UNSERE GESCHICHTE

Worthaus bemüht sich um eine verständliche Darstellung zentraler Aspekte des christlichen Glaubens. Dies geschieht auf der Basis von fundierten theologischen Erkenntnissen. Aus heutiger Perspektive werden Zugänge zu den Wurzeln des christlichen Glaubens geschaffen und gleichzeitig gefragt, ob und wo sich wesentliche Bezüge für die heutige Lebenswelt herstellen lassen. Es geht also sowohl um die Vermittlung von Einsichten der modernen Bibelwissenschaft als auch um die Grundfragen des christlichen Glaubens und des Lebens an sich.

Dazu organisieren wir Vortragsveranstaltungen, die in der Regel mehrtägig sind und bieten dort auch Raum für Rückfragen und zur Diskussion. Außerdem nutzen wir sie, um die Vorträge für unsere Mediathek aufzuzeichnen.

WORTHAUS 1

Weimar: 6. – 10. April 2011

Jesus aus Nazareth
Leben + Wirken

Das erste Worthaus findet vom 6. bis 10. April 2011 in Weimar statt. Diese kleine Stadt in Thüringen ist aus vielerlei Hinsicht ideal. Zum einen entspricht ihre geografischen Lage fast der Mitte Deutschlands. Zum anderen steht Weimar als ein Zentrum der Künste und der Wissenschaft für die Tradition des freien Denkens, an die Worthaus nahtlos anknüpft.
Der Charakter von Worthaus 1 lässt sich insgesamt auch als recht »studentisch« bezeichnen. Und das liegt nicht nur an dem experimentier- und entdeckungsfreudigen Ansatz von Worthaus! Denn die meisten Veranstaltungen finden in dem kleinen Hörsaal des Anna Amalia Studienzentrums statt und wie in den meisten Studiengängen inzwischen leider üblich, ist auch die Teilnehmerzahl von Worthaus 1 auf 50 Personen limitiert. Doch der positive Effekt ist, dass es so eine intime Veranstaltung wird, in der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit haben untereinander und mit dem Referenten Prof. Dr. Siegfried Zimmer intensiv ins Gespräch zu kommen.
Inhaltlich setzt sich Worthaus 1 mit dem Leben von dem Mann aus Nazareth auseinander auf den sich der christliche Glauben gründet.

WORTSPITAL

Öhringen: 11. – 13. November 2011

Die Zeit zwischen Worthaus 1 und Worthaus 2 ist einfach zu lang. Deshalb findet vom 11. – 13. November 2011 eine Wochend-Worthaus-Veranstaltung statt. Also nicht so lang, nicht so groß, nicht so aufwendig wie fünf Tage in Weimar und deshalb auch eher eine Art Wohnzimmer-Veranstaltung, die es aber trotzdem in sich hatte. Nach dem Anna Amalia Studienzentrum im thüringischen Weimar, verschlägt es uns in die Spitalkirche ins hohenlohische Öhringen. Da Worthaus quasi so direkt ins Spital eingeliefert wurde, hat sich der Name Wortspital durchgesetzt. Und passenderweise steht auch der Ursprung des Dauerpatienten unter den abendländischen Festtagen auf dem Programm: Weihnachten, der Geburtstag von Jesus aus Nazareth.
Im Mittelpunkt der Vorträge von Siegfried Zimmer stehen die altbekannten Weihnachtstexte, die ja schon so altbekannt sind, dass es schwer fällt sich vorzustellen, dass man diesen Texten noch Neues oder Anderes abgewinnen kann. Vor allem wenn man bedenkt mit welchem Wust von Tradition diese Texte alljährlich ausgerollt werden.

WORTHAUS 2

Weimar: 6. – 10. Juni 2012

Jesus aus Nazareth
Tod + Auferweckung

Worthaus soll ein Ort sein, an dem eine seriöse Auseinandersetzung mit den Wurzeln des christlichen Glaubens ohne Denk- und Sprechverbote stattfindet. Worthaus will Theologen ein Forum bieten, die gründlich über ein Thema nachgedacht haben und sich allgemein verständlich ausdrücken können. Gerne kontrovers, gerne inspirierend. Aber nie unreflektiert oder religiös verblendet. Sondern immer am Puls der Erkenntnisse der theologischen Forschung.
Das hat automatisch zur Konsequenz, dass es nicht die eine Worthaus-Meinung gibt. Der Anspruch von Worthaus ist es, eben nicht der nächste Verein zu sein, der »die Wahrheit« verkündet und Hüter einer bestimmten christlichen Lehre ist. Der Anspruch ist es, Anregungen zum eigenen Nachdenken und Nachforschen zu geben. Denn nichts ist besser, als sich selbst mit einer Sache näher zu befassen. Und wenn einem selbst dann deutlich wird, dass manche Sachverhalte gar nicht so einfach, sondern mitunter recht komplex sind, dann macht das das Leben nicht unbedingt einfacher, aber ehrlicher und echter. Denn bei genauerer Betrachtung sind die meisten Dinge, mit denen wir es zu tun haben, eben nicht einfach, sondern ziemlich komplex. Und das gilt auch ganz besonders für die biblischen Texte und den christlichen Glauben. Wer das bestreitet, ist bei Worthaus falsch. Doch wer ahnt, dass das Thema um den Mann aus Nazareth durchaus vielschichtiger ist als dies landläufig suggeriert wird, und bereit ist auch mal gelassen zu schauen, was sich links und rechts am Wegesrand so finden lässt, der ist bei Worthaus goldrichtig.
Worthaus 1 hat sich mit dem Leben und den Themen von Jesus aus Nazareth beschäftigt. Worthaus 2 setzt sich mit dem Sterben und der Auferweckung dieses Menschen auseinander und beleuchtet die Deutung und Relevanz für den christlichen Glauben. Mit dieser Thematik geht es um nichts weniger als um das Zentrum des christlichen Glaubens! Aber auch hierbei zeigt sich, dass nicht nur eine Deutung dieser Berichte denkbar und zulässig ist. Es ist gut, wenn man das erkennt. Man muss nicht in allem einer Meinung sein und man sollte sich seine Meinung selber bilden und sie nicht einfach übernehmen. Und genau dazu regen die Vorlesungen von Worthaus 2 an.

