Jetzt kommt der zweite Sendbrief, der Sendbrief an Smirna. Dieser Sendbrief ist der kürzeste Sendbrief. Er hat nur vier Verse, Offenbarung 2, 8 bis 11, 8, 9, 10, 11, vier Verse. Und er ist auch insofern etwas Besonderes. Nur in Smirna und in Philadelphia gibt es überhaupt keinen Tadel. Also das sind die beiden Gemeinden, die am besten wegkommen. Die beiden Gemeinden, die am schlechtesten wegkommen, sind Sardes und Laodicea. Laodicea kriegt überhaupt kein Lob. Und Sardes, da wird eine Untergruppe einer Gemeinde, der Gemeinde gelobt, aber nicht
die ganze Gemeinde. Bei Laodicea will ich schnell vorneweg sagen, weil da komme ich ja nicht mehr dazu. Laodicea ist die einzige Gemeinde, wo es gar keine Konflikte gibt. Also weder von außen noch von innen. Gar keine Konflikte. Es ist aber die Gemeinde, die am schlechtesten wegkommt. Kann man mal darüber nachdenken. So, jetzt Tine liest jetzt mal dieses kurze Sendschreiben einmal vor und dann gehen wir Satz für Satz durch. Und dem Engel der Gemeinde in Smirna schreibe, dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde. Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut. Du bist aber reich und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und es nicht sind, sondern eine Versammlung des Satans. Fürchte dich nicht vor dem, was du
leiden wirst. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet und ihr werdet Bedrängnis haben zehn Tage. Sei treu bis zum Tod und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer siegt, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod. Jawohl, Dankeschön. Jetzt, der erste Baustein ist ja immer der Schreibauftrag. Schreibe an den Engel in Smirna. Den Schreibauftrag haben wir behandelt, das ist auch immer genau der gleiche. Und jetzt, der zweite Baustein wechselt bei jeder Gemeinde, sicher nicht zufällig, sondern der Wechsel hat irgendwie was mit diesem Sendschreiben zu tun. Jetzt wenden wir uns also dem Botenspruch zu, in dem Jesus sich selber vorstellt, indem er eine
Eigenschaft oder ein Tun von sich sagt. Es ist eine Selbstvorstellung in der dritten Person. Die Botensprüche sind immer schon von entscheidender Bedeutung. Von ihnen her fällt Licht auf alles, was dann kommt. Und diese Botensprüche sind alle sehr hoheitlich formuliert. Sie meiden übrigens, bis auf eine einzige Ausnahme bei Theatira, die Botensprüche meiden die klassischen christologischen Hoheitstitel. Also das wäre zum Beispiel Christus, der Gesalbte, oder Kyrios, der Herr. So was, so spricht Jesus von sich selber nicht. Also er meidet eher diese klassischen Hoheitstitel. Einen einzigen verwendet er im mittleren Schreiben, im vierten, nämlich, das sagt der,
der der Sohn Gottes ist. Das ist der einzige klassische Hoheitstitel, der in den Botensprüchen verwendet wird. Also jetzt der Botenspruch zur Gemeinde in Smyrna. Lies mal ihn noch einmal vor. Dies sagt der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde. Jawohl. Lauschen wir mal auf diese Selbstaussage. Dies sagt der Erste und der Letzte, ich übersetze mal ganz wörtlich, der ein Toter war und wieder lebendig wurde. Ein zweigliedriger Botenspruch. Und gehen wir mal zum Ersten, das sagt der, der Erste und der Letzte. Diese Aussage kommt in der Johannis-Offenbarung schon einmal vor in 1,8. Sagt das Gott von sich selber,
ich bin der Erste und der Letzte, das A und das O. Man kann also sagen, diese Aussage ist ein Gottesprädikat. Es ist eine Bezeichnung für Gott, die im Alten Testament sehr oft auf Gott angewandt wird. Also im Alten Testament wird Gott des Öfteren, vor allem im Jesaja-Buch, Deutero Jesaja, als der Erste und der Letzte genannt. Und wenn man die Kontexte berücksichtigt, dann sieht man, es ist immer ein ähnlicher Kontext, nämlich so unterscheidet sich Gott von den Göttern. Gott ist der Erste und der Letzte. Die Götter aber sind weder die Ersten noch die Letzten. Aber dieses umfassende Prädikat, alle Zeiten umfassend, also eine völlige Vollmachtsübertragung von Gott auf
Christus. Christus sagt jetzt, ich bin der Erste und der Letzte. Das wirkt vermutlich auf die damaligen Christen stärkend, tröstend, mutmachend. Es kann mir nichts passieren, es kann mir nichts geschehen, als was er hat ersehen. Er ist der Anfang und das Ende, der Ursprung aller Dinge und das Ziel aller Dinge. Und jetzt der zweite Satz im Bodenspruch. Ich war ein Toter und wurde wieder lebendig. Diese Aussage ist ganz entscheidend in der Johannes-Offenbarung. Sie kommt immer wieder. Der Tod Jesu ist von ausschlaggebender Bedeutung in der Johannes-Offenbarung. Die Heilsbedeutung
des Todes Jesu ist ein kardinaler Punkt, immer natürlich zusammen mit der Auferweckung. Wenn man im Griechischen sagt, ich wurde ein Toter, meint das sinngemäß, ich bin nicht friedlich im Bett eingeschlafen, ich wurde getötet. Ich wurde ein Toter, meint ich wurde getötet. Ganz kurz mal bei diesem Punkt stehen bleiben. Jesus starb nicht friedlich im Bett. Er starb nicht an Altersschwäche oder an einem Unglück oder an einem Unfall. Der Tod Jesu war ein sehr spezieller Tod. Wenn man überlegt, an was sterben eigentlich die Menschen so. Es ist übrigens eine spannende Stunde in der Schule, so siebte, achte, neunte Klasse. Wenn man sagt, denkt mal nach, an was stirbt man eigentlich so. Ja, man schreibt dann das, was die Schüler sagen an die Tafel, ordnet das ein bisschen. Der
Mensch stirbt an Altersschwäche, der Mensch stirbt an Krieg, an Unfall, an Krankheit, an Naturkatastrophen. Und jetzt wird es schon schwieriger. Die Antworten der Schüler werden langsamer. Der Mensch stirbt also an Altersschwäche, an Krankheit, an Krieg, an Unfall, an Naturkatastrophen. Was gibt es eigentlich noch? Ja, aber wenn man ein bisschen hilft, kommen da schon weitere Antworten. Ich mache dann einen Strich unter diese bisherigen Antworten. Aha, er kann auch ermordet werden, also Mord. Und dann sagen manche auch Totschlag, das kann man dann unterscheiden. Und dann kommt sehr spät meistens Todesstrafe. Aha, und jetzt frage ich dann, warum mache ich da einen Strich Altersschwäche, Krankheit, Krieg, Unglück, Naturkatastrophe, Strich Mord, Totschlag, Todesstrafe.
