Jesus und die blutende Frau (Mk 5, 25–34) | 9.5.2
Jesus hatte kein Problem mit Frauen. Das kann ruhig mal so betont werden. Er sprach mit ihnen, er lehrte sie, er ließ sich sogar von ihnen berühren. Das war nicht selbstverständlich in einer Zeit und einer Kultur, in der Frauen jeden Monat ein paar Tage lang als unrein galten. Kaum eine Erzählung in der Bibel beschreibt Jesu Beziehung zu Frauen deutlicher als die Geschichte von der blutenden Frau. Zwölf Jahre lang war sie schon unrein, sie durfte nicht in die Synagoge, auf keinem Tier reiten, mit keinem Mann schlafen, konnte daher keine Kinder bekommen. Ein Mensch also, der in der damaligen Zeit als wertlos galt. Und dann hört sie von einem, der ihr helfen kann. Aber wie kann eine Frau, die keinen Platz unter Menschen hat, auf Hilfe hoffen von einem, um den sich Menschenmassen drängen? Siegfried Zimmer erzählt diese Geschichte mit all ihren kulturellen und historischen Einzelheiten, und er zeigt, dass Jesus die Frau zum Schluss nicht nur heilt, sondern ihr noch etwas viel Kostbareres schenkt. Ein Geschenk nicht nur für die Frauen dieser Welt.