WORTHAUS@FREAKSTOCK 2012

Borgentreich: 2. – 4. August 2012

Premiere! Mit Worthaus@Freakstock debütiert Worthaus bei Freakstock. In drei Worthaus@Freakstock-Sessions wird versucht einen unverstellten Blick auf die Bibel, biblische Botschaften und fromme Standardsätze zu erhaschen. Fernab aller Tradition und ideologischer Annahmen geht es hier um eine bewusste Reflexion von Glaubenssätzen und Auseinandersetzung mit der Bibel im Spiegel der Erkenntnisse der theologischen Forschung.
Die drei Sessions werden jeweils von Siegfried Zimmer mit einem provokanten Grundsatzreferat eröffnet und gehen in eine garantiert intensive Diskussion über.

WORTHAUS 3

Weimar: 29. Mai – 2. Juni 2013

Die schönste Erzählung der Bibel
Adam und Eva und das Geheimnis des Lebens (Genesis 2 & 3)

In bester Worthaus-Tradition greift Worthaus 3 ganz am Anfang an. Der uralte Text, der heute zum Lieblingsschlachtfeld des internationalen Kreationismuses verkommen ist, ist in Wahrheit eine der schönsten, wenn nicht sogar die schönste Erzählung der Bibel: Die orientalische Erzählung von Adam und Eva und dem Geheimnis des Lebens aus dem ersten Buch der Bibel.Aber kann man sich mit 49 Versen wirklich fünf Tage beschäftigen, ohne das Langeweile aufkommt? Unser Hauptreferent Prof. Dr. Siegfried Zimmer sagt mit einem verheißungsvollen Lächeln: „Man kann!“. Und er legt sogar noch seine berüchtigte „Darüber könnt Ihr mal den Rest Eures Lebens nachdenken“-Garantie obendrauf. Denn er ist sich sicher, dass er dem Text so viel Neues und Hintergründiges abgewinnen kann, dass sich allen Teilnehmern neue Horizonte erschliessen werden. Wer Siegfried Zimmer näher kennt, weiß, dass er hält, was er verspricht, und er weiß, dass man Diskussionsmöglichkeiten, die eine Worthaus-Veranstaltung bietet, nicht missen möchte.

WORTHAUS@FREAKSTOCK 2013

Borgentreich: 2. – 3. August 2013

Comeback! Nachdem unsere ersten Worthaus@Freakstock Sessions im letzten Jahr ein sehr positives Echo erlebet haben, sind wir dieses Jahr auch wieder dieses Jahr mit von der Partie. Denn die Worthaus-Mission einen unverstellten Blick auf die Bibel, biblische Botschaften und fromme Standardsätze zu erhaschen, passt einfach gut zu Freakstock. Und unser Hauptreferent Siegfried Zimmer hat sich im letzten Jahr quasi in Freakstock verliebt.
Er ist ein ganz großer Bibel-Fan und ein fröhlicher Professor der Theologie, der – trotz massivem physischen Sehkraftverlust – biblische Zusammenhänge so klar durchblickt wie wenig andere. Außerdem ist er ein erfahrener Redner und Autor des spannenden Buches »Schadet die Bibelwissenschaft dem Glauben? Klärung eines Konflikts«.

WORTHAUS 4

Heidelberg: 18. – 22. Juni 2014

Die Bibel
Eine Bestandsaufnahme

Die Bibel – kein Buch wurde öfter aufgelegt. Kein Buch gibt es in so vielen Sprachen. Und vielleicht wurde und wird auch kein Buch so kontrovers erlebt: tröstend, befreiend, inspirierend, orientierungs- und sinnstiftend, aber eben auch befremdlich, einengend und unterdrückend. So ist der Umgang mit der Bibel und ihren Texten äußerst vielfältig. Auf Basis der Bibel werden unterschiedlichste Ansprüche formuliert. Das Argument »Das steht so in der Bibel!« erfreut sich im christlichen Umfeld – und darüber hinaus – nach wie vor großer Beliebtheit, um die unterschiedlichsten Meinungen zu legitimieren. Wahrscheinlich wird kein anderes Buch häufiger missverstanden und instrumentalisiert. Oftmals begleitet von einer interessengeleiteten Deutung und verblüffender Unkenntnis ihrer Entstehungsgeschichte – überraschenderweise sowohl bei Gegnern der Bibel als auch bei ihren Freunden!