Was ist bei den unteren drei Antworten ganz anders wie bei den oberen? Da müssen Sie nachdenken. In der Regel kommen da zwei, drei kommen da drauf. Die Todesarten unter dem Strich haben ein spezielles Motiv. Altersschwäche, das hat kein Motiv. Im Krieg, ja natürlich die oberen Herren, Ölinteressen und sonst was, aber für die Soldaten. Mein Vater war in Stalingrad und er zählt mal im Häuserkampf. Er biegt um eine Hausecke rum und steht einem russischen Soldaten zwei Meter gegenüber. Er sieht seine angstaufgerissenen Augen, er selber auch. Sie haben das Gewehr oder niemand hat eine Waffe in der Hand. Er steht jetzt zum ersten Mal einem wildfremden russischen Soldaten, den er nicht
kennt, der auch nichts dafür kann. Vielleicht werden sie sonst gute Freunde geworden. Und vor seinem Tod hat mein Vater diese Szene nochmal ganz deutlich nacherlebt. Sie standen sich ein paar Sekunden gegenüber und dann sagt mein Vater, sie haben sich irgendwie mit den Augen verständigt, dass sie wieder zurückgehen und nichts machen. Jeder ist wieder hinters Haus zurück und dann abgehauen. Also ich will damit noch sagen, dieser russische junge Soldat, der war ungefähr gleich alt wie mein Vater, 20 Jahre alt, der hat doch kein Motiv. Und bei Krankheit gibt es doch kein Motiv oder bei Unglück. Aber bei Mord heißt ja manchmal im Krimi, wir haben eine Leiche, aber noch kein Motiv. Also Mord, Totschlag hat ein spontanes Motiv und Todesstrafe. Und wenn man
mal diese Todesursachen sich mal so bewusst macht, dann merkt man, Jesus ist einen sehr spezifischen Tod gestorben. Er starb nicht friedlich im Bett, sondern er wurde zur Todesstrafe verurteilt. Jesus starb nicht. Jesus wurde getötet. Der Tod Jesu ist kein biologischer Vorgang. Und das drückt das aus. Ich wurde ein Toter. Ich wurde zu einem Toten gemacht, aber ein anderer hat dieses Todesurteil aufgehoben und mich aufgeweckt. Also dieser Bodenspruch ist tief verankert in der Botschaft der Johannis-Offenbarung. So spricht der Erste und der Letzte. Einer, der ein Toter wurde, der das kennengelernt hat, der Schmerz und Leid kennt und dann wieder auferweckt wurde. Das ist
also die Eingangsbotschaft. Und jetzt wenden wir uns dem Brief zu der erste Satz, Cine. Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut. Du bist aber reich. Gut. Das ist ein anderer Anfang jetzt wie bei Ephesus. Es geht wieder los. Ich kenne Euda. Nicht du kennst, ich kenne. Aber jetzt viel spezifischer wie bei Ephesus. Da hieß es, ich kenne deine Werke. Sehr breiter Horizont, deine Ausdauer und deine Standfestigkeit. Aber jetzt schon enger zugeschnürt, ich kenne deine Bedrängnis. Was ist damit gemeint? Zugenau dürfen wir nicht fragen. Wir müssen nicht zu viel wissen
und wir müssen nicht uns das zu genau vorstellen können. Was kann man sagen zu Bedrängnis? Ja, man wird bedrängt. Das Wort kommt dreimal vor in den Sendschreiben und meint, die lassen dich nicht in Ruhe. Du kannst nicht, wie Paulus mal sagt, bitte die Obrigkeit, dass wir in Ruhe ein ruhiges und friedliches Leben führen können und unseren Glauben leben können. Nein, du wirst bedrängt. Das ist schon was sehr Unangenehmes. Und ganz klar ist dieses Problem, das kommt jetzt von außen bedrängt. Während ja bei Ephesus beide Konflikte innerchristlich erzeugt wurden. Hier kommt es jetzt, du wirst bedrängt von außen von der Gesellschaft. Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut. Das sind die beiden ersten wichtigen Begriffe, die hängen auch eng zusammen. Sie wurden
bedrängt irgendwie aufgrund ihrer Armut. Die Armen werden ja allgemein bedrängt. Sie können sich relativ schwer schützen und haben wenig Rechte, wie sie sich den Bedrängern erwehren können. Also hier geht sehr schnell die Aufmerksamkeit auf die Armut. Ich will etwas jetzt an dieser Stelle zur Stadt Smyrna sagen, weil die ist eine der reichsten Städte gewesen. Smyrna liegt ungefähr 70, 80 Kilometer nördlich von Ephesus. Auch eine Küstenstadt, sehr prosperierend, aufblühend, obwohl sie viel kleiner war wie Ephesus. Man kann noch sagen, sie ist gerade noch
so eine Großstadt, so an der Gippe. War sie aber sehr blühend, wirtschaftlich sehr stark. Sie hatte beste Kontakte nach Rom. Sie hat sogar mal einen Wettbewerb, wer darf dem Kaiser Tiberius einen Verehrungstempel errichten. Tiberius war gar nicht so scharf drauf. Aber man hat dann gelernt, im Osten ist die Verehrung der Herrscher viel stärker ausgebaut wie im Westen. Im Orient hat man schon immer die Herrscher religiös verehrt. Das war Augustus und Tiberius nicht ganz geheuer. Sie haben aber gemerkt, die wollen das wirklich. Wir dürfen unsere Fans auch nicht verärgern. Also es haben sich damals fünf oder sechs oder sieben Städte beworben, dem Tiberius einen Verehrungstempel zu bauen. Pergamon hat schon einen Augustustempel gehabt. Und da hat auch Laudicea mitgemacht und
andere Städte. Smyrna hat diesen Wettbewerb gewonnen. Also man hat sich regelrecht darum beworben, den römischen Kaiser verehren zu können. Warum? Da ist man natürlich auch in Rom gut angesehen und dann werden die auch mal bei anderer Gelegenheit was für mich tun und so. Aber es zeigt, die Elite, die Oberschicht hat diese Kaiserverehrung gern übernommen. Smyrna war auch stolz darauf, dass Homer in Smyrna geboren ist. Zumindest der Tradition nach, ob das letztlich historisch stimmt, kann ich nicht beurteilen. Aber so ist es der Tradition nach. Smyrna war stolz auf seine homerische Tradition, dass nämlich Homer seine berühmten Epen, Verse in Smyrna geschrieben hat. Ja, also eine ausgesprochen reiche Stadt, auch wieder viele Tempel wie alle diese Städte. Und
in dieser reichen, aufblühenden Stadt gab es auch harte Armut. Jetzt kann man sich überlegen, ich mache das nur kurz, weil ich habe kein Bedürfnis, mich in Spekulationen zu ergehen. Man kann sich jetzt fragen, wie ist es so geschehen? Wie ist es zu erklären, dass in einer so steinreichen Stadt wie Smyrna, dass es da bittere Armut gibt? Kamen die eben aus den unteren Schichten, ich habe ja gesagt über 80 Prozent ist Armutbevölkerung oder sind sie um ihres Glaubenswillen so benachteiligt worden? Wir kommen da nicht weiter. Wir wissen es nicht. Wir können aber davon ausgehen, Bedrängnis und Armut stehen sicher nicht zufällig nebeneinander. Und
ich wage jetzt mal die Vermutung, auch dass Smyrna nicht getadelt wird. Hängt vielleicht auch damit zusammen. Selig sind die Armen, denn ihnen gehört das Reich Gottes. Das Verhältnis Jesu zu den Armen und les mal den Jakobusbrief. Gott hat die Armen erwählt. Gott kennt alle Arme dieser Erde, er kennt sie alle. Bei ihm sind sie im Scheinwerfer der Aufmerksamkeit. Gut, jetzt lesen wir mal weiter. Und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und es nicht sind, sondern eine Versammlung des Satans. Ja, les mal den Satz nochmal, weil er ist sehr, er ist ein bisschen kompliziert, bisschen länger, aber er ist ungeheuer wichtig. Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut,
du bist aber reich. Ah, halt, das habe ich noch gar nicht. Aber Gott sagt, in Wirklichkeit bist du reich. Also ein klares Zeichen, dass bei Gott völlig andere Maßstäbe gelten als bei uns. Du bist arm, das ist sicher materiell gemeint. Nur diese Dinge bitte nicht vergeistlichen. Aber in Wirklichkeit bist du reich. Und jetzt. Und die Lästerung von denen, die sagen, sie seien Juden und es nicht sind, sondern eine Versammlung des Satans. Ja, das ist ein merkwürdiger Satz. Und die Lästerung von Seiten derer, die sagen, sie seien Juden, aber sind es nicht. Bei Ephesus gab es ja die Formulierung, sie sagen, sie seien Apostel, sind es aber nicht. Und in Thea Thira gibt es mal die Formulierung, sie sagt, sie sei eine Prophetin, ist es aber nicht. Also diese Behauptungen, die da so im
geistlichen Bereich rumschwirren, was die Leute alles so behaupten, uns stimmt nicht. Jetzt klären wir erst mal den Begriff Lästerung, Blasphemia. Der Begriff Lästerung damals, in der damaligen Zeit, war ein mehrschichtiger Begriff. Er konnte Mehreres bedeuten. Die Grundbedeutung von Blasphemia ist, ich denunziere einen Menschen oder eine Menschengruppe gegenüber staatlichen Behörden. Das ist die Grundbedeutung von Blasphemia. Sie wurde aber dann bald schon, auch in dieser Zeit, das müssen wir alles jetzt berücksichtigen, wurde sie erweitert auf Gotteslästerung. So heißt ja bei uns noch Gotteslästerung Blasphemie. Und das für uns Merkwürdige ist, dass die Christen im Römischen Reich sehr oft rechtlich angeklagt wurden wegen Blasphemie, wegen Lästerung der Gottheiten,
eben weil die ja sie boykottieren und nichts von ihnen halten. Also Blasphemia war auch ein Rechtstitel, der konnte bis zur Todesstrafe führen, nämlich Lästerung der Gottheiten, die in dieser Region oder im Römischen Reich eben hoch verehrt wurden. Das ist auch Blasphemia. Dann aber wurde der Begriff nochmal erweitert. Blasphemia bedeutet auch Verleumdungen, sind wir wieder bei dem Problem der Lüge, Verleumdungen. Man muss mit Verleumdungen arbeiten. Es gibt Menschen, die müssen mit Verleumdungen arbeiten, sie können anderweitig sich so nicht halten. Es ist wie eine zweite Haut, das merken die schon gar nicht mehr. Also Blasphemia heißt auch Verleumdung,
Schmähung, üble Nachrede von Menschen über Menschen. Dieses Wort Blasphemia kommt in der Johannis-Offenbarung mehrfach vor. Ich habe jetzt nicht mehr geschafft, das nachzuschauen. Ich schätze vier, fünf, sechs Mal, vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Es kommt auf jeden Fall mehrmals vor und bedeutet sonst immer Gotteslästerung. Aber man kann genau feststellen, in diesen Fällen wird es auch ganz klar, dass man das Wort mit Gotteslästerung übersetzen muss. Also der Kontext macht es auch jeweils in jedem Fall völlig klar, hier ist Gotteslästerung gemeint. Hier aber in diesem Fall ist der Kontext völlig offen. Und das spricht dafür, dass es hier um Verleumdung, Schmähung und übler Nachrede von Menschen zu Menschen gemeint ist. Und jetzt wird es wieder
