Jesus war ein guter Mensch, ein großes Vorbild, hat Außenseiter der Gesellschaft anständig behandelt, Frieden und Vergebung gepredigt – reicht das nicht? Müssen wir wirklich noch daran glauben, dass Jesus gestorben ist, drei Tage tot war, dann wieder aufstand und mit seinen Jüngern sprach, aß und herumlief? Die Antwort ist simpel: Ja. Was die Bedeutung der Auferweckung Jesu alles mit sich bringt, ist weniger simpel. Siegfried Zimmer erklärt, warum der christliche Glaube ohne die Auferweckung unmöglich ist. Warum die Auferstehung Jesu mehr sein muss, als eine erstaunliche Geschichte, wenn der Rest seines Lebens irgendeine Bedeutung haben soll. Und wie diese Auferweckung jedem Einzelnen Hoffnung geben kann – auch schon vor unserem Tod, im Hier und Jetzt.

Es ist eine ungeheuerliche Behauptung: Ein Mann wird öffentlich hingerichtet, jeder hat es gesehen – und der soll dann wieder aufgestanden sein und herumlaufen, fast ohne Folgeschäden außer ein paar Fleischwunden? An der Auferstehung Jesu zweifeln sogar viele, die sonst an die Existenz des historischen Jesus glauben. Und tatsächlich wird kaum jemand die letzten Kapitel der Evangelien lesen können, ohne dass Fragen offen bleiben. Siegfried Zimmer wagt sich trotzdem an eine der größten: Wie glaubwürdig ist es, was die Jünger damals erzählten? Glaubten die denn selber daran oder war die Erzählung von der Auferstehung nur ein Versuch, mit Trauer und Frust umzugehen? Wurden bei der Auferstehung tatsächlich Naturgesetze außer Kraft gesetzt, war Jesus so etwas wie ein Zombie? Zimmer prüft die Glaubwürdigkeit der Botschaft, die Jesu Jünger verbreiteten. Und diese Glaubwürdigkeit hat unter anderem mit Frauen als Zeugen zu tun, mit einer besonders dreckigen Art zu sterben und mit Widersprüchen in den Evangelien.

Ein gewaltiger Mann, dessen Diener sich vor seinen Wutausbrüchen fürchtete, geachtet, gefeiert und manchmal tief verschuldet – das war Georg Friedrich Händel, Komponist und Erschaffer eines der größten Oratorien unserer Kulturgeschichte. Und wo geht es da jetzt um Gott und Christentum? Zwischen den Zeilen. Denn Siegfried Zimmer erzählt eine Geschichte, die sich in etwa so zugetragen hat, der man wunderbar zuhören kann, die Mut macht und berührt. Es geht um eine schwere Krankheit und den drohenden Schuldturm, um eisernen Überlebenswillen und verzweifelte Todessehnsucht. Und um den 21. August 1741, als ein schicksalhaftes Paket auf Händels Schreibtisch lag. Ein Paket, das ihn aus größter Not wieder auferstehen lässt, dessen Inhalt ihn befreit, genesen lässt und gleichzeitig in einen Wahn zu stürzen scheint, aus dem er erst Tage später wieder aufwacht – mit einem Meisterwerk in der Hand.

Durchdringt man Erdschichten und analysiert Baumstämme, dann wird recht schnell klar: Eine Überschwemmung, die die gesamte Erde erfasste und alles Landleben bis auf ein paar Menschen und einige Tierpaare dahinraffte – die hat es nicht gegeben. Trotzdem berichtet nicht nur die Bibel, sondern auch Babylonier, Sumerer oder Mesopotamier von einer gewaltigen Flut und einem Mann, der mit seinem Boot Tiere rettete. All diese Erzählungen sind älter als das Alte Testament. Haben die Verfasser der Bibel also nur abgeschrieben? Und was wollten sie mit dieser Geschichte sagen? Die Unterschiede zwischen der biblischen Sintflutgeschichte und den älteren Überlieferungen erklärt Thorsten Dietz. Und macht daran deutlich, was die Geschichte der Zerstörung der Welt mit unserem heutigen Leben zu tun hat. Denn Paläoanthropologen und Physiker mögen belegen können, dass es keine weltweite Sintflut gab und dass die Erde älter ist als ein paar Tausend Jahre. Was sie nicht können, ist diese eine große Frage beantworten: Warum leben wir eigentlich hier?

Kaum etwas ist dem modernen Menschen wichtiger als seine Freiheit. Sicherheit vielleicht, aber darüber streitet man sich ja. Was zur Freiheit überhaupt nicht passt, ist der Gedanke daran, dass jemand Macht über einen hat. Und dann gar Allmacht. Gott, der Liebe ist, wie Theologe Thorsten Dietz in einem anderen Vortrag erklärt, ist auch Macht. Das klingt gefährlicher und bedrohlicher als ein Gott, der Liebe verkörpert. Um zu verstehen, was Gott mit Macht zu tun hat, wagt sich Dietz an die Theodizee-Frage, jener großen Frage, auf die es nie eine wirklich befriedigende Antwort gibt, nämlich: Warum lässt Gott Leid zu? Für eine Antwort bemüht Dietz den russischen Schriftsteller Fjodor Dostojewski und „Die Brüder Karamasow“, Immanuel Kant und einen hypothetischen Agnostiker, der kritische Fragen stellt. Es ist eine lange Antwort, durchzogen von nachdenklichen Geschichten, vielen Denkanstößen und dem Versuch, jenen allmächtigen Gott des Alten Testaments und der blutigen Kirchengeschichte mit Liebe in Einklang zu bringen.

