden Punkt schon noch einiges Grundsätzliche sagen. Ich habe in all den Büchern, die ich in den letzten Jahren zur Johannes-Offenbarung gelesen habe, ich habe auch viele konservative Kommentare und Bücher gelesen. Ich habe in allen konservativen Kommentaren zur Johannes-Offenbarung oder Büchern von Johannes zur Johannes-Offenbarung in keinem

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einzigen Buch diese historischen Indizien und Gesichtspunkte, die ich hier vorgelegt habe, in keinem einzigen Buch gefunden. Sie sind offensichtlich diesen Autoren völlig unbekannt. Denn ich will ja diesen Autoren nicht unterstellen, dass sie diese Gesichtspunkte kennen und absichtlich ignorieren. Ich will ja diesen Autoren nicht unterstellen, dass sie diese Gesichtspunkte kennen und absichtlich ignorieren. Das wäre allerdings noch schlimmer. Nein, sie kennen sie offensichtlich nicht. Sie stellen die entsprechenden Fragen gar nicht. Es gibt ein ungefähres Andeutungswissen. Ja, es gab da eine Legende mit dem Nero, aber die interessiert uns nicht. Die wird sofort ganz am Anfang abgewimmelt und auch so süffisant. Ja, es gibt viele Legende. Was interessiert mich da so eine Legende?

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Also völlige Fehleinschätzung. Solange konservative Autoren diese Gesichtspunkte nicht aufgreifen und sie, wenn möglich, sachlich widerlegen, das dürfen sie gern und da lerne ich sofort um. Es gibt nichts in der Richtung. Solange sie das nicht tun, kann man ihre Stellungnahmen nicht ernst nehmen. Es gibt trotzdem wenn man alleine dieituresd compressed doesn't getrammelt, aber man kann sich davor auch techniques тотidis sort of

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Abgeb mugged da Aدا. Ich will mal ein Beispiel. Ich will mal nennen Uhman bestimmte Linar darstellen. Das statt so viel step noodles und später noch einmal ohne erst einmal einen hurry大家 undurgensche Alexander heraus privat saving. Ich versuche noch einmal ein Beispiel zu nennen ohne Namen zu nennen. Ich nenne ja in meinen Vorträgen niemals Namen. Es gibt also einen Autor eines konservativen Kommentars zur Johannesapokalypse und dieser kluge Autor, ich habe in seinem Kommentar auch viel gelernt, was ich nicht wusste. Also ich muss sagen, Hut ab, das ist ein kluger Mann, kann sehr gut Griechisch und er weiß, wie man Texte exegesiert. Als ich dann aber zum Kapitel 13 kam, habe ich doch mich an den Kopf greifen müssen. Da sackt dieser Autor auf einmal um Klassen ab. Und jetzt bringt er die gleichen Spekulationen und Ausflüchte und man kann das ja auch sehr schnell durchschauen, weil das sind ja Interessen, die man sich nicht mehr

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in den Kopf schenkt. Und das ist ja auch ein sehr guter Autor. Und das ist ja auch ein sehr guter Also, das sind ja auch sehr guter Autor. Und das ist ja auch ein sehr guter Ausflüchte. Auch dieser Autor wie die anderen Autor auch, die wollen nämlich nicht zu nahe an die universitäre Bibelwissenschaft herankommen. Das wollen sie nicht. Dazu ist ihr Misstrauen und ihr Überlegenheitsanspruch viel zu groß. Und sie wollen auch eine konsequente historische oder man sagt auch zeitgeschichtliche Nero und so weiter, Deutung der Bibel. Und das ist ja auch ein ganz der Johannes-Offenbarung, dieser Deutung wollen sie nicht beipflichten. Sie kämen dadurch zu nahe an die Universitätstheologie heran und vor allem folgendes, die große Angst dieser Autoren, man spürt sie, die große Angst ist, dass ihre Leserschaft oder ihre Hörerschaft unzufrieden wird. Ja, wenn die Johannes-Offenbarung nur mit Nero oder Domitian, klingt ja schon wie Lebertran, klingt ja schon so langweilig, beim Zimmer muss man immer Geschichtszahlen auswendig lernen,

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der hat ja wohl einen Vogel. Ich kriege bei denen natürlich keinen Fuß rein, ist ja klar, das ist Sitz so tief, sie kennen ja keine andere Qualität als die Qualität, die ihnen seit Jahren vorgesetzt wird und die sie zum großen Teil seit Kindheitsbeinen kennen. Eine andere Qualität kennen sie ja nicht. Also. Also dieser kluge, durchaus kompetente Autor greift dann bei 13 doch, da wird einfach seine Prägung, seine Verortung in dieser konservativen Welt wird so mächtig, dass das alles durchschlägt. Also dieser Autor sagt folgendes, die Schwäche vieler Ausleger von Kapitel 13, die Schwäche vieler Ausleger von Kapitel 13, er meint damit die Mehrzahl der Fachleute. Das muss man wissen.