An dieser Stelle setzt Worthaus 4 mit dem Versuch an, einen unverstellteren Blick zu gewinnen. Es geht darum, die Bibel als ein Buch ernst zu nehmen, unabhängig von verklärenden Sichtweisen: Wo kommt sie her? Wie ist sie zu dem geworden, was sie ist? Gibt es »richtige« und »falsche Deutungen« der biblischen Texte? Kann man die Bibel einfach lesen und verstehen? Oder benötigt man umfangreiche Begleitliteratur oder gar ein Theologiestudium, um ihre Botschaften zu verstehen? Und welche Relevanz haben ihre alten Sätze und Gedanken für das Hier und Jetzt?

WORTHAUS 5

Heidelberg: 22. – 26. Mai 2015

Das Prophetische
Gesellschaftsanalyse, Opposition, Inspiration

Eine der Kernfragen von Worthaus lautet: Was sind die roten Fäden, die großen Linien der Bibel und des christlichen Glaubens? Bei der Suche nach Antworten rückt unweiger- lich »das Prophetische« ins Blickfeld. Das überrascht. Denn das Prophetische kommt heute in vielen christlichen Gruppen eher am Rande vor. Wenn es vorkommt, wird der Begriff »Prophetie« bevorzugt und zwar in zwei unterschiedlichen Bedeutungen: Entweder ist eine Gottesbotschaft an einzelne Menschen beziehungsweise Gruppen gemeint, oder es geht um Apokalypse – die Offenbarung des Johannes, das Buch Daniel oder ähnliche biblische Texte –, Endzeit und Weltende. Dabei wird die Offenbarung des Johannes gern als Blaupause für Weltuntergangsspekulationen genutzt. Die Propheten werden zu »Vorhersagern«. Prophetie wird zur Hellseherei. Die Gegenreaktion besteht dann darin, dass Prophetie als etwas Exotisches und Skurriles eingestuft wird, das im normalen (kirchlichen) Alltag nicht gebraucht wird. Doch ist »das Prophetische« das Gleiche wie »das Apokalyptische«? Bei einem umfassenderen, unverstellteren Blick auf die biblischen Texte treten andere Aspekte ins Blickfeld. Es wird deutlich: Das Prophetische ist wesentlich älter als das Apokalyptische. Die ersten Propheten waren Oppositionelle, Kritiker der Herrschaftseliten in Israel. Ihre Gesellschaftsanalyse wurde von den Mächtigen als Frechheit empfunden, als Angriff auf die Gesellschaftsordnung und auf die israelitische Staatsreligion. Die prophetische Offenbarung und Inspiration rückten die Themen »Recht und Gerechtigkeit« in den Vordergrund. Das störte und es stört noch heute. Auf der Basis dieser Gesellschaftsanalyse fragten die Propheten dann auch nach den besseren Alternativen, nach »dem Neuen«, das von Gott kommt. Dieses Prophetische zeigt sich bei Jesus aus Nazareth in mehrfacher Hinsicht und an entscheidender Stelle. So gesehen gehört das Prophetische zum unverzichtbaren Markenkern des biblischen Glaubens. Es gehört zum Profil der biblischen Botschaft. Dieses Profil darf nicht weich gespült werden, auch oder gerade nicht durch ein »frommes« Gewand. Vielmehr muss das Prophetische in seiner ursprünglichen Bedeutung wieder freigelegt, seine Glaubwürdigkeit und seine unversiegbare Kraft muss spürbar werden. An dieser Stelle setzt Worthaus 5 an. Dabei wird es eben nicht darum gehen das Rad neu zu erfinden, sondern das, was verschüttet ist, wieder ans Licht, in unsere Zeit zu holen. Was ist das Prophetische? Welches Gewicht hatte es bei den Entwicklung des jüdischen Glaubens? Welche Bedeutung hat es für die Welt des 21. Jahrhunderts?