hochinteressant. Es hat doch gerade erst angefangen mit einem Konflikt von außen, einem politischen Konflikt, der mit Armut vielleicht ausbremsen und ausgrenzen von Armen, über Vorteilung von Armen zu tun hat. Und dass das die Bedrängnis ist. Also jetzt haben wir endlich mal einen Konflikt von außen, von der feindlichen Gesellschaft. Die leben ja alle Gemeinden, die leben ja nicht auf der Überholspur und die sagen auch nicht, wir sind mir, sondern die leben sehr stark benachteiligt. Jetzt aber nach einem kurzen Satz, St. Paulot, jetzt kommt schon wieder ein Konflikt, der ist gar nicht politisch. Und der kommt auch nicht einfach von außen. Wahnsinnig, dass in dieser Großwetterlage ständig Konflikte kommen,
die von innen her erzeugt werden. Jetzt will ich mal kurz sagen, dass dieser Satz eine furchtbare Wirkungsgeschichte hat durch die Jahrhunderte. Es ist einer der schlimmsten Sätze in den Bibelübersetzungen, denn die meisten Bibelübersetzungen, auch heute noch, ich bin fast in Ohnmacht gefallen. Ich habe heute Morgen gelesen, die neue Genfer Übersetzung macht noch noch immer den Fehler, den die neueste Luther Übersetzung 2017 erstmalig korrigiert hat. Bis dorthin stand auch in der Luther Übersetzung von Leuten, die sagen, sie seien Juden und sind es nicht, sondern sind die Synagoge Satans. Da hier steht auch das Wort Synagoge, aber ihr seht, wir
haben vorher das durchgeguckt. Ihr habt gesagt, das Wort Synagoge, das muss raus. Das Allerwichtigste in diesem Sendbrief. Also in der neuesten Luther Übersetzung, habe ich mich sehr gefreut, steht die Versammlung des Satans. Aber es steht hier das Wort Synagoge in allen Übersetzungen, auch in der Luther Übersetzung. Ich glaube, in fast allen Übersetzungen, guckt mal in eure nach. Auch in der neuen Genfer Übersetzung ist eine Schande, eine echte Schande. Ich kann dadurch die Genfer Übersetzung nicht mehr empfehlen, weil der Fehler ist dermaßen schlimm. Den kann man durch nichts entschuldigen, dass die da immer noch sagen, Synagoge. Wie verhält es sich damit? Heute oder im 19. Jahrhundert oder zur Zeit Luthers, ja da war es sonnenklar, hundertprozentig, automatisch sonnenklar,
Synagoge ist jüdisch. Man muss halt ein bisschen die Begriffsgeschichte berücksichtigen. Diese notwendige Korrektur bekommen wir nicht durch Bildungsfeindlichkeit. Oder mir sagt der Heilige Geist alles. Sondern wir müssen die Begriffsgeschichte wichtiger Begriffe wirklich berücksichtigen, sonst manövrieren wir uns in aller Naivität in ganz dunkle Gewässer. Damals aber, zur Zeit der APK, war es überhaupt nicht gesagt, dass Synagoge was Jüdisches ist. Man darf also nicht mit den späteren Klubschaugen diese Texte lesen, sondern das Wort Synagoge ist so wie Kahal im Hebräischen das
allgemeine Wort für Versammlung unterschiedlichster Art. Synagoge heißt einfach Versammlung. Es gibt im Neuen Testament sogar Stellen, da werden christliche Versammlungen Synagoge genannt. Schlagt mal auf Jakobus 2,2. Es gibt noch mehr so Stellen, aber die weiß ich auswendig. Da steht das Wort Synagoge, hat aber überhaupt nichts mit Juden zu tun. Ich bin mal gespannt, wie die das übersetzen. Also Jakobus 2 Vers 2. Angenommen in euren Gottesdienst kommt ein vornehm gekleideter Mann mit goldenen Ringen an den Fingern. Was ist denn das für eine Übersetzung, die sagen, es steht hier angenommen in eure Synagoge. Hier steht ganz normal das Wort, hier übersetzen sie es. Also die Bibelübersetzer, die haben schon eine ganz schöne Macht auch. Also da würde ich jetzt
übersetzen, da kam ein Fremder in eure Versammlung. Vollkommen klar ist, das ist eine christliche Versammlung. Also es ist so ein Beispiel, es gibt mehrere im Neuen Testament. Das Wort Synagoge hatte ursprünglich eine ganz breite Bedeutung, nämlich Versammlung. Und zur Zeit der Apokalypse war diese Bedeutung noch dominant. Also darf man nicht wie Luther oder spätere Leute das mit Synagoge übersetzen, weil dann, so kommt der Judenhass, und dann war es geläufig im Abendland, die jüdischen Synagogen sind vom Satan. Also man merkt mal an diesem bitteren, bitteren Punkt, wie die Sachen schief gehen können, wenn man bildungsfeindlich ist. Also ihr Lieben, wir können uns auf keiner
Ebene Bildungsfeindlichkeit weiter leisten. Es ist schon zu viel schief gegangen. Also es ist eine Versammlung des Satans, es bleibt immer noch eine ganz knallharte Formulierung, man kann immer noch dabei erschrecken. Ich würde sagen, das kommt immer wieder vor, ich schätze den Johannes sehr und ich habe mich jetzt zwei Jahre mit der Johannes-Offenbarung beschäftigt, inzwischen liebe ich sie und kann Friedrich Engels zustimmen. Friedrich Engels, der Kumpel von Karl Marx, hat nämlich ein Buch über die Johannes-Apokalypse geschrieben und hat gesagt, das ist das beste Buch in der Bibel, weil da kommt die Elite wirklich schlecht weg. Und der Staat wird ja hier satanisiert. Eine solche klassenkämpferische Haltung, so liest es natürlich Friedrich Engels. Friedrich Engels
sagt mehrmals, ja besser hätte ich es auch nicht sagen können. Ja, also ich auch. Also inzwischen, inzwischen kann ich dem zustimmen. Ich finde die Johannes-Offenbarung ein wahnsinnig gutes Buch, aber das weiß er auch erst seit zwei Jahren. Also es ist eine Versammlung des Satans. Also ich will sagen, wir dürfen das auch nicht wiederholen, weil Johannes stand mit dem Rücken zur Wand. Das müsst ihr berücksichtigen. Es sagen viele, die Ethik des Johannes ist Rigorismus. Vorsichtig, vorsichtig. Wenn man das sagt, ist es für heutige Maßstäbe nicht falsch, aber Johannes steht mit dem Rücken zur Wand. Es gibt tatsächlich, ich will das mal so hier einflechten, es gibt tatsächlich Situationen in totalitärer Umgebung, da ist jeder Kompromiss faul. Gegenüber totalitären Regimen
musst du wahnsinnig aufpassen mit Anpassung. Das geht sehr schnell schief. Und deswegen, wenn es später heißt, ich weiß wo du wohnst. Wohnst du in China? Wohnst du in Nordkorea? Wohnst du in Saudi-Arabien oder wohnst du im Schwarzwald, im Schläberländle? Das sind eben die Unterschiede. Und Johannes, der wohnt in einer Situation, wo er dann selber der Überzeugung ist und ich kann das inzwischen nachempfinden. Es ist sehr gefährlich, den Johannes eins zu eins in unsere Gesellschaft, weil unsere Gesellschaft ist nicht christentumsfeindlich. Wir haben viele christliche
Bundespräsidenten, viele christliche Bundestagsabgeordnete, viele christliche Richter, Polizisten, Lehrer und sonst was. Also wenn da Apokalyptiker sagen, wir leben in einem Christentum, wir feiern Sonntag, es kommen am Sonntag Gottesdienste. Also das ist ja der höchste Blödsinn, wenn man unsere Gesellschaft verteufelt. Die hat natürlich auch gewaltige Schwächen, also ganz klar. Aber wir haben freie Wahlen, wir haben mehr Parteiensysteme. Es kommt ganz darauf an, in welchem Kontext die Ethik sich abspielt. Also der Johannes war der festen Überzeugung, keine Kompromisse mehr, die sind alle faul. Man kann durch Kompromisse jetzt nur noch Fehler machen. Das war die eindeutige Haltung des Johannes und er hat seine Gründe dafür. Trotzdem würde ich jetzt sagen, er hat also seine Gründe gehabt zu sagen, Versammlung des Satans.
Das dürfen wir aber so heute nicht mehr nachsprechen. Eine solche Verteufelung anderer Gruppen, das ist ethisch ausgeschlossen. Und wenn es in der Bibel steht. Und wenn man dann noch sagt, Synagoge des Satans, dann ist die Katastrophe perfekt. Jetzt überlegen wir uns mal, was sind das für Leute? Er sagt ja klipp und klar, sie sagen, sie seien Juden und sind es nicht. Also ihr Rieden, es sind keine Juden. Was dann? Wieso kann man sagen, das sind keine Juden? Ja, erstens mal, weil Johannes ja selber das ausdrücklich sagt, sie sind keine. Und die Johannes-Offenbarung ist nirgendwo anti-judaistisch. Johannes selber ist ja ein Juden-Christ und er hat,
der Ausdruck Jude und Judentum und jüdischer Glaube ist bei Johannes überall ganz positiv besetzt. Wenn ich Zeit hätte, vielleicht widme ich einen Vortrag diesem Thema, die Bedeutung der israelitischen Zwölfstämmen in der Johannes-Offenbarung. Das hat eine irrsinnige Bedeutung, nämlich dezentralisiert. Der Zwölf-Stämme-Verband ist der politische Gegenentwurf gegen die zentralistischen Machtzentralen in Rom. Da sind alle auf Augenhöhe im Zwölf-Stämme-Verband. Kein Stamm herrscht über den anderen. Also diese Sicht des Zwölf-Stämme-Verbandes ist politologisch von aller höchster Bedeutung. Dezentralisierung und keine Herrschaft von Menschen über Menschen. Das steckt da dahinter. Also wenn man Johannes Anti-Judaismus vorwirft, ist man völlig daneben. Was kann das
sein? Ja, man kann es relativ plausibel machen. Man hat nämlich zum Beispiel vor gar nicht allzu langer Zeit, also vielleicht vor zwei, drei Jahrzehnten, hat man in Hierapolis einen Brief wirklich gefunden. Der ist überliefert von einem jüdischen Mitglied der jüdischen Gemeinde in Hierapolis. Und in diesem Brief heißt es, der ist gut erhalten, warum nennst du dich ein Jude und bist keiner? Das ist genau die Frage. Und hier in Hierapolis ist es nicht weit weg und es ist ziemlich genau die gleiche Zeit. Und dann fährt dieser Brief weiter, nämlich du weißt doch selber genau, dass du erst dann ein Jude bist, wenn du dich beschneiden lässt und das Proselyen-Tauchbad nimmst. Also das weißt du doch. Warum nennst du dich dann ein Jude, wenn du doch keiner bist? Also das Problem gab es wirklich. Und man kann es auch erklären, das sind die Gottesfürchtigen.