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Also die Schwäche vieler Ausleger ist, und jetzt hört man gut zu, dass sie Vers 3a unbedingt mit einem konkreten geschichtlichen Ereignis verbinden wollen. Das ist die Schwäche dieser Ausleger. Die wollen unbedingt, die wollen unbedingt Vers 3a mit einem konkreten geschichtlichen Ereignis verbinden. Da hätte ich doch mal ein paar Rückfragen. Erste ganz freundliche Rückfrage. Woher wollen denn Sie das wissen? Woher wissen Sie denn das? Es geht doch gar nicht darum, dass man Vers 3a unbedingt mit einem konkreten geschichtlichen Ereignis, verbinden will. Nein, darum geht es doch überhaupt nicht. Sondern worum geht es wirklich? Es geht darum, dass es tatsächlich ein konkretes historisches Ereignis gibt,

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das zu Vers 3a ausgezeichnet passt und zu dem einzigen Beispiel dieser Art es keine Alternative gibt. Darum geht es. Nicht, dass wir das unbedingt wollen, sondern dass es ein solches Ereignis gibt. Oder sollen wir dieses Ereignis ignorieren, nur weil es mir selber nicht in den Kram passt? Und man merkt auch genau, warum es ihm nicht in den Kram passt. Er möchte nämlich den Raum offen halten, dafür, dass die Johannes-Offenbarung ein übergeschichtliches, ungeschichtliches Buch ist, das allen Jahrhunderten gleich nahe ist und von dem man natürlich auch viel ins 31. Jahrhundert übertragen kann.

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Den Raum für diesen Wulst an Spekulationen will er nicht hergeben. Er weiß, dass er da viele Leser enttäuschen würde, verlieren würde. Die Leser wollen nämlich wissen, was hat die Johannes-Offenbarung mit mir zu tun, heute zu tun. Ich will Gänsehaut kriegen. Also wenn man die Offenbarung liest und auslegt, dann möchte ich schon Gänsehaut kriegen. Das ist Vollmacht. Wenn man dann das Gefühl hat, dass der Antichrist gerade vor der Haustür vorbeigegangen ist, ja, da kriege ich Gänsehaut. Und das ist Vollmacht. Wir brauchen doch keine Bildung. Wir brauchen Vollmacht. Wir brauchen Gänsehaut. Gänsehaut-Prediger. Ja, ihr Lieben, das wollte ich doch an der Stelle mal sagen. Macht daraus, was ihr wollt.

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Das Traurige ist natürlich, dass Millionen Lese- und Hörerpublikum im guten Glauben diesen Autoren folgen. Sie können ja deren Qualität gar nicht überprüfen. Und die Thesen, die diese Autoren ablehnen, lehnen sie so lächerlich machend ab, dass die Leser keine Ahnung haben können, welche Qualität hinter diesen abgelehnten Positionen steht. Das können die Leser und Hörer niemals ahnen. Ja, also das ist schon traurig. Und ich bin mir dessen realistisch bewusst, dass sich da nicht viel dran ändern kann. Aber ihr Lieben, das entmutigt mich nicht.

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Ich werde trotzdem gerne weitermachen, den Bibeltext ernst zu nehmen und die Geschichte ernst zu nehmen. Darin will ich weiter fortfahren. Und ich mache seit vielen Jahren die Erfahrung, es gibt eine Jahr für Jahr wachsende Hörerschaft und Leserschaft, die das zu würdigen macht. Zu würdigen Wissen. Und für diese Leser und Hörer will ich da sein. Für die anderen auch. Ich bin kein Feind von ihnen. Aber ihre Lernblockaden werden sie nicht auflösen können, wenn sie den wichtigen Fragen allen ausweichen. Und wenn sie die Geschichte nicht ernst nehmen. Denn Gott ist auch der Herr der Geschichte. So. Nach diesen Grundsätzen, nach diesen grundsätzlichen Klärungen, kann ich jetzt mit meiner Interpretation des 13. Kapitels

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wesentlich zügiger weitermachen. Gehen wir jetzt mal zu Vers 3b. Und die ganze Erde staunte hinter dem Tier her. Ja. Und die ganze Erde, damit ist immer gemeint, die ganze Menschheit staunte hinter dem Tier her. Das ist eine sehr treffliche Ausdrucksweise. Sie staunte hinter dem Tier her, aber sie wurde dadurch dem Tier auch hörig. Ja. Vers 4. Die Menschen huldigten dem Drachen, weil er dem Tier Macht gegeben hatte. Auch das Tier huldigten sie und sagten, wer ist diesem Tier gleich? Wer kann mit ihm Krieg führen? Ja. Also die Menschen im Römischen Reich huldigten dem Drachen und sie huldigten dem Tier. Interessant ist, dass das unterschieden wird.

