In der letzten vierten Vorlesung habe ich bereits mit der Hiob-Dichtung begonnen, mit dem Redeteil im Buch Hiob, nämlich mit der Eröffnungsklage Hiob's Kapitel 3. Jetzt wende ich mich dem gesamten Redeteil zu, der ja fast 30 Kapitel umfasst. Natürlich kann ich nicht alle 30 Kapitel ansprechen, sondern ich werde summarische wichtige Züge aus diesem größeren Werk heraus greifen, die, die für die Interpretation entscheidend sind. Zunächst einmal möchte
ich formal die Gliederung dieses Redeteils überblickartig darstellen. Der Redeteil umfasst drei Redegänge. Der erste Redegang geht von Kapitel 4 bis 14, der zweite Redegang von Kapitel 50 bis Kapitel 21 und der dritte Redegang geht von Kapitel 22 bis 27. Nach diesen drei Redegängen erfolgt eine Abschlussklage Hiob's in den Kapiteln 29 bis 30. Ich überspringe das Kapitel 28, ein Lied der Weisheit, das ist ein späterer Eintrag. Also es folgt im ursprünglichen Text die Abschlussklage Kapitel 29 bis 30 und dann in Kapitel 30 erfolgt zunächst ein Reinigungseid,
ich werde es noch erklären, und dann die Herausforderungsrede Hiob's, er fordert Gott zu einem Gespräch heraus. Soweit der Redegang. Jetzt die Art und Weise, wie die drei Freunde mit Hiob reden, unterliegt auch ganz bestimmten Gliederungsprinzipien. Es beginnt immer Eliphas, das ist offensichtlich der Älteste, auch der Gewichtigste. Bildat und Zofa bringen keine Gedanken über Eliphas hinaus, sie variieren ihn nur und wiederholen ihn oder bestärken ihn. Also Eliphas redet im ersten Redegang Kapitel 4 bis 5 und auf diese Rede des Eliphas erfolgt eine
Antwortrede Hiob's, in diesem Fall Kapitel 7 bis 8. Dann redet der zweite Freund Bildat, Kapitel 9, und dann antwortet wieder Hiob Kapitel 10 bis 12 sogar. Also es fängt immer Eliphas an, Hiob antwortet. Bildat redet, Hiob antwortet. Zofa redet und Hiob antwortet. Also Hiob antwortet immer auf jede Rede eines der drei Freunde. Das bedeutet, Hiob redet genauso oft wie die drei Freunde zusammen und er redet sogar wesentlich mehr, weil die Reden des Hiob's sind umfangreicher wie die Reden der Freunde. Also nehmen wir mal den ersten Redegang, da redet Hiob insgesamt
124 Verse, die drei Freunde zusammen reden 86 Verse. Also die drei Freunde zusammen reden nur ungefähr zwei Drittel so viel wie Hiob. Eliphas redet 45 Verse, Bildat 21 Verse und Zofa 20. Man merkt also dem Autor der Hiob-Dichtung kommt es darauf an, dass vor allem Hiob sich aussprechen kann. Auf seinen Reden liegt der Ton. Jetzt in einem nächsten Punkt will ich mal einen knappen Überblick geben über die Entwicklung des Gesprächs zwischen Hiob und den drei Freunden. Von Entwicklung kann man eigentlich nur reden im Blick auf den Tonfall. Im Blick auf den Inhalt gibt es überhaupt
keine Entwicklung. Diese fast 30 Kapitel bleiben immer stehen. Es gibt überhaupt nicht den kleinsten Gesprächsfortschritt. Die Gespräche drehen sich im Kreis. Aber inhaltlich gibt es eine Entwicklung, der Ton wird immer schärfer. Und zwar beginnt es dadurch, dass Hiob sofort in seiner ersten Antwortrede auf Eliphas scharf und ablehnend reagiert. Eliphas in seiner ersten Rede, das ist eine der wichtigsten Reden im ganzen Hiob-Buch, da kommen eigentlich schon alle wesentlichen Gedanken vor. Eliphas in seiner ersten Rede redet ruhig, respektvoll, rücksichtsvoll. Er will Hiob nicht zu nahe treten. Aber Hiob reagiert sofort scharf. Darüber sind die beiden anderen erschrocken und
jetzt nimmt die Schärfe immer mehr zu. Am Ende des Gesprächs ist die Kluft zwischen den beiden Parteien viel größer wie am Anfang. Inhaltlich, wie gesagt, gibt es überhaupt keinen Gesprächsfortschritt. Dann ist noch ein charakteristischer Punkt. Die drei Freunde reden niemals mit Gott direkt, spielt in ihren Reden keine Rolle. Während Hiob manchmal des Öfteren mitten in seinen Gesprächen mit den Freunden sich auf einmal an Gott wendet. Er zieht ihn sozusagen in das Gespräch herein. Und man merkt in diesen Redebeiträgen, die Freunde hören das, was hier mit Gott redet und
reagieren auch darauf. Also man muss sozusagen die Gebete, die Hiob einflechtet, die muss man mitberücksichtigen, wenn man die Reaktion der Freunde verstehen will. Und dann ist auch so, die Verbindung zu Gott entwickelt sich bei Hiob anders als die Verbindung, Gesprächsverbindung zu den drei Freunden. Die Gesprächsverbindung zu den drei Freunden wird immer schlechter und sie bricht am Ende ab. Aber die Gesprächsverbindung zu Gott, obwohl sie wirklich heiß von Hiob mit Anklagen versehen wird, bricht nie ab. Am Ende wendet Hiob sich von den Freunden ab und Gott zu. Die Leser dieser Hiob-Dichtung werden ganz am Ende in Kapitel 31, wenn also Hiob seinen
Reinigungseid vorträgt. Das ist so gemeint. Hiob sagt, falls ich das und das getan haben sollte, dann soll mich das und das treffen. Das ist in der Antike ein Reinigungseid. Also man sagt, also ich habe das nicht gemacht, aber wenn ich jetzt lügen sollte und ich habe das tatsächlich gemacht, dann soll mich das oder jenes treffen. Und wenn es dann nicht eintrifft, ist es sozusagen ein Beweis der Unschuld. Also zu diesem letzten extremen Mittel greift Hiob in Kapitel 31. Und nach dem Reinigungseid fordert er Gott auf, sich ihm zu stellen und mit ihm zu diskutieren. Und alle Leser der Hiob-Dichtung am Ende von Kapitel 31 sind voller Spannung. Wie wird Gott reagieren?