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: 7. Februar 2015
Prof. Dr. Siegfried Zimmer und die schwule Frage

Köln: 17. Oktober 2015
Prof. Dr. Klaus von Stosch und die Trinität und die Frage nach der der einen Wahrheit

Tübingen: 12. Dezember 2015
Prof. Dr. Siegfried Zimmer und die Kunst und Bedeutung des Erzählens

WORTHAUS@FREAKSTOCK 2015

Allstedt: 30. + 31. Juli 2015

Prof. Dr. Siegfried Zimmer und das Gleichnis vom Sämann und das Thema »Sexualität und Ehe«

WORTHAUS 6

Heidelberg: 13. – 17. Mai 2016

Die Reformation und ihre Schlüsselfigur
Erkenntnisse, Veränderungen, ungenutzte Potenziale

Kein anderes kirchengeschichtliches Ereignis hat die abendländische Christenheit so sehr verändert wie die Reformation. Ihre Auswirkungen haben weltgeschichtliche Bedeutung. Wenige historische Ereignisse haben nachhaltig so viel verändert wie die Reformation. Diese epochale Erneuerung war nicht möglich ohne grundlegende Kritik am Bestehenden. Worthaus 6 nähert sich dem komplexen und spannenden Gebilde Reformation, indem es sich im Schwerpunkt mit ihrem ersten und grundlegenden Protagonisten auseinander- setzt, mit Martin Luther. Dabei interessiert weniger der biographische Werdegang Luthers und auch nicht die Betrachtung Luthers aus konfessioneller Perspektive, sondern Luther als Lehrer der gesamten Christenheit. Martin Luthers wegweisende Entdeckungen und Erkenntnisse stehen im Vordergrund: Sein Verständnis des Wortes, der Rechtfertigung und des Glaubens – Hat der Mensch gegenüber Gott (k)einen freien Willen? Dabei wird es darum gehen, Luther zu verstehen, nicht darum, ihn zu idealisieren. Unabhängig von kirchlichen Interessen fragen wir auch kritisch: Inwiefern sind Luthers Erkenntnisse bis in unsere Gegenwart maßgeblich? Wo müssen wir sie heute ergänzen oder korrigieren? Dabei werden auch die Probleme des »späten Luther« erörtert (seine Aussagen über Juden, Türken und »Wiedertäufer«). Auf diese Weise will Worthaus einen unverstellten Blick auf Luther fördern, noch bevor im Jahr 2017 das große offizielle Reformationsjubiläum – 500 Jahre nach Luthers Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 – gefeiert wird. Schließlich kommt auch Luthers Wirkungsgeschichte ins Spiel. Sie enthält Licht und Schatten. Luthers Vision war die Erneuerung der Christenheit. Es kam aber die lutherische Kirche. War sie das, was Luther wollte? Letztlich geht es in den Tagen in Heidelberg aber auch darum, nach vorne zu schauen und zu fragen: Welche Reformen sind heute unverzichtbar, wenn wir eine Erneuerung der Christenheit für notwendig erachten und uns für sie einsetzen wollen?

WORTHAUS@FREAKSTOCK 2016

Allstedt: 28. – 30. Juli 2016

Prof. Dr. Siegfried Zimmer und einige Verse aus dem Matthäus-Evangelium
Prof. Dr. Thorsten Dietz und Geschlechter-Fragen.

WORTHAUS 7

Weimar: 28. April – 2. Mai 2017

Die Entstehung Gottes im Kind
Christliche Erziehung und ihre Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung

Mit dem Thema »Die Entstehung Gottes im Kind« widmen wir unsere Jahrestagung erstmals einer religionspädagogischen Thematik und das aus sehr wichtigen Gründen: • In der Botschaft des Mannes aus Nazareth haben Kinder eine einzigartige Bedeutung. Gott steht zu Kindern in einer besonderen Beziehung. • Gerade in religiösen Dingen sind die ersten Erfahrungen und Beeinflussungen oft schicksalhaft. Sie können in positiver Weise Grundlagen schaffen, die sich im gesamten späteren Leben bewähren. Sie können aber auch in problematischer Weise Weichenstellungen vollziehen, die sich später nur noch schwer verändern lassen. Wie wird Gott durch die Erwachsenen den Kindern vermittelt? Als Gott der Liebe, der Geborgenheit schafft, Freude weckt, zum Guten und zur Verantwortungsbereitschaft motiviert? Oder als strafender Gott, der Gehorsam verlangt, damit man nicht in der Hölle landet? Welche Rolle spielen Angst, Schuldgefühle, schlechtes Gewissen, Abgrenzungsmentalität und Schwarz-Weiß-Denken? Welche Rolle spielen Entdeckerlust, Faszination, Zuversicht, Empathie und Verbundenheitsgefühl mit allen Geschöpfen Gottes? Es kann nicht darum gehen, jede Art von christlichem Glauben zu fördern. Auf der Tagung fragen wir gezielt nach einem Glauben, der zu einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung beiträgt. Wie unterscheidet sich eine gute von einer schlechten christlichen Erziehung? Das Etikett »christlich« allein genügt nicht und besagt nicht viel. Es ist keine Garantie für Qualität. Was können Erwachsene tun, um Kindern eine gesunde Glaubensentwicklung zu ermöglichen? Worauf kommt es in der frühen religiösen Bildung in Familie, Kindergarten und Schule an? Wie lässt sich religiöse Enge und das Entstehen abwertender Vorurteile gegenüber Andersdenkenden möglichst von Anfang an vermeiden? Wie lässt sich ein ungezwungener, vertrauensvoller und lebensfroher Glaube fördern?