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Also nach diesem Satz sieht es ganz so aus, dass die Menschen im Römischen Reich durchaus gespürt haben, dass hinter dem Römischen Reich eine transzendente Macht steht. Denn sie huldigten dem Drachen und sie huldigten dem Tier. Sie haben das gespürt. Und es ist auch so, dass die römischen Kaiser und die anderen Führungseliten im Römischen Reich haben immer gesagt, das ist der Segen unserer Götter. Unsere Staatsgötter stehen hinter uns. Und wir haben so viel Erfolg und Macht, weil die Götter hinter uns stehen. Der Unterschied ist nur, dass Johannes diese Götter als Satan versteht. Das ist natürlich ein kräftiger Unterschied. Und dann huldigen sie auch dem Tier, dem Römischen Reich. Und sie sagen, wer ist dem Tier gleich? Das ist natürlich für Christen

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eine besonders lästerliche Formulierung. Denn es heißt im Alten Testament, vor allem in den Psalmen ganz oft, wer ist dir gleich? Gott, Schöpfer aller Dinge. Niemand, nur Gott gebührt diese Frage. Aber doch nicht dem Römischen Reich, aber es ist eine rhetorische Frage. Sie huldigen ja. Huldigen heißt übrigens die totale Anerkennung, die Bewunderung. Und dass ich meine ganze Existenz damit verbinde. Das meint huldigen. Ich liefer mich dem völlig aus. Und dann noch die zweite rhetorische Frage. Und wer kann mit dem Tier Krieg führen? Antwort niemand. Dieses Sicherheitsgefühl, das daraus spricht. Widerstand ist eh zwecklos. Ja, jetzt kommt ein größerer Abschnitt. Da will ich schön was davor sagen. Die jetzt folgenden Verse 5 bis 8

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sind eine ganz enge Einheit. Sie sind sehr kunstvoll aufgebaut, sehr bewusst gegliedert. Und zwar, um es in kurzen Worten zu sagen, das Gliederungselement in den Versen 5 bis 8 ist die viermalige Formulierung Es wurde ihm gegeben. Diese Formulierung kommt also viermal vor und zwar zweimal zwei. In Vers 5 kommt sie zweimal vor. Deswegen ist der Vers 5 ein betonter Vers. Der Vers 6 bringt eigentlich streng genommen gar nichts Neues, sondern nur die Schlussfolgerung aus Vers 5. Und dann Vers 7 kommt dieses Element und es wurde ihm gegeben auch wieder zweimal vor. Und Vers 8 bringt dann streng genommen die Schlussfolgerung eben. Also das heißt, die Verse 5 und 7 sind betont

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und die Verse 6 und 8 stehen im Einfluss dieser Verse. Jetzt gehen wir mal, beginnen wir mal mit Vers 5a. Und es wurde ihm ein Betonter. Und es wurde ihm ein Maul gegeben, das große Dinge und Lästerung redete. Ja, es wurde ihm ein Maul gegeben, wo große Dinge, angeberische, großkotzige, selbstdarstellerische, also die, sie rühmen sich und sie stellen sich, we are the champions, sie stellen sich ganz groß dar. Und dann der Name Lästerung ist hier ein Teil, ein Fachausdruck, der ist gar nicht jetzt im wörtlichen Sinn zu verstehen, denn die römischen Kaiser haben ja Gott nicht in dem Sinn gelästert, sondern das ist ein Fachausdruck. Sachlich gesehen steht alles, was das römische Reich sagt und tut,

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in einem lästerlichen Verhältnis zu Gott. Es ist alles gegen Gott gerichtet. Dann kommen wir zu Vers 5b. Und es wurde ihm Macht gegeben, 42 Monate zu wirken. Ja, und es wurde ihm gegeben, 42 Monate zu wirken. Die Zahl 42 ist jedem damaligen Leser bekannt. 42 oder dreieinhalb Jahre oder 1260 Tage. Es ist immer das Gleiche gemeint. Diese Zeitangaben kommen in apokalyptischen Texten sehr oft vor und sie haben folgenden historischen Hintergrund. Der seleukidische Herrscher Antiochus Epiphanes hat das israelische Reich erobert

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und er hat sogar den Tempel in Jerusalem in einen Zeus-Tempel umgewandelt. Das war also so ziemlich die schlimmste Leste, die sich Juden damals überhaupt denken konnten. Dann kam aber der Makkabäer-Aufstand und die Makkabäer haben tatsächlich die Seleukiden wieder aus dem Land vertrieben und sie haben den Tempel neu eingeweiht. Daran denken Juden ja auch heute noch jedes Jahr zurück im Chanukka-Fest. Aber auf jeden Fall die Zahl dreieinhalb Jahre oder 42 Monate ist der Ausdruck für schlimmstes Unheil. Also Johannes macht hier seinen Lesern keine leichte Zukunftsansage. Es wird sehr schlimm kommen. Macht euch darauf gefasst. Das Einzige, was ein gewisser Trost ist,

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aber das ist kein billiger Trost, nämlich 42 Jahre ist nicht mehr so viel. 42 Jahre ist begrenzt. Also Gott gibt dem römischen Reich die Zeiten und die Grenzen vor. Das heißt, er ist diesem Reich gegenüber weit überlegen. Aber die Zeit schwersten Unheils wird kommen. Jetzt gehen wir zu Vers 6. Und ist der Gott so ein Zelt und die, welche im Himmel wohnen, zu lästern. Ja, hier steht eigentlich nichts Neues. Zelt meint die himmlische Wohnung und die, die im Himmel wohnen, damit sind die Engel gemeint. Aber im Grunde genommen ist es nur die Ausführung von Vers 5. Jetzt gehen wir zu Vers 7. Ja, das ist auch völlig illusionslos.