Wird er auf diese Herausforderung Hiob eingehen? Ist sie ihm wichtig genug? Und wie wird Gott auf diese scharfen Anklagen und Unschuldsbeteuerungen reagieren? Also mit dieser spannenden Frage endet der Redeteil in der Hiob-Dichtung. Jetzt will ich in einem nächsten Abschnitt einmal die Position der drei Freunde insgesamt charakterisieren. Die drei Freunde vertreten nämlich die genau gleiche Position. Man kann und muss tatsächlich von der Position der Freunde reden. Das merkt man
schon an der erzählenden Einleitung, mit der der Redeteil beginnt, Hiob 2, 11 bis 13. Martin wird diesen Einstieg in den Redeteil noch einmal vorlesen. Er war ja schon einmal Gegenstand, aber jetzt unter einer anderen Fragestellung. Die drei Freunde Hiob's hörten von all den Bösen, das über ihn gekommen war. Und sie kamen, jeder aus seiner Heimat. Eliphas aus Theman, Bildert aus Schuach und Zofa aus Nama. Sie vereinbarten hinzugehen, um ihm ihre Teilnahme zu bezeigen und um ihn zu trösten. Als sie von fern aufblickten, erkannten sie ihn nicht. Sie schrien auf und weinten. Jeder zerrsch sein Gewand. Sie streuten Asche über ihr Haupt gegen den Himmel. Sie saßen bei ihm auf der Erde sieben Tage und sieben Nächte und keiner sprach ein Wort zu ihm. Denn sie sahen, dass der Schmerz sehr groß war. In diesem erzählenden Einstieg tun die drei Freunde alles
gemeinsam. Es gibt nicht einen einzigen Erzählzug, wo ein Freund irgendwas anders tut als die beiden anderen. Also alle drei Freunde machen sich gemeinsam auf den Weg. Sie unterbrechen ihre Alltagspflichten für mehrere Tage. Als sie Hiob von der Ferne sehen, erkennen sie ihn nicht. Und als sie ihn erkennen, zeigen sie ihr Mitgefühl durch ihr Weinen, das Zerreißen der Kleider und sie streuen Asche auf ihr, ihr Haupt. Und dann schweigen sie mit Hiob alle zusammen sieben Tage und sieben Nächte. Also jeder Erzählzug ist gemeinsam von allen drei. Sie nehmen das Wort
nicht von sich aus. Sie warten ab bis Hiob das Schweigen bricht und erst nach seiner Eröffnungsklage äußern sie sich selber auch. Das wird jetzt auch von ihnen erwartet. Denn wenn sie jetzt weiter schweigen würden, dann wäre das kein Schweigen mehr mit Hiob, sondern ein Schweigen gegen Hiob. Dann merkt man auch die gemeinsame Position der Freunde an der Art, wie Hiob sie behandelt. Schon nach der ersten Rede des Eliphas antwortet Hiob allen drei. Er sagt immer ihr und euch, obwohl doch bis jetzt nur Eliphas geredet hat. Also man merkt, Hiob rechnet nicht damit, dass Bildat oder
Zofa irgendwas anders sagen. Und auch sonst in allen Reden redet Hiob die Freunde immer gemeinsam an oder fast immer. Und es gibt auch niemals den Fall, dass die Freunde sich gegenseitig relativieren oder korrigieren oder kritisieren. Auch nicht. Also von daher kann und muss man sagen, die Freunde vertreten eine einzige Position. Man kann sich fragen, warum lässt dann überhaupt der Autor drei Freunde auftreten? Es ist ja eigentlich egal, wer von den Freunden spricht. Jeder Freund spricht immer als Repräsentant der drei Freunde. Und auch die Sprache, der Stil, das Vokabular ist so ähnlich, gleich, dass man wirklich sagen muss, es ist eigentlich egal, wer spricht. Es gab mal in der
Althäister Wissenschaft den Versuch, unterscheidet der Autor die drei Freunde dem Temperament nach. Das hat man mehrfach untersucht, aber man kam zu keinem Ergebnis. Also auch nicht. Ja, warum lässt er dann überhaupt drei Freunde auftreten? Diese Frage ist auch deshalb interessant, weil im Alten Orient gibt es durchaus mehrere zahlreiche weisheitliche Dialoge oder Streitgespräche. Und bei den Dialogen, wo ein unschuldiger Leidender mit einem Freund spricht, spricht der Leidende immer mit einem Freund, nie mit mehreren. Dass Hiob mit drei Freunden spricht, ist einzigartig. Gibt es keinen anderen Beleg in der altorientalischen Literatur. Also warum? Ja, das kann man nur
vermuten, aber die Vermutung legt sich nahe. Wenn Hiob mit drei Freunden spricht, dann zeigt sich, dass Hiob einer Mehrheit gegenübersteht, dass er einem Konsens gegenübersteht. Und das macht die Einsamkeit Hiobs umso deutlicher. Natürlich kann man auch sagen, mit drei Freunden verlebendigt es sich auch, aber das ist eigentlich nebengeordnet. Was deutlich heraustritt, ist, Hiob ist ein Einzelner und er hat einen breiten Konsens gegen sich. Jetzt in einem nächsten Abschnitt möchte ich mal untersuchen, wie gehen die drei Freunde bei ihrem Tröstungsversuch? Sie wollen
ja für Hiob das Beste. Sie wollen ihn trösten, sie wollen ihm helfen, wollen ihn ermutigen und Hoffnung machen. Wie gehen die Freunde bei ihrem Tröstungsversuch vor? Sie haben nämlich ein bestimmtes Tröstungsmodell und das kann man erkennen und man kann auch die Quellen, aus denen die drei Freunde ihr Tröstungsmodell schöpfen, kann man auch erkennen. Also im Buch, in der Hiob-Dichtung redet ein unschuldig Leidender sehr ausführlich mit seinen Freunden. So etwas gibt es in der Bibel nie wieder, gibt kein anderes Beispiel. Die Hiob-Dichtung ist sehr einzigartig innerhalb der Bibel. Jetzt in der Antike war es durchaus nicht selbstverständlich, dass sich Freunde
einem Leidenden in herzlicher Fürsorge zuwenden. Denn man war in der Antike allgemein der Auffassung, Leiden ist eine Strafe der Götter oder in Israel, Leiden ist eine Strafe Gottes. Die Leidenden galten als Geschlagene der Götter. Deswegen hat man sich eigentlich in der Regel von den Leidenden zurückgezogen und hat sie sozusagen ihrem verdienten Schicksal überlassen. Es gibt zum Beispiel in den Psalmen, den Psalm 88, ein sehr eindrückliches Beispiel, dass auch in Israel, so wie im gesamten Alten Orient, Krankheit als Strafe Gottes galt. In diesem Psalm 88 redet ein Todkranker und wir können sehen,
er leidet unter dem Gefühl von Gott verstoßen zu sein, fast noch mehr wie unter allen körperlichen Schmerzen. Martin wird mal diesen Psalm 88 vorlesen. Wir brauchen ihn vielleicht nicht ganz lesen, er ist sehr lang. Sie werden dann bald merken, welche Betonungen in diesem Psalm enthalten sind. Also Psalm 88. Jahwe, du Gott meiner Rettung, am Tag und in der Nacht schrei' ich vor dir. Lass mein Bittgebet vor dein' Angesicht kommen, neige dein Ohr mein Rufen. Denn mit Leid ist meine Seele gesättigt, mein Leben berührt die toten Welt. Schon zähle ich zu denen, die hinabsteigen