WORTHAUS Pop-Up

Tübingen: 1. + 2. Juli 2017

Prof. Dr. Siegfried Zimmer und Martin Luther

WORTHAUS SOMMERAKADEMIE

Hilchenbach: 26. – 30. Juli 2017

Das gute, selbstverantwortete Leben
Christliche Ethik in der Moderne

Die Sommerakademie ist ein neues Angebot von Worthaus. Für einen überschaubaren Teilnehmerkreis (circa 40 Personen) wird es ein Programm geben, das eine Mischung aus Vorträgen und Seminaren ist. In den Seminaren geht es vor allem um Diskussion und auch darum, gemeinsam wichtige Texte zu lesen. Die Sommerakademie beschränkt sich also nicht nur auf Vorträge, wie es sonst bei Worthaus-Veranstaltungen üblich ist, sondern eröffnet auch die Möglichkeit intensiver ins Gespräch zu kommen. In der Sommerakademie 2017 stehen grundlegende Fragen der Ethik im Mittelpunkt. Die Ethik soll klären, welches Handeln moralisch empfehlenswert beziehungsweise vertretbar ist – und welches nicht. An welchen Leitperspektiven und Werten können und sollen wir uns orientieren? Ethik umfasst viele Teilbereiche: Rechtsethik, Wirtschaftsethik, politische Ethik, Sozial- und Individualethik, Ethik der Lebensformen und der Sexualität et cetera. Aber bei allen Teilbereichen geht es immer um das gute, selbstverantwortete Leben im Zusammenhang mit dem Allgemeinwohl.

WORTHAUS 8

Weimar: 18. – 22. Mai 2018

Das LOGOS-Projekt: Teil 1 – Licht

Der erste Teil des Logos-Projekts »Licht« setzt sich mit der gegenwärtigen Situation des christlichen Glaubens auseinander: Wir erleben gegenwärtig eine Art Gottesdämmerung. Und es ist ungewiss, ob es sich um eine Abend- oder Morgendämmerung handelt. Auf der einen Seite verlieren viele bisherige Formen des christlichen Glaubens zunehmend ihre Bindungskraft. Überkommene Gewissheiten lösen sich auf. Die traditionelle Präsenz des christlichen Glaubens ist in vielen westlichen Ländern keine Selbstverständlichkeit mehr. Gleichzeitig kommt es weltweit zu neuen geistlichen Aufbrüchen, die schon in Folge der globalen Migration auch die Städte der westlichen Welt erreichen. Und Menschen suchen auch nach neuen Ausdrucksformen des christlichen Glaubens, manchmal leidenschaftlich und voller Sehnsucht nach Intensität, manchmal mehr tastend und suchend.
So oder so: Der christliche Glaube befindet sich in einer Umformungskrise. Wir denken, dass sich an dieser Stelle, in diesen Suchbewegungen der Gegenwart die universitäre Theologie über ihre fachwissenschaftlichen Debatten hinaus, deutlicher zu Gehör bringen muss. Denn das, was heute an christlichem Glauben lebendig ist, findet oft keine adäquate Sprache, die für andere anregend oder auch nur verständlich ist. Glaube erscheint mitunter vielen irrelevant, weltfremd oder gefährlich. Viele Gestalten des christlichen Glaubens leiden entweder an modernistischer Verflachung, Indifferenz oder an fundamentalistischer Verhärtung. Demgegenüber steht die christliche Gewissheit »Gott ist Licht« – Gott bringt den Menschen mit dem Geheimnis seines Lebens in Berührung. Aus dieser Perspektive setzt sich Worthaus 8 in der Tradition von Jesus aus Nazareth mit überkommenen Begriffen und Bildern von Gott auseinander und sucht nach einem Gottesverständnis, das befreiend wirkt und zu einem Leben getrieben von Liebe und Gerechtigkeit anregt. Darüber hinaus thematisiert Worthaus 8 gemäß der Maxime »Es werde Licht« den ersten Schöpfungsbericht. Denn wir sind überzeugt, dass sich die Attraktivität der biblischen Texte auch in unserer Zeit erhellend und erleuchtend zur Geltung bringen lässt. Denn jede Systematisierung des christlichen Glaubens wird schnell abstrakt, wo die biblischen Texte nicht durchschimmern. Ein erneuertes Verständnis der biblischen Botschaft braucht den Kontakt mit den großen Geschichten der Bibel selbst. 

