Das Hohelied der Liebe | 13.14.1
Zwischen dem Buch der Prediger mit all seinen Sprüchen über Alter und Tod und dem gewichtigen Jesajabuch steht eine Schrift, die für die Bibel ungewöhnlich erotisch anmutet, voller Lebenslust und (sexuellem) Verlangen. Es ist das „Lied der Lieder“, wie Luther es übersetzt, das Hohelied. Angelika Berlejung, Professorin für Alttestamentliche Geschichte, erklärt, warum solch ein Buch überhaupt in der Bibel steht, wer es geschrieben haben könnte, was es mit Salomo und uns in der Moderne zu tun haben mag. Und sie öffnet einen Blick auf dieses Buch, der den meisten neu sein dürfte: Als Gegenstück, als Wiedergutmachung geradezu für einige der ersten Texte der Bibel. Denn das Hohelied weist den Weg zurück in die Zeit vor dem Sündenfall. Als Frau und Mann ohne Heiratsdruck und Fortpflanzungsverpflichtung einfach nur voller Freude zusammenlebten.