Thomas Söding
Thomas Söding studierte Katholische Theologie, Germanistik und Geschichte in Münster, wo er 1979 sein Diplom in Katholischer Theologie und 1980 das Staatsexamen in Germanistik ablegte. Nach seiner Promotion über das Glaubensverständnis des Markusevangeliums habilitierte er sich mit einer grundlegenden Studie zum Liebesgebot bei Paulus. Nach ersten Lehrtätigkeiten in Hildesheim und Münster wurde er 1993 Professor für Biblische Theologie in Wuppertal, bevor er 2008 dem Ruf an die Ruhr-Universität Bochum folgte, wo er seitdem Neutestamentliche Exegese lehrt und forscht. Zentrale Themen seiner Arbeiten sind Christologie, Ekklesiologie und die Bildungsdimension frühchristlicher Texte.
Zu seinen Veröffentlichungen gehören grundlegende Kommentare zu den Evangelien, Studien zu Paulus, Arbeiten zur Bibelhermeneutik sowie zahlreiche Herausgeberschaften. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Verständlichkeit und Relevanz der biblischen Botschaft in Gegenwartskultur und Kirche; nicht zuletzt sichtbar in Projekten wie der »Jugendbibel der katholischen Kirche« oder seinen Arbeiten zur Einheitsübersetzung.
Neben seiner universitären Tätigkeit wirkt er seit vielen Jahren an ökumenischen und kirchlichen Diskursen mit. Er ist Mitglied zahlreicher nationaler und internationaler Gremien, langjähriger Berater der Deutschen Bischofskonferenz und seit 2021 Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Als Experte nahm er an mehreren Bischofssynoden teil und engagiert sich intensiv für den Dialog zwischen Bibelwissenschaft und Kirche.