WORTHAUS 9

Tübingen: 7. – 11. Juni 2019

Das LOGOS-Projekt: Teil 2 – Liebe

Der zweite Teil des Logos-Projekts »Liebe« setzt sich mit der Quintessenz des christlichen Glaubens auseinander: Gott ist Liebe. Ein Satz, der heute nicht selten verflacht oder banalisiert wird. Doch mit der Richtigkeit dieses Schlüsselsatzes der biblischen Botschaft steht und fällt die Relevanz des christlichen Glaubens. Darum ist es für Worthaus ein zentrales Anliegen, sich um eine angemessenes Verständnis dieses Satzes zu bemühen.
Gott ist Liebe. Dieser Satz erwächst aus der Erfahrung, dass in der Begegnung mit dem Mann aus Nazareth nichts und niemand anderes sichtbar wird als Gott selbst. Somit steht einmal mehr Jesus aus Nazareth im Mittelpunkt einer Worthaus-Tagung. Dietrich Bonhoeffer formulierte am Ende seines Lebens die Frage, die sich der christliche Glaube in jeder Epoche neu fragen lassen muss: »Wer ist Jesus Christus für uns heute?«: Was wissen wir über sein Leben und seine Botschaft – und inwiefern kann man an ihn glauben? Welchen Sinn hat der Satz: Ich glaube an Jesus Christus?
Was bedeutet das christliche Bekenntnis, dass in diesem Menschen die Liebe Gottes sichtbar wurde? Wie kann der grausame Verbrechertod eines Unschuldigen ein Ereignis der Liebe sein? Gibt es heute einen Zugang zu den geheimnisvollen, großen Worten des Glaubensbekenntnisses – Mensch geworden, für uns gestorben, auferstanden? Lassen sich diese alten Formeln so verstehen, dass sie neu zu denken geben und nicht das Denken verabschieden?

WORTHAUS POP-UPS

Marburg: 10. & 11. Augsut 2019
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und die bei Bibel bei den frühen Christen
und erste Hermeneutik der Bibelauslegung
und Jonathan Edwards
Prof. Dr. Rainer Kessler
und das Amos Buch
und das Micha Buch

Tübingen: 30. November & 1. Dezember 2019
Dr. Franz Tóth
und das Markus Evangelium
und das Matthäus Evangelium
und die Offenbarung des Johannes

Heidelberg: 30. Dezember 2019 & 1. Januar 2020
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und der Dialog der Religionen in einer bedrohten Welt
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und die Entstehung des neutestamentlichen Kanons
und Augustinus Weg zur Bibel

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: Schalttag (29. Februar 2020)
Prof. Dr. Siegfried Zimmer und die Erzählung von Kain und Abel
Dr. Eugen Drewermann und  Jesus aus Nazareth
Prof. Dr. Thorsten Dietz und Søren Kierkegaard

Tübingen: 9. & 10. Mai 2020
Prof. Dr. Hermann-Josef Stipp
und das Jeremia Buch
Prof. Dr. Stefan Schreiber
und der 1. Thessalonicherbrief
und der 2. Thessalonicherbrief

Marburg: 11. & 12. Juni 2020
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und das Jeremia Buch
Prof. Dr. Stefan Schreiber
und Paul Tillich – Glaube und Zweifel
und Jürgen Moltmann – Glaube und Hoffnung

Tübingen: 29. & 30. August 2020
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und die Anfänge der historisch-kritischen Bibelauslegung
Prof. Dr. Michael Tilly
und Geschlechterverhältnisse und Sexualität im Neuen Testament

Tübingen: 14. November 2020
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Interpretation der Hiobnovelle
Prof. Dr. Benjamin Schließer
und der Römerbrief

Tübingen: 29. & 30. November 2020, 2. & 7. & 9. & 14. Dezember 2020
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und das Buch Hiob

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: 11. & 13. & 18. Januar 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und das Buch Hiob

Tübingen: 20. Januar 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und der erste Psalm

Tübingen: 21. Januar 2021
Aufzeichnung der Hiobnovelle und Hiobdichtung mit Schauspielerinnen und Schauspielern des Landestheaters Tübingen

Tübingen: 23. Januar 2021
Prof. Dr. Jörg Frey
und das Johannes Evangelium

Tübingen: 26. Januar 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und was wir aus dem Alten Testament über den Heiligen Geist lernen können

Tübingen: 2. März 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Todesfuge

Tübingen: 11. Juli 2021
Prof. Dr. Dr. Christina M. Kreinecker
und das Neue Testament in seinen Übersetzungen
und antike Alltagstexte und ihre Relevanz für das Neue Testament

Tübingen: 27. Juli 2021
Prof. Dr. Holger Strutwolf
und eine Einführung in die Entstehung und Überlieferung des neudtestamentlichen Textes
und wie das Neue Testament kanonisch wurde

Mainz: 17. Oktober 2021
Prof. Dr. Thomas Hieke
und die Chronikbücher
und das Levitikus Buch

Tübingen: 18. Oktober 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und der der Glaube und der freie Wille des Menschen

Graz: 8. & 9. November 2021
Prof Dr. Dr. Irmtraud Fischer
und Sexualität und Geschlechterverhältnisse im alten Testament
und das Jona Buch

Tübingen: 16. November 2021
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und Gottes Rede an die Götter in Psalm 82

WORTHAUS SOMMERCAMP

Volkenroda: 13. bis 17. August 2021

Wir wagten es! Mal gab die Nachrichtenlage Grund zur Hoffnung, mal gab sie Grund zur Resignation: Können wir vom 13. bis 17. August 2021 eine Worthaus Publikumsveranstaltung über mehrere Tage mit 100, 200 oder sogar 300 Teilnehmenden im Norden Thüringens durchführen? Und wenn ja, wie muss dann unser Hygiene-Konzept aussehen? Müssen alle Teilnehmenden regelmäßig Schnelltests machen? Müssen alle Teilnehmenden so gut wie immer einen Mund-Nasen-Schutz tragen?
Gleichwohl wollten wir, dass das Sommercamp ganz und gar nicht von hygienischen Themen dominiert wird, sondern die Tage in Volkenroda einen unbeschwerten Austausch ermöglichen und reich an spannenden intellektuellen und spirituellen Impulsen sind. Wir haben also nicht nur ein Hygiene-Konzept entwicklt, sondern auch ein inhaltliches Konzept. Und die Tage in Volkenroda wurden ganz wunderbar!

