Eugen Drewermann
Eugen Drewermann studierte Philosophie in Münster und Katholische Theologie in Paderborn. Nach seiner Weihe zum Priester ließ er sich 1968 in Neopsychoanalyse ausbilden und habilitierte 1978 mit der Arbeit »Strukturen des Bösen« in katholischer Theologie. Aufgrund eines Streits über das rechte Glaubensverständnis, Fragen der Moraltheologie und der Bibelauslegung, wurde ihm 1991 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen und 1992 wurde er vom Priesteramt suspendiert.
Als Vertreter der tiefenpsychologischen Exegese ist Eugen Drewermann heute einer der bekanntesten und meist gelesensten Theologen im deutschsprachigen Raum. Im Dialog mit den Human- und Naturwissenschaften setzt er sich mit den Grundfragen des Menschen, den Gründen und Abgründen der menschlichen Seele und den Spuren des »Göttlichen« auseinander. Er votiert für ein offenes, modernes Christentum, indem er leidenschaftlich nach dem Authentischen an der Botschaft von Jesus aus Nazareth, dem Normativen und Maßgebenden fragt – unabhängig was kirchliche und gesellschaftliche Traditionen aus dieser Botschaft gemacht haben.