in die Grube, bin wie ein Mensch, in dem keine Kraft mehr ist, ausgestoßen unter den Toten, wie Erschlagene, die im Grab liegen, derer du nicht mehr gedenkst. Abgeschnitten sind sie von deiner Hand. Du brachtest mich in die unterste Grube, in Finsternisse, in Tiefen. Und du, du brachtest mich. Weiter. Auf mir lastet dein Grimm. Auf mir lastet dein Grimm. Mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. Mit all deinen Wogen drückst du mich nieder. Entfernt hast du von mir meine Vertrauten. Und so weiter. Entfernt hast du von mir meine Vertrauten. In diesem Sinne geht es durch den ganzen Psalm 88. Im Blick auf diese antike Realität ist es zu würdigen, dass die
Freunde Hiob nicht sich selbst überlassen, dass sie sich aufmachen, ihre Alltagspflichten unterbrechen, dass sie Hiob trösten wollen. Sie wollen das Beste für Hiob. Sie wollen ihn ermutigen, Hoffnung machen. Und dabei verwenden sie ein bestimmtes Tröstungsmodell. Und zwar wollen sie Hiob, der in schwerem Leid unter einer schweren Last ist und vielleicht auch etwas verwirrt ist, denn durch schweres Leid kann man leicht auch in Verwirrung geraten. Da wollen sie ihm helfen zur Klarheit und sie wollen Hiob drei Dinge klar machen. Erstens einmal die Ursache des Leids. Dieser Punkt ist den Freunden am wichtigsten. Er ist die Basis für alles weitere. Sie sind der
Meinung, dass Leid hauptsächlich in der Schuld des Menschen seine Ursache hat. Und auch im Fall Hiob. Und zweitens sie wollen Hiob klar machen, was man jetzt tun kann im Leid. Nämlich das Beste im Leid ist, ich nehme das Leid an. Ich wende mich noch umso stärker an Gott und wende mich zu ihm in Buße und Umkehr und Beichte. Das ist der Weg, wie man aus dem Leid herauskommt. Und drittens das neue Glück nach dem Leid. Die drei Freunde wollen Hiob Mut machen. Sie sind der Überzeugung,
Gott hält für dich ein neues Glück bereit. Und vor allem im ersten Redegang haben alle drei, Eliphas, Bildat und Zofa, immer wieder Ausblicke in die Zukunft. Nämlich Gott wird die Umkehr und Buße des Menschen nicht verachten. Der umkehrende Mensch darf auf das Erbarmen Gottes hoffen. Also das ist das Tröstungsmodell der Freunde. Jetzt fragen wir uns mal, wo kommt es her? Also die Herkunft des Tröstungsmodells. Das kann man alttestamentlich sehr genau angeben. Das Tröstungsmodell der Freunde hat zwei Quellen. Einmal die sogenannte deuteronomistische Theologie,
ich werde gleich erklären, was das ist. Und zweitens die Prophetie Hesekiels. Hesekiel stand überhaupt der deuteronomistischen Theologie sehr nahe. Gehen wir mal zur deuteronomistischen Theologie. Die deuteronomistische Theologie basiert zunächst einmal auf dem Deuteronomium. Und das ist das fünfte Buch Mose. Es heißt in der Fachwissenschaft Deuteronomium. Und dieses Deuteronomium war mal ursprünglich so eine Art Staatsverfassung in Israel und zwar Unterkönig Josiah. So der Mittelteil von dem Buch Deuteronomium war Unterkönig Josiah 621 vor Christus eine Art Staatsverfassung. Auch Hesekiel sieht diesen König Josiah sehr positiv. Die Hauptpunkte im
Deuteronomium, vor allem in dem alten Mittelteil, sind zwei Punkte. Die Alleinverehrung Jahres und zweitens die Kultzentralisation auf den Tempel in Jerusalem. Keine heiligen Stätten, keine anderen Tempel sind legitim. Bis dorthin gab es einige in Israel. Aber durch das Deuteronomium, Alleinverehrung Gottes und Kultzentralisation im Tempel von Jerusalem. Nach König Josiah kam es aber nach Darstellung der alttestamentlichen Geschichtsquellen zu einem großen Abfall in Israel. Und deswegen gab Gott auch Israel in die Hand seiner Feinde. Die Babylonier kamen und zerstörten Jerusalem 581
und die Oberschicht von Jerusalem wurde deportiert nach Babylonien. Und jetzt beginnt das Exil von 580 bis 530. In diesem Exil entwickelt sich die Theologie des Deuteronomium weiter zur deuteronomistischen Theologie. Das ist sozusagen die zweite Stufe. Die erste Stufe ist die deuteronomische Theologie und die zweite Stufe nach dem Untergang von Jerusalem, vor allem im Exil, aber auch in der frühen nachexilischen Zeit entwickelt sich die deuteronomistische Theologie. Die ist enorm wichtig für die jüdische Bibel. Sie ist im Grunde genommen die einflussreichste theologische Strömung in der jüdischen Bibel. Ich will mal ihr Gedankengut ganz knapp zusammenfassen.
Im Exil haben die deuteronomistischen Theologen die Botschaft der Gerichtsprofeten, also die Botschaft von Amos, von Hosea, von Micha, von Jesaja und Jeremia, haben sie anerkannt als Gottes Wort. Obwohl diese Gerichtsprofeten damals in ihrer Zeit von den dominierenden gesellschaftlichen Gruppen schwer abgelehnt wurden und in Lebensgefahr lebten, aber die deuteronomistische Theologie erkennt ganz klar, die Gerichtsbotschaft der Propheten war berechtigt und ist Gottes Wort. Und deswegen war der Untergang Jerusalems berechtigt. Es war ein Gericht Gottes an uns, das berechtigt war. Daraus entwickelt die deuteronomistische Theologie ein sehr vertieftes Sündenbewusstsein. Die deuteronomistischen Theologen sind sehr selbstkritisch. Sie wissen,
dass Buße und Umkehr das Allerwichtigste ist. Das Wichtigste ist, den Willen Gottes zu tun. Wer den Willen Gottes tut, der lebt in einem Segensbereich. Wer den Willen Gottes nicht tut, der tritt selber aus dem Segensbereich heraus. Und diese Gebote Gottes, also die entsprechend ziemlich der Thora könnte man auch sagen, diese Gebote sind nicht so schwer, dass sie niemand halten kann, sondern am Ende des Deutonomiums in Deut. 28 bis 30 sagt Gott, ich lege euch zwei Möglichkeiten vor, das Leben und den Tod, mein Segen oder mein Unheil. Wenn ihr meinen Willen tut,
werdet ihr gesegnet sein. Und wenn ihr meinen Willen nicht tut, dann werdet ihr selber euer Leben kaputt machen. Ihr tretet dann aus dem Segensbereich heraus und redet euch nicht ein, dass meine Gebote zu schwer wären. Das sind sie nicht. Nämlich die Hauptbotschaft der deuteronomistischen Theologie steht in Deut. 5. Bugmose, Kapitel 30, Vers 11 bis 14. Das ist, kann man sagen, die Zusammenfassung, die praktische Konsequenz der deuteronomistischen Theologie. Martin liest mal diese Verse vor. Also 5. Mose, 30, 11 bis 14. Denn dieses Gebot, auf das ich dich heute verpflichte, geht nicht über deine Kraft und ist nicht fern von dir.
Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest, wer steigt für uns in den Himmel hinauf? Holt es herunter und verkündet es uns, damit wir es halten können. Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du sagen müsstest, wer fährt für uns über das Meer? Holt es herüber und verkündet es uns, damit wir es halten können. Nein, das Wort ist ganz nah bei dir. Es ist in deinem Mund und in deinem Herzen. Du kannst es halten. Ja, also diese Zuversicht und diese praktische Relevanz drückt sich in diesen Versen aus. Diese deuteronomistische Theologie bearbeitet jetzt alle alttestamentlichen Schriften, soweit sie bis dahin vorhanden waren oder in welchem Entwicklungsstadium sie auch waren. Die deuteronomistische Theologie bearbeitet das Buch
Genesis, das Buch Exodus, das Buch Leviticus und das Buch Numeri. Also es bearbeitet das erste, zweite, dritte und vierte Buch Mose. Gibt es eine deuteronomistische Bearbeitung. Dann bearbeitet die deuteronomistische Theologie auch fast alle Prophetenbücher, am stärksten Jeremia. Und die deuteronomistische Theologie entwickelt ein deuteronomistisches Geschichtswerk, das umfasst das Buch Josua, Richter, erster Samuel, zweiter Samuel, erster Könige, zweite Könige. Diese Schriften zusammen bilden das deuteronomistische Geschichtswerk. Da sind zwar ältere Quellen drin, aber das deuteronomistische Geschichtswerk bearbeitet diese Quellen. Und wenn in diesem Geschichtswerk große Führer gestalten, eine große Rede halten, dann ist die Rede immer deuteronomistische Theologie. Oder nehmen wir mal das Tempelweigebet Salamos in erster Könige 8,
ist deuteronomistische Theologie. Also das ganze deuteronomistische Geschichtswerk ist deuteronomistische Theologie. Und die großen Prophetenbücher haben alle eine deuteronomistische Bearbeitung und die vier ersten Mosebücher auch. Das heißt, die deuteronomistische Theologie ist nach dem Exil die einflussreichste theologische Strömung in Israel. Am klarsten zeigt sich das Geschichtsverständnis der deuteronomistischen Theologie im Buch Richter, zum Beispiel in Richter 2, aber auch im gesamten Buch Richter. Und zwar ist dieses Geschichtsmodell hat drei Stufen. Solange ein von Gott eingesetzter Richter in Israel regiert, lebt Israel im Segensbereich.
Aber kaum ist der gesegnete geistvollmächtige Richter gestorben, dann verwildern die Sitten in Israel, Israel fällt vom Glauben ab. Zweitens, weil Israel vom Glauben abgefallen ist, lässt Jahwe sie in die Hand der Feinde gelangen. Es kommen irgendwelche Feinde und erobern Israel. Drittens, wenn aber Israel im Leid sich besinnt und Buße tut und nach Jahwe aufrichtig ruft, dann rettet Jahwe Israel und setzt wieder einen Richter seines Herzens ein. Und jetzt wiederholt sich das Ganze. Solange dieser Richter lebt, lebt Israel im Segen, aber kaum ist dieser Richter
gestorben. Also das sind die drei Stadien des Geschichtsverlaufs. Und man merkt, wie wichtig Buße und Umkehr ist. Das ist der Kern der deutonomistischen Theologie. Ein sehr sensibles Sündenbewusstsein, Gott recht geben, auch in seinen Gerichten und aufrichtig Buße tun, dann wird Gott diese Buße nicht verachten. Die drei Freunde machen nun Folgendes. Sie wenden dieses deutonomistische Geschichtsmodell, das in ihrer Zeit das dominierende Modell war, auf Hiob an. Das ist ein bisschen gewagt, weil ja das Geschichtsmodell der deutonomistischen Theologie auf der Volksebene ist, nicht auf der individuellen Ebene. Es ist also ein Schritt, der im Richter selber ja nicht steht. Auf der anderen Seite kann man das verstehen. Die Ähnlichkeit dieses Geschichtsmodells mit ihrem Tröstungsmodell ist so frappierend,
dass man schon verstehen kann, sie wollen dieses Wort Gottes anwenden. Jetzt gibt es noch eine zweite Quelle für das Tröstungsmodell und das ist die Prophetie Hesekiels. Hesekiel war in der nachexilischen Zeit, in der die Hirobdichtung geschrieben wurde, das werde ich später dann noch erklären, Entstehungsgeschichte des Hierbuchs. Also Hesekiel war in der Exilszeit sehr wichtig. Er hat auch in der Exilszeit gesagt, wenn ihr Israeliten das Exil als Gericht Gottes akzeptiert, ihr seid ja wirklich in den Jahren davor ist Israel vom Glauben abgefallen, also hat Gott ähnlich wie es deutonomistische Theologie, die hängen auch eng zusammen, euch ins Exil geführt, aber wenn ihr
dieses Gericht annimmt und aufrichtig Buße tut und umkehrt, wird Gott euch aus diesem Exil wieder herausführen zurück nach Jerusalem, der Tempel wird wieder aufgebaut und dann kann es wieder losgehen. Und so kam es tatsächlich auch. Diese Prophetie des Hesekiel war Jahrzehnte älter und ist tatsächlich so eingetreten und das gab gerade dem Hesekiel eine enorme Autorität in der nachexilischen Zeit. Und man kann sagen, in dieser Prophetie Hesekiel steckt ein Wiedergutmachung oder ein Wiederherstellungsprogramm. Das ist sehr ähnlich, nämlich wenn ihr im Gericht das Gericht anerkennt und aufrichtig Buße tut, wird Gott euch wieder da herausführen. Also das steht auch im
Hintergrund. Deswegen kann man den drei Freunden nicht so schnell einen Vorwurf machen. Das ist ja sogar Gottes Wort, wie es schon in der Tat eingetroffen ist. Also wir basieren auf Gottes Wort, wie es sich schon mal erfüllt hat. Und dann kommt noch ein anderer wichtiger Punkt hinzu. Bei Hesekiel, nämlich in Hesekiel 33, 1 bis 9 und in Hesekiel 3, 16 bis 21 kommt ein ganz neuer Begriff auf zum ersten Mal, nämlich das Wächteramt. Jahwe beruft Hesekiel zum Wächter über Israel. Und es ist so gemeint, Hesekiel rüttle Israel auf, wecke es auf aus ihrem Schlaf. So wie der Wächter,
gab ja früher richtige Wächter, die dann auch das Horn geblasen haben und so zum Aufwachen, beigetragen haben. Also wie der Wächter die Menschen vom Schlaf aufweckt, so wecke du als Wächter Israel auf. Und da in diesen Versen wird auch deutlich, das musst du dann schon auch mit scharfen Worten tun, weil die Schlafen, die pennen ziemlich tief. Und in Hesekiel 3, 17 heißt es zum Beispiel, und wenn du ein Wort von mir bekommst, von mir Jahwe, dann gebe es so an Israel weiter. Und Eliphaz und die zwei Freunde fühlen sich als Wächter, auch gegenüber Hio. Sie wollen ihn aus dem Schlaf herausrütteln. Und Eliphaz sagt sogar in Kapitel 4, dass er ein Wort von Gott bekommen
hat. Also er beruft sich auf eine direkte Gotteserfahrung, auf eine Transzendenzerfahrung, genauso wie in Hesekiel 3,17, wenn du ein Wort von mir bekommst, gebe es so scharf und ohne Abflachung an Israel weiter. Das erklärt auch, dass die drei Freunde so eine Ausdauer haben, 30 Kapitel lang. Also alle Weisheitsdialoge und Streitgespräche, die wir aus dem alten Orient kennen, die haben vielleicht fünf Kapitelumfang oder zehn, vielleicht mal zwölf, aber das sind 30 Kapitel. Und sie kommen ja inhaltlich gar nicht weiter. Und trotzdem bleiben die so zäh dran. Sie fühlen sich eben als Wächter von Gott bestellt und sie geben nicht auf. Vielleicht kann man doch
noch diesen Sturkopf, diesen Verstockten, je sturer sich Hio stellt, desto sicherer werden die Freunde. Also den kann man nur noch mit ganz scharfer Lanze erreichen. Und wenn wir Hio retten wollen, dann müssen wir kompromisslos ihn warnen und anklagen. Also das sind die Quellen des Tröstungsmodells. Bei Hesekiel war es allerdings so, diese Abfallgeschichte vor dem Exil, die dann zum Exil geführt hat, da hat Hesekiel die Sünden Israels sehr genau benannt. Nämlich zum Beispiel Zins nehmen von den eigenen Volksgenossen oder Tagelöhner oder einfach schutzlose Menschen schamlos ausnutzen. Also in diesen Gerichtsworten des Hesekiel werden die Sünden genau benannt.