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: 21. Februar 2022
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und Homosexualität und die evangelische Kirche

Tübingen: 20. März 2022
Dr. Michael Blume
und christlicher Antisemitismus

Siegburg: 21. März 2022
Prof. Dr. Christian Frevel
und das Numeri Buch

Marburg: 27. März 2022
Prof. Dr. Thorsten Dietz
und Homosexualität und die Bibel

Tübingen: 10. Mai 2022
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und Ostern
und das Herz – die geheimnisvolle Mitte des Menschen

WORTHAUS 10

Tübingen: 3. bis 7. Juni 2022

Das LOGOS-Projekt: Teil 3 – Leben

Licht, Liebe und Leben – in Anlehnung an diese von Johann Gottfried Herder formulierten Leitbegriffe haben wir uns in unserem Logos-Projekt auf den Weg gemacht, das christliche Glaubensbekenntnis zum dreieinigen Gott durchzubuchstabieren. Gott ist Licht, der Schöpfer im Ursprung, das Geheimnis des Menschen. Gott ist Liebe – und in Jesus Christus zeigt sie ihr Gesicht. Das Thema »Leben« ist der dritte und finale Teil des Logos-Projekts. Er fragt nach den Konsequenzen des Gottesglaubens, nach dem Heiligen Geist und der Bedeutung von Gemeinschaft für den christlichen Glauben. Es geht also letztlich um das Ganze. Nicht um Gott als eine theoretische Dimension, sondern um Gott als Geist, als eine lebendige, erfahrbare Kraft. Wie und wo wird Gott heute sichtbar und erfahrbar? Braucht es dafür im Zeitalter der Individualisierung noch eine Gemeinschaft von Gläubigen? Wenn ja, wie sieht sie aus?
Es geht damit aber auch noch einmal ganz zentral um Gott als die Quelle des Lebens. Denn nach christlicher Überzeugung ist er mehr als eine Person und zugleich persönlicher als jeder Mensch. Gott ist als Geist ungreifbar und doch ergreifend. Er ist die schöpferische Kraft für Menschen, die auf dem Weg sind und zugleich Tröster und Beistand für alle, die sich nach Leben sehnen. Welche Erfahrungen mit dem Geist Gottes sind möglich? Und lässt sich unterscheiden zwischen heilsamen und problematischen Geisterfahrungen? Warum ist Spiritualität ein solches Schlüsselthema unserer Zeit?
Wenn Gott einer ist und zugleich Gemeinschaft in sich selbst, ist der Glaube an ihn dann eine Privatsache? Oder gibt es keinen christlichen Glauben ohne irgendeine Form von Gemeinschaft oder Kirche, in der man gemeinsam seiner Spur folgt? Wie muss christliche Kirche aussehen, die in unserem Leben kein Fremdkörper ist? Die sich den Herausforderungen unserer Zeit stellt, offen für das Fremde ist und zugleich Beheimatung bietet für alle, die auf der Suche nach dem guten Leben sind.

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: 23. März 2023
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und der Kreuzestod Jesu

Tübingen: 17. April 2023
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Apokalypse des Johannes (Teil 9)

Kassel: 23. Mai 2023
Prof. Dr. Ilse Müllner
und die Samuelbücher

Heidelberg: 2. Oktober 2023
Prof. Dr. Angelika Berlejung
und das Hohelied der Liebe

Tübingen: 10. Oktober 2023
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Apokalypse des Johannes (Teil 10)

Tübingen: 11. Oktober 2023
Prof. Dr. Heinz-Dieter Neef
und das Richterbuch

Tübingen: 9. November 2023
Prof. Dr. Konrad Schmid
und das Jesajabuch
und das Patriarchat als Strafe

Tübingen: 13. November 2023
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Apokalypse des Johannes (Teil 11)