Die Gottesfürchtigen sind also Griechen oder Phönizier, also eben nicht Juden aus den Gojim, aus den Völkern und die aber sehr beeindruckt waren vom Judentum. Obwohl die Mehrheit der Mehrheitsgesellschaft den Juden verächtlich und ablehnend gegenüberstand, haben die Gottesfürchtigen, die in der Regel aus oberen Schichten kamen und gebildet waren, die haben diesen Monotheismus geschätzt, mehr als diese Vielgötterei. Weil sie haben Platon gelesen, Aristoteles gelesen und da merkt man auch, die halten von dieser Vielgötterei gar nichts. Man könnte durchaus sagen, Platon war ein Monotheist, ist so ein bisschen kühn, ist auch ein bisschen anachronistisch, aber ist nicht ganz falsch. Also die waren auch philosophisch gebildet und waren
also, die gingen auch oft in jüdischen Gottesdiensten, waren ethisch auch beeindruckt von der jüdischen Ethik. Und jetzt, wir wissen leider nicht Näheres, jetzt kommt aber innerhalb dieses der jüdischen Gemeinde kommen jetzt Juden, Christen und auch Christen aus nichtjüdischer Herkunft. Man nimmt heute an, dass etwas die Mehrheit in diesen sieben Gemeinden und in den anderen, vielleicht 60% oder so, das kann man nicht genau sagen, eher aus nichtjüdischem Hintergrund kommen. Ich vermeide immer das Wort heidnisch, weil das macht die Sache zwar so leicht zum Reden, aber damit transportiere ich nur Vorurteile. Also, ja, und aber auch Juden, Christen und Christen aus nichtjüdischem Hintergrund. Vermutlich etwas mehr aus nichtjüdischem Hintergrund. Während ansonsten die jüdischen Gemeinden größer
waren als die christlichen. Wobei, das sage ich jetzt auch schon mal, das Wort christlich gibt es noch gar nicht. In der ganzen Apokalypse kommt das Wort christ oder christlich nicht vor. Es gibt es gar nicht. Bei Paulus kommt das Wort christ auch nicht vor. Wir sind so gewöhnt zu sagen, Petrus und Paulus und Johannes und Jakobus, das waren die ersten Christen. Aber ich darf euch öffentlich mitteilen, die selber hätten sich gewundert, weil sie kennen das Wort gar nicht. Was sind wir? Wir machen diese Leute zu Christen. Die selber haben sich aber so nicht verstanden. Also diese Menschen kann man nennen, wenn man will, Jesusgläubige Juden. Aber den Begriff gibt es auch nicht damals. Es gibt überhaupt keinen Begriff, wie man so eine Jesusgruppe, also so eine Hausgemeinde mit
Jesus-Anhängern, wie man die nennen kann. Es gibt keinen einzigen Begriff. Es gibt keinen. Sie werden manchmal Heilige genannt, aber Juden sind auch Heilige. Sagen wir mal Ignatius, der nennt sie die Heiligen und die Treuen im Volk Gottes und unter den Völkern. Aber außer die Heiligen und die Treuen hat Ignatius, der lebt im zweiten Jahrhundert, hat der auch noch kein Wort. Und Polycarp, der in Smyrna war, aber zu der Zeit war er noch jung, der war zu der Zeit vielleicht Mitte 20, er wird in der Apokalypse gar nicht erwähnt. Polycarp wird dann relativ bald der wichtigste Mann in der Gemeinde von Smyrna und der Gemeindeleiter und er stirbt einen Märtyretod. Sehr wichtiger Mann, Polycarp. Polycarp hat als erster versucht, die Begriffe Christen und
Christentum durchzusetzen. Mit durchsetzen meint er, dass sie üblich werden. In Fachliteratur sagen manche Exegeten, die Messiasleute, das fänd ich nicht gut, weil da kommt Jesus gar nicht vor, wenn man zu den Jesus-Bewegungen sagt, Messiasleute, das finde ich zu farblos. Ja, Jesus-Gefolgschaft oder Jesusgläubige, aber es gibt keinen Fachbegriff. Gut, also diese Gottesfürchtigen, die echte Monotheisten waren, die müssen sich jetzt aus irgendwelchen Gründen, man kann die sich ungefähr denken, jetzt kommt da so eine neue Welle, wir sind doch innerlich so beeindruckt vom jüdischen Monotheismus und jetzt soll ein gekreuzigter Messias, die reden jetzt von dem ich bin der Anfang und das Ende, er ist der Sohn Gottes und er ist Kyrios und er ist Christos,
der Messias, also das stinkt denen gewaltig, weil gerade der Monotheismus, das ist von Platon Aristoteles her, das für sie das Heiligste ist und jetzt fangen die an mit Schmähungen. Wie die Schmähungen aussehen, wissen wir auch nicht genau, haben die jetzt bei den Römern, in der Gesellschaft die Christen irgendwie verpetzt oder haben einfach üble Nachrede, das wissen wir nicht. Also auf jeden Fall irgendeiner dieser Konflikte, ist auch kein politischer Konflikt, kein gesellschaftlicher Konflikt, sondern ein geistlicher Konflikt. Jetzt machen wir mal weiter. Fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst. Gut, jetzt kommt ein ganz starker Satz, fürchte dich nicht vor dem, was du
leiden wirst. Ja, ich kann heute sagen, nach der Erblindung, ich habe mir viel zu viel Angst gemacht vor der Erblindung. Ich hatte Panik, ich hatte echt Schwermut, Depressionen schlimmster Art und ein halbes Jahr lang und es kann man natürlich nicht ganz vergleichen, aber das ist der Punkt, wo ich am ehesten andocken kann. Und heute, ihr Lieben, kann ich euch sagen, wenn du auf dem Weg bist, blind zu werden, wenn deine Sehkraft Jahr für Jahr schwächer wird und fürchte dich nicht vor der Erblindung. Es wird dir weniger ausmachen, als du jetzt denkst. Du wirst dich da reinschicken können und der liebe
Gott wird dir helfen. Ich habe in dieser Erblindung eine solche Gotteserfahrung gemacht. Ich habe im Gebet Gott angerufen und meine Frau und ich, wir haben da so wie Bonhoeffer sagt, wenn die Gefahr wächst, wenn das Leid wächst. Und deswegen, wir Christen, liebe Schwestern und Brüder, fürchte dich nicht vor dem, was du leiden wirst. Du wirst wahrscheinlich einiges leiden, denn es gibt keine Verheißung, dass wir als Sonny Boy oder Sonny Girl durchs Leben gehen. Diese Verheißung haben wir nicht. Unser Herr ist der Schmerzensmann. Haben Sie mich verfolgt? Haben Sie mich verachtet? Der Menschensohn hat nichts vor seinen Kopf hinlegt und er lädt uns ein zu einer Schicksalsgemeinschaft. Nachfolge Jesu ist Schicksalsgemeinschaft mit unserem Herrn. Der, der stehe, freue sich, dass er
stehe. Und im Fallen werden die Karten neu gemischt. Aber fürchte dich nicht vor dem, was dir bevorsteht. Fürchte dich nicht. Jetzt weiter. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis werfen, damit ihr geprüft werdet. Gut. Siehe, der Teufel, jetzt komischerweise nicht Satan, Satanas im Griechischen, sondern Diabolos. Warum, weiß ich nicht. Ich habe auch nirgendwo was gefunden. Aber es muss irgendeinen Grund haben, dass er jetzt nicht Satan sagt, sondern Teufel. Also der Teufel wird einige von euch, auch nicht genauer gesagt, es bleibt alles auf einer Verallgemeinerungsstufe, in das Gefängnis
werfen, um euch zu prüfen. Also das gleiche Wort. Es gibt einige Apostel, die sagen, sie seien Apostel und sind es nicht. Aber wir haben sie kritisch geprüft und als Lügner entlarvt. Ja, aber du wirst auch geprüft. Wir werden alle geprüft. Und jetzt zum Gefängnis. Ihr müsst wissen, es gibt in der Antike noch gar keine Freiheitsstrafen. Also dass es Gerichte gibt, die sagen zwei Jahre Gefängnis oder fünf Jahre Gefängnis, das gibt es in der Antike überhaupt nicht. Es gibt in der Antike keine Freiheitsstrafen, sondern Gefängnis meint im römischen Imperium immer Untersuchungshaft. Also Gefängnis ist immer die Zeit nach der Verhaftung vor dem Urteil. Und
deswegen ist eine solche Gefängnisstrafe sehr hart, weil du hast dein Urteil noch vor dir. Also sie werden dich ins Gefängnis werfen. Jetzt heißt es aber zehn Tage. Das kannst du an zwei Händen abzählen. Zehn Tage sind hier nicht unbedingt kalendermäßig zum Nachzählen, aber zehn Tage heißt eine kurze Zeit. Die wirst du bestehen, die wirst du aushalten. Ich könnte dir geradezu sagen, guck doch mal, wie schwach der Teufel ist. Mehr als zehn Tage kriegt er nicht hin. Und ich kann dir ja auch sagen, ich weiß das ja schon vorher. Guck, ich kenne die Zukunft. Was meint ihr, wie ermutigend das gewirkt hat auf die Bedrängten. Ich kann euch das schon sagen, es wird einige treffen. Jetzt möchte ich aber sozialgeschichtlich wieder sensibel sein gegenüber der Unterschicht. Ich bin zwar ein deutscher Beamter, der gut verdient, aber meine Eltern waren Knechte und Mägde auf einem
bayerischen Bauernhof und seitdem bin ich auf Seiten der Knechte und Mägde. Weil kurze Gefängnisstrafen haben einen Hauptgrund, wenn Arme ihre Schulden nicht mehr zahlen können. Die kommen entweder in den Schuldturm oder ins Gefängnis. Es kommt ungefähr aufs Gleiche raus. Wenn da schwerere Vergehen gewesen wären, wäre die Untersuchungshaft viel länger, also bei Majestätsbeleidigungen oder anderen schweren gesellschaftlichen politischen Verbrechen und das hat dann einen Prozess zur Folge. Aber hier wird kein Wort über Prozess gesagt. Zehn Tage Gefängnis. Ich darf mal vermuten, hier hat es einige Arme gegeben in der Gemeinde, die ihre Schulden nicht mehr bezahlen konnten. Und dann kriegt man so zehn, zwölf Tage Gefängnis. Also es hängt sehr stark mit der Armut zusammen.