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Es wurde dem Römischen Reich gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen. Illusionslos. Dann 7b. Ja, also auch hier wird deutlich vorhergesagt, das Römische Reich wird sich universal ausprägen. Es war ja schon Gibraltar, England, Schwarzes Meer, Euphrat, Nordafrika, aber unter dem Eroberungskaiser Trajan und anderen, das Römische Reich hat sich noch weiter ausgedehnt und universalisiert. Jetzt gehen wir zu Vers 8. Alle Bewohner der Erde. Alle Bewohner der Erde huldigten ihm. Jeder, dessen Name nicht geschrieben ist im Buch des Lebens des geschlachteten Lammes von Grundlegung der Welt an. Ja, ein wichtiger, geheimnisvoller Satz.

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Ich will dazu nur sehr knapp Stellung nehmen. Das kann man dazu ja sehr ausführlich erörtern. Ja, alle Bewohner huldigten dem Römischen Reich. Und trotzdem gab es Menschen. Und das waren Menschen, die diesem gewaltigen Druck, Loyalitätsdruck nicht nachgekommen sind. Die diesem Loyalitätsdruck konsequent widerstanden haben. Hier wird aber klar ausgesagt, angedeutet und ausgesagt, dieser erstaunliche Mut und diese erstaunliche Kraft, zu dieser Art von Widerstand, kommt nicht aus den Heiligen selbst,

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aus ihrem Charakter oder aus ihrem Tun, sondern die Grundlage sind tiefe, geheimnisvolle Vorgänge von Grundlegung der Welt an im Ratschluss Gottes, auf das sich kein Mensch rühme. Interessant aber ist hier schon, dass die Welt nicht nur die Welt ist, sondern auch die Welt. Und hier sieht man schon, wie hoch der Tod Jesu, also das Buch des Lebens, des geschlachteten Lammes und dann von Grundlegung der Welt an. Also hier merkt man, dass der Tod Jesu von ungeheurer Bedeutung ist für all diese großen, geheimnisvollen Zusammenhänge. Jetzt gehen wir zum Schluss der ersten Hälfte, Vers 9. Vers 9. Wenn jemand ein Ohr hat, so höre er. Wenn jemand ein Ohr hat, der höre. Hast du ein Ohr? Überleg mal.

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Hast du eins, vielleicht sogar zwei? Ja, warum hörst du dann nicht? Ja, also das Geheimnis, wo höre ich wirklich hin und wo höre ich geflissentlich weg, das berührt ja tiefe Vorgänge. Ja, also das wirkliche Hören haben wir nicht in der Hand. Und deswegen brauchen wir diesen Appell immer wieder, damit wir wachsam und aufmerksam bleiben. Und jetzt der letzte Vers, erst mal 10a. Wenn jemand in Gefangenschaft geht, dann geht er in Gefangenschaft. Wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, dann wird er mit dem Schwert getötet. Ja, dieser Vers 10 ist, ist unsicher in der Deutung, weil bei Vers 10, gerade bei diesen zwei Sätzen,

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auch die besten Handschriften voneinander abweichen. Also wir müssen mal ganz vorsichtig sagen, der Sinn von Vers 10 ist unsicher, weil die Handschriftenlage hier extrem schwierig ist. Aber der vermutliche Sinn ist der, den Martin jetzt auch vorgelesen hat, der, den er jetzt vorgelesen hat, ist der, den er vorgelesen hat, der, den er vorgelesen hat, ist der, den er vorgelesen hat. Wenn jemand ins Gefängnis geht, gemeint ist hier schon, aber es steht nicht da. Wenn jemand dazu bestimmt ist, von Anfang der Welt an ins Gefängnis zu gehen, dann geht er jetzt auch ins Gefängnis. Da wäscht ihm niemand ab. Das ist unentrinnbar. Es ist hier schon, der Finger liegt auf dem Unentrinnbaren. Und wenn jemand, wie heißt der? Zweites Satz, Martin. Wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, dann wird er mit dem Schwert getötet.

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Und wenn jemand mit dem Schwert getötet wird, dann wird er mit dem Schwert getötet. Völlige Illusionslosigkeit. Keine billige Hoffnung. Es kommen harte Zeiten auf euch zu. Ihr Jesus-Anhänger, die ihr alles auf Jesus Christus setzt, müsst mit Gefängnis und Tod rechnen. Deswegen, Johannes bereitet sie vor. Ja, und dann kommt der letzte Satz. Hier ist die Standfestigkeit und Treue der Heiligen nötig. Ja, das sind die zwei großen Grundhaltungen, die Johannes von den Christen, den Heiligen, ihnen einschärft. Es gibt zwei. Es gibt zwei tiefe Grundhaltungen, ohne die wir in harter Zeit nicht bestehen können.

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Das ist die Standfestigkeit und die Treue. Die werden nötig sein. Ich will hier zum Schluss doch ein tröstliches Wort sagen. Dieser Trost ist stark, aber in keiner Weise billig. Nämlich, es heißt, viermal wurde ihm gegeben. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Viermal. Aber er vermeidet den Namen Gott. Es ist eine sehr verhüllte Aussage. Wurde ihm gegeben, wurde ihm gegeben. Aber klar ist von Gott. Gott hat alles in seiner Hand. Aber Johannes vermeidet hier den Namen Gott. Er redet sehr verhüllt. Denn in diesen harten Zeiten ist die Macht Gottes sehr verhüllt. Aber er behält alles in seiner Hand. Das ist ein Trost, aber kein billiger Trost.