„Ich glaube an Gott, den Vater…“ Unzählige Firmlings- und Konfirmandengenerationen haben das Glaubensbekenntnis auswendig gelernt: Vater, Jesus, Jungfrau, Auferstehung, Heiliger Geist und christliche/katholische Kirche. Aber wer ist dieser Gott, an den sie alle angeblich glauben? Was wissen wir eigentlich über ihn? „Gott ist Liebe“, sagt Thorsten Dietz, und das klingt furchtbar abgedroschen, etwas kitschig, lässt unwillkürlich die Augen rollen – klar, Liebe, was heißt das schon in unserer Zeit, wo man ständig irgendetwas liebt, Pommes oder Bali oder den HSV? Was das heißt, erläutert Dietz natürlich auch. Es war einmal ein Satz, der revolutionärer kaum sein konnte, der die frühen Christen von allen ihren Zeitgenossen abgehoben hat, die damals an Zeus und Co. glaubten. Er analysiert, was dieser Satz für uns heute bedeuten kann. Und er erklärt, was diese Liebe mit absoluter Freiheit zu tun hat.

Wiedergeburt, Auferstehung, das unendliche Nichts – woran glauben Sie so? Wenn es Auferstehung oder Wiedergeburt sind, denkt in Deutschland immerhin ein Drittel der Bevölkerung wie Sie. Der Rest – also die Mehrheit – ist sich nicht sicher oder glaubt lieber an das Diesseits statt an das, was nach dem Tod kommen mag. Den Sinn ihres Lebens sehen die meisten im Hier und Jetzt. Sie meditieren oder pilgern, um zu sich selbst zu finden statt zu Gott. Sie lassen sich unter einem Baum bestatten oder ihre Asche zu einem Diamanten pressen, um nach dem Tod weiter zu existieren. Sie verwenden Begriffe wie „Sünde“ für das Schokoeis während einer Diät oder „Hölle“ für einen stressigen Arbeitstag. Und sie schauen nach Feierabend Hollywood-Filme über den Weltuntergang, der gerade noch von einem Helden aufgehalten wird. Obwohl in Deutschland in fast jedem Ort eine Kirche steht, ist das Jenseits fast vergessen. Der Theologe Patrick Becker erklärt dagegen, warum es so wichtig ist, trotz aller Diesseitsorientierung über die Botschaft vom Jenseits nachzudenken.

Licht und Dunkelheit, Himmel und Erde hatte Gott voneinander getrennt, dann nahm die Schöpfung richtig Fahrt auf. Gott erschafft Wasser und Land, Leuchten am Himmel, Pflanzen, Tiere und Menschen. In 35 Versen handelt die Bibel die sieben Tage der Schöpfungsgeschichte ab. Theologe Siegfried Zimmer nimmt sich drei Vorträge Zeit, die tiefe Bedeutung dieser Erzählung zu analysieren. In diesem dritten Teil zerlegt Zimmer die Erzählungen vom dritten bis zum siebten Schöpfungstag. Es sind uralte Geschichten, nahezu unverändert durch die Jahrtausende überliefert. Es sind keine Faktenbeschreibungen, keine biologischen, anthropologischen, geologischen Ausführungen, sie haben einen viel grundlegenderen Sinn. Was jede einzelne Erzählung mit ihren wohlgewählten Worten für die Menschen vor knapp 3000 Jahren bedeutet hat, erklärt Zimmer. Und fasst die Schöpfungsgeschichte schließlich in sieben grundlegende Erkenntnisse, die sich jeder moderne Mensch ausdrucken und neben den Spiegel hängen sollte.

Es ist eine poetische, tiefgründige Erzählung, kein Faktenbericht: Die Schöpfungsgeschichte soll staunen lassen, faszinieren, Dankbarkeit wecken. Nebenbei erzählt sie unheimlich viel über den Glauben und die Weltsicht unserer Vorfahren. In diesem zweiten Teil seiner Vorträge über die Schöpfungsgeschichte nimmt Theologe Siegfried Zimmer diese grundlegende Erzählung des Alten Testaments Wort für Wort auseinander. Er erklärt Wendungen wie »Wüste und Leere« oder »Er sah, dass es gut war«. Er versetzt die Zuhörer in eine Zeit vor knapp 3000 Jahren, als kein anderes Volk an nur einen Gott glaubte und die Israeliten für das Tun ihres Schöpfers eigens ein neues Wort entwickelten. Zimmer erklärt, was die Worte dieser uralten Überlieferung für die Menschen damals bedeutet haben mögen – und wie sie noch in unserem Leben nachwirken.

Erst waren Chaos und Leere, dann sprach Gott einige Worte, und keine Woche später war alles da, was wir heute kennen: Sonne, Pflanzen, Tiere. So erzählt es die Bibel in der ersten Schöpfungsgeschichte. Theologe Siegfried Zimmer erklärt, wie sich die erste von der zweiten Schöpfungsgeschichte unterscheidet und warum diese Unterschiede so wichtig sind. Das ist schnell erklärt, aufmerksam hinzuhören lohnt sich danach umso mehr. Dann zerlegt Zimmer die erste Schöpfungsgeschichte in ihre Einzelteile – so unterhaltsam und lehrreich, wie man es von ihm gewohnt ist: Jedes einzelne Wort, die Architektur jedes Satzes, der gesamte Rhythmus der Geschichte trägt seine eigene Bedeutung, die ganze Erzählung ist poetisch, durchdacht und über Generationen mit Geheimnissen angefüllt worden, die selbst Experten nach Jahrzehnten des Studiums manche Offenbarung noch verwehrt.