Jetzt machen wir mal weiter. Sei treu bis zum Tod und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. Ja, sei getreu bis in den Tod. Das will ich einfach nachsprechen. Von der Johannis- Offenbarung können wir lernen, unseren Tod ganz bewusst zu integrieren. Unsere Treue ist eine Treue bis in den Tod. Das muss uns klar sein. Sonst ist es keine Treue. Sei treu bis in den Tod. Weniger ist zu wenig. Und ich werde dir den Siegeskranz des Lebens geben. Ja, jetzt kommt eine Verheißung. Ich werde dir den Siegerkranz. Da sagen manche Krone, aber auch in Smyrna gab es
sehr viele sportliche Wettkämpfe und der Sieger bekam einen Siegerkranz. Es geht um den Sieg, um Treue bis in den Tod. Ja, jetzt sind wir gleich fertig. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Ja, kennen wir schon. Wer siegt, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod. Ja, das ist auch ein wichtiger Ausdruck. Wer siegt, wird keinen Schaden nehmen vom zweiten Tod. Der zweite Tod ist schon ein traditioneller Ausdruck im Judentum. Man unterscheidet schon im Judentum zwischen dem ersten Tod und dem zweiten Tod. Der erste Tod ist der biologische Tod. Der ist sozusagen ungefährlich. Gefährlicher wäre der zweite Tod. Und der zweite Tod ist gemeint die endgültige Trennung von Gott. Das bedeutet der zweite Tod. Ich will jetzt auf das Thema nicht tiefer eingehen, euch nur diesen Begriff erklären. Beim zweiten Tod, auch im Matthäusevangelium
gibt es den Ausdruck schon in den Evangelien. Also der zweite, fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten können. Fürchtet aber euch vor denen, die die Seele töten können. Ja, also wer siegt, der wird keinerlei Schaden erleiden durch den zweiten Tod. Soweit, jetzt gehen wir weiter. Das Sendschreiben an Pergamon. Sendschreiben an Pergamon. Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe, dies sagt der, der das zweischneidige scharfe Schwert hat. Ich weiß, wo du wohnst. Wir gehen wieder zum Bodenspruch. Wie heißt der Bodenspruch? Und dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe, dies sagt der, der das zweischneidige scharfe Schwert hat. Oh, ich merke gerade, das ist sogar ein eingliedriger Bodenspruch. Das gibt es also auch. Das muss ich gerade selber ein bisschen korrigieren. Also die Bodensprüche können eingliedrig, zweigliedrig oder dreigliedrig sein.
Sag nochmal diesen einen Satz. Dies sagt der, der das zweischneidige scharfe Schwert hat. Ja, also hier stellt sich der Auferstandene als Kämpfer vor. Er ist im Kampf, Schwert. Das Wort, das hier benutzt wird, kann aber auch Skalpell heißen, auch Dolch manchmal oder eben Schwert. Zweischneidiges, scharfes Schwert. Sehr betont. Und da muss man zurückblenden auf Kapitel 1. In dieser ersten Vision, wo Johannes, den Auferstandenen, in einer Vision erlebt, sieht er ein scharfes zweischneidiges Schwert aus dem Mund Jesu kommen. Das ist ja wirklich bizarr. Und ihr werdet dann in dem Schreiben an Pergamon auch merken, das ist ein Schwert aus dem Mund, denn er wird Krieg führen mit seinem Mund. Und deswegen will ich da kurz sagen, dieses Bild, ein zweischneidiges, scharfes Schwert, das scheidet Haut und Knochen.
Das kommt aus dem Mund. Die Sprache ist den Waffen weit überlegen. Denn jeder König, der einen Krieg befiehlt und jeder General oder Hauptmann, der mit Worten was sagt, wir greifen jetzt an und dann kommen die Waffen. Also die Waffen hängen immer irgendwie mit der Sprache zusammen. Die Befehlshaber, die Verantwortlichen setzen mit ihrer Sprache das in Gang. Und deswegen das Schwert aus dem Mund, das ist natürlich ein ganz seltenes, neues Motiv. Mein Schwert ist die Sprache. Jesus führt Krieg mit seinem Mund und mit seinen Worten. Und das zeigt auch die Überlegenheit der Sprache über die
blinde, nackte Gewalt. Die blinde, nackte Gewalt richtet sich nach sprachlichen Aufträgen. Jetzt machen wir mal weiter. Ich weiß, wo du wohnst, wo der Thron des Satans ist. Sehr gut, so weit. Ganz neuer Anfang. Also ich weiß deine Werke, deine Ausdauer, deine Standfestigkeit. Ich weiß deine Bedrängnis und deine Armut. Aber jetzt noch mal anders. Ich weiß, wo du wohnst. Wo wohnst du? Das meint, ich kenne deine Grundlagenbedingungen, ich kenne deine Rahmenbedingungen, ich kenne die langfristig wirksamen Umstände, deine Kontexte. Ich weiß, wo du wohnst. Und je nachdem, wo du wohnst, werden jetzt auch andere Dinge wichtig sein. Man könnte fast sagen, das ist Situationsethik.
Ich weiß, wo du wohnst, nämlich da, wo der Satan thront. Also du wohnst in einer betontfeindlichen Umgebung. Das sagt er eben nur hier. Warum ist das so? Ja, weil Pergamon, ist auch eine Großstadt, sehr berühmte Stadt. Doch, ich muss einiges über Pergamon sagen. Pergamon hatte einen großen Hausberg, der weit sichtbar war. So sein Kennzeichen, so wie der Fernsehturm für Stuttgart. Also der große Hausberg, der sieht aus wie ein Thron und ist weithin sichtbar. Und Pergamon, der Stadtgott von Pergamon ist Asclepius. Asclepius ist der Gott der Medizin und der Heilkunst. Und das Symbol für Asclepius ist die Schlange, die sich um einen Stab nach oben windet. Wir kennen das noch heute, die Eskulap-Schlange. Und das ist heute das Symbol der Mediziner und
der Pharmazeuten. Das kommt daher. Asclepius, wir sagen heute Eskulap. Und Pergamon war auch ein Wallfahrtsort. Pergamon hängt zusammen mit Pergament. Pergamon hatte die zweitgrößte Bibliothek der Welt nach Alexandria. Pergamon hatte über 200.000 handgeschriebene Manuskripte. Das ist ja alles handgeschrieben, über 200.000. Und in Pergamon hat man vermutlich als Erster gemerkt, dass Papyrus sich zu schnell verbraucht. Bisher hat man auf Papyrus geschrieben. Und Papyrus, so wie wir heute bei den Bibelhandschriften wissen, hält sich nur im ganz trockenen Wüstensand. Also alle unsere Papyrus-Funde für die Bibelhandschriften, die haben wir zu 99% aus dem
total trockenen Wüstensand. Sonst hält sich Papyrus nicht. Aber Tierhaut hält sich viel länger. Also ob das jetzt wirklich in Pergamon war, dass hier zum ersten Mal auf Tierhaut geschrieben wurde, lassen wir mal ganz offen, kann man sicher nicht mehr richtig entscheiden. Aber durch die riesige Bibliothek und so weiter, so erwächst der Name Pergamon. Dann, der größte Thronaltar war der Zeus-Tempel. Also obwohl Asklepios, sie hatten auch ein riesen Asklepios-Heiligtum, etwas außerhalb der Stadt, ähnlich wie in Ephesus auch. Aber auf dem Hausberg, der aussieht wie ein Thron, ein riesiger Thron für Zeus. Der ist heute im Pergamon-Museum in Berlin, waren ja vielleicht schon einige von euch drin, kann man diesen riesigen Zeus-Tempel auch sehen. Danach gibt
es den Augustus-Tempel auch da in der Gegend zur Verehrung von Augustus und Roma. Und dann gibt es da auch noch weitere religiöse Kulte. Also wo der Satan wohnt, ist so zu verstehen, in Pergamon war die Luft besonders schlecht für christliche Gemeinden. Geballte Ladung in der Nähe, wo du wohnst, nämlich in deiner Nachbarschaft, da geht es gleich ordentlich zur Sache. Ich weiß, wo du wohnst. Das zeigt auch, wie wichtig die Kontextbedingungen sind. Weiter. Und du hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet. Auch in den Tagen des Antipas. Ja, denn du hältst, noch mal sag den Satz nochmal. Und du hältst meinen Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet. Ja, das ist relativ klar. Du hast an mir festgehalten, auch innerhalb der
politistischen Toleranz. Ich bin für dich nicht eine Spielart unter 24. Also du hast an mir exklusiv festgehalten und du hast diesem Druck standgehalten. Und jetzt weiter. Auch in den Tagen des Antipas, meines treuen Zeugen, der bei euch, wo der Satan wohnt, ermordet worden ist. Antipas wird hier genannt, ist eigentlich der einzige Name eines einzelnen Menschen in den Send schreiben. Der ist da irgendwie getötet worden. Es gibt zu der Zeit noch keine große Christenverfolgung in dieser Zeit. Also es steht auch hier nichts von Prozess oder so. Wir wissen die einzelnen Umstände nicht. Das wird eher eine Einzelschicksal gewesen sein. Und aber mit der Nennung dieses Namens will Johannes auch, dass sein Name erhalten bleibt. Er will ihn würdigen. Er ist ein Treuer. Das Wort Treu ist ja mit das Höchste, was es gibt. Er ist ein treuer Zeuge. Er hat um
Jesu Willen den Tod erlitten. Nähere Umstände wissen wir nicht. Es ist aber kein Zeichen einer größeren Christenverfolgung. Die gab es nicht. Es gab mal in Rom die Christenverfolgung von Nero, diesem Spinner. Aber danach gab es keine Fortsetzung. Das war eine Einzelkatastrophe in Rom. Die größeren Christenverfolgungen, die beginnen so ab Mark Aurel und danach. Also zweite Hälfte zweites Jahrhundert. Das darf man also hier gar nicht reinprojizieren. Weiter. Aber ich habe ein Weniges gegen dich, dass du solche dort hast, welche die Lehre Biliams festhalten, der den Balag lehrte, einen Fallstrick vor die Söhne Israel zu legen, sodass sie Götzenopfer aßen und Unzucht trieben. Jawohl. Jetzt wird es heiß. Du hast Leute,