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Jetzt schauen wir noch zügig, es wird uns gelingen, in die zweite Hälfte. Wir beginnen mit Vers 11. Und ich sah ein anderes Tier aus der Erde aufsteigen. Und es hatte zwei Hörner, gleich einem Lamm, aber es redete wie ein Drache. Ja, also ein zweites Tier, kommt nicht aus dem Meer, aber es kommt auch aus dem Erdreich. Also die Formulierung besagt schon, von unten kommt er auch. Aber ansonsten, Erde steht uns ja doch etwas näher als das Meer. Und dann zwei Hörner, Lamm, also von seinem Aussehen her geht überhaupt kein Problem aus. Weder Bär noch Löwe noch Panther. Also es geht hier nicht um die Prä... brachiale, militärische Macht des Römischen Reiches.

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Nein, es geht um das Reden. Aber er redete wie der Drache. Dieses zweite Tier ist eine Art Propagandaminister. Jetzt kommt die Macht des Redens, des Wortes, der Propaganda. Gehen wir zu Vers 12. Vers 12. Ja, also dieses zweite Tier rückt sich selber gar nicht in den Vordergrund. Es übt seine Macht aus vor dem ersten Tier. So wie wir auch sagen, wir haben Verantwortung vor dir. Wir müssen Rechenschaft vor dir ablegen und so. Also vor dir heißt... das erste Tier hat alles in der Hand und er hat alles von ihm. Und dann heißt es noch, lies mal den Vers nochmal.

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Und die ganze Macht des ersten Tieres übt es vor ihm aus und es veranlasste die Bewohner der Erde, dass sie dem ersten Tier huldigen, dessen Todeswunde geheilt wurde. Also er veranlasst die Huldigung, er bringt sie zu Wege, er ist der Motivierer, er bringt sie dazu. Das ist eben die Macht der Propaganda. Jedes totalitäre System braucht eine massive, durchgefeilte Propaganda. Gehen wir weiter zu Vers 13. Und es tat große Zeichen. Es ließ sogar vor dem Tier die Welt verändern. Es ließ vor dem Tier in den Augen der Menschen Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen. Ja, es kommen einige merkwürdige, große Zeichen und die, ich sag mal so, verführen auch manche Ausleger. Das war doch damals nicht so. Das wird irgendwann im 21. Jahrhundert kommen.

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Nein, Blödsinn. Denn es war völlig klar, die Verehrungstempel mit ihrer Priesterschaft, die kaiserliche Priesterschaft in den kaiserlichen, in den Tempeln waren 50 bis 100 kaiserliche Priester, die diese Propaganda ausgefeilt haben. Mit allen Mitteln, mit aller Klugheit, mit aller Technik. Also man hat damals rum erzählt, es gibt überall diese Erzählung, die haben Feuer, die können sogar Feuer vom Himmel fallen lassen, gemeint sind Blitze. Und es gibt eine Schrift von so einem kaiserlichen Priester, der das selber jahrelang gemacht hat, die Schrift heißt Automatiko. Und als er dann alt war, wollte er seinen Kollegen einfach jetzt auch mal verraten, wie man das macht. Also in dieser Schrift Automatiko, da stehen tausend Tricks drin.

81:05
Also es haltet ihr nicht für möglich, die haben keine Tricks gescheut, kein Geld, keine Technik. Und dann noch bei dem Aberglauben, Volksglauben, die wollten es ja auch zum Teil glauben. Also es geht die Rede um. Die Menschen, die können ganz klar Blitze vom Himmel erzeugen und die Leute glauben, es sind Blitze. Und so geht es noch ein bisschen weiter. Lies mal ein Vers weiter. Es verführte die Bewohner der Erde dazu, sich von Gott abzuwenden. Dies geschah durch die Zeichen, die es im Auftrag des ersten Tieres vor dessen Augen tat. Das macht man einfach weiter, ja. Es befahl den Bewohnern der Erde. Ein Standbild zu errichten, um das erste Tier zu ehren. Jawohl. Und ja, mach noch einen Satz. Das Tier, das vom Schwert tödlich getroffen wurde und trotzdem wieder lebendig geworden war. Noch einen Satz. Das zweite Tier bekam außerdem die Macht, dem Standbild des ersten Tieres Leben einzuhauchen.

82:15
Dadurch konnte das Standbild sogar sprechen. Es bewirkte das Tier. Es wurde alle getötet. Ja, so konnte es sogar sprechen. Also auch das ist allgemein bekannt. Sie hatten bis hin zu Bauchrednern, das ist unglaublich, oder dass sie eine ganz schlanke Person darin versteckt haben. Also sie haben, es wird im Volk erzählt, ja, ja, also diese Statue, die kann sogar sprechen. Das wurde allgemein angenommen. Ist also nichts im 21. Jahrhundert. Das ist erzählt. Das ist ein sehr gutes Bild der Leute damals. Die können Blitze erzeugen und die Standbilder, sogar Standbilder können zwei bis drei Meter gehen. Das steht hier gar nicht. In Automatica wird genau erklärt, wenn du das und das mit der Technik, dann schließt eine schwere Tür sich selber.