Aber die Freunde können die Sünden Hiops nur postulieren. Sie können sie nicht genau nennen, sie behaupten es nur. Deswegen könnte man fragen, wäre Hesekiel selber einverstanden, wenn er gesehen hätte, wie die drei Freunde sein Wiederherstellungsmodell auf Hiop anwenden? Diese Frage kann natürlich niemand beantworten. Ich vermute aber eher nein, weil eben Hiop sehr genau eine Detailanalyse bieten konnte und das können die drei Freunde nicht. Jetzt will ich in einem nächsten Abschnitt noch eine Stufe grundsätzlicher werden. Dann können wir daran gehen, die Streitgespräche zu verstehen. Diese Hintergrundsinformationen sind sehr wichtig, um wirklich
ermessen zu können, was hier abläuft. Gehen wir mal überhaupt zu den theologischen Grundüberzeugungen der Freunde. Sie haben natürlich die israelitische damalige Theologie inhaliert, sie vertreten die damalige israelitische Theologie. Also sie sind nicht drei Privatpersonen, sondern der Autor sieht in ihnen einen Stand, nämlich der Stand der Weisheitslehrer. Und die theologischen Grundüberzeugungen der drei Freunde kann man aus ihren Reden sehr deutlich erkennen. Die bilden sozusagen den Gesamtrahmen, in dem auch das Tröstungsmodell dann seinen Ort hat. Diese fünf Grundüberzeugungen, die man nennen kann, will ich mal knapp formulieren. Die drei Freunde gehen davon aus,
dass in allem Handeln Gottes Gott sich selber treu bleibt. Gott bleibt sich in allem Handeln treu. Oder man könnte auch sagen, Gott bleibt immer seinem Wesen treu. Auch in den Handlungen, die uns völlig fremd sind und die wir nicht verstehen können, bleibt er seinem Wesen treu. Das ist so die grundlegende Überzeugung. Die zweite Überzeugung lautet, kein Mensch ist ohne Sünde. Und außerdem, weil der Mensch der Vergänglichkeit unterliegt, hat er auch eine Reihe kreatürlicher Schwächen und Begrenzungen. Und auch deshalb kann er Gott in seiner Weisheit und in seiner Weltordnung nicht verstehen. Nur insoweit, als Gott sich offenbart. Aber darüber hinaus bleibt vieles verborgen. Zwischen Gott und dem Menschen klafft ein ungeheurer Abstand. Drittens,
der Mensch ist Gott gegenüber verantwortlich. Und Gott, der Schöpfer der Menschen, ist auch der Richter der Menschen. Und auch dieses richterliche Handeln Gottes ist dort verborgen, wenn Gott nicht etwas Bestimmtes offenbart. Außerhalb der Offenbarung bleibt aber sehr viel verborgen. Viertens, das Glück und der Erfolg der Menschen, die Unrecht tun und Gottes Willen verachten, ist ein Scheinerfolg. Der hält nicht an. Wir lassen uns von diesem Scheinerfolg nicht blenden. Das Gerichtshandeln Gottes wird sie früher oder später einholen. Und der fünfte Punkt in ihren
Grundüberzeugungen lautet, alles Leiden hat mit Gott zu tun. Wenn ein Leiden über den Menschen kommt, hat Gott das bedacht. Er hat mit diesem Menschen etwas vor. Das sind die drei Grundüberzeugungen der Freunde. Und man muss sagen, diese fünf Grundüberzeugungen sind durch und durch biblisch. Es gibt hunderte von biblischen Aussagen, auch im Neuen Testament, die das völlig unterstützen. Und wir werden auch sehen, Hiob selber teilt diese fünf Grundüberzeugungen. Er hat sie auch. Jetzt treten wir an die Interpretation der Gespräche heran. Erster Gesichtspunkt. Wie
reagiert Hiob auf die Tröstungsversuche der Freunde? Wie reagiert er darauf? Ja, das ist ganz eindeutig. Der Autor, man merkt richtig, also nichts ist ihm eigentlich so wichtig, als eindeutig glasklar herauszustellen, wie Hiob reagiert. Also, Hiob reagiert verblüffend eindeutig. Und deswegen, weil diese Eindeutigkeit so herausgestrichen wird, ist sie auch der Schlüssel der Interpretation. Wir müssen also von der Frage ausgehen, wie reagiert eigentlich Hiob auf die Freunde? Man kann sagen, das hat vier Merkmale. Die Reaktion Hiob's kann man in vier Merkmalen prägnant
zusammenfassen. Erstes Merkmal, Hiob reagiert sofort vom ersten Satz an schneidenscharf. Also, die Schärfe geht von Hiob aus. Eliphas war sehr zurückhaltend. Er wollte Hiob nicht zu nahe treten, aber Hiob knallhart. Er fühlt sich von den Freunden enttäuscht, verraten, misshandelt, gedemütigt und verhöhnt. Zweites Merkmal der Reaktion Hiob's, Hiob hält diese Reaktion von der ersten Rede bis zur letzten Rede hundertprozentig durch. Also, er schwankt in dieser Reaktion überhaupt nicht. Gott gegenüber unterliegt er Schwankungen, die werde ich bei Ihren nächsten Vorlesungen behandeln. Aber den Freunden gegenüber unterliegt er keinen Schwankungen. Hiob gibt den Freunden in den ganzen 30 Kapiteln nicht einen einzigen Millimeter nach.
Das dritte Merkmal ist, Hiob geht auf die theologischen Argumente, auf die theologischen Grundüberzeugungen der Freunde gar nicht näher ein. Es gibt kaum Bezugnahmen darauf und nur ganz knappe. Und das vierte Merkmal ist, Hiob greift seinerseits die Freunde an. Er droht ihnen, dass Gott sie streng bestrafen wird und er kündigt ihnen das Gericht Gottes an. Also diese Reaktion des Hiob, die muss irgendwie Gründe haben, sie ist dermaßen glasklar in diesen Reden zum Ausdruck gebracht. Ich will mal an einigen Einzelzitaten, man könnte aber viel, viel mehr bringen, mal ein
bisschen deutlich machen, mit welcher Härte Hiob auf seine Freunde reagiert. Martin wird mal so sieben, acht Zitate, die ich da rausgesucht habe, wie gesagt, es gibt viel mehr, wird sie uns mal vortragen. Meine Freunde haben sich als treulos erwiesen, Hiob 6, Vers 15. Ihr seid ein Nichts für mich geworden, 6, 21. Hiob ist von ihnen so enttäuscht, wie die durstigen Menschen einer Karawane, die ein Bachbett finden, in dem kein Wasser fließt. Hiob 6, 15 bis 21. Wahrhaftig, ihr seid die Rechten und mit euch wird die Weisheit sterben, Hiob 12, Vers 2. Ihr kleistert mit Lügen und Fuscherste seid ihr alle, Hiob 13, Vers 4. Eure Sprüche sind Sprüche in Asche, eure Schilder sind Schanzen aus Lehm,
Hiob 13, Vers 12. Leidige Tröster seid ihr alle, Hiob 16, Vers 2. Wie lange wollt ihr mein Herz noch betrüben und mich mit euren Reden quälen? Schon zehnfach habt ihr mich geschmäht, ihr schämt euch nicht, mir wehzutun, Hiob 19, Vers 2 und 3. Warum verfolgt ihr mich? Ihr werdet nicht satt, mich zu zerfleischen, Hiob 19, 22. Fern sei es von mir, euch Recht zu geben, Hiob 27, 5. Stünde es gut um euch, wenn er euch erforschen würde? Oder wollt ihr ihn täuschen, wie man Menschen täuscht? Strenge richten wird er euch, wenn er sich erhebt, wird euch dann nicht die Angst packen, sein Schrecken plötzlich auf euch fallen, Hiob 13, 9 bis 10. Fürchtet für euch selbst das Schwert,
denn Zorn kommt über die Schuldigen, damit ihr wisst, es gibt noch ein Gericht, Hiob 19, 29. Ja, das waren ein paar Beispiele für O-Ton, Hiob. Jetzt kommt die entscheidende Frage, warum reagiert Hiob auf diese Weise? Warum? Mit dieser Frage, warum geht Hiob auf die theologischen Argumente der Freunde kaum ein? Und warum lässt er sich von seinen Freunden in keiner Weise trösten? Mit dieser Frage berühren wir des Pudels Kern. Der Grund, warum Hiob so reagiert, kann man eindeutig erkennen. Der Grund lautet, die Freunde ergreifen gegenüber Hiob die Partei Gottes. Das
ist der Grund. Die Freunde ergreifen gegenüber Hiob die Partei Gottes. Hiob hatte gehofft, sie werden sich auf seine Seite stellen, sich mit ihm solidarisieren, mit ihm gemeinsam klagen. Sie hätten sich seiner erbarmen müssen, gerade weil er ein verfolgter und geschlagener Gottes ist. Dass sie das nicht getan haben, das hält er ihnen vor. Er sagt zum Beispiel, Zitat, ihr habt euch heil und heimlich und hinterhältig auf seine Seite gestellt. Hiob 13, Vers 10. Oder wendet euch doch
zu mir, dann werdet ihr euch entsetzen und die Hand auf euren Mund legen. Hier 21, Vers 5. Also, statt auf die Seite Hiob's wenden sich die Freunde auf die Seite Gottes. Sie reden und sie denken für Gott statt für Hiob. Sie meinen, sie müssten Gott in Schutz nehmen gegenüber den Anklagen des Hiob. Sie müssten für Gott antworten und sie müssten das weg erklären, was Hiob Gott vorwirft. Ja, aber Hiobs Klagen, die nehmen sie nicht an, die lassen sie nicht zu. Hiob fühlt sich von Gott und von seinen Freunden verraten. Die Freunde bekennen Gott und verleugnen Hiob. Wenn sie das
machen, dann sollen sie wenigstens ihren Mund halten, das wäre dann besser. Wer sich nicht mit den Leitenden solidarisiert, kann sie auch nicht trösten. Also, es sind gar nicht im Entscheidenden die inhaltlichen Fragen, die die beiden Gesprächsparteien auseinanderreißen. Das Schlimme liegt nicht auf der Lehrebene, denn Hiob sagt an mehreren Stellen, ich kenne die Weisheit der Väter auch. Ich bin genauso von der israelitischen Tradition geprägt wie ihr und die Offenbarung Gottes, die in Israel geschehen und verschriftlicht ist, die kenne ich genauso wie
ihr. Und Hiob in zwei Zitaten führt das noch weiter aus. Martin wird mal zwei längere Zitate aus diesem Gesprächsgang vorlesen. Das alles hat auch mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und sich gemerkt. So viel wie ihr wisst, weiß ich auch. Ich stehe nicht hinter euch zurück. Hiob 13, 1 und 2. Auch ich könnte reden wie ihr. Werd ihr an meiner Stelle, könnte ich ähnliche Worte gegen euch finden und könnte den Kopf über euch schütteln. Ich könnte euch mit dem Mundmut zusprechen und würde den Trost der Lippen nicht zurückhalten. Hiob 16, 4 und 5. Ja, also diese Zitate zeigen, inhaltlich in den theologischen Grundüberzeugungen gibt es eigentlich gar keinen Unterschied zwischen
Hiob und den Freunden. Die Katastrophe oder der Zerbruch kommt nicht auf der Lehrebene zustande, sondern mehr auf der menschlich-psychologischen kommunikativen Ebene. Allerdings, ein lehrmäßiger Unterschied bricht auf während der ganzen Gespräche und dieser eine lehrmässige Differenz erweist sich als sehr brisant und heikel. Es berührt aber nicht die theologischen Grundüberzeugungen, da sind sich beide Seiten einig, sondern diese Differenz bricht auf in den praktischen Konsequenzen, die man aus diesen gemeinsamen Grundüberzeugungen zieht. In diesen praktischen Konsequenzen kommt es zu einer großen Differenz. Einig sind sich beide Parteien darin,
dass alles Leiden mit Gott zu tun hat. Das ist unbestritten. Und das, wenn ein Leiden über einen Menschen kommt, sich Gottes überlegt hat. Er macht es nicht gedankenlos. Das ist völlig klar. Diese gemeinsame Grundüberzeugung ist beiden Seiten so gewiss, dass sie niemals diskutiert wird. Über den Punkt diskutieren sie gar nicht, der ist für beide Seiten selbstverständlich. Aber die Freunde ziehen aus der gemeinsamen Überzeugung folgende praktische Konsequenz. Zunächst nur vorsichtig, aber dann mit der Sturheit von Hiob immer deutlicher und immer klarer. Die Sünde, die Schuld Hiobs ist die Ursache seines Leids, ganz klar. Und die Freunde interpretieren dieses Leid letztlich
positiv, nämlich als Gelegenheit und Beweggrund zur Umkehr und Buße. Und das lehnt Hiob radikal ab. Er lehnt jede positive Deutung seines Leids ab und er ist sich dessen gewiss, dass er am Ausmaß dieses Leids völlig unschuldig ist. So viel schlimmer ist er auch nicht wie andere Leute, dass er 20 mal mehr leiden muss wie andere. Also darin ist sich Hiob ganz gewiss. Und diese Gewissheit wieder können die anderen nur als gotteslästerlich empfinden. Es ist so, dass die Freunde von ihrer Gewissensprägung und ihren theologischen Überzeugungen her Hiob nicht mehr
empathisch mitempfinden können. Sie können nicht mehr innerlich mitvollziehen, wie irritiert Hiob im Blick auf Gott ist. Das Ausmaß seiner Irritation können sie nicht mitempfinden. Warum nicht? Das liegt auf der menschlich kommunikativen Ebene, nämlich Hiob befindet sich in einer ganz anderen Situation wie die drei Freunde. Wenn Hiob in der Situation der Freunde wäre, könnte er eigentlich die gleichen Worte und die gleichen Trostmodelle, kennt er auch. Hiob ist gar nicht grundsätzlich gegen das Tröstungsmodell der Freunde, sondern er lehnt es nur ab, dass der erste Punkt, Schuld ist der Grund des Leids, auf ihn nicht angewendet werden kann. Der erste Punkt kann auf ihn und
auf viele andere Menschen nicht angewendet werden. Der Unterschied zwischen Hiob und den Freunden ist der Unterschied zwischen dem Betroffenen vom Leid und den Nicht-Betroffenen. Das ist natürlich ein tiefer Unterschied. Wobei man sagen muss, der Betroffene kann sich auch täuschen. So einfach ist es nicht, dass man sagen kann, ich bin der Betroffene, also habe ich recht. Nein, Betroffenheit garantiert noch keine Wahrheit. Und deswegen widerstehen die Freunde der billigen Lösung, Hiob nach dem Mund zu reden. Ja, das machen sie nicht. Aber hier ist sich dessen Gewiss, wenn ihr in meiner Lage wärt, dann würdet ihr ganz anders reden. Dann würdet ihr spüren am
eigenen Leib, dass eure theologischen Überzeugungen euch nicht mehr helfen. Die greifen nicht mehr. Ihr würdet spüren, dass es eine Frechheit ist, wenn man aus dem Leid auf Schuld zurückschließt. Aber diese Unschuldsgewissheit und diese Anklagen Gottes können die Freunde wiederum nur als Gotteslästerung empfinden. Der Appell Hiob's, wendet euch zu mir, denn hören sie nicht. Sie sind gegen diesen Appell abgeschirmt. Man muss allerdings sagen, zugunsten der Freunde, die Gotteserfahrung, die in Hiob zum Ausdruck kommt, hat es bisher so in Israel noch nicht gegeben. Sie ist auf jeden Fall so nie zum Ausdruck gebracht worden. Und wir dürfen ziemlich sicher
annehmen, dass Hiob unter den Lesern der Hiob-Dichtung kaum Zustimmung gefunden haben wird. Deswegen ist es sehr erstaunlich, dass diese Dichtung den Weg in die Heilige Schrift gefunden hat. Nämlich in der Antike hat man Leute nicht gern, die so Eigenbrödler sind, die die allgemeinen feststehenden Erkenntnisse und Traditionen ablehnen. Diese halbstarrigen, sturen Eigenbrödler, die sieht man als gefährlich an. Denn antike Gesellschaften sind traditionsgeleitete Gesellschaften. Wer die gemeinsamen Traditionen ablehnt, wer sich nicht in die gemeinsamen Werte integrieren lässt, das ist ein ganz tiefer Störfink. Wer sich nicht sagen lässt, der ist eine Belastung für die
Gemeinschaft. Also so muss man den Freunden auch Gerechtigkeit widerfahren lassen. Wir können die Hiob-Dichtung nur verstehen, wenn wir den Freunden Gerechtigkeit widerfahren lassen. Sie waren völlig aufrichtig, ohne Zweifel, alle drei. Sie wollten für Hiob das Beste. Aber mit diesem Ausbruch kamen sie nicht klar. Auch wir heute müssen sehr vorsichtig sein, wie wir reagieren. Wenn unsere derzeitige Lebenssituation eher den der Freunde entspricht und weniger der Situation von Hiob, können wir über die Freunde nicht so urteilen wie Hiob. Das darf nur er. Also wir müssen
vorsichtig sein. Aber sehr aufschlussreich ist zum Schluss, wie Gott die Freunde beurteilt. Gott hat ja die ganze Zeit geschwiegen. Er hat Hiob ausreden lassen und er hat die Freunde ausreden lassen. Also er greift nicht zu früh ein. Er reagiert nicht auf so ein paar Zitate oder so. Nein, die Antwort Gottes, die wir in Hiob 42, 7 bis 9, die Beurteilung der Freunde durch Gott, ist ein gediegenes Gesamturteil durch Gott. Und dieses Gesamturteil gehört mit zu den Höhepunkten der Hiob-Dichtung. Martin wird dieses Schlussurteil Gottes, Hiob 42, 7 bis 9, nun vorlesen. Als nun Jahwe diese Worte
mit Hiob geredet hatte, sprach er zu Eliphas von Themann. Mein Zorn ist entbrannt über dich und über deine beiden Freunde, denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. So nehmt euch nun sieben junge Stiere und sieben Widder und geht hin zu meinem Knecht Hiob und opfert Brandopfer für euch. Aber mein Knecht Hiob soll für euch bitten, denn ihn will ich erhören, dass ich euch nichts Schlimmes antue, denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. Da gingen hin Eliphas von Themann, Bildert von Schuach und Zofa von Naama und Taten, wie Jahwe ihnen gesagt hatte. Und Jahwe, erhörte Hiob. Das ist das Schlussurteil. Mit diesen Versen endet die Hiob-Dichtung. Der Zorn Gottes entbrannt nicht über den Ankläger Hiob, sondern über die Verteidiger,
die drei Freunde. Gott gibt nicht Hiob teilweise recht und den Freunden auch teilweise recht. Nein, Gott gibt Hiob ganz recht und den Freunden ganz unrecht. Er sagt zweimal, ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob. Er nennt Hiob meinen Knecht, das größte Kompliment, das es in der hebräischen Sprache gibt. Knecht Gottes ist nur Abraham, Mose, David und die Propheten. Die allein heißen Knecht Gottes. Und Hiob nennt ihn zweimal Knecht Gottes. Und Gott nennt ihn zweimal mein Knecht. Und er sagt, Hiob hat recht von mir geredet. Wahnsinn. Ich will mal ein bisschen
zitieren, was Hiob alles Gott vorgeworfen hat. Er hat zunächst mal seine eigene Geburt verflucht. Damit hat er sein ganzes Dasein verflucht. Er hat sich selbst verflucht und eigentlich indirekt den, der ihn geschaffen hat. Und dann in diesen scharfen Gottklagen in der zweiten und dritten Antwortrede, die Antwortrede auf Bildat und die Antwortrede auf Zofa, in 9 bis 10 und 12 bis 14, 9 bis 10 und 12 bis 14, das sind die beiden Antwortreden Hiob auf Bildat und Zofa. Das ist so das Schärfste, was man sich denken kann. Die Worte der Freunde haben einen erheblichen
Tiefgang und sie eignen sich in vielfacher Hinsicht für die Liturgie eines kirchlichen Gottesdienstes. Das kann man von den Worten Hiob wirklich nicht sagen. Hiob sagt in 9 bis 10, Gott, du bist ein Tyrann. Du bist kein würdevoller Schöpfer. Du schlägst sinnlos das kaputt, was du selbst geschaffen hast. Hast du wirklich nicht mehr zu tun als Schöpfer, als deine Giftpfeile auf die Elenden dieser Erde zu schicken? Geld, da hast du Fantasie. Also Gott, du bist von einem Verbrecher nicht zu unterscheiden. Kurz gesagt, du bist ein Schuft. Das sagt Hiob in 9 bis 10. Und in 12 bis 14 klagt er ihn an. Welchen Grund hast du wirklich, mir so ein Leid zuzufügen? Ja,
es gibt doch keinen anständigen Grund. Ja, und dann merkt man, dass eben für Hiob Gott verdunkelt war. Für die Freunde war völlig klar, Gott ist ein guter Gott. Gott ist für mich da. Aber dadurch, dass Hiob das unschuldige Leid auf dem unschuldigen Leid beherrt, das verdunkelt sein Gottesbild. Vielleicht ist Gott für euch ein guter Gott, für mich aber nicht. In mehreren Stellen klagt Hiob Gott an, du bist mein Feind. Du bist mein Feind. Du hast keinen anständigen Grund. Der Grund meines Leidens ist ein Unrecht von dir. Ein Unrecht ist der Grund für mein Leiden. Das ist so die Botschaft des Hiob. Und zu dieser Botschaft sagt Gott, hat er ganz richtig gesagt, Schwerleitende
dürfen das tun. Ja, und jetzt erspart Gott den drei Freunden nicht, dass sie ein Opfer bringen müssen. Und was für eins, sieben Jungstiere und sieben Witter. Also es ist ein kolossales Opfer. Und dieses Opfer allein reicht nicht. Sie brauchen auch die Fürbitte Hiob's, damit ich euch nicht noch was Schlimmeres tue. Und damit ist ja klar, eigentlich müsste ich euch was Schlimmeres tun. Also Gott erspart den Freunden nicht die Demütigung, dass sie nach dem Opfer auch noch zu Hiob hingehen müssen und ihn um seine Fürbitte bitten müssen. Und der letzte Satz in dieser
Hiob-Dichtung heißt, und Gott nahm die Fürbitte Hiob's an. Dieser Satz hat mehrere Informationen in sich. Erstens einmal, Hiob hat tatsächlich Fürbitte geleistet für die Freunde. Nach so einem Streitgespräch von solcher Härte heißt es schon einiges. Zweitens, Gott nahm tatsächlich die Fürbitte Hiob's an und bekräftigt nochmal seine hohe Meinung von Hiob. Und drittens, am Ende sind sowohl die drei Freunde als auch Hiob von Gottes Vergebung umfangen und getragen. Man muss
bei dieser Antwort Gottes auch Folgendes berücksichtigen. Gott gibt zwar Hiob ganz recht und den Freunden ganz unrecht. Also in dieser Hinsicht lässt das Urteil Gottes nichts an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Aber Gott sagt nicht genauer, warum und inwiefern das Reden der drei Freunde nicht recht war. Das sagt er nicht. Also wir haben nur einen Gesamtbefund, aber keine Detailanalyse. Damit macht der Autor dieser Hiob-Dichtung es dem Leser nicht leicht. Der Leser muss sich jetzt selber überlegen, inwiefern war denn das Unrecht, was diese Verteidiger
Gottes gesagt haben. Nach dem, was ich am Anfang ausgeführt habe, kann das eigentlich nur bedeuten, das Unrecht der drei Freunde liegt einmal in der Leerdifferenz, die als einzige, aber sehr brisante, aufgebrochen ist. Nämlich in den theologischen Grundlagen der Freunde bleibt kein Raum für unschuldiges Leid. Aber Hiob sieht aus den gleichen Grundlagen die Konsequenz, es ist Raum für unschuldiges Leid. Also in diesem klaren Unterschied haben offensichtlich die Freunde Unrecht. Nämlich es gibt tatsächlich unschuldiges Leid mit all den theologischen Konsequenzen, die daraus folgen. Und zweitens in diesem kommunikativen Unterschied, die drei Freunde sind in einer völlig anderen
Situation wie Hiob, dass sie sich auf die Seite Gottes stellen, das ist ihre Sünde. Und das zeigt, wir können niemals Schwerleidende im Namen Gottes anpredigen, sondern unsere Seite, unser Platz ist nicht auf der Seite Gottes, der steht uns nicht zu. Unser Platz ist auf der Seite der Leidenden. Man kann eine biblische Botschaft nicht gegen Leidende richten. Karl Barth hat einmal gesagt, wenn ein Mensch sich auf die Seite Gottes zu stellen glaubt und so an Leidende herantritt, dann hat er Unrecht,
selbst wenn er Recht hat. Und wenn ein Mensch die biblische Wahrheit gegen einen Schwerleidenden richtet, dann sagt er im Ton der Wahrheit die Unwahrheit.
Warum Hiob sich von seinen Freunden nicht trösten lässt – Hiob Vorlesung Teil 5 | 10.11.1
Hiob gerät unschuldig in größte Not – und schreit Gott seine Verzweiflung entgegen. Knapp 30 Kapitel lang. Seine Klage wechselt sich ab mit den Reden seiner Freunde. Sie suchen die Schuld für sein Leid bei ihm. Und Hiob antwortet immer schärfer. Die Freunde reden mit ihm. Hiob redet mit Gott. Die Freunde geben ihm die Schuld. Und das steigert Hiobs Einsamkeit und Verzweiflung ins Unerträgliche.
Heute würde es kaum ein guter Freund wagen, einem Menschen in Not selbst die Schuld zu geben. Hatte Hiob schlechte Freunde? Siegfried Zimmer erklärt in diesem fünften Vortrag der Hiob-Reihe die Mentalität der Antike. Leiden – so war man damals überzeugt – ist eine Strafe Gottes. Entweder für die Taten der Leidenden selbst oder für die Taten ihrer Vorfahren. Hiob dagegen ist unerhört überzeugt von seiner Unschuld. Was er ausspricht, dürfte in der Antike für Aufruhr und Empörung gesorgt haben. Umso erstaunlicher, betont Zimmer, dass es diese Geschichte in die Bibel geschafft hat. Und noch erstaunlicher ist wohl, wie Gott in dieser Geschichte auf Hiobs Anklage reagiert. Es ist eine bedeutsame Botschaft, die auch wir modernen Menschen uns ganz genau anhören sollten.
Dieser Vortrag gehört zu der 10-teilige Hiob-Vorlesung von Prof. Dr. Siegfried Zimmer, die durch die Lesung des gesamten Hiobbuchs als Hiobnovelle (11.5.1) und Hiobdichtung (11.5.2) ergänzt wird.