die die Lehre des Biliams vertreten, der ja angestiftet durch, wie heißt der Typ? Balag. Balag, ja. Das ist der König, Moabiter-König Balag. Und jetzt muss ich das ein bisschen erklären, weil das führt jetzt in ganz wichtige Zusammenhänge. Jetzt taucht zum ersten Mal ein Begriff aus dem Alten Testament auf. In Tiatira auch nochmal, nämlich die Isabel. Also Biliam und Isabel. Zwei berühmte Personen aus dem Alten Testament, von denen keiner der beiden ein Israelit war. Biliam war gar kein Israelit und Isabel auch nicht. Jetzt bei Biliam könnt ihr nachlesen, 4. Mose 22 bis 25 und dann auch noch 31, 16, eine sehr späte Erklärung für manche Vorgänge. Ich sage es also nochmal, lest es mal nach. Das schaffen wir jetzt hier nicht. Also Biliam wird
vorgestellt 4. Mose 22 bis 25 und außerdem 4. Mose 31 bis 16. Biliam war eine Gestalt, die mit dem Übernatürlichen irgendwie einen Kontakt hatte. Balag wollte Biliam zwingen, Israel zu versuchen. Aber ein Engel kam und hat das zunichte gemacht und Biliam musste Israel segnen statt fluchen. Also insofern hat Biliam auch eine positive Komponente. Aber später dann heißt es Balag, dem Moabiter-König gegenüber von Israel, da wo heute Jordanien liegt, wenn ihr übers Tote Meer nach drüben schaut, da sind die Moabiter. Also ist klar geworden, militärisch kann ich Israel nicht besiegen. Wurde dem klar, ich muss irgendwie anders probieren. Dann fragt ihr wieder
dem Biliam, was können wir machen? Dann sagt der Biliam, ich mache dir einen ganz anderen Vorschlag, such mal so die hübschesten jungen Frauen, also gemeint sind unverheiratete Frauen und tu die auch gut zurecht machen, reizvoll gegleitet, parfümiert, charmant geschminkt und dann veranstalten wir ein großes Fest und wir laden die israelitischen jungen Männer dazu ein. Die israelitischen jungen Männer sind gekommen und dann heißt es so in kurzen Worten, sie aßen Götzenopferfleisch und trieben Unzucht. Und das müssen wir ein bisschen klären, was damit gemeint ist. Also sie haben ein Festessen veranstaltet, wo ja Götzenopferfleisch für Moabiter ja gar kein Problem ist. Und was war das für eine Unzucht? Philo zum Beispiel sagt, das waren Prostituierte,
aber Flavius Josefus sagt, das kann doch nicht sein, die haben doch keine Tausende von Prostituierten. Und jetzt bringt der Flavius Josefus in den Antiquitat eine wahnsinnig gute Erklärung. Er sagt, es geht hier um interreligiöse Ehen. Das geht hier nicht um One-Night-Sex, sondern es geht um interreligiöse Eheschließung. Natürlich mit Einschluss vom Sex. Wenn man verheiratet ist, spielt Sex auch eine große Rolle. Aber Sex mit Nicht-Israelitinnen heißt im Alten Testament Hurerei und Unzucht. Lest mal in Jeremia 2 bis 3, ich sage euch mal einen einzigen Vers. Jeremia 3
Vers 9 heißt, Judah trieb Unzucht mit Holz und Stein. Das ist ja eine merkwürdige Unzucht, gell? Das meint, das ist falsche Götter. Judah trieb Unzucht mit Holz und Stein. Das ist Unzucht. Denn Israel ist gebunden an seinen Ehemann Yahweh. Hosea 1, die ersten Verse, such dir eine Hure und du hast dann Hurenkinder, weil mein Volk ist auch eine Hure. Jerusalem ist zur Hure geworden. Also es geht hier um interreligiöse Eheschließungen, die ganz starke Folgen haben, weil in Großteil der Fälle die israelitischen Männer angefangen haben, die Götter ihrer Frauen auch zu verehren. Jetzt machen wir mal weiter. So hast auch du solche, die in gleicher Weise die Lehre der Nikolaiten
festhalten. Kehre nun um. Ja, also hier die in gleicher Weise die Nikolaiten, da habe ich gestern schon einiges gesagt. Also wir wissen nicht genau. Es geht um das Problem, Götzenopferfleisch ist ja billiger, aber gute Qualität und die ganzen Handwerker waren in Handwerkergilden zusammengeschlossen. Man musste in eine Handwerkergilde gehen, es war rechtlich vorgeschrieben und jede Handwerkergilde hatte einen Gott als Patron. Jede Gilde war unter der Patronage eines Gottes und deswegen floss das sehr schnell zusammen. Wenn du Handwerker warst und dich dann an den Geselligkeiten beteiligt hast, das war alles religiös gefällt. Wenn aber nicht, so komme ich zu dir bald und werde Krieg mit ihnen führen mit dem Schwert meines Mundes. Ja, also Johannes fordert jetzt diese Gemeinde, die ganze Gemeinde zur Umkehr auf und jetzt wieder typisch, er untermauert seinen
Umkehrruf mit einer Warnung, wenn aber nicht, so redet man nie von der Parousie, wenn aber nicht, sondern das ist ein Kommen im Geist, vielleicht durch korrigierende Verkündigung, er macht Krieg mit seinen Worten. Der legt jetzt mal ordentlich los. Weiter. Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt. Wer siegt, dem werde ich von dem verborgenen Manner geben und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf den Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt. Ja, das war wieder der Siegerspruch. Wer siegt, den, sag es nochmal, dem werde ich von dem verborgenen Manner geben. Jetzt kommt wieder das Problem essen. Vom verborgenen Manner geben. Das Manner fällt ja einem nicht in Schoß oder wie eine gebratene Taube in den Mund,
sondern das Manner, das verborgene Manner, muss du suchen und sammeln, jeden Tag. Und jetzt weiter. Und ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf den Stein geschrieben einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt. Bei den sportlichen Wettkämpfen, gerade auch in Smyrna, war es üblich, dass der Sieger, weil die Teilnehmer kamen aus der ganzen Region, und der Sieger bekam ein weißes Marmortefelchen und da haben die sportlichen Veranstalter mit einer Gravurkunst seinen Namen eingraviert in den Marmor. Das kann keiner so leicht nachmachen. Und diese Namensnennung des Siegers brauchte der Sieger, wenn er in seine Heimatstadt zurück ging, er bekam nämlich ein Jahr Steuerbefreiung, der Sieger. Und deswegen muss man da sehr aufpassen,
dass da kein Schwindel entsteht. Also der Sieger bekam ein weißes Marmortefelchen und sehr kunstvoll eingraviert in einer Art und Weise, die man kaum nachmachen kann, ist sein Name da eingraviert. Und das bedeutet jetzt wieder, es geht um den Sieg. Und der Name, der neue Name, der bei uns eingraviert wird, ist unsere neue Identität in Christus. Und diesen Namen kann man von außen nicht sehen. Man kann uns äußerlich nicht ansehen. Die andere Wendung ist auch für mich geheimnisvoll, sondern diesen Namen kennt nur Gott, ja, das ist klar, und der Betreffende selber. Das ist eine geheimnisvolle Bemerkung. Ich lasse sie mal so stehen. Jetzt machen noch das dritte
Senzschreiben. Senzschreiben an Tiatira. Und dem Engel der Gemeinde in Tiatira schreibe, dies sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz. Ja, das ist wieder der Bodenspruch. Also das Senzschreiben an Tiatira ist das Besonderste aller Senzschreiben. Da gibt es so viele Auffälligkeiten. Wir sind jetzt mitten in der Siebnerzahl bei vier, in der kleinsten der sieben Städte, und da rasselt es an Besonderheiten. Unglaublich. Man kann sie im Großen und Ganzen nicht wirklich erklären, aber es ist sehr auffällig. Der einzig klassische Hoheitstitel, so sagt der, der der Sohn Gottes ist. Sohn Gottes ist im Neuen Testament neben Christus der Gesalbte oder Kyrios der Herr, das sind die drei großen christologischen Hoheitstitel. Der Titel Sohn Gottes drückt vor allem die einzigartige Nähe aus zwischen dem
Sohn und dem Vater. Er drückt aber auch die Anwesenheit Gottes im Sohn aus und es drückt auch aus, dass Jesus der einzige Offenbarer ist, der von Gott wirklich authentisch Kunde bringen kann. Also diese Verbundenheit, die Nähe, die Anwesenheit Gottes im Sohn und seine Offenbarungsmöglichkeiten, die werden ausgedrückt in dem Begriff Sohn Gottes. Ja, weiter. Die sagt der Sohn Gottes, der Augen hat wie eine Feuerflamme und Füße gleich glänzendem Erz. Der einzige Bodenspruch, wo der Körper des Auferstandenen irgendeine Rolle spielt. Seine flammenden Augen, er sieht alles und dann seine Füße so Gold-Kupfer-Legierung, weiß keiner ganz genau,
muss aber was Besonderes gewesen sein. Sehr hoher Status und schon eine Gerichtssprache, die flammenden Augen und dann auch noch die Beine, die fest und seinen Status ausdrücken. Also ein sehr besonderer Bodenspruch. Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und dein Ausharren. Das ist aber jetzt eine Lobeserie. Also bei Ephesus war das Lob dreigliedrig. Ich kenne deine Werke, deine Ausdauer, deine Standfestigkeit. Aber hier, fang nochmal an. Ich kenne deine Werke und deine Liebe. Liebe, also nichts mit Defizit an Liebe wie in Ephesus. Und dein Glauben und dein Dienst und dein Ausharren. Also eine fünffache Lobeserie. Und jetzt geht es noch weiter. Und weiß, dass deine letzten Werke mehr sind als die ersten.