83:11
Es ist niemand da. Und auf einmal geht die Tür zu. Die Leute erschrecken tödlich. Oder es wird mehrfach erzählt, dass das standbildete. Das ist ein ganz schönes Standbild. Dort und so kann zwei bis drei Meter gehen. Also ich will euch sagen, Hände weg vom 21. Jahrhundert. Das ist Erzählgut. Und die haben auch mit tausend raffinierten Tricks gearbeitet. Die wollten unbedingt, dass ihre Propaganda durchschlägt. Jetzt wird es aber ein bisschen schwieriger. Ach so, halt. Ich muss an der Stelle, muss ich euch was erzählen. Ich muss an der Stelle, muss ich euch was erzählen. In meinen ersten fünf Jahren, 19 bis vielleicht 25, sagen wir mal, lebte ich in der Pfingstbewegung. Also eine sehr fundamentalistische, wie andere fundamentalistische Gruppen auch, sehr evangelikal, wie andere auch, aber halt dann noch pfingstlich charismatisch.

84:09
Und in den ersten fünf Jahren wimmelte es, da war ich immerhin 19, 20, 21 Jahre alt. Hatte Abitur. Aber ich bin vollkommen drauf reingefallen. Da wimmelte es von Predigen über die Offenbarung. Und zwar sehr oft über Offenbarung 13. Und da ein Bild, die sagen, in der Luther-Übersetzung und in Elberfelder und in vielen Bibeln heißt es nicht Standbild, sondern Bild. Und allein dadurch, die denken jetzt an ein zweidimensionales Bild, das man an die Wand hängt. Und das ist das, was ich mir jetzt vorgestellt habe. Dass man an die Wand hängt. Nein, darum geht es gar nicht. Es sind Statuen, Standbilder gemeint. Aber in der Luther-Übersetzung, Elberfeld und anderen, Züricher auch, dass das Bild reden kann.

85:00
Ja, die haben sofort gesagt, Fernseher. Das ist der Fernseher. Das hat es noch nie gegeben. Fernseher kam ja erst so in den 50er Jahren auf. Und ich rede jetzt mal so von 1965, 66, 67. Da war allgemein in dieser Pfingstkirche Zehntausende von Menschen. 100 Pastoren. Meint ihr, dass da einer mal nachgeguckt hätte, was da im Griechischen steht und was das bedeutet, dass es ein Standbild... Nein. In fünf Jahren 100 Pastoren, 10.000 Leute. Alle der Fernseher. Der Fernseher ist vom Teufel. Und dann in den ersten Jahren hat sich niemand getraut. In dieser Pfingstkirche einen Fernseher zu kaufen. Ich hatte das Problem nicht, weil meine Eltern säkular waren. Wir hatten unseren Fernseher. Das habe ich eigentlich gut gefunden. Aber dann im Laufe der Zeit kauften sich doch die ersten einen Fernseher.

86:00
Hatten sie aber in einer Schrankwand reingestellt. Wenn die gläubigen Geschwister kommen, macht man einfach die Schranktür zu. Da sieht niemand, dass man einen Fernseher hat. Und dann so nach zehn Jahren. Auf einmal redet niemand mehr davon. Das ist ganz typisch. Wenn diejenigen merken, dass es nicht stimmt. Die stellen dann keine Rückfragen. Ist die ganze Art unserer Bibelsicht vielleicht ein bisschen blemblem? Nein, auf den Gedanken kommen sie nicht. Sie hören einfach auf. Das wurde einfach still. Es wurde nie zurückgenommen. Und es wurde nichts. Das erlebe ich auch heute. Die Dinge, wo man nicht weiterkommt, wo man dann doch merkt, die anderen haben... Also es sind schon... Dann lässt man es eben fallen. Also das sprechende Bild der Fernseher. Gut, machen wir weiter.

87:00
Vers 16 Es brachte alle dazu, auf der rechten Hand oder der Stirn ein Zeichen anzubringen. Einfache Leute und Mächtige, Reiche und Arme, Freie und Sklaven. Ja, soweit mal. Ja, jetzt kommt also das Wort Zeichen kommt ja öfters vor. Manche übersetzen auch Malzeichen. Ist auch gut. Dieses Wort Zeichen ist ein ziemlich umfangreicher Begriff. Er heißt nämlich auch Stempel. Leider übersetzen sie das jetzt so nicht. Und es gab... Es gab tausende von Stempeln in allen Amtsstuben. Nämlich jeder römische Kaiser hat einen Stempel herstellen lassen müssen. Und auf dem Stempel war sein Gesicht drauf. Und eine Zahl, nämlich der Regierungsantritt. Also bei Nero 54, bei Domitian 81.