WORTHAUS 11

Tübingen: 26. bis 30. Mai 2023

Das große Versprechen auf Zukunft und Hoffnung

Die Bibel ist voll von Verheißungen auf ein gutes Leben, auf eine bessere Welt. Und für viele Menschen im Nachkriegsdeutschland gingen diese Verheißungen auch auf: Frieden in Europa, Demokratie und freie Meinungsäußerung, ein längeres Leben durch medizinischen Fortschritt, Aufstiegschancen durch Bildung, materieller Wohlstand und das Grundgefühl, dass es immer weiter aufwärts geht. Dann begannen die Krisen: Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Pandemie, Angriffskrieg in Europa, Energiekrise und die Klima-Dauerkrise. Doch wir verbrauchen nicht nur zu viele natürliche Ressourcen. Wir verbrennen auch Hoffnungen. Verunsicherung, Sorgen und Angst breiten sich aus. Herzlichen willkommen in der Apokalypse?!
Welche Kraft kann der christliche Glaube angesichts dieser Abgründe noch entfalten? Hat er den Menschen des 21. Jahrhunderts noch etwas Substanzielles zu sagen? Kann man diese Frage überhaupt noch ernsthaft stellen, wenn man sich die Rekordzahl der Kirchenaustritte anschaut? Wir machen es trotzdem oder auch gerade deswegen! Denn wir wollen wissen, ob in dem christlichen Glauben nicht doch noch mehr schlummert. »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.« Welche Gültigkeit hat dieses Versprechen von dem Mann aus Nazareth für das Hier und Jetzt?
Bei Worthaus 11 stellen sich Theologinnen und Theologen diesen elementaren Fragen – fachlich, aber auch persönlich. Haben sie noch eine begründete Hoffnung? Hilft theologische Zeitbetrachtung weiter? Geben die biblischen Hoffnungsbilder heute noch Zukunftslust und Hoffnungsmut?

WORTHAUS SOMMERCAMP 2023

Volkenroda: 4. bis 8. August 2023

Unser Glaube – unser Körper
Grundlagen und Praxis einer körperfreundlichen Spiritualität

Was sind wir ohne unseren Körper? Unser Körper ist auf das Engste verbunden mit atmen, essen, trinken, schlafen, arbeiten, lachen, weinen, sprechen, singen, tanzen, gestalten, mit Wahrnehmung, Bewegung, Berührung, Erotik, Sexualität, Gesundheit, Stress, Krankheit, Schmerz, mit geboren werden und sterben. Was sind wir ohne unseren Körper?
Die Abwertung des Körperlichen in der Geschichte des Christentums ist ein dunkles Kapitel. Der jahrhundertelange Dualismus von Leib und Seele, das ständige Ausspielen des »Geistlichen« gegen das sogenannte »Fleischliche« – mit all den dazugehörigen Einseitigkeiten – hat unsäglichen Schaden angerichtet.
Es hat sich zum Glück seit einiger Zeit Vieles gebessert, aber es bleibt noch viel zu tun. Das Worthaus Sommercamp in Volkenroda stellt sich dieser dunklen Geschichte und will dazu beitragen, dass sie überwunden wird – zur Ehre des Schöpfers allen Lebens und zugunsten einer gesunden, ganzheitlichen und körperfreundlichen Spiritualität.

WORTHAUS POP-UPS

Tübingen: 26. Februar 2024
Prof. Dr. Theo Heckel
und der Jakobusbrief

Wien: 26. März 2024
Prof. Dr. Annette Schellenberg
und das Buch Kohelet

Tübingen: 18. Juli 2024
Prof. Dr. Siegfried Zimmer
und die Entstehung und Ausbreitung der modernen Bibelwissenschaft

Tübingen: 12. November 2024
Prof. Dr. Martin Leuenberger
und das Haggaibuch

WORTHAUS 12

Tübingen: 17. bis 21. Mai 2024

Der Unerwartete – das Leben des Paulus von Tarsus

Auch wenn er sich selbst nie so bezeichnet haben wird und auch seine Zeitgenossen ihn niemals so wahrgenommen haben werden, gilt Paulus von Tarsus als der erste Christ. Er gilt aus heutiger Sicht als die entscheidende Person, die den Glauben an den auferstandenen Jesus von Nazareth so geprägt und verankert hat, dass daraus eine Weltreligion erwachsen konnte.
Doch wer ist dieser Paulus von Tarsus, dessen Briefe, die ältesten zusammenhängenden Texte der christlichen Bibel darstellen? Was können wir über ihn sagen? Wo kommt er her? Was wissen wir über sein Leben? Wie können wir uns seine Lebenswelt vorstellen? Was hat ihn geprägt? Und wie konnte er, der nie zum Jüngerkreis von Jesus aus Nazareth gehört hat, ihn noch nicht einmal persönlich kannte, den christlichen Glauben so fundamental prägen?
Im Rahmen von Worthaus 12 werden wir diesen Fragen auf der Basis des aktuellen Forschungsstands nachgehen und ein möglichst genaues Bild von dem Leben dieses Diasporajuden, Pharisäers, Gemeindegründers, Autoren und Theologen zeichnen. Aber wir wollen noch mehr: Denn auch auch wenn die Briefe von Paulus immer situationsbezogene Schreiben sind, so blieben sie auch erhalten, weil man aus ihnen auch unabhängig von der Situation ihrer Entstehung wichtige Gedanken entnehmen kann. Diese gilt es zu entdecken und ihre Relevanz vor dem Hintergrund seines Lebens für das Hier und heute zu entfalten.