Boah, sapperlott. Bei Ephesus heißt es ja, du bist von der ersten Liebe gefallen, tu mal deine ersten Werke. Hier heißt es, und ich weiß, dass deine letzten, also deine heutigen Werke mehr sind als deine ersten. Du hast dich weiterentwickelt. Also das ist das stärkste Lob in den Sendcheiben. Aber es geht weiter. Aber ich habe gegen dich, dass du die Frau Isabel gewähren lässt, die sich eine Prophetin nennt und meine Knechte lehrt und verführt, Unzucht zu treiben und Götzenopfer zu essen. Ja, jetzt kommt wieder genau der gleiche Vorwurf. Es sind immer die zwei Punkte Götzenopferfleisch und Unzucht. Jetzt kommt wieder eine polemische Namensgebung. Also die Frau hieß sicher nicht Isabel. Das ist ja einer der negativsten Namen, den man sich vorstellen kann. Bei Nicolaitten, das war sicher eine Selbstbezeichnung. Aber das
ist von vornherein eine Abstempelung. Das ist die Isabel. Die Isabel war eine phönizische Königstochter. Der König Ahab hat sie geheiratet. Es heißt, wie es damals so üblich war, er hat sie zur Frau genommen. So war das in den guten alten Zeiten. Und das sicher aus machtpolitischen Gründen. Und Isabel brachte aber ihre Götter mit und sie führte im Nordreich Israel den Ba'alskult und die Ashera-Kult ein. Und ihr Gegenspieler war der Prophet Elia. Und es ging um den Allein-Verehrungsanspruch Jahwe. Also die Isabel ist die Figur für die Verführung zum Abfall in den Götterdienst. Und dieser Abfall zu anderen Göttern heißt in der Bibel Unzucht an vielen Stellen. Und aber auch
Götzenopferfleisch. Also die Isabel, ich würde sie gerne mal interviewen und sagen, was würdest denn du zu deiner Verteidigung sagen? Das würde mich schon interessieren, weil wir kriegen ja hier nur die eine Seite mit. Aber Isabel war auf Sicherheit, wir wissen es ja nicht genau, die war wesentlich offener, gelassener. Sie hat kein großes Problem gesehen, an so Götzenopfer-Mahlzeiten teilzunehmen. Natürlich nicht innerhalb von einem Tempel. Das war jedem klar, das geht nicht. Das hat auch Paulus ganz klar ausgeschlossen. Aber Paulus selber, Paulus hat eine sehr differenzierte Antwort gegeben in der Frage des Götzenopferfleisch. Paulus hat es durchaus für unproblematisch gehalten, auf dem freien Markt Götzenopferfleisch zu kaufen. Da hat er kein Problem drin gesehen.
Aber nicht in den Tempeln bei Verehrungsabläufen mitzumachen, das hat er abgelehnt. Und wenn man also Götzenopferfleisch gekauft hat und wenn man der Überzeugung ist, dass es Götter ja gar nicht gibt, das sind ja nichts, die gibt es ja im Grunde gar nicht, dann hat Paulus für möglich gehalten, dass man da sehr frei nach seinem Gewissen handeln darf. Paulus sagt mal in 1. Korinther 6, Vers 12, es ist mir alles erlaubt, aber es führt nicht alles zum Guten. Es ist mir alles erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen. Ich finde den Satz wahnsinnig gut. Es ist mir alles erlaubt, ich übersetze mal ein bisschen anders, aber es ist mir nicht alles nützlich. Es ist mir alles erlaubt, aber ich lasse mich von nichts beherrschen. Ich könnte mir vorstellen,
dass die Prophetin, wie immer sie geheißen hat, da in der Nähe dessen war. Und Paulus hat den Starken in seiner Gemeinde gesagt, ja, ihr könnt Götzenopferfleisch essen. Wenn ihr das in eurem Gewissen verantworten könnt. Aber ihr müsst Rücksicht nehmen auf die Schwachen. Das sind aber bei Paulus wirklich die Schwachen, die das Grubel haben und die das im Gewissen nicht können. Da sagt Paulus, er müsste ja nicht gerade vor deren Gesicht essen oder so. Also verwirrt sie nicht, aber er will auch nicht, dass die Schwachen über die Starken herrschen. Wie mir mal eine Frau gesagt hat, und wer hat Mitleid mit meiner Stärke? Wer hat da Mitleid? Man hat immer Mitleid mit den Skrupulösen. Schau was dran. Also aber auf jeden Fall eine differenzierte Antwort. Allerdings muss man sagen, Paulus kennt diese Zuspitzung nicht. In Römer 13, 1 bis 7, seit Untertan der staatlichen
Ordentlichkeit kennt er nicht eine religiös verdorbene Kaiserverehrung. Kennt Paulus nicht. Ist also eine spannende Frage, wie hätte sich Paulus verhalten in der Situation von Johannes? Die Frage ist sehr spannend und niemand kann sie beantworten. Was aber nicht geht, ist einfach Johannes gegen Paulus auszuspielen. Das geht nicht, weil das sind 40 Jahre dazwischen und die Situation hat sich kolossal zugespitzt. Jetzt machen wir weiter. Und ich gab ihr Zeit, damit sie umkehrt und sie will nicht umkehren von ihrer Unzucht. Siehe, ich werfe. Ja, das ist gut. Ich gab ihr Zeit, umzukehren. Das ist eine interessante Information. Sie wurde irgendwie gewarnt. Wir wissen keine Einzelheiten. Aber sie wollte nicht umkehren. Also hier haben wir eine der klarsten Stellen im
Neuen Testament, dass man die Gnade auch ablehnen kann. Sie wollte nicht umkehren. Es gibt's. Und wenn jemand nicht umkehren will, dann in diesem Schreiben hört die Ermahnung auf. Dann redet man nicht mehr parinätisch, sondern man kündigt das Gericht an. So wie Amos. Amos sagt, sein grundlegender Satz, das Ende ist gekommen. Da kannst du nichts mehr machen. Zu spät. Das Ende ist gekommen. Also es gibt so ein zu spät nach diesem Satz. Und ich habe es gelernt, den Johannes sehr ernst zu nehmen. Machen wir weiter. Siehe, ich werfe sie aufs Bett und die, die durch sie veranlasst, Ehebruch treiben in große Bedrängnis. Ja, jetzt noch mal. Siehe,
ich werfe sie aufs Bett. Ja, das, ihr Lieben, muss man klären. Das Wort, das hier steht, heißt Klinibett. Da kommt unser Wort Klinik her. Klinibett. Gemeint ist hier das Krankenbett. Das auch die Todesbare kann auch gemeint sein. Also es geht hier nicht um Erotik. Wieso soll der Auferstand denn jemand aufs Bett werfen? Der Ausdruck aufs Bett, es hat mich aufs Bett geworfen, heißt, ich bin von schwerer Krankheit überfallen worden. Ich bin aufs Krankenbett geworfen worden. Ich habe sie aufs Bett geworfen und jetzt weiter. Und die, die durch sie veranlasst, Ehebruch treiben in große Bedrängnis. Und diejenigen, die veranlasst durch sie auch Ehebruch getrieben haben, die bringe ich in große Bedrängnis. Also gerade das, was die ja vermeiden wollen, jetzt ziehen
sie sich es aber wirklich zu. Da wird sehr oft übersetzt und es führt völlig in Blödsinn, die mit ihr Ehebruch getrieben haben. Nein, das steht nicht da. Die mit ihr, sondern das heißt, die hinter ihr her Ehebruch getrieben haben. Und dieser Ausdruck hinter ihr her meint auf Deutsch veranlasst durch sie. Also sie hat jetzt die veranlasst, auch Ehebruch zu treiben. Und jetzt will ich nochmal den Flavius Josephus herausführen. Was ist es für Ehebruch mit Unzucht? Nämlich interreligiöse Ehen. Also die Prophetin, die hier Isabel genannt wird, die hat kein Problem darin gesehen, dass die Mehrheit der Gemeinde, vielleicht 60 Prozent oder so, die kommen ja aus nicht jüdischem Hintergrund. Und Juden heiraten sowieso nicht gern, nicht Juden. Ja, wen sollen die denn
heiraten in so kleinen Gemeinden? Die haben ja ihren großen Freundes- und Bekanntenkreis, die lebten ja bisher in all dem. Ja, warum sollen die nicht nicht-christliche Frauen heiraten? Und dann haben sie natürlich Sex mit ihnen. Und dann aber auch über Sex läuft dann vielleicht auch, dass sie unheimlich in Gefahr laufen, untreu zu werden, Ehebruch, im Sinne von, du bist doch in einem Ehebund mit Gott. Also es geht hier im Hintergrund nicht um billigen Sex und was man in konservativen Kreisen, das ist ja nicht zufällig, gell, dass gerade in diesen Kreisen wird es dann sehr primitiv alles ausgelegt. Nein, dahinter stehen echte Probleme. Sollen diejenigen jungen