88:00
Und sein Bild. Und dieser Stempel, der dann in allen Amtsstuben... nötig war und wechseln musste mit den Kaisern. Da mussten die offiziellen Dokumente gestempelt werden. Nur so bekamen sie ihre rechtliche Kraft. Und da sagen jetzt Historiker, es heißt ja, man brachte sie dazu. Auf der rechten Hand oder auf der Stirn. Dieses Verb, man bringt jemand dazu, ist oft schwierig. Ja. Es ist schwierig genau zu fassen. Auf jeden Fall ist klar, nicht gezwungen. Also man brachte sie dazu. Wie immer. Also es ist keine erzwungene Handlung. Und jetzt die historischen Fachleute, die diese römischen Verhältnisse sehr gut kennen. Die sagen, es gibt darüber keinerlei Belege. Also dass das praktiziert wurde, steht nirgendwo.

89:03
Aber was man sich historisch gut vorstellen kann, ist, dass die hundertprozentig Überzeugten, die Avangard, freiwillig den Stempel aus der Amtsstube, den man braucht, um Dokumente zu stempeln, sich auf die Hand oder auf die Stirn gemacht haben. Das hält man für möglich. Aber mehr weiß man darüber nicht. Das ist also ein Punkt, darüber gibt es keine historischen Belege. Und jetzt der nächste Vers. Niemand kann mehr etwas kaufen oder verkaufen, wenn er das Zeichen nicht hat. Das Zeichen zeigt den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Eben, die Zahl seines Namens heißt hier sein Regierungsantritt. Ja, also dass dann keiner mehr kaufen und verkaufen kann, ist nirgendwo belegt.

90:00
Gibt es also in der historischen Geschichte, also in der historischen Realität, nicht. Man könnte hier, wenn man will, anfangen, das wird dann im 21. Jahrhundert so sein, na, warten wir es mal ab, gell, ist zunächst mal auch nur eine Spekulation. Aber was man kann auch bei diesem Satz, der ist nicht völlig verrückt, sondern was man sagen kann ist, es gab in den größeren Städten, die Christenheit war ja eine Stadtreligion, gell, Smyrna, Ephesus, Pergamon sind ja alles Großstädte. Es gab in den Großstädten große Märkte. Die meisten Großstädte haben zwei, drei, vier große Märkte gehabt mit großen Eingangsportalen. Da haben die Prachtstraßen hingeführt. Und jetzt kann man sagen, im Eingangsbereich der großen Märkte standen mit Vorliebe die Standbilder der Kaiser. Die standen an vielen Orten. Aber im Eingangsbereich der großen Märkte standen sie bevorzugt.

91:04
Und dann, wenn man diesen Markt betreten will, geht an dem Standbild vorbei und opfert nicht Wein oder Weihrauch. Das sehen ja gleich zehn oder 50 Leute. Der ist an dem Standbild vorbeigegangen und hat nicht geopfert, wozu jeder verpflichtet war. Also das war schon, da erregt man, was ist denn das für einer? Also diese Wirkung geht in diese Richtung. Und dass Johannes hier in seiner prophetischen Sicht die Sache klar radikalisiert hat, diese Gefahr besteht ja tatsächlich in totalitären Regimen. Also das wurde nur in ersten Ansätzen, gibt es Vorgänge dieser Art, aber nicht so, wie es hier steht. Und jetzt gehen wir zum Schlusssatz. Ja, das ist ja auch jetzt einer der berühmtesten Bibelstellen.

92:16
Hier ist Weisheit gefordert. Wer Erkenntnis hat, der berechne jetzt diese Zahl. Das ist ja ein Anliegen. Das ist ja ein Appell und geradezu ein Auftrag. Ihr könnt es berechnen. Also es muss ja hier um einen Menschen gehen, den die ersten Leser der Johannes-Offenbarung kennen. Berechnet die Zahl, denn es ist die Zahl eines Menschen. Ja, Sabbalot ist doch ein konkreter historischer Hintergrund. Es ist doch die Schwachheit vieler Ausleger, gemeint sind die Fachleute, dass sie unbedingt zu konkreten Historien, ja, ist die Zahl eines Menschen, ist doch ein konkreter historischer Hintergrund, wenn man ihn richtig auflöst.

93:06
In der universitären Bibelwissenschaft ist diese Frage seit über 100 Jahren geklärt. Aber die kriegen das ja nicht mit. Man verachtet ja diese Leute. Man glaubt, dass man von denen nichts lernen kann. Also ist über 100 Jahren klar, was das bedeutet. Nämlich der Ausdruck Cäsar Neron, also Kaiser Nero, hat die Zahl 666. Und das ist ja auch sehr leicht auszurechnen. Im hebräischen Alphabet. Ja, da sagen wieder manche, ja, in welchem Alphabet überhaupt? Ja, natürlich im hebräischen. Ja, natürlich im hebräischen. Lateinisch kann ja jeder Römer. Und viele Römer können auch Griechisch. Aber Hebräisch, das können die Römer in der Regel nicht. Aber in den Gemeinden ist ja ein großer Teil Juden.

94:02
Also selbstverständlich geht es hier um das hebräische Alphabet. Um was denn sonst, ihr Lieben? Allein darüber verirren sich die Leute auf 20 Seiten und schlagen dann doch das griechische Alphabet vor. Aber da gibt es bis heute keinen Namen. Also es ist, lassen wir es mal. Ich will mich da jetzt auch nicht groß dazu äußern. Also das R, Cäsar Neron. Übrigens der Name Nero heißt im hebräischen und im griechischen und auch in anderen Sprachen heißt Neron. Im lateinischen heißt er Nero. Nero ist ja sowieso ein abgekürzter Name. Also im griechischen und im hebräischen heißt Nero Neron. Also Cäsar, R ist ein R, Neron, zwei R.