Leute, die in dem letzten halben Jahr oder Jahr oder anderthalb Jahren christlich geworden sind, innerjüdisch heiraten können sie nicht, dürfen die keine nicht-christlichen Ehepartner heiraten? Also da hat die sogenannte Isabel gesagt, na das geht zu weit. Also das muss doch möglich sein. Und jetzt machen wir weiter. Wenn sie nicht umkehren von ihren Werken und ihre Kinder werde ich mit dem Tod töten. Ja, ihre Kinder sind nicht die leiblichen Kinder gemeint, mit ihr Ehebruchtreiben, schon mal falsch übersetzt, und dann sind es die huren Kinder, die man mit der Isabel gezeugt hat. Da stimmt überhaupt nichts mehr, gell. Also wenn sie werden jetzt noch ermahnt, sie können noch umkehren, dann werde ich sie mit dem Tod töten. Das ist auch eine Redewendung, die man ganz leicht
erklären kann, nämlich ich werde sie mit einer schweren Krankheit, wahrscheinlich Seuche töten. Wenn man jemanden mit dem Tod tötet, das ist, ich töte ihn durch eine schwere Krankheit. Ich werde also das Wahrscheinlichste ist, es wird irgendwie eine Seuche entstehen und da entstehen hier einige Tote. Jetzt machen wir weiter. Und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Nieren und Herzen erforscht. Ja, einmaliger Fall in den Sendschreiben, Tiatira ist der Sonderfall der Sonderfälle. Jetzt werden alle Gemeinden erkennen. So einen Satz gibt es nirgendwo in den Sendschreiben. Es geht immer um die Gemeinde, um die Gemeinde. Aber in diesem Vers macht er die Gemeinde von Tiatira zum exemplarischen Fall für alle Gemeinden. Es werden alle Gemeinden erkennen. Also so eine Öffnung der Perspektive gibt es nur an dieser Stelle. Weiter. Und ich werde euch einem jeden
nach euren Werken geben. Ja, und ich werde einem jeden von euch nach seinen Werken geben. Das muss ich auch da ein bisschen stehen bleiben, weil das ist so ungeheuer wichtig. Wir werden alle nach unseren Werken gerichtet. Du und ich. Und die Liebe Gottes und sein Erbarmen und seine Vergebung, darf ich euch sagen, ändern daran gar nichts. Was der Mensch sät, das wird er ernten. Das hebt die Liebe Gottes nicht auf, sondern wir können uns auf die Liebe Gottes verlassen. Seid ganz ruhig, seid fröhlich. Die Liebe Gottes trägt euch durch alles durch. Die Liebe Gottes trägt euch durch das Weltgericht durch. Und die Vergebung Gottes, der könnt ihr sicher sein, gewiss sein, sein Erbarmen.
Aber ihr Lieben, ihr werdet gerichtet nach euren Werken. Also ihr dürft nicht, wie manche Fromme es machen, ja wir kommen nicht ins Gericht, Herr Zimmer, wir sind bekehrt. Dann sage ich, das würdet euch so gefallen. Das würdet euch so gefallen. Es ist dadurch so verwirrend, dass im Johannes-Evangelium heißt es, wer glaubt, der kommt nicht in das Gericht. Das ist aber nur bei Johannes und Johannes versteht unter Gericht was anderes wie Paulus. Das darf man nicht, da kommt man völlig in Salatschüssel rein. Johannes versteht unter Gericht das Verdammungsgericht und da kommen wir nicht rein. Paulus versteht unter Gericht das Gericht nach den Werken und da sagt Paulus, wir Christen, wir werden alle offenbar werden vor dem Richtstuhl Christi. Je nachdem, wie wir gelebt
haben in Leibesleben, werden wir bekommen Lob und Hakel oder Gold, Silber, Heu oder Stoppel. Also diese Art von Vergeltung, die gilt. Ich werde jedem von euch geben nach dem, wie eure Werke sind. Wir werden einmal im Weltgericht freigesprochen werden wegen erwiesener Schuld. Wir werden freigesprochen wegen erwiesener Schuld. Wir werden trotzdem freigesprochen. Aber dass wir mal reden, dass wir mal im Rückblick erleben, was wir für eine Scheiße gebaut haben, auch die Bekehrten, die Wiedergeborenen, die Geistgetauften, die Bekennenden und so weiter, Christen, es zählen nur ihre Taten. Da werden sich Menschen sehr wundern. Ich werde einem jeden geben nach seinen Werken. Sind wir gleich fertig. Euch aber sage ich, den übrigen Intiatierer, allen, die diese Lehre
nicht haben, welche die Tiefen des Satans, wie sie es nennen, nicht erkannt haben, ich werfe keine andere Last auf euch. Ja, also Schlusswort. Es gibt also in der Gemeinde, die ganze Gemeinde ist offensichtlich ganz schön gespalten. Ihr merkt immer wieder, die urchristlichen Gemeinden, da ging es gar nicht ideal zu. Das ist kein Idealzustand. Da geht es von außen und von innen, oft mehr von innen, die Probleme, wie von außen. Unglaublich. Ja, also diese Prophetin, ich hätte zu gern mal ihre Verteidigungsrede gehört. Schade, dass wir sie nicht haben. Ich glaube, wir würden da manches nochmal mit anderen Augen sehen. Aber die haben wohl gelehrt, so wie sie sagen, haben sie die Tiefen des Satans erkannt. Leider wissen wir nichts Genaueres. Wir können versuchen,
vorsichtig zu vermuten. Wahrscheinlich war diese Prophetin der Überzeugung, dass es Strategien gibt, wie man sich gegen das Böse immunisieren kann. Nehme ich mal an, mit vielen Kollegen. Es gibt Immunisierungsstrategien. Wir haben das Böse durchschaut. Man kann das Böse durchschauen, so wie im internetlichen Vortrag gelesen habe, wie man dem Antichristen heute auf die Schliche kommen kann. Lassen wir es. Ja, also wir können das Böse durchschauen und dann ist die Macht des Bösen gebrochen. Das hält Johannes für einen ganz gefährlichen Irrtum. Und Johannes ist der Überzeugung, jedes Essen von Götzen, Opfer, Fleisch verleugnest du den exklusiven Anspruch
Jesu Christi. Keine Kompromisse. Ich weiß, wo du wohnst. Wir sind mit dem Rücken an der Wand. Jetzt geht es darum, Ja oder Nein zu sagen. Wir leben in einer so angespannten Situation, dass Kompromisse nur noch faule Kompromisse sein können. Da sage ich, lieber Bruder Johannes, ja, ich glaube tatsächlich, dass es solche Situationen geben kann. Und du warst der Überzeugung, dies ist jetzt gegeben. In der BRD ist sie nicht gegeben. Aber ich weiß nicht, in Nordkorea oder...
Die Apokalypse des Johannes (Teil 7): Die Sendschreiben an Smyrna, Pergamon und Tiatira (Offb 2,8–29) | 12.9.3
Sieben Sendschreiben sollte Johannes in seiner Offenbarung an sieben Gemeinden verschicken. Manche Gemeinden wurden in diesen Schreiben gelobt, andere getadelt. Was haben sie, die ersten Christen, richtig gemacht, was falsch – so sehr, dass der Auferstandene selbst ihnen eine Nachricht zukommen ließ? Mal wieder ist es nicht so einfach. Nicht die Gemeinde wurde gelobt, in der alle Gläubigen konfliktfrei zusammen beteten. Und nicht die getadelt, in der es den Gläubigen schlecht ging.
Siegfried Zimmer erklärt in diesem Vortrag drei der sieben Sendschreiben und schaut dabei tiefer, weit hinter das, was man zuerst zu verstehen glaubt. Er holt diese uralten Schreiben durch die Jahrtausende in die Gegenwart. Er erklärt furchtbare Übersetzungsfehler, die den europäischen Judenhass befeuerten. Er macht all denen Mut, denen schwere Zeiten bevorstehen. Und erzählt dabei auch ganz persönlich von seinem eigenen Schicksal.
Dieser Vortrag gehört zu der 12-teiligen Apokalypse des Johannes-Vorlesung von Prof. Dr. Siegfried Zimmer.