95:06
Das R hat im hebräischen den Zahlenwert 200. Also in den alten Sprachen, vor allem im hebräischen, griechischen und aber auch im lateinischen, haben die Buchstaben Zahlenwerte. Also im deutschen A ist 1, B ist 2, C ist 3. J wäre 10 und dann 10 Stufen weiter. Dann kommt dann 10, 20, 30 und dann wechselt es in die 100 Schaft. 100, 200, 300. Also beim hebräischen Alphabet geht es bis zum letzten Buchstaben. Der hat die Zahl 400. Also Resch, R ist der drittletzte Buchstabe. Hat die Zahl 200. Zwei R sind hier drin. Cäsar, R, Neron. Sind wir bei 400. Dann K, Käsar. Im hebräischen ein K.

96:00
Hat die Zahl 100. Steht direkt vor dem R. Jetzt sind wir bei 500. Zweimal R, 400. Einmal K, 500. Jetzt zweimal N. Cäsar, N, Neron. Am Anfang und Ende N. Nun hat im hebräischen den Zahlenwert 50. Jetzt sind wir bei 500. Dann das S. Cäsar, Samech. Ist der Buchstabe nach dem Nun. Hat die Zahlenwert 60. Jetzt sind wir bei 660. Und jetzt der einzige Vokal, den man im hebräischen mitzählt. Alle anderen Vokale zählen gar nicht. Das hebräische ist eine reine Konsonantenschrift. Ohne Vokale. Ausnahme ist das O. Bei dem O benutzt man einen Buchstaben, einen Konsonanten. Waf. Und setzt drüber einen Punkt. Das ist dann O.

97:01
Waf, Alef, Bet, Gimmel, Dalet, He, Waf. Sayen, Het. Waf hat den Zahlenwert 6. Also zwei R, 400. Ein K, 500. Zwei N, 600. Ein Samech, S, 660. Und O, 666. Und mit diesem einfachen, schlichten Ergebnis. Eines Menschen, den ja die ersten Leser tatsächlich kennen. Und wo es ja schon auch im 3a darum ging. Also Vers 18 und Vers 3a. Ergänzen sich dermaßen gerne. Und dermaßen gegenseitig. Dass alles andere, ich möchte mich jetzt nicht mehr groß äußern. Das kann man nicht ernst nehmen. Also es geht um Nero. Gut, damit möchte ich jetzt auch schließen. Ich wollte mit dieser Interpretation einmal mit gewichtigen Hinweisen aufzeigen,

98:05
dass die Johannes-Offenbarung konsequent aus der Geschichte, aus der Zeitgeschichte erklärt werden muss und kann. Es wird dadurch alles verständlich. Das heißt gar nicht, dass uns die Johannes-Offenbarung überhaupt nicht mehr angeht. Und dass man Gänsehautprediger braucht. Gar nicht. Sondern wenn uns der Sinn klar wird dieses Kapitels, können wir ihn sinngemäß auf heute übertragen. Und wir können dadurch auch den Ernst der Nachfolge, dass wir mit schweren Nachteilen und bis hin in den Tod rechnen müssen, dass wir uns das eingedenk sein sollen. Wir können nicht Christus nachfolgen und den schweren Nachteilen ausweichen.

99:02
Sind wir dankbar für unsere Zeit? Wir leben in besseren Zeiten wie damals. Aber das kann sich auch schnell ändern. Also ihr Lieben, macht das Beste draus. Prüft alles und behaltet das Gute. Amen.

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Die Apokalypse des Johannes (Teil 10): Offenbarung 13 | 13.15.1

Worthaus Pop-Up – Tübingen: 10. Oktober 2023 von Prof. Dr. Siegfried Zimmer

Daraus sind billige Horrorstreifen gemacht: Ein Monster kriecht aus dem Meer, ein Tier mit sieben Köpfen, das womöglich nicht einmal getötet werden kann. Denn seine »Todeswunde wurde geheilt«. Dann taucht noch ein Drache auf und noch ein Tier. Das 13. Kapitel der Johannesoffenbarung ist Grusel-Vorlage für Apokalypse-Fans. Und entscheidend für das Verständnis der Offenbarung. Aber die Interpretation ist nicht leicht, warnt Siegfried Zimmer, anders als Filme es vermuten lassen. Denn Johannes sagt in seiner Offenbarung nicht direkt, was er meint. Er verwendet eine Bildersprache, die uns heute, Jahrtausende später, fremd ist. So nimmt Siegfried Zimmer sein Publikum mit zurück ins erste Jahrhundert nach Christus und erklärt, wie die Menschen damals Johannes‘ Vision verstanden haben müssen. Er erklärt die Klischees hinter der Apokalypse, das Tier, den Drachen und die Zahl. Er erklärt, warum die Offenbarung aus der Zeitgeschichte verstanden werden muss. Und warum sie uns trotzdem heute